Die Amerikanische Revolution
Der Wandel englischer Kolonien zum Muster
einer modernen Demokratie.
Einleitung
Hauptteil
1. Auswanderung nach Amerika
2. Aufbau und Selbstverwaltung der Kolonien
3. Wirtschaft und Sozialstruktur in den Kolonien
4. Das Verhältnis England - Kronkolonien bis zum Siebenjährigen Krieg
5. Die veränderte Kolonialpolitik nach dem Krieg
6. Reaktion der Kolonien (bis zur Unabhängigkeitserklärung)
7. Unabhängigkeit und Anerkennung durch Europa
8. Einführung eines neuen Regierungssystem
Schluss
Einleitung
Als sich die noch jungen Vereinigten Staaten von Amerika 1781 eine gemeinsame Konstitution gaben, hatten sich die Verfasser bei ihrer Ausarbeitung die Rechte des Individuums als oberstes Ziel gesetzt. Diese noch vor der Französischen Revolution in Kraft getretene Verfassung sollte wie kein anderes Schriftstück zuvor, die Rechte und Freiheiten des Einzelnen garantieren und dem Bürger das größtmöglichste Maß an Eigenverantwortung und politischer Mitsprache geben. Mit ihrem Anspruch, dass alle Macht vom Volke ausgehen sollte, markierte sie den Anfang der modernen Demokratie, auf die viele Länder in der Alten Welt noch Jahrzehnte warten sollten.
Auch zweihundert Jahre später sind für viele Menschen die USA noch immer das Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit. Jedoch zeigt sich heute, dass sich die Gesellschaft von den Leitgedanken der Ver-fassungsväter zum Teil weit entfernt hat. Die Grundrechte, wie freie Meinungsäußerung, Pressefreiheit sowie der stark ausgeprägte Individualismus haben auch ihre Schattenseiten offenbart und zu einem Werteverfall in der Politik und der Gesellschaft geführt.
Die daraus entstandenen Probleme versuchen die folgenden Seiten darzustellen.
1. Auswanderung nach Amerika
Zwischen den ersten Einwanderern die vor circa 50.000 Jahren aus dem asiatischen Raum
das amerikanische Festland betraten, und deren Entdeckung durch Christoph Columbus im Jahre 1492, gab es in Bezug auf Kontakte mit anderen Kulturen, keine besonderen Vorkommnisse auf dem amerikanischen Doppelkontinent. Außer einer kurzen Landung der Wikinger um 1000 n. Chr. kam es nicht zu weiteren Berührungen mit anderen Zivilisationen. Bis zum Einfall der europäischen Seefahrer waren die Lebensbedingungen der Eingeborenen noch auf einem einfachen, relativ primitiven Niveau, was insbesondere auf die nordamerikanischen Ureinwohner zutraf. Man lebte in kleinen Stämmen über das riesige Land verteilt, sprach seine eigenen Sprachen oder Dialekte und war mit den anderen Stämmen verfeindet, was es den Eroberern aus der alten Welt leicht machte, sie zu unterwerfen oder gar auszurotten. Nach den ersten Erfolgen ihrer Expeditionen auf dem südamerikanischen Kontinent, versuchten Spanien und Portugal die neue Welt unter sich aufzuteilen. Trotz einiger Anstrengungen, auch mit kirchlicher Unterstützung, gelang es ihnen nicht, die anderen Seemachtnationen davon abzuhalten, ihre eigenen Schiffe zu entsenden. Private Kaufleute, welche vom Goldfieber gepackt waren, finanzierten immer neue Expeditionen um den, immer noch für Indien gehaltenen Kontinent, auf Bodenschätze zu untersuchen. Amerigo Vespucci schließlich war es, der die Welt von diesem Irrtum befreite und bewies dass es sich um einen eigenen Kontinent handelte, der ihm zu Ehren Amerika genannt wurde. Im Gegensatz zu Portugal und Spanien, die auf dem südlichen Kontinent bis herauf nach Florida präsent waren, verlegten Frankreich und England ihre Aktivitäten auf den nordamerikanischen Kontinent. Frankreich beanspruchte die Gegend um das heutige Kanada, und England die Ostküste zwischen dem Hudson und Florida, unterbrochen von Holländischen Siedlungen um die Gegend des späteren New Jersey.
Als am 10. April 1606 der englische König Jakob l einige Staatsherren und Kaufleute zu sich berief und mit ihnen die Virginia Company gründete, begann England als letzte der europäischen Weltmächte, intensiv mit dem Aufbau einer eigenen Kolonie auf dem nordamerikanischen Kontinent. Nachdem die ersten Besiedelungsversuche (auf rein privater Basis) fehlgeschlagen waren, übernahm man das Modell der Franzosen und Holländer, die eigens für ihre Aktivitäten in den neuen Kolonien Handelsgesellschaften gegründet hatten. Der König erteilte den Anwesenden den Auftrag in seinem Namen die Amerikanische Ostküste zu kolonisieren: das Christentum unter den Wilden zu verbreiten, nach englischem Muster eine Zivilisation zu errichten und den fünften Teil des gefundenen Goldes und Silber an ihren König abzuführen.
