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Vietnamkrieg


Vietnamkrieg

Krieg in Vietnam von 1946 bis 1975 um die Unabhängigkeit, die Einheit und die Vorherrschaft im Lande. Der Krieg verlief in mehreren Phasen; die erste, die französische Phase (1946-1954), wird vielfach unter der Bezeichnung Indochinakrieg als eigenständiger Krieg beschrieben.

Der Krieg begann als Kampf Vietnams gegen die französische Kolonialherrschaft, griff in seiner zweiten Phase auch auf Laos und Kambodscha über und entwickelte sich zu einer der wichtigsten Auseinandersetzungen im Rahmen des Ost-West-Konflikts mit internationaler Beteiligung.



Die erste Phase (1946-1954)

Nach der Niederlage Japans im 2. Weltkrieg und dem Abzug der japanischen Truppen aus Indochina kam es am 2. September 1945 in Hanoi im Norden Vietnams zur Errichtung der "Demokratischen Republik Vietnam". Diese forderte unter ihrem Präsidenten Ho Chi Minh, dem Gründer und Führer der kommunistisch ausgerichteten "Liga für die Unabhängigkeit Vietnams", des Vietminh, die uneingeschränkte Souveränität für ganz Vietnam und rief damit einen militärischen Konflikt mit Frankreich hervor, das seine Kolonialherrschaft in Indochina wiederherstellen wollte. Der Krieg brach im November 1946 aus.

1953 hatte sich der Vietminh im größten Teil Vietnams durchgesetzt und brachte am 7. Mai 1954 den französischen Truppen bei Dien Bien Phu im Norden Vietnams die entscheidende Niederlage bei. Am 21. Juli 1954 wurde auf der Genfer Indochinakonferenz ein Waffenstillstand zwischen dem Vietminh und Frankreich geschlossen; der 17. Breitengrad wurde als vorläufige Demarkationslinie festgelegt, die Vietminh-Truppen zogen sich in den Norden zurück, die Franzosen und ihre Verbündeten in den Süden. Im Norden lebte die Demokratische Republik Vietnam unter Ho Chi Minh weiter, im Süden die Republik Vietnam unter dem von den USA unterstützten Regierungschef Ngo Dinh Diem. Außerdem sah das Abkommen für 1956 gesamtvietnamesische Wahlen zur Wiedervereinigung des Landes vor. In der Folge des Genfer Abkommens verstärkten die USA, mit Zustimmung des Westens, ihr Engagement in Süd-Vietnam, um die Ausweitung des kommunistischen Staatssystems auf den Süden zu verhindern; Nord-Vietnam wurde von der Volksrepublik China sowie der Sowjetunion und den europäischen Ostblockstaaten unterstützt.

Der Beginn der zweiten Phase des Krieges

1955 lösten die USA Frankreich als Schutzmacht in Süd-Vietnam ab. Mit amerikanischer Rückendeckung errichtete Ngo Dinh Diem ein autoritäres Regime, unterdrückte jede Art von Opposition, baute eine starke Armee auf und holte zahlreiche amerikanische Militärberater ins Land.

Ab 1957 begann der südvietnamesische Vietcong ("vietnamesische Kommunisten") gegen Diems Regime und auch gegen amerikanische Militäreinrichtungen mit Guerillaaktionen vorzugehen; er konnte dabei auf die Unterstützung seitens Nord-Vietnams zählen und das Nachschubsystem aus den Zeiten des Indochinakrieges nutzen. 1960 schuf sich der Vietcong in der "Nationalen Befreiungsfront von Süd-Vietnam" eine von Nord-Vietnam abhängige politische Organisation.



Politische Unruhen in Süd-Vietnam

Angesichts der zunehmenden Angriffe des Vietcong bekräftigten die USA erneut ihre Unterstützung für Saigon. Im April 1961 unterzeichneten sie mit Süd-Vietnam einen Freundschafts- und Wirtschaftsvertrag, und ab Dezember verstärkte Präsident John F. Kennedy die militärische Präsenz der USA in Süd-Vietnam;

Unterdessen sah sich das Diem-Regime zunehmend vom Vietcong bedrängt; der Vietcong hatte bald den größten Teil der ländlichen Gebiete Süd-Vietnams unter seiner Kontrolle und begann mit dem Aufbau einer eigenen Verwaltung, während sich die südvietnamesischen Regierungstruppen immer weiter zurückziehen mussten.

Am 1. November 1963 wurde Diem in einem Militärputsch gestürzt und hingerichtet.

Nach weiteren Militärputschen und zehn verschiedenen Regierungen innerhalb von 18 Monaten, die alle am Widerstand des Vietcong scheiterten, übernahm Nguyen Van Thieu 1965 die Regierung; 1967 wurde er außerdem Staatspräsident.

