Der Golfkrieg
Irak - Geographisch und Religiös
Irak ist mit 438000 Quadratkilometern fast ein Drittel größer als Deutschland. Allerdings leben im Irak nur rund Zwanzig Millionen Menschen, davon mindestens vier Millionen in der Hauptstadt Bagdad. Rund 80 Prozent der Bevölkerung sind Araber und 15 Prozent Kurden. Der Rest setzt sich aus verschiedenen Minderheiten, unter anderem Turkmenen zusammen. 95 Prozent der Bevölkerung sind Moslems, davon zwei Drittel Schiiten und ein Drittel Sunniten, der Christenanteil beträgt weniger als fünf Prozent. Mit den zweitgrößten Erdölreserven der Welt ( 13 Milliarden Tonnen ) nach Saudi-Arabien ist das arabische Land eigentlich immens reich. Die Vorkommen im Irak können aber wegen der 1991 nach dem Golfkrieg von den vereinten Nationen verhängten Handelssanktionen kaum genutzt werden. Vor den UNO-Sanktionen machte der Erdölverkauf ins Ausland 95 Prozent der irakischen Exporte aus. In den Flußniederungen von Euphrat und Tigris liegen zwar fruchtbare Flächen, drei Viertel des Saatsgebietes sind jedoch Wüste und Wüstensteppe. Das macht Irak von Lebensmittelimporten abhängig.
Saddam Husain - Der Weg zum Diktator und totalitären Machthaber
Saddam Husain ist seit 1979 Staats - und Regierungschef im Irak. Außerdem hat er das Amt des Generalsekretär der BAATH - Partei inne und ist gleichzeitig Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Saddam Husain engagierte sich schon sehr früh in der Politik. Nachdem er 1957 mit 20 Jahren Mitglied der BAATH - Partei wurde beteiligte er sich schon 2 Jahre später an einem fehlgeschlagenen Komplott gegen den damaligen Regierungschef
A.K. Kassem. Daraufhin zog er 4 Jahre ins Exil nach Agypten und kehrte nach einem gelungenen Putsch der BAATH - Partei wieder in den Irak zurück. Nach einem Gegenputsch konkurrierender politischer Kräfte im selben Jahr war er für 2 Jahre bis 1966 in Haft. Als stellvertretender Generalsekretär der BAATH - Partei
( 1966 - 79 ) und Vizepräsident des Revolutionären Kommandorates ( 1969 - 79 ) bestimmte er maßgeblich die Politik seines Landes (Nationalisierung der Erdölindustrie, Zusammenarbeit mit der UdSSR,etc.) Nach seiner Ernennung 1979 in oben genannten Amtern, baute Husain einen Kult um sich auf der sich durch übergroße Bilder seiner Selbst auf allen Plätzen und diverser anderen Aktionen in den Medien äußert.
Erster Golfkrieg ( 1980 - 88 )
Der erste Golfkrieg war Ursache verschiedener Glaubensrichtungen des Islam im Iran ( Schiiten ) und
Irak ( Sunniten ). Außerdem bestand eine persönliche Fehde zwischen dem sozialistischen S. Husain und dem Iranischen Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Khomeini. Nachdem der Irak im Mai ´84 einen Iranischen Ölhafen blockierte eskalierte der Golfkrieg und der Iran griff verschiedene Tanker von Drittstaaten an. Dies veranlaßte die USA in den ersten Golfkrieg einzuschreiten. Ebenso wie Amerika unterstützten Saudi-Arabien und andere westlich orientierte Scheichtümer den Irak. Sie befürchteten, daß sich bei einem iranischen Sieg die revolutionär schiitische Bewegung, die den Iran seit 1979 regiert, in der ganzen Golfregion ausbreite. Anfang 1990 stimmten beide Staaten einer Intensivierung der Friedensverhandlungen unter Aufsicht der UNO zu. Sie kamen auf Vermittlungen von UNO Generalsekretär Javier Perez de Cuella zustande. Bis 1989/90 fanden Irak und Iran keine Einigung, da es immer wieder Streitpunkte bei der Grenzziehung und dem Austausch von Gefangenen gab. Dieser Krieg hat schätzungsweise 600000 - 800000 Tote gefordert und kostete beide Länder
mehr als 900 Milliarden US - Dollar.