Ein gutes Jahr später, am 14. Mai 1607, war der erste Schritt getan. Vier Monate nachdem sie ihre Heimat verlassen hatten, trafen drei englische Schiffe an der südlichen Atlantik-küste Amerikas ein. Die 150 Passagiere, Adlige, Geistliche und einige Glücksritter, gaben ihrem Landungsort den Namen Jamestown in Virginia und gründeten damit die erste ständige englische Siedlung in der neuen Welt.
Die ersten Jahre waren hart für die neuen "Amerikaner". Fieberkrankheiten und Angriffe
der eingeborenen Indianer führten zu drastischen Verlusten unter den Siedlern, was zur Folge hatte, dass in den ersten 15 Jahren nur ein Fünftel von ihnen überlebte. Auch die erhofften Bodenschätze blieben aus, so dass man sich auf die Kultivierung einer Landwirtschaft verlegen musste, deren erste Versuche mit fatalen Missernten endeten, weil die von den Siedlern eingeführten Pflanzungen, in dem zum Teil tropischen Klima nicht anzubauen waren. 1612 kam dann der Erfolg mit einer Pflanze, die wie geschaffen für diese Gegend war und deren Anbau als Monokultur den wirtschaftlichen Durchbruch ermöglichte: Tabak. 1624 schließlich wurde die erfolgreiche Virginia Company aufgelöst und direkt der Krone unterstellt.
Durch den Tabakanbau und den sich nachziehenden Wirtschaftsaufschwung formierte sich schnell ein soziales Gefälle: der reiche Plantagenbesitzer und die immer neu eintreffenden Einwanderer, die zumeist als Tagelöhner mit ihrer anstrengenden Arbeit auf den Feldern, die Kosten ihrer Überfahrt abzuarbeiten hatten.
Im Gegensatz zu den meist wirtschaftlichen Interessen dieser ersten Siedler, entstanden zu dieser Zeit im Norden des Kontinents andere Arten englischer Kolonien, welche sehr stark vom Glauben der neuen Siedler geprägt war. Die ersten einer Welle von verfolgtenKirchengruppen, waren die Pilgrims (Pilgerväter), die 1620 mit der Mayflower vor Kap Code anlegten und sich in Plymouth niederließen, nachdem sie aus England und Holland vertrieben wurden.
Zur Gruppe der Verfolgten gehörten auch die gottesfürchtigen Puritaner, welche vom König einen Freibrief erhalten hatten und aufgrund von Repressalien ihrer anglistischen Mitbürger gen nördliche Ostküste Amerikas flohen, um dort einen Staat nach Gottes Regeln und unter des Königs Gesetzen zu gründen. Man konzentrierte sich dabei auf das Gebiet um Massachusetts und blieb dabei bis ins 18. Jahrhundert, aufgrund seines intoleranten Auftretens gegenüber Andersdenkenden und der konsequenten Durchsetzung seines strengen Glaubens, was in einigen Extremfällen sogar in Hinrichtungen und Hexenverbrennungen endete, weitgehend unter sich.
Eine weniger stark von der Religion beeinflusste Gruppe von Einwanderern besiedelte zum Ende des 17. Jahrhunderts die Gegend zwischen New York und Maryland: die Quäker, eine in England gegründete Gemeinschaft friedliebender Menschen, die sich besonders durch den toleranten Umgang untereinander, aber auch mit anderen, wie zum Beispiel den Indianern, auszeichnete. Die wohl herausragendste Person dieser Sekte, William Penn, bekam wegen seiner guten Beziehungen zum englischen Parlament, ein Gebiet an der Ostküste zugewiesen, dessen Größe fast an die des Mutterlandes heranreichte. Er gab ihr seinen Namen, Pennsylvania und gründete darauf die Stadt der brüderlichen Liebe: Philadelphia, die später kurzzeitig Hauptstadt der USA werden sollte und als Wiege der Amerikanischen Unabhängigkeit gilt. Am Beispiel Pennsylvanias lässt sich verdeutlichen, dass die Kolonien verstärkt das Ziel von Einwanderern anderer Nationen wurden. Hier war der Anteil der Siedler englischer Herkunft am niedrigsten von allen Kolonien: am Ende des 18. Jahrhunderts bei 35%. Ob es Schotten, Iren, Skandinavier oder französische Huge-notten waren; Menschen aus allen Teilen Europas machten sich auf,sei es wegen Verfolgung oder in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft, um in den englischen Kolonien ihr Glück zu suchen. Der Großteil der Einwanderer gehörte einer protestantischen Bewegung an oder war in keiner Kirche vertreten . Katholiken oder andere Religionen, etwa Juden, gehörten einer Minderheit an und wurden nicht selten mit Misstrauen behandelt und vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen.
2. Aufbau und Selbstverwaltung der Kolonien
Von enormer Wichtigkeit für den Verlauf, oder sogar für die Entstehung der Amerikanischen Revolution, ist die Tatsache, daß die Gesellschaften zur Kolonisierung des Kontinents es zur Bedingung bekamen, dass sie ihren Bürgern die gleichen Rechte wie die des englischen Mutterlandes einzuräumen hatten. Deshalb begann man gleich mit den ersten Einwanderungswellen damit, in den neu gegründeten Kolonien, weite Teile der Bevölkerung mit in die politische Entscheidungen einzubeziehen. In den einberufenen Versammlungen und Unterhäusern (assemblies) wurden von frei gewählten Abgeordneten Entschlüsse verfasst oder wie in einigen Kolonien üblich, sogar Gouverneure berufen.
