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Maria Theresia - Josef II - Reformen und Kennzeichen

Maria Theresia & Josef II. - Reformen und Kennzeichen


Nach dem Spanischen Erbfolgekrieg und der Rückkehr Karl VI. nach Österreich regelte er 1713 die Erbfolge mit der sogenannten Pragmatischen Sanktion. Sie besagte, daß die Länder Österreichs unteilbar und untrennbar zusammengehörig seien. Sollte der habsburgische Mannesstamm aussterben, so sind die Töchter Karls VI. und anderer Linien erbberechtigt. Die Landstände der österreichischen Länder nahmen diese Regelung zur Kenntnis.


Mit dem Tod Karls VI. verstärkten sich internationale Proteste gegen die Pragmatische Sanktion. Die Herrscherhäuser Bayerns und Sachsens hatten durch eheliche Verbindungen mit habsburgischen Erzherzoginnen Ansprüche auf den Thron der österreichischen Erblande geltend gemacht. Der Angriff ging jedoch von Friedrich II. von Preußen aus, der in Schlesien einmarschierte. Nach einem zweiten Schlesischen Krieg (Verlust Schlesiens) konnte 1748 im Frieden von Aachen der Österreichische Erbfolgekrieg beendet werden. Parma und Piacenza wurden an Spanien abgetreten, die Pragmatische Sanktion anerkannt und die römische Kaiserwürde an Franz Stephans von Lothringen akzeptiert. [1] Maria Theresia konnte ihre Herrschaftsansprüche gegen eine Koalition von Frankreich, Spanien, Preußen, Bayern und Sachsen behaupten.




Außenpolitik:


Mit der Berufung Kaunitz zum Staatskanzler erfolgte die Annäherung an Frankreich. Sein Ziel war es, im Kampf gegen Preußen Frankreich zu gewinnen, denn der bisherige Allianzpartner Großbritannien schaffte es nicht, bei einem Einfall der Preußen in habsburgische Länder rechtzeitig Truppen zu stellen. Erst der übereilte Abschluß der Konvention von Westminster durch Friedrich II. 1756, die ein Beistandsbündnis Preußens mit England vorsah, alarmierte Frankreich und führte Verteidungsallianz Österreichs mit Frankreich; ein fast 250jähjriger Gegensatz (seit Franz I. und Karl V.) schien überwunden zu sein. Mit dem Einmarsch der Preußen in Sachsen kam es zum Siebenjährigen Krieg (1756-1763). Nach anfänglichen Erfolgen der reorganisierten österreichischen Armee verlor Österreich endgültig Schlesien im Frieden zu Hubertusburg. Der Siebenjährige Krieg war aufgrund der Allianzen ein gesamteuropäischer Krieg, den die Gegner auch in den nordamerikanischen Kolonien führten.


Innenpolitik:


Die Reformen standen unter dem Ziel der Zentralisierung, der Vereinfachung der Verwaltung, der Ausschaltung der stände und der Stärkung der landesfürstlichen Macht.


Verwaltung:

Der Feudalstaat Österreich wird zu einem großen Beamtenstaat umgewandelt. Es entstanden die ersten Ministerien, z. B. die Vereinigte böhmisch-österreichische Hofkanzlei, die nichts anderes als eine Art von Innenmisiterium war, die Haus-, Hof- und Staatskanzlei, die alle außenpolitischen Angelegenheiten des Herrscherhauses übernahm. Kreisämter wurden als erste staatliche Behörde zur Kontrolle der Grundherrschaften und deren Gerichte, Lehrer und Pfarrer geschaffen. In wichtiger Schritt zur Erleichterung der Verwaltung war die Einführung von Volkszählungen, einem Grundbuch und Hausnummern




Justiz:

Justiz und Verwaltung wurden von einander getrennt. Es wurde eine oberste Justizstelle und einer einheitlichen Strafgerichtsordnung geschaffen. Die Folter wurde abgeschafft.


Finanzen:

Erstmals wurde er adelige und geistliche Grundbesitz, vorerst noch geringer als der der Bauern, besteuert. Eine Luxussteuer wurde eingeführt und der erste Maria-Theresia-Taler, das später das erste Papiergeld wurde.


Kirche - Sakrales:

Eigenständigkeit des Staates gegenüber der Kirche, Aufsichtsrecht des Staates über die Kirche

Aufhebung des Jesuitenordens


Armee:

Kennzeichnend für Maria Theresias Periode war die Schaffung eines stehenden Heeres, es wurde die Rekrutierung auf Lebenszeit eingeführt. Es Entstanden Militärakademien für Offiziere (Wien, Wr. Neustadt).