Zweiter Golfkrieg ( 1990 - 91 )
Ursachen der Krise am Golf :
Die verfehlte Nahostpolitik von Ost und West und der damit einhergegangene hemmungslose Rüstungsexport in die Dauerkrisenregoin des Nahen und Mittleren Ostens.
Folge: große Militärpotentiale und damit unterschiedliche Kräftegruppierungen und zugleich Kräfteungleichgewiche.
Streben des Irak nach Vormacht am Golf.
Rüstungsindustrie:
In einigen Staaten , wie den Irak, kam es neben dem Ausbau der Streitkräfte auch zum Aufbau einer auf die Region bezogen relativ leistungsstarken Rüstungsindustrie; Produktion chemischer Waffen, Raketen und Voraussetzungen für die Herstellung von Nuklearwaffen. Hohen Anteil an dem Rüstungsexport haben die USA und die UdSSR. Die USA lieferte Kriegsmaterial im Wert von 33 Billionen Dollar in den Nahen und mittleren Osten.
Entwicklung von Krise und Krieg:
Die Golfkrise hat nicht mit der irakischen Aggression gegen Kuwait ihren Anfang. Sie hat bereits Jahre vorher begonnen Sie war vorher durch das Auf und Ab von Eskalation und Deeskalation gekennzeichnet und durch den Krieg zwischen dem Irak und Iran über einen langen Zeitraum gefährlich verschärft worden. Nach dem Krieg hat der Irak die Phase der Deeskalation genutzt um die Verluste auszugleichen und Sein Streitkräftepotential zu stärken. Der Irak strebt nach Vormacht am Golf und hat auch die Staaten im Blick, die die materiellen Voraussetzungen zur angestrebten Machtentfaltung schaffen. Das Streitkräftepotential nutzte der Irak dann zur Durchsetzung seiner politischen Ziele und Lösungenen.
Mit ihm wurde aber nicht nur gedroht, sondern es wurde auch der politische Wille deutlich, es zur Machterweiterung einzusetzen. Es war ein gestelltes Ziel des Iraks Kuwait als 19. Provinz einzuverleiben, und damit seine Wirtschaftspolitik wieder einigermaßen in den Griff zu bekommen und sein Kampfpotential zu steigern. Der Golfkrieg hat völkerrechtlich mit der Aggression des Irak gegen Kuwait am 02.08. 1990 begonnen
Aus dem Krieg zweier Golfstaaten wurde am 17.01 1991 ein Krieg der weltweiten antiirakischen Koalition gegen den Aggressor Irak, gleich welche eigennutzigen Ziele die tonangebende USA dabei auch verfolgt haben mögen.
Charakter des Krieges:
Der Krieg blieb auf konventionelle Waffeneinsaätze beschränkt, obwohl beide Mächt über Massenvernichtungsmittel verfügten. Der Irak besaß chemische Waffen von wesentlichen Erstem-Weltkriegs-Niveau. Der Krieg war ein lokaler Krieg, der abgesehen von Raketenschlägen auf Israel, Bahrain und Katar sowie von Terroranschlägen hauptsächlich gegen Einrichtung der USA, Großbritanien und Frankreichs, vom Waffeneinsatz her auf den Irak, Kuwait und Saudi-Arabien begrenzt war. Dem Irak stand eine Staatenkoalition von 82 Ländern gegenüber, von denen 29 nationale Kontigente für die multinationale Streitkräfte stellten. Die multinationalen Streitkräfte hatten zudem noch das UN-Mandar, die Wiederherstellung der Souveränität Kuwait zu erzwingen. ( Befreiung des vom Irak unterdrückten Kuwait ).
Einen hohen Anteil an Kampfhandlungen hatten USA, GB, F und Saudi-Arabien.
Der Golfkrieg läßt sich in drei Perioden unterteilen:
1.) die Aggression des Irak gegen Kuwait
2.) die Bemühungen des Irak zur Festigung des Anfangserfolges und der antiirakischen Koalition, den Irak mit einem weltweiten Embargo, dessen militärischen Absicherung und der Entfaltung von weit über diese Aufgabe stärkemäßig hinaus gehenden Streitkräften in der Golfregion zum Rückzug zu zwingen.
3.)Der Krieg zwischen dem Irak und der antiirakischen Koalition.
Neben den Kampfhandlungen gab es aber auch eine intensive diplomatische Aktivität des UN-Sicherheitsrates die den Krieg auch vorzeitig hätten beenden können.