Am weitesten fortgeschritten war die demokratische Mitbestimmung in den Neuengland-Staaten, die mit ihren Gemeindeversammlungen und Stadtämtern als Musterbeispiel galten. Das Wahlrecht jedoch war mit drei Bedingungen verbunden: Mann musste weiß, männlich und im Besitz von Grundeigentum sein, gemäß der weitverbreiteten Meinung, dass sich nur der mit der eigenen Gemeinde identifizieren kann, der Grundbesitz sein Eigen nannte. In den ersten Jahren der Besiedelung war auch die Dazugehörigkeit in einer der Kirchen eine weitere Bedingung. Trotz dieser Tatsache lag in einigen Kolonien der Anteil der Wahl-berechtigten bei der in Frage kommenden Bevölkerung zwischen 50 - 80 %, was daran lag, dass zu dieser Zeit recht viele Bürger im Besitz von eigenem Land waren, was besonders auf die nördlichen Staaten zutraf, die mit ihren zahlreichen Farmen einen Großteil der Öffentlichkeit ausmachten.
In allen dreizehn Kolonien die dem englischen König unterstanden, war der Gouverneur der erste Mann im Staat. Er unterstand direkt dem König und wurde (bis auf wenige Ausnah-men) von diesem auch auf seinen Posten berufen. Er besaß die Exekutive und war als Rechtsgeber dazu befugt, Gesetzesvorlagen zu genehmigen. Ihm wurde ein Gremium zur Seite gestellt, welches ebenfalls vom König einberufen wurde und zumeist aus Mitgliedern der wirtschaftlichen Oberschicht bestand und das im Laufe der Zeit in fast allen Kolonien
von einem Unterhaus ergänzt wurde, so dass wie in England selbst eine Zwei-Kammer Legislative bestand. Die erste gesetzgebende Zwei-Kammer Versammlung wurde 1619 in Virginia als House of Burgess eröffnet. Im Vergleich zum englischen Mutterland wurden die Kolonien weniger zentral verwaltet, was insbesondere auf die Nordkolonien zutraf. Parallel zu der Entwicklung in England, bei der sich das Parlament seine Souveränität gegenüber der Monarchie stärkte, gewannen die beiden Parlamentshäuser in den Kolonien stetig mehr Macht. Die Politik wurde zu einem großen Teil in den Gemeindeversammlungen gemacht und Rechtsangelegenheiten in den lokalen Gerichten entschieden.
Vor der Unabhängigkeitsbewegung bestimmten drei verschiedene Typen von Kolonien das politische Bild: die Kronkolonien, die von einem vom König einberufenen Gouverneur (royal colony) oder von einem Besitzer ernannten Gouverneur (proprietary colony) verwaltet wurden. (Die Familie Baltimore z.B. besaß über Generationen Land mit einer Größe von mehr als 10 Millionen acres, welches ihnen 1632 vom englischen Königshaus als Lehen im Bereich Maryland - Baltimore vergeben wurde, als sich die Virginia Company dort zurück-zog). Die beiden nördlichen Kolonien Conneticut und Rhode Island konnten, aufgrund der vom englischen König garantierten Selbstbestimmung, unter Berücksichtigung einer Charter (die in etwa einer Verfassung entsprach) ihren Gouverneur frei wählen (Charta colony).
Trotz des relativ weit verbreiteten Wahlrecht (welches in England zur gleichen Zeit bei nur etwa 15% lag) gehörten die, welche sich zur Wahl stellten, fast ausnahmslos der gesell-schaftlichen Elite an, was bei der breiten Bevölkerung auch durchaus Zustimmung fand. Selbst in Zeiten der Unabhängigkeitsbemühungen wurde diese Tatsache, auch von prole-tarischen Revolutionsverbänden, nie ernsthaft in Frage gestellt.
Im Vergleich mit den souveränen Staaten in Europa kann man sagen, dass die Demokratie in den Kolonien zu diesem Zeitpunkt recht weit entwickelt war.
3. Wirtschaft und Sozialstruktur in den Kolonien
Mit der Besiedelung der nördlichen Ostküste entstanden auch neue Wirtschaftszweige in den englischen Kolonien: Fischerei, Schiffsbau und der Handel wurden ihre Stützpfeiler. An den Küsten entstanden neue Großstädte, wie Boston, Neu Amsterdam oder Philadelphia, die mittlerweile auch von anderen Nationalitäten, etwa Holländern, Deutschen und Iren besiedelt oder gegründet waren und die mit ihren Häfen zur Versorgungsader des jungen Landes wurden. Man erklärte Leben, Freiheit und streben nach Glück zu seinen obersten Grundsätzen, wovon aber in den meisten Fällen Indianer, Andersgläubige und Müßiggänger ausgenommen und vertrieben wurden. Durch eine große Anzahl von eigenständigen Betrieben aus dem Handwerk oder Handel, ergab sich eine relativ ausgewogene Bevölkerungsschicht aus reichen Kaufleuten, breitem Mittelstand und einfachen Arbeitern. Wirkliche Armut war zu dieser Zeit eher eine Ausnahme, da es auch den neu eintreffenden Einwanderern, aufgrund des Mangels an Arbeitskräften und des noch dünn besiedelten Landes, möglich war, rasch die ersten Sprossen der Wohlstands-leiter zu erklimmen.