Schulwesen:

Man unterschied zwischen der Trivialschule, der Normalschule und der Bürgerschule. Trivialschulen gab es auf dem Land, und man lernte innerhalb von 5 Jahren lesen, schreiben und rechnen lernen. Normalschulen und Bürgerschulen waren in den Städten. Die Normalschule dauerte 6 Jahre und kann mit der heutigen Volksschule verglichen werden. Die 2-jährige Bürgerschule war der Vorläufer der heutigen Hauptschule.


Bauern:

Die feudale Unterdrückung wurde gemildert.


Wirtschaft:

Der Staat und die Kirche wurden voneinander getrennt. Gründung von Manufakturen aufgrund statistischer Unterlagen

Kolonisation des Banats, Galiziens und der Bukowina

Einheitliches Zollgebiet (ohne Ungarn)

Gründung des staatlichen Tabakmonopols


Erst nach dem Tod von Franz Stephan wurde Maria Theresia zur Kaiserin gekrönt. Ab 1765 regierte ihr Sohn Joseph II. als Mitregent. 1780 starb Maria Theresia und Josef II wurde bis 1790 Alleinherrscher. Er strebte die Verwirklichung eines zentralisierten Einheitsstaat und der Aufklärung verwirklichen.


Reformen Josephs II.


Verwaltung:

Das Bürgertum und der niedere Adel (besonders aus deutschsprachigen Gebieten) wurden als Beamten und Träger des "Josephinismus" gefördert.

Joseph II. mußte aber die Zentralisierung der gesamten Verwaltung in Wien und die deutsche Amtssprache aufheben, da die Ungarn und Belgier Widerstand leisteten.


Justiz:

Die Zensur wurde gemildert und die Todesstrafe aufgehoben.

Sein Reformvorhaben, der Gleichheit vor dem Gesetz, mußte er aufheben. Aus Untertanen sollten Staatsbürger werden.


Finanzen:

Joseph II. wollte die Ablöse der Robotleistung der Bauern fördern und statt dessen die Geldabgabe einführen, was aber von der Bevölkerung abgelehnt wurde. Auch sein Reformvorhaben von der gleichen Besteuerung aller Untertanen mußte er zurücknehmen.


Kirche - Sakrales:

Die Kirchenpolitik Josephs II. war stark von der Aufklärung geprägt. Jeder Orden wurde auf seine sozialen oder schulischen Funktionen geprüft. 1781 wurde die Aufhebung jener Ordenshäuser, Klöster und geistlichen Versammlungshäuser angeordnet, die keine soziale Funktion hatten, z. B. Bettelorden. Dafür wurden staatliche Sozialleistungen, wie das AKH in Wien, Waisen- und Armenhäuser eingeführt.

Das Toleranzpatent des Jahres 1781 (für Evangelische, Griechisch-Orthodoxe und Juden) gewährte beschränkt Religionsfreiheit. Das evangelische Kirchenwesen konnten sich nun entfalten. Die bis dahin in Österreich lebenden geheimen Protestanten mußten sich in den katholischen Pfarren melden, um vor der Behörde ihren protestantischen Glauben anzugeben. Die Haltung des Staates gegenüber den Juden wurde geändert: Die Josephinische Gesetzgebung beseitigte wesentliche rechtliche Ungleichheiten, diskriminierende Kleidungsvorschriften fielen.

Der Staat und die Kirche wurden voneinander getrennt.

Sparmaßnahmen, wie z. B. die Beschränkung der Zahl der Altarkerzen, Säcke statt Särge für Tote mußte Joseph II. aufgrund Widerstände der Bevölkerung wieder zurücknehmen.


Bauern:

Das Untertanenpatent hatte die Folge, daß die Leibeigenschaft aufgehoben wurde.


Wirtschaft:

Wie schon seine Mutter Maria Theresia gründete Joseph II. eine Reihe von Manufakturen aufgrund statistischer Unterlagen.

Er mußte jedoch die Abschaffung der Zünfte sowie die Gewerbefreiheit wieder aufheben.


Die Regierungsperiode Josephs II. war gekennzeichnet vom aufgeklärten Absolutismus:

König ist erster Diener des Staates

Einfache, nüchterne Hofhaltung

Freie Religionsausübung

Milderung des Strafsystems

Verbot der Leibeigenschaft, Milderung der Robot

Reichtum eines Staates besteht in Grund und Boden Physiokratismus

Rückgang des kirchlichen und adeligen Einflusses


Joseph II. starb 1790 ohne einen Erben zu hinterlassen, worauf sein Bruder Leopold II seine Nachfolge antrat.






Franz I Stephan war mit Maria Theresia, der Tochter des Karl VI. verheiratet und wurde bereits 1745 zum Kaiser gewählt und gekrönt.






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