Kriegsziele von
1.) Antiirakische Koalition und
2.) Irak
1.) Das offizielle Kriegziel der antiirakischen Koalition war die Befreiung von Kuwait und die Erfüllung der damit im Zusammenhang seitens der UN in 12 Resolution gestellten Forderungen durch den Irak, einschließlich der vollen Wiederherstellung der Souverönität Kuwaits. Diese Zielstellung ist aber nie erreicht worden.
2.) Die Kriegsziele des Irak bestanden darin, Kuwait als 19. Provinz in sein Staatsgebiet einzuverleibe, damit seine Wirtschaftsprobleme eineigermaßen in den Griff zu bekommen, sein Potential zu verstärken und den Führunsanspruch in der Region und darüber hinaus in der arabischen Welt nachhaltig zu unterstreichen.
2. August 1990 Der Irak startet die Invasion auf Kuwait
6. August 1990 Die UNO verhängt ein Embargo über den Irak
7. August 1990 Operation Desert Shield beginnt
22. August 1990 40.000 US Reservisten werden aktiviert
5. September 1990 Saddam ruft den Heiligen Krieg aus
23. September 1990 Der Irak bedroht Israel mit Raketen
9. November 1990 Der Ölpreis steigt auf 40$/Barrel
14. November 1990 Die US-Truppenstärke am Golf beträgt bereits 400.000 Mann
13. Dezember 1990 Die letzten Geiseln werden frei gelassen
22. Dezember 1990 Der Irak droht mit dem Einsatz von chemischen Waffen
9. Jänner 1991 Die Außenminister Baker und Aziz treffen sich zu Friedensgesprächen
16/17 Jänner 1991 Operation
Desert Storm beginnt
1.
Luftangriffe
1.
EF-111 Raven zerstören Langstreckenradar
2.
AH64-Apache zerstören Kurzstreckenrader
3.
Tomahawk Marschflugkörper zerstören wichtige Ziele im Irak
4.
Bomber starten gegen den Irak
14. Februar 1991 Es kommt
zu ersten kleineren Gefechten in der Hafenstadt Khafji
8
Toten Marine Infantristen
22. Februar 1991 Die USA stellen dem Irak ein 24 Stunden Ultimatum
Samstag der 23. Februar 1991
08:00 Alliierte beginnen mit der Boden-Offensive
Sonntag der 24. Februar 1991
08:00 Es befinden sich bereits 5.000 irakische Soldaten in Gefangenschaft
10:00 300 Hubschrauber dringen 40 Meilen in den Irak ein und bilden einen Brückenkopf
300 Meilen
westlich des Golfes dringt die 6. Französische Division und eine Brigarde der
82. US Luftlande
Division 80 Meilen bis zur irakischen Stadt Salman vor
Montag der 25. Februar 1991
09:00 Alliirte dringen in Kuwait ein
15:00 Kuwait City wird umstellt
Die 24. und 101. US Luftlande Division
zerstören alle Brücken entlang des Euphrats und
stoßen bis nach Basra vor.
Dienstag der 26. Februar 1991
09:00 Irakische Truppen ziehen sich fluchtartig
zurück
1500 Fahrzeuge und
Panzer wurden im Bombenhagel zerstört
Das 7. US Corps wird heimlich nach Basra verlegt
um einen Überraschungsangriff auf die
Repuplikanische
Garde, Saddam´s Eliteeinheit, durchzuführen.
Ergebnis:
500 Panzer der Garde wurden zerstört
Mittwoch der 27. Februar 1991
10:00 Die kuwaitische Fahne wird in Kuwait-City gehißt.