Waren die ersten Jahrzehnte noch von einer weitgehend wirtschaftlichen Autonomie geprägt, wurden die Eingriffe der englischen Machthaber in der Mitte des 18. Jahrhunderts zu einem ernsten Problem für die koloniale Wirtschaft. Da sich die Staatsverschuldung in England, durch Kriegskosten oder Misswirtschaft, auf dem Höhepunkt befand, entschloß sich das Parlament die Steuern und Einfuhrzölle in den amerikanischen Kolonien zu erhöhen. Ein weiteres Problem stellten die Handelsvorschriften aus England dar, die den Handel oder die Herstellung bestimmter Güter verboten, was zur Folge hatte, daß die Kolonien mehr Waren importierten als sie exportierten, da auch der Wirtschaftsverkehr mit anderen Staaten vielfach verboten war. Da man jedoch nicht gewillt war sich gute Geschäfte entgehen zu lassen, erreichte der Schmuggel (indem der Großteil der amerikanische Kaufleute kein Unrecht sah) seinen Höhepunkt. An der Amerikanisch - Kanadischen Grenze entwickelte sich ein reger, illegaler Güterverkehr, bei dem die Holländer die begehrtesten Handelspartner waren.
Der Süden hingegen glich in seiner Struktur stark dem des englischen Mutterlandes. Einige wenige Plantagenbesitzer mit riesigen Besitztümern, herrschten wie Landgrafen über ein Heer von Tagelöhnern, die zum Teil jahrelange Fronarbeit ausführen mussten, um die von ihren Herren bezahlte Schiffspassage in die Kolonien abzuarbeiten. Die Indentured servants, wie sie genannt wurden, machten in den mittleren und südlichen Kolonien zeitweise bis zu 50% der Immigranten aus. Einige Tausend von ihnen waren Sträflinge aus englischen Gefängnissen, die dadurch die Chance bekamen, nach dem Abarbeiten ihrer Strafe ein neues Leben zu beginnen. Trotz dieser Vorgehensweise, Menschen aus ärmlichen Verhältnissen mit falschen Versprechungen in die Kolonien zu locken, herrschte ein ständiger Mangel an Arbeitskräften, so dass man, anfangs über holländische Händler, Negersklaven importierte, um auf den mehreren hundert Hektar großen Plantagen Tabak, Reis und Baumwolle anzubauen.
Aufgrund des enormen Export des begehrten Tabaks und des Einsatzes von billigen Arbeitskräften, entwickelte sich der Süden schnell zu der wirtschaftlich stärksten Region in den Kolonien. Aber erst der Einsatz von Negersklaven, der in dieser Form nicht dem englischen Recht entsprach und von den englischen Karibikinseln übernommen wurde, machte diesen enormen wirtschaftlichen Aufschwung möglich. Die erste Generation von verschleppten Negersklaven wurde nur zeitlich befristet zu Arbeiten gezwungen und waren nach Ablauf dieser Frist freie Bürger. Diese Regelung ließ man jedoch aus ökonomischen Gründen fallen und in den Folgezeiten konnte man auf ihren teuren Einkauf verzichten, da die nachfolgenden Generationen ebenfalls versklavt wurden, so dass in South-Carolina der Anteil der Schwarzen an der Bevölkerung bis zu 60% betrug. In den Augen der weißen Bevölkerung war der Schwarze ein Wesen, das seine Erfüllung darin fand, sich zu unterwerfen und seinem Herren zu dienen. Der Sklave galt als Eigentum seines
Besitzers: er besaß keinerlei Rechte oder Mitspracherecht und auch das Erlernen von Lesen und Schreiben war ihm verboten. Bemerkenswert ist auch, dass in allen Menschenrechtserklärungen vor oder auch unmittelbar nach der Amerikanischen Unabhängigkeit die Negersklaven keine Erwähnung fanden. Selbst solche historischen Größen und Verfechter der Demokratie und Freiheit, wie Thomas Jefferson oder George Washington, besaßen Sklaven für ihre Ländereien und hatten bis zuletzt ein ambivalentes Verhältnis zur Sklaverei.
Während der Süden in der Wirtschaft führend war, besaß der Norden nicht zuletzt auch wegen seiner stark religiösen Mentalität die moderneren Sozialstrukturen. Der Sklaven-
handel war verboten, das politische Mitspracherecht der unteren Bevölkerungsschichten war ausgeprägter und man besaß schon eine Schulpflicht. In Massachusetts veranlasste ein Gesetz das Dörfer mit 50 oder mehr Familien eine Schule zu unterhalten hatten. In Pennsylvania gar wurde Eltern eine Gefängnisstrafe angedroht, wenn sie ihren Kindern nicht den Schulbesuch ermöglichten. Die ersten Universitäten auf amerikanischem Boden entstanden in Neu-England und die hohe Allgemeinbildung hatte einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass der Funke der Revolution in den nördlichen Kolonien entsprang.
4. Das Verhältnis England - Kronkolonien bis zum Siebenjährigen Krieg
Um die Beziehungen Englands zu seinen Kolonien zu beschreiben empfiehlt es sich parallel dazu, die Vorkommnisse im Mutterland zu betrachten, das zu dieser Zeit von schweren Krisen heimgesucht wurde.