Die zweite, die "amerikanische" Phase des Krieges

Im Februar 1965 begannen die USA mit systematischen Bombenangriffen auf strategisch wichtige, militärische und wirtschaftliche Ziele in Nord-Vietnam. Des Weiteren verstärkten die USA ihre Truppen in Vietnam auf 185 000 Mann Ende 1965 und 543 000 Ende 1968.

1965/66 signalisierten die USA mehrmals Verhandlungsbereitschaft; Nord-Vietnam lehnte jedoch ab.

Zugleich wurden die Bombardements in Nord-Vietnam weitergeführt und sogar noch intensiviert; Wirtschaft und Infrastruktur Nord-Vietnams wurden weitgehend zerstört, so dass das Land schließlich fast vollständig auf Militär- und Wirtschaftshilfe aus China und der Sowjetunion angewiesen war. Im November 1967 gab das Pentagon die Gesamtzahlen der US-Verluste in Vietnam seit Ausbruch des Krieges 1961 mit 15 058 Toten und 109 527 Verwundeten an. Angesichts der steigenden Zahl der Opfer wurden in den USA Forderungen laut, den Krieg unter allen Umständen sofort zu beenden. Die finanziellen Aufwendungen beliefen sich nach Angaben des US-Präsidenten auf jährlich 25 Milliarden US-Dollar.

Es verschärfte sich sowohl in den USA als auch weltweit die Kritik an der amerikanischen Vietnampolitik, insbesondere auch an dem Einsatz chemischer Kampfstoffe und an den Angriffen auf die Zivilbevölkerung. Bis zum Frühjahr 1968 hatte sich in den USA zudem die Erkenntnis durchgesetzt, dass der Krieg in Vietnam nicht zu gewinnen sei; die Verhandlungsbereitschaft war gestiegen - auch auf nordvietnamesischer Seite. Am 31. März verkündete Präsident Johnson das Ende der US-Luftangriffe auf Nord-Vietnam, das die Einstellung der Bombardierung als Bedingung für die Aufnahme von Friedensgesprächen gefordert hatte.

Zugleich ließ Johnson verlautbaren, dass er sich einer Wiederwahl in das Präsidentenamt nicht stellen würde. Am 13. Mai 1968 nahmen die USA und Nord-Vietnam in Paris Waffenstillstandsverhandlungen auf, ab 1969 nahmen auch Süd-Vietnam und der Vietcong an den Verhandlungen teil. Ergebnisse wurden vorerst nicht erzielt. In Süd-Vietnam ging unterdessen der Krieg in unverminderter Härte weiter.


"Vietnamisierung" des Krieges (1969-1971)

1969 legte Johnsons Nachfolger Richard M. Nixon, um die Beendigung des amerikanischen Engagements in Vietnam einzuleiten, wenige Monate nach seinem Amtsantritt sein Programm der "Vietnamisierung" des Krieges vor, d. h. des stufenweisen Abzugs von 90 000 US-Soldaten aus Vietnam bis Ende 1969, des Ausbaus der südvietnamesischen Streitkräfte und der sukzessiven Übertragung der Verantwortung für die Kriegsführung an die südvietnamesische Regierung.

Vorläufiger Frieden

Anfang 1973, nachdem die USA ihre Angriffe nördlich des 20. Breitengrades eingestellt hatten, wurden in Paris die Friedensgespräche weitergeführt. Nach sechstägigen Beratungen wurde am 23. Januar 1973 bekannt, dass ein offizielles Waffenstillstandsabkommen erreicht worden sei.

Am 27. Januar unterzeichneten die Vertreter der USA, Süd-Vietnams, Nord-Vietnams und der Provisorischen Revolutionsregierung Süd-Vietnams ein Abkommen zur Beendigung des Krieges und zur Wiederherstellung des Friedens in Vietnam. Der Waffenstillstand trat offiziell am 28. Januar 1973 in Kraft.

Das Waffenstillstandsabkommen forderte die vollständige Einstellung sämtlicher Kampfhandlungen, den Abzug der gesamten Truppen der USA und ihrer Verbündeten innerhalb von 60 Tagen nach Unterzeichnung des Abkommens, die Herausgabe der Kriegsgefangenen beider Seiten innerhalb von ebenfalls 60 Tagen, die Anerkennung der entmilitarisierten Zone als einer nur provisorischen und nicht politischen oder territorialen Grenze, die Einsetzung einer internationalen Kontrollkommission zur Überwachung der Einhaltung des Friedens; außerdem sollte ein "Nationaler Versöhnungsrat" aus Vertretern der südvietnamesischen Regierung zusammentreten, um allgemeine Wahlen in Süd-Vietnam vorzubereiten; diese Verhandlungen scheiterten jedoch. Das Abkommen gestattete außerdem den weiteren Verbleib von 145 000 nordvietnamesischen Soldaten in Süd-Vietnam.

Die dritte Phase des Krieges: der Bürgerkrieg

Bis Ende März 1973 hatten die USA alle ihre Truppen aus Vietnam abgezogen, Süd-Vietnam jedoch weitere wirtschaftliche und militärtechnische Hilfe zugesagt.

Ende 1974 begannen die nordvietnamesischen Truppen eine Großoffensive gegen den Süden; die südvietnamesischen Truppen, jetzt ohne die Unterstützung seitens der USA, mussten sich nach und nach zurückziehen, und Mitte März 1975 war der Krieg für Süd-Vietnam verloren. Am 2. Juli 1976 wurde mit der Errichtung der Sozialistischen Republik Vietnam der gesamtvietnamesische Staat wieder hergestellt.

Auswirkungen

Im Vietnamkrieg wurden schätzungsweise zwei Millionen Vietnamesen getötet, drei Millionen verwundet und Hunderttausende von Kindern als Waisen zurückgelassen; etwa zwölf Millionen Menschen verloren ihre Heimat. In den von politischer Repression und massiven wirtschaftlichen Schwierigkeiten gekennzeichneten Nachkriegsjahren von 1975 bis 1982 emigrierten rund 1 218 000 Vietnamesen und ließen sich in über 16 anderen Ländern nieder. Die Flächenbombardements hatten Wirtschaft und Infrastruktur zerstört.

Entwicklungen in Frankreich

Frankreich vor den Studentenunruhen

Frankreich hielt nach dem 2. Weltkrieg am Kolonialismus fest. Trotzdem verlor es 1954 Indochina und 1956 Indosien. 1958 wurde General Charles De Gaulle französösischer Staatspräsident mit entscheidenden Vollmachten.

Gaulismus

1962 entließ De Gaule Algerien in die Unabhängigkeit und verfolgte eine Aussöhnungsrepublik mit der Bundesrepublik Deutschland. Sein außenpolitisches Ziel, die Vormachtstellung Frankreichs in Europa, sollte von inneren Problemen ablenken.

Studentenunruhen inParis

Die autoritäre Vorgangsweise der Regierung löste im Mai 1968 in Paris ein Reihe von Demonstrationen der Studenten aus. Die Gewerkschaften riefen einen Generalstreik aus, an dem sich mehr als die Hälfte aller Erwerbstätigen in Frankreich beteiligten. Das Land geriet in eine schwere Krise. Zunächst stärkten die Maiunruhen die Position De Gaules. Als Reaktion auf seinen Aufruf ihn zu unterstützen, demonstrierten Tausende für Ruhe und Ordnung. Ministerpräsident Pompidou gelang es die Aufständischen zu spalten und durch Lohnerhöhungen kehrten die Arbeiter in ihre Fabriken zurück.

Sturz De Gaules

Er trat nach einer Volksabstimmung , weil er nicht die Mehrheit erlangte 1969 zurück.


Das Jahr 1968 im Ostblock

Die Proteste der Studenten in Prag, Warschau und Belgrad richteten sich gegen Missstände.

Auf dem Weg zum Prager Frühling:

Auf einem Parteitag der KPC 1963 mußten Fehler in der Wirtschaftsplanung zugegeben werden und einige Stalinisten wurden ihrer Partei- und Regierungsämter enthoben.  Eine Reformgruppe um Alexander Dubcek forderte Maßnahmen zur Dezentralisierung von Staat, Wirtschaft und Hebung des Lebensstandards. Dubcek wurde 1968 Staatspräsident.

Die Tage der Demokrtatisierung:

Im Frühjahr 1968 wurde das Programm der Reformkommunisten in die Wirklichkeit umgesetzt.Es kam zu einer allgemeinen Liberalisierung. Versammlungsfreiheiten, Bürgerrechte, Schutz der Minderheiten wurden garantiert und die Föderalisierung der Republik wurde eingeleitet. Dieser "Prager Frühling" brachte einbe breite Zustimmung der Bevölkerung, Moskau aber befürchtete ein Übergreifen der Reformideen anderer Länder des Ostblocks.

Intervention der Warschauer Paktstaaten:

Am 19.August beschlossen die 5 Warschauer Paktstaaten, Polen, DDR, Ungarn, Bulgarien und Sowjetunion gemeinsam militärisch zu intervenieren. Die Breschnew-Doktrin fand ihre erste Anwendung mit dem Einmarsch in die Tschechoslowakei. Die reformer blieben noch bis frühjahr 1969 an der Macht.

Sieg des Panzerkommunismus:

Dubcek mußte die Reformen rückgängig machen und ein Sondergesetz zur " Aufrechterhaltung der Ordnung" erlassen. Am 17.April.1969 wurde er von Husak abgelöst. Es bildeten sich Bürgerrechtsbewegungen von denen die Charta 1977 größte Bedeutung bekommen sollte.







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