81 KIA - 212 WIA - 43 MIA - 9 POW
5. März 1991 Alle alliierten Kriegsgefangenen werden freigelassen
Streitkräfte:
Truppenstärke am 15.1.1991
Irak Alliierte
Truppen 1.000.000 694.850
Panzer 5.500 3.703
Flugzeuge 700 1.764
Kriegsschiffe 75 151
Allierte
Truppen Pnazer Flugzeuge Schiffe
USA 430.000 2.000 1.300 55
Großbritanien 30.000 400
Dänemark 1
Niederlande 3
Belgien 3
Polen 2
Frankreich 15.000 40 60 14
Spanien 3
Maroko 1.200
Italien 8 6
Griechenland 1
Agypten 35.000 163 48 16
Syrien 19.000 300
Arabische Staaten 150.000 800 330 36
Folgen des Krieges für Bevölkerung und Regierung
Aufgrund der Sanktionen nach den Golfkriegen gelangten kaum noch Lebensmittel und Medikamente in den Irak. Die wirtschaftliche Situation war auf einem neuen Tiefpunkt angelangt. Da durch das Verbot des Verkaufes von Erdöl keine Devisen mehr nach Irak kamen wurde für dieBevölkerung alles teurer. Saddam nutzte diese Lage aus, um Amerika und die UNO als Urheber dieses Unglücks bloßzustellen. Er stellte sich selbst als Retter der Nation da. Die Sympathie für Saddam wuchs in allen Bevölkerungsschichten. Da der Irak vom Welthandel abgeschottet wurde, konnten einige Firmen im Irak einen großen Nutzen daraus ziehen. Sie nutzten das Embargo indem sie Waren produzierten die nicht mehr aus dem Ausland eingeführt werden durften. Die Sanktion hatten kaum Auswirkungen auf die oberen Schichten der Regierung. Die Regierung zog in Wirklichkeit alle Lebensmittel und Utensilien, die noch produziert bzw. aus dem Ausland eingeführt werden durften ein und konnten so ihren Lebensstandart weiter aufrecht erhalten.
Die Wirtschaft Iraks liegt durch Folgen des 2. Golfkriegs zugrunde, da viele Ölförderanlagen und Raffinerien vor allem im Süden bis zu 80% zerstört wurden. Die Industrie kann auch nur 10 - 15% ihrer Kapazitäten nutzen. Das führt zu einer galopierenden Inflation und zur Zunahme von Unter - und Nichtbeschäftigung. Die Grundversorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und mit Leistungen des Gesundheitswesens brach fast völlig zusammen. Die Kinderstesterblichkeit versechsfachte sich gegenüber 1990. Es kam zur Verelendung breiter Bevölkerungsschichten. Die Regierung um Saddam Husain blieb nur durch Unterdrückung der Opposition und durch stärkeren Druck auf die Bevölkerung an der Macht.
Nachdem sich der Irak bereit erklärte seine Waffensysteme langfristig zur Inspektion durch die UNSCOM freizugeben, wollten die drei dauerhaften Mitglieder des UN - Sicherheitsrates Frankreich, Russland und China das Embargo gegen den Irak lockern. Die USA und Großbritanien legten ihr Veto dagegen ein da Irak die Kuwaitische Grenze nicht annerkante und Minderheiten im N und S des Landes weiter unterdrückte. Um den Forderungen nach Aufhebung der Sanktionen Nachdruck zu verleihen setzte S. Husain Anfang Oktober Elitetruppen in Richtung Kuwait in Bewegung. Nachdem die USA wieder Flugzeugträger in die Golfregion schickte zog der Irak seine Truppe zurück und erkannte die Kuwaitische Grenze an. Obwohl die UNO dies begrüßte, fand aber keine Aufhebung der Sanktionen statt
Nach dem Golfkrieg will der Irak 3,9 Tonnen des Kampfstoffs VX vernichtet haben, doch vermuten Kontrolleure der UNSCOM (UN-Abrüstungskommission), daß auch davon noch an geheimen Orten große Mengen versteckt sind. Auch ist der Verbleib von 250000 Artilleriegranaten mit chemischen Kampfstoffen ungeklärt. Nach Ermittlungen der UN versteckt der Irak etwa 100000 Liter biologische Kampfstoffe, insbesondere Anthrax (Milzbrand), Aflatoxin (Leberschäden, Krebs) und Botulin (führt zu tödlichen Lähmungen).
Seit 1991 sind 25 Sprengköpfe mit Killerviren, die auf israelische Ziele gerichtet waren, ebenso spurlos verschwunden wie Sprengköpfe mit Anthrax und Aflatoxin. Wie gefährlich dieses Arsenal ist, belegen die Zahlen: 50 Liter Anthrax aus einem einzigen Raketenkopf über Tel Aviv versprüht, würden mehr als 30000 Menschen töten. Aber selbst ohne Raketen könnte Saddam zuschlagen. Die hochgiftigen Stoffe können nämlich praktisch in jeder Milchkanne transportiert werden.
Seit 1994 gibt es wieder ein irakisches Atomwaffenprogramm. Bagdads erste A-Bombe könnte im Jahr 2004 fertig sein. Der Irak besitzt immer noch Scud-Raketen, die Riad, Tel Aviv oder Kairo erreichen könnten. Der Irak versteckt 17 Tonnen Nährlösung zur Produktion von biologischen Waffen, die sieben Millionen Menschen töten könnten.
Hussein fand sich bereit, 8 seiner Päläste für die UN-Inspektoren zu öffnen. Allerdings hätte Saddam wochenlang Zeit gehabt um seine Waffen in anderen Anlgaen zu verstauen. So sehen die meisten Deutschen, Amerikaner und Briten (je 87 Prozent ) übereinstimmend nur einen Grund für einen Militärschlag: Saddams Entmachtung.
Clinton verfolgt mit einer Militäroperation aber ein weitaus geringeres Ziel: Er will die Fähigkeit Iraks zur Herstellung und zum Einsatz von Massenvernichtungswaffen deutlich reduzieren
Seit 1991 hat die US-Regierung immer wieder versucht, den irakischen Diktator zu stürzen CIA Spione sollten Überläufer aus Iraks Armee für einen Militärputsch gewinnen. Die US-Regierung genehmigte Sprengstoffanschläge gegen die Infrastruktur. Der Coup scheiterte Juni 1996, als Doppelagenten die Operation verrieten. Saddam ließ mehr als 100 seiner Soldaten hinrichten. Zwei Monate später flog im Norden Iraks ein weites Komplott auf. Die CIA hatte versucht, Kurden für einen Aufstand gegen Saddam anzuheuern. Doch auch dieser Plan wurde verraten. Iraks Armee rächte sich mit blutigen Angriffen auf die Kurden. Das FBI ermittelte gegen die CIA, weil das Gesetz eine Beteiligung der US-Regierung an der Ermordung ausländischer Staatsoberhäupter verbietet. Doch der Sturz des Diktators steht unterdes kaum zur Disposition. Selbst eine massive Bodenoffensive könnte keinen sicheren Erfolg garantieren, wendete General Henry Shelton, Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte ein. Saddam wechsele von Tag zu Tag seinen Aufenthaltsort. "Er ist ein äußerst schwieriges Ziel.", so Shelton. Deshalb hoffen der US-Präsident Lösung.
Clinton: "Saddam könnte sie schon heute haben. Er braucht nur die UN-Forderungen zu erfüllen."
Im Falle einer Eskalation ist Israel durch irakische Raketen sehr gefährdet. Der Jüdische Staat hofft, daß seine Atomwaffen Saddam von einer Verzweiflungstat abhalten. Auch damals im Golfkrieg 1991 hat nur die Furcht vor einem atomaren Vergeltungsschlag Israels Staatschef Saddam Hussein davon abgehalten seine 40 auf Tel Aviv abgefeuerten Scud-Raketen mit Sprengköpfen, die biologische und chemische Kampfstoffe enthalten, zu bestücken.
Am Freitag dem 13.02.98 unterbreitete Frankreich den Vereinten Nationen einen Kompromißvorschlag nachdem UNO-Generalsekretär Kofi Annan eine Delegation nach Bagdad entsenden soll, die den genauen Umfang jener Teile von acht sogenannten Präsidentenpalästen feststellen soll, die Irak nicht von den UNO-Rüstungsinspektoren kontrollieren lassen will. Irakische Vertreter begrüßten den Vorschlag, die USA lehnten in hingegen ab. Die Entscheidung hängt jedoch davon ab wie groß der Widerstand der USA ist.
Am Sonntag den 15.02.98 traf das Team von Landvermessern im Auftrag der Vereinten Nationen im Irak ein. Es soll die Gebäude vermessen, die Staatschef Hussein für die Waffenkontrolleure der UNO gesperrt hat.
Die USA und Großbritanien haben ihe Entschlossenheit bekräftigt, Irak notfalls auch mit militärischen Mitteln an der Herstellung von Massenvernichtungswaffen zu hindern. Die USA beharren darauf, daß der Irak den UNO-Inspektionsteams freie Hand geben müsse. Rußland, Frankreich und China - ebenfalls ständige Mitglieder des Weltsicherheitsrats - lehnen mit ihren Vetomächten einen Angriff auf Irak ab. Clinton hat zuvor erklärt, die Einwände würden die USA nicht von einem Militärschlag abhalten. US-Verteidigungsminister William Cohen sagte, die USA würden keinen Kompromiß akzeptieren, der Irak eine Einschränkung der Rüstungskontrollen erlaubte. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und die Opposition sollen sich darin einig sein, daß die Ermordung Saddam Husseins der beste Weg sein, Israel vor einem nicht konventionellen Angriff des Iraks zu schützen.
Der Irak verlegt jetzt die Produktion seiner Chemiewaffen in andere Länder. Anlagen für Chemiewaffenproduktion habe er in den Sudan verlegt, Atommaterialien seinen nach Algerien gebracht worden. In Libyen entwickelten irakische Wissenschatfler biologische Waffen. Man kommt zu dem Ergebnis, daß aufgrund der Verlagerung "kein Bombardement - nicht einmal eine Besetzung dieses Landes - es schaffen wird, die Materialien für die Entwicklung und Produktion von Massenvernichtungswaffen zu zerstören.
Die Stimmung bei der Bevölkerung in Suadi-Arabien steht schlecht. Mit der Aussage "Ein Angriff auf den Irak wird als Angriff auf alle Araber angesehen", bringt ein Verkäufer in Kairo die Stimmung auf den Punkt. Die aufgeheizte Stimmung könnte vollends außer Kontrolle geraten, sollte der Irak Israel mit Raketen angreifen und Israel mit Atomwaffen zurückschlagen. Dann hätte Saddam Hussein sein Ziel erreicht: ein arabischer Aufstand gegen die USA.
Frankreich, Rußland und China drängten UNO-Generalsekretär Kofi Annan dazu nach Bagdad zu reisen und Saddam Hussein zu einem annehmbaren Kompromiß zu bewegen. Auch Papst Johannes Paul II forderte den UNO-Generalsekretär auf nach Irak zu fliegen und dort eine friedliche Lösung zu finden. Annans Spielraum in dieser Angelegenheit wird allerdings stark durch die USA eingeschränkt, die klar machte, daß Annan dem Irak lediglich symbolisch entgegenkommen dürfe.
Am 20.02.98 traf der UNO-Generalsekretär zu Gesprächen mit Husain in Bagdad ein. Seine Aufgabe ist es Husain davon zu überzeugen, bestimmte Vorschläge anzunehmen. Clinton und der französische Staatspräsident Chirac waren sich darüber einig, daß der Konflikt friedlich beendet werden könne, wenn Saddam den UNO-Rüstungskontrolleuren ungehinderten Zugang zu allen Anlagen geben würde.
Der UNO-Sicherheisrat beschloß in New York, Irak in Zukunft Ölexporte im Wert von 5,2 Milliarden Dollar pro Halbjahr zu genehmigen - mehr als das Doppelte der bisher erlaubten Ausfuhr. Den Erlös muß Bagdad für die Versorgung der notleidenden Bevölkerung nutzen.
Am Sonntag den 22.02.98 erzielte Annan eine Übereinkommen in Bagdad. Bagdad stimmte zu, daß die UNO-Waffeninspektoren vollen und zeitlich unbegrenzten Zutritt zu allen sogenannten Präsidentenpalästen hätten. Die USA bleiben jedoch skeptisch gegenüber dem Übereinkommen.
Am 24.02.98 hat der UNO-Generalsekretär mit der Unterzeichnung eines Abkommens über Waffenkontrollen seine Vermittlungsmission im Irak beendet. Der Irak stimmte den drei wichtigsten Bedingungen der UNO zu: Die Palastanlagen dürfen unbeschränkt, ohne zeitliche Begrenzung und so oft wie erforderlich kontrolliert werden. Trotz der Vereinbarung mit dem Irak sehen sich die USA noch nicht bereit ihre Truppen aus der Golfregion abzuziehen bis alle Punkte des ausgehandelten Vertrages geklärt sind. Sie werden den Vertrag auch nur dann akzeptieren wenn er in ihren nationalen Interessen liegt. Doch unter nationalen Interessen kann man wohl nur den Einkauf von Öl verstehen, da die Förderungskosten im Irak bei nur 2 Dollar pro Barrel ( 159 Liter ) liegen, gegenüber dem Nordseeöl, das zwischen 5 und 10 Dollar kostet. US-Firmen dürfen mit "Terroristenstaaten" wie dem Irak und dem Iran allerdings keinerlei Geschäfte abschließen
Quellenangaben:
Medien: CNN - Operation Desert Shield
CNN - Operation Desert Storm
Liteatur: Die Waffen am Golf - 1991 Karl Müller Verlag, Erlangen
Diverse Sekundär Literatur
Internet: www.dessert-storm.com
Diverse andere Sites
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