Zu Zeiten der beginnenden Kolonisierung des amerikanischen Kontinents, besetzten die in der Heimat unbeliebten Stuarts den englischen Thron. Seit Schaffung der Magna Charta im 13. Jahrhundert musste sich der König von England die Macht mit einem Parlament, das aus einem Unterhaus und einem Oberhaus bestand, teilen. Jakob l. jedoch legte eine absolutistische Regierungsweise an den Tag und war deshalb und wegen der Verfolgung von religiösen Minderheiten im eigenen Volk sehr unpopulär. Dieser Effekt verstärkte sich bei seinem Nachfolger, seinem Sohn Karl l. um so mehr, da dieser das Amt des Königs von Gott gegeben sah und die Arbeit mit dem Parlament zum Teil verweigerte. Nachdem er in den folgenden Jahren mehrmals das Parlament auflöste und Kriege gegen Frankreich und Schottland verlor, kam es zum Bürgerkrieg, an dessen Ende die Enthauptung des Königs und die Ausrufung der Republik stand (1649). Oliver Cromwell, der maßgeblichen Anteil am Sturz des Königs hatte, übernahm vier Jahre später die Macht, ernannte sich zum Lord-protector und baute durch zahlreiche militärische Siege die Macht Englands aus. Nach seinem Tod 1658 fiel das Land in seine nächste Krise, die der Sohn des letzten Königs nutzte, und 1660 nach England zurückkehrte. Das Parlament bestimmte die Wiederher-stellung der Monarchie und ernannte Karl ll. zum uneingeschränkten König. Dessen Amtszeit endete 1685 mit seinem Tod und war gezeichnet durch ständige Kriegser-klärungen, Konfessionsstreitereien und finanziellen Bankrotten. Sein Bruder Jakob ll. bestieg den Thron und zog den Unmut seiner Untertanen auf sich, da er sich zu dem in England schon immer verhassten Katholizismus bekannte und seine Politik nach Frankreich hin orientierte. Nachdem sich herausstellte, dass der nächste Thronfolger ebenfalls katholischer Herkunft sein würde, bereiteten protestantische Kräfte im Parlament den Einzug von Wilhelm von Oranien vor. Dieser landete 1688 mit seinen Truppen in England und zog unter Beifall der Bürger in London ein. Jakob ll. floh nach Frankreich und versuchte zwei Jahre später die erfolglose Zurückeroberung seines ehemaligen Reiches. Die Glorreiche Revolution war gelungen und Wilhelm von Oranien bestieg als Wilhelm lll. den englischen Thron. Unter seiner Führung kam endlich Stabilität in das englische Macht-gefüge, denn das Parlament hatte es nicht versäumt, ihm vor seiner Amtseinführung die Declarations of rights abzuverlangen. Diese Erklärung der Rechte sicherte die Freiheit des Glaubens und stellte vor allem die Souveränität der beiden Parlamentshäuser, stärker als je zuvor, wieder her.
Diese Ereignisse blieben selbstverständlich nicht ohne Folgen für die Kolonien an der amerikanischen Ostküste. Nach Jahren der relativen Autonomie (in einigen Stadtchroniken der Gründerzeit wird erst Jahrzehnte nach Stadtgründung erstmals englische Rechts-
sprechung erwähnt) begann man nun sich wieder mit seinen, mittlerweile wohlhabenden, Kolonien intensiver zu beschäftigen.
Das bevorzugte Ziel der neuen englischen Autorität war der koloniale Handel. Das Parlament setzte nun auf einen konsequenteren Umgang der Navigationsakte von 1651, die besagte, dass die in den Kolonien produzierten Güter oder Rohstoffe nur nach England oder seine Kolonien und nur durch die englische Handelsflotte exportiert werden durften. Das gleiche galt kurze Zeit später auch für einige Importgüter, die dann nur noch über England zu beziehen waren. Diese Maßnahmen hatte zwei positive Aspekte für die englische Wirtschaft. Die Produktion im Mutterland wurde erhöht und man erzielte nun höhere Einfuhrzölle in den Kolonien. Die Monopolisierung des Handels hatte einen Seekrieg mit Holland zur Folge, den die englische Flotte für sich gewonnen konnte und an dessen Ende auch die Einnahme des späteren New York stand. Doch war seit Einführung der Navigationsakte deren Befolgung nur halbherzig kontrolliert worden. Zum einen lag das an dem nur unvollkommenen Zollapparat und an der geographischen Distanz zwischen England und Amerika, welche eine konsequente und schnelle Reaktion auf Probleme recht schwierig gestaltete. Um dieser Probleme Herr zu werden, schuf man im ausgehenden 17. Jahrhundert einen neuen Zollapparat und berief ein neues Gericht, das Vergehen gegen die Navigationsakte zu bestrafen hatte und nur aus königlichen Beamten bestand.
Die Navigationsakte brachte jedoch nicht nur weitere Einschränkungen für den freien Handel, denn sie war auch der Garant für einen sicheren Export, da die englischen Handelsschiffe unter dem Schutz der britischen Marine stand, die seinerseits die Vormachtstellung auf See einnahm. Die neue Haltung Englands gegenüber seinen amerikanischen Bürgern rief auch Unmut hervor, war jedoch nicht das dringendste Problem das die Kolonien betraf.
Die größte Bedrohung der Kolonien ging von den benachbarten Territorien aus, was im besonderen Frankreich betraf. Immer wieder kam es zu kleineren Streitigkeiten oder Scharmützeln zwischen Engländern und Franzosen, die doch nur von kurzer Dauer waren und keine größeren Konflikte nach sich zogen. Die Beziehungen zwischen englischen und französischen Siedlern war jedoch stets von Mißtrauen überschattet, da die Franzosen den verachteten Katholizismus verkörperten und einen regen Handel mit den wilden Eingeborenen betrieben. Den Franzosen ihrerseits, war die rigorose Besiedelungspolitik der Engländer, die eine stetige Ausdehnung nach Westen zur Folge hatte, ein Dorn im Auge. Nachdem man in England endgültig die Stuarts vertrieben hatte, zogen die dunklen Wolken die zwischen Frankreich und England aufkamen, auch auf den amerikanischen Kontinent über. Der neue englische König Wilhelm von Oranien war mit weiteren europäischen Staaten aufgebrochen, um die zur Jahrhundertwende bestehende Vormachtstellung der Franzosen einzuschränken. In den folgenden Jahrzehnten kam es unter Beteiligung der nachfolgenden englischen Könige zu einer Reihe von europäischen Kriegen, die sich teilweise auch auf die Kolonien übertrugen. Die ständig wechselnden Konstellationien der Machtbündnisse verhinderte jedoch, dass es in den Kolonien zu einem großen Schlagabtausch kam. 1748 schloss man schließlich den Aachener Friedensvertrag, der einen Schlußpunkt unter die Streitigkeiten setzten sollte, und für die englischen Kolonien Landgewinn bedeutete, da sich die Franzosen aus einigen Gebieten der Ostküste zurückzogen.
Angetrieben durch diesen Erfolg bereitete sich England darauf vor, die Franzosen endgültig vom nordamerikanischen Kontinent zu vertreiben und somit sein Empire weiter auszubauen. 1756 kam es in den Kolonien zum French and Indian War, der den Siebenjährigen Krieg einläutete, der daraufhin auch in Europa tobte. Einige Historiker sprechen von diesem Krieg auch als den ersten Weltkrieg der Geschichte, da er mit der Beteiligung von anderen Ländern, etwa Spanien, auch in deren Kolonien getragen wurde. Die ersten Auseinandersetzungen mit den französischen Truppen in Nordamerika führten zu blutigen Verlusten auf Seiten der Engländer. Erst mit dem Amtsantritt des charismatischen William Pitts im englischen Parlament kam der erhoffte Durchbruch. Die Franzosen mussten eine Reihe militärischer Niederlagen einstecken und besiegelten schließlich 1763 mit dem Frieden von Paris das Ende ihrer amerikanischen Kolonialpolitik. In Europa kehrte Frieden ein, von dem England fälschlicherweise dachte, dass dieser auch auf die Kolonien zu übertragen wäre.
5. Die veränderte Kolonialpolitik nach dem Krieg
Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges stand für das englische Parlament fest, dass sich die amerikanischen Kolonisten dankbar zu zeigen und den Großteil der verbliebenen Kriegsschulden auszugleichen hatten. Viele amerikanische Politiker sahen das anders, da man nun von der ständigen Bedrohung der Franzosen befreit war und den Schutz der englischen Truppen nicht mehr benötigte. Mit der Begründung, die inneren Grenzen schützen zu müssen, beließen die englischen Machthaber einen nicht unerheblichen Teil ihrer Armeen in den Kolonien und gingen damit bewusst eine Provokation ein, die sie mit einer Reihe von Wirtschaftseingriffen verstärkte.
Der Erlass von Handelsgesetzen war keine Neuheit in den Kolonien. Zwischen 1660 und 1765 erließ England 29 dieser Vorschriften, deren Kontrolle aber das siebenfache veranschlagte, wie die dadurch erzielten Gewinne. Um diesen Zustand zu ändern entschloss sich das englische Parlament das Zollsystem zu reformieren. Die erste dieser Maßnahmen war die Sugar act, die einen Zoll auf den Import von Zucker erhob, und ein Gesetz das den Kolonien verbot weiterhin ihr eigenes Papiergeld zu drucken. Ihr folgte 1765 das Steuermarkengesetz (Stamp act), das eine Krise in den Kolonien verursachte. Auf jedes rechtliche Dokument und auch auf andere öffentliche Druckerzeugnisse wurde eine Abgabe verlangt. Ein Aufschrei ging durch die Bevölkerung: nicht nur dass es sich dabei um die erste direkte Steuer aus England handelte, es wurden auch zur Überprüfung der Durchsetzung englische Zöllner und Beamte eingeschifft, für deren Unterbringung und Sicherheit die Gemeindeversammlungen die Verantwortung tragen sollten. Die Reaktion der betroffenen Kolonisten bestanden aus Interventionen ihrer Versammlungen, Boykotten der Kaufleute gegenüber englischen Gütern und Ausschreitungen des Mobs gegen die königlichen Beamten. Der Sachverhalt, dass es solche Abgaben wie den Sugar Act auch in England gab (sogar mit höheren Zöllen), änderte nichts an der Meinung der Kolonisten.
Die Einführung dieses Gesetzes endete mit einer Niederlage für England. Neben der Tatsache, dass sie die Verordnung nach nur einem Jahr zurücknahmen, blieb die Feststellung übrig, dass man erstmals einen geschlossenen Protest über fast alle Kolonien und Gesellschaftsschichten verursacht hatte. Dennoch war man im Mutterland nicht gewillt das Verhalten seiner Siedler zu tolerieren. Der Aufruf William Pitts, der im englischen Parlament davor warnte, dass sich die Nachfahren derer, die sich vor Generationen aufmachten um der Verfolgung und Willkür des Staates zu entgehen, sich gegen England erheben würden, verhallte ungehört.
In den Kolonien hingegen sah man sich weiter im Recht sich gegen jede Art von Steuern aus London zu wehren. Man war der Ansicht, dass London nicht das Recht hatte Steuern für die Kolonien zu erheben und berief sich dabei auf ein englisches Gesetz das lautete: no taxation without representation. Deshalb waren viele koloniale Politiker der Meinung dass die Steuererlasse nicht rechtens waren, da man nicht im englischen Parlament mit eigenen Abgeordneten vertreten war. Die Parlamentshäuser hingegen vertraten die Ansicht dass es für eine Vertretung der Interessen keines direkten Mandates benötige und dass die Bürger des gesamten Königreichs von allen Parlamentsmitgliedern vertreten wurden.
Nach Zurücknahme des Steuermarkengesetz kehrte wieder der Alltag in die Beziehungen zwischen Großbritannien und seinen Kolonien ein. Die Vorkommnisse der vergangenen Jahre hatten keine großen Auswirkungen auf die Loyalität der Kolonisten hinterlassen. Noch immer war man größtenteils englischer Herkunft, man sprach englisch und stand hinter seinem König.
Jedoch wurden einzelne Stimmen laut, die mehr Autonomie oder gar von einer Loslösung von England sprachen, da der wirtschaftliche Würgegriff einem grenzenlosen Aufblühen der Kolonien im Weg stand. Ebenso hatte man nach einigen Generationen das Recht auf Selbstverwaltung als selbstverständlich erachtet und einige Kolonien beriefen sich gar darauf, dass sie einer königlichen Charta unterstanden und somit nicht dem englischen Parlament unterstellt waren, das für die neuen Gesetze verantwortlich war.
6. Reaktionen der Kolonien (bis zur Unabhängigkeitserklärung)
Die ständig neu erlassenen Handelsgesetze waren längst nicht mehr nur rein wirtschaft-lischer Natur, sondern es ging dem englischen Parlament auch darum, seine Stärke gegenüber den Kolonisten zu beweisen. Diese jedoch sahen sich in ihren persönlischen Freiheiten beschnitten und suchten ihrerseits den offenen Konflikt, zu dem sie in der Zeit zwischen 1764 und 1776 reichlich Gelegenheiten bekamen.
Ein Jahr nach Zurücknahme der Sugar Act (1766) wurden die Townshend Acts verab-schiedet. Diese, nach dem damaligen englischen Schatzkanzler benannten Gesetze führten zu hohen Abgaben auf Importgüter wie Glas, Papier und Tee. Nach der miss-glückten Einführung von internen Steuern, versuchte man nun, die entgangenen Gelder durch Erhöhung der Zölle zu erwirtschaften. Wieder kam es zu Tumulten zwischen Siedlern und englischen Beamten, in deren Verlauf es 1770 in Boston erstmals zu Toten unter den Kolonisten kam. Dieses Ereignis, etwas überzogen auch Massaker von Boston genannt, kann man als einen Wendepunkt in der Beziehung zwischen den Machthabern und den Kolonisten sehen, da er die verhärteten Fronten offen darlegte. Es folgte eine Wieder-holung der Ereignisse wie zwei Jahre zuvor: das Gesetz wurde noch im selben Jahr (1770) zurückgenommen, da sich fast alle Kolonien (eine Ausnahme) zu einem Handelsboykott zusammenschlossen. Bis auf Tee wurden alle Güter von der Liste gestrichen, was dann drei Jahre später zu einem weiteren Disput führte.
1773 wurde es der East India Company erlaubt ihren Tee, ohne Abgabe von Zöllen, direkt in den Kolonien zu verkaufen. Das englische Parlament hatte diesen Entschluss vor dem Hintergrund verfasst, dass die Handelsgesellschaft vom Konkurs bedroht war. Durch den Direktverkauf ihres Tees sollte ein Monopol entstehen, welches die Company von ihren finanziellen Schwierigkeiten befreien sollte. Dieses Vorhaben wiederum, rief die kolonialen Zwischenhändler auf den Plan, weil sie einen derart niedrigen Teepreis befürchteten, der keinen Gewinn mehr für sie versprach. Die Kolonisten schickten daraufhin die Teeschiffe beladen zurück, oder hielten die Waren in ihren Häfen fest. Die Ausnahme blieb der Hafen von Boston, der weiterhin den Tee der East India Company vertrieb. Aufgehetzt durch einige Personen der entstehenden revolutionären Oberschicht, ging der Pöbel im Dezember 1773 auf die Straße. Die Unruhe endeten in der Bostoner Tea Party, die später oft als Auslöser für die Amerikanische Revolution bezeichnet wurde. Bei dieser Aktion des Mobs, enterten einige dutzend Männer, die als Indianer verkleidet waren, drei englische Schiffe und warfen den an Bord befindlichen Tee über Bord. Die Zerstörung der wertvollen Fracht brachte in England das Fass zum überlaufen. Man entschloss sich, die aufmüpfigen Kolonisten mit neuen Gesetzen zu bestrafen, unter denen vor allem die von Boston verwaltete Kolonie Massachuesetts zu leiden hatte. Der Bostoner Hafen wurde ge-schlossen, die lokale Verwaltung unter englische Verantwortung gestellt und die Bürger Bostons hatten die neu eintreffenden und ungeliebten englischen Soldaten in ihren Privathäusern zu beherbergen. Zu dieser Demütigung kam 1774 der Quebec Act hinzu,
der besagte, dass die Gebiete westlich der Apalachen (trotz vorangegangener Zusagen an die eigenen Siedler) den französichsprechenden Provinzen zugesprochen und unter Siedlungsverbot für die eigenen Kolonisten gestellt wurde. England versprach sich von dieser Maßnahme den Expansiondrang der Siedler zu unterbinden, da sich mit der Flucht nach Westen eine Kontrolle der Kolonisten immer schwieriger gestalteten würde. Die Landvergabe an die ungeliebten Katholiken war in den Augen der meisten Kolonisten mit einem Verrat gleichzusetzen, zumal viele der betuchteren Unternehmer sich von den westlichen Gebieten in der Zukunft enorme Gewinne versprachen. Zwischen England und seinen Kolonien kam es nun zum offenen Bruch, da sich einige Kolonien dazu entschlossen hatten, gemeinsam gegen die englische Politik zu kämpfen.
Im Herbst 1774 traten dann erstmals revolutionäre Kongresse in Massachuesetts und Philadelphia zusammen, die vom englischen Parlament für illegal erklärt wurden und deren Beteiligung unter Strafe gestellt war. Die Teilnehmer verfassten ein Schreiben an den englischen König, dass unter anderem auch die Zurücknahme der zuletzt erlassenen Gesetze und mehr Autonomie für die Kolonien forderte. Trotz der Formierung eigener Milizen, die auf den Kongressen beschlossen wurde, war die Mehrheit der Kolonisten noch immer an einer Aussöhnung mit den Engländern interressiert.
Die endgültige Spaltung in Patrioten oder königlische Loyalisten geschah dann im Frühjahr des folgende Jahres. Nachdem die revolutionäre Bewegung die Tagung einer weiteren Versammlung angekündigt hatte, rief das englische Parlament den Ausnahmezustand für Massachuesetts aus. Im April 1775 machten sich englische Truppen auf, um Vorratslager der amerikanischen Milizen auszuheben. In der Nähe von Boston, kam es dann zum Aufeinandertreffen mit amerikanischen Patrioten. Durch einen versehentlich abgegebenen Schuss kam es zur Schlacht von Lexington und Concorde, dessen Folgen fast 300 Tote und eine schwere Demütigung der Engländer waren. In dem kurz darauf tagenden Kongress der amerikanischen Kolonien, betonte man jedoch noch einmal seine loyale Haltung gegenüber der britischen Krone und forderte den König auf, gegen die unerbittliche Politik seines Parlaments zu votieren. Dieser aber unterstützte sein Parlament indem er nun für sämtliche Kolonien den Zustand der Rebellion erklärte und ab März 1776 den Handel mit Fremdländern unter Strafe stellte.
Für die meisten der Kolonien war nun ersichtlich, dass die Zukunft der Amerikaner nicht mehr unter der englischen Flagge zu gestalten war. Einige Kolonien gaben sich autonome Verfassungen, und andere äußerten laut den Wunsch nach Unabhängigkeit. Im Frühjahr 1776 schließlich wurde eine fünfköpfige Delegation unter Benjamin Franklin formiert, die den Auftrag hatte, sich mit der Schaffung einer Unabhängigkeitserklärung zu beschäftigen. Mit der Ausarbeitung einer möglichen Erklärung wurde der Rechtsgelehrte Thomas Jefferson beauftragt, dessen Entwurf dann am 4. Juli 1776 vom Kongress, mit 12 Ja-Stimmen und einer Enthaltung, verabschiedet wurde.
Die Amerikanische Unabhängigkeitserklärung war für die damalige Zeit ein revolutionäres Dokument und diente später noch vielen anderen Staaten als Vorlage für eine moderne Verfassung. Zum ersten mal wurde konkret die Idee der Menschenrechte zum Kernpunkt der Politik erklärt. Alle Menschen sollten die gleichen Rechte und Freiheiten bekommen, egal welcher Herkunft oder welchen Standes sie waren. Des weiteren wurde die Presse- und Religionsfreiheit proklamiert und ein Rechtsystem verkündet, das mehr Gerechtigkeit für alle Bevölkerungsschichten versprach. Die Macht sollte allein vom Volk ausgehen, das in freien Wahlen eine Volksvertretung wählte, dessen Aufgabe es sein solle "den höchsten Grad an Glück und Sicherheit" zu gewährleisten. Sollte sich eine Regierung dieser Aufgabe als nicht mächtig erweisen, besitzt das amerikanische Volk das Recht, diese "zu reformieren, umzugestalten oder abzuschaffen." Ebenso wurde die Vererbbarkeit von Titeln oder öffentlichen Amtern abgeschafft. