Bismarck und der Kulturkampf
Reichskanzler Otto von Bismarck vs. Katholizismus ( Zentrumspartei)
(Protestant) Papst Pius IX.
Liberale Bewegung Reichstagsabgeordneter Ludwig Windthorst
"Kanzelparagraph"
verbietet den Geistlichen, ihr Amt zu politischen Zwecken zu missbrauchen
Schulaufsichtsgesetz
legt Aufsicht über alle öffentlichen und privaten Schulen in staatliche Hände
Obligatorische Zivilehe
Eheschließungen, Geburten und Todesfälle müssen von Standesbeamten beurkundet werden
"Kampfgesetze":
Jesuitengesetz (1872) erst 1917 wieder aufgehoben:
Verbietet den Orden der Jesuiten im Reichsgebiet
"Maigesetze"
schreiben z. B. eine wissenschaftliche Ausbildung und ein Staatsexamen für Geistliche vor
Brotkorbgesetz
Sperrt staatliche Zuschüsse Preußens an die katholische Kirche
Klostergesetz
Verbietet alle katholischen Klostergemeinschaften, die nicht der Krankenpflege dienen
Widerstand der katholischen Kirche:
Gründung von Vereinen und Zeitungen
Papst Pius IX. erklärt "Kampfgesetze" für ungültig (droht mit Exkommunikation)
Reichstagswahlen 1874:Zentrumspartei kann ihre Sitze im Reichstag von 63 auf 91 erhöhen
Attentat auf Bismarck am 13. 7. 1874, verübt von einem jungen Katholiken aus Empörung
über den Kulturkampf
Reaktion Bismarcks:
Nach Ableben Papst Pius IX. im Jahr 1878 schrittweise Versöhnung mit dem Vatikan
Aufhebung der meisten Kampfgesetze in der zweiten Hälfte der 80er Jahre
Nicht ohne Hintergedanken: Er brauchte die Unterstützung der Kirche und des Zentrums im Kampf gegen die Sozialistische Arbeiterpartei ( "Schaukelstuhlpolitik")
Fazit: Bismarck hat durch seine rechtsstaatlich fragwürdigen Kampfgesetze den Katholizismus in Preußen nicht geschwächt, sondern das Gegenteil erreicht.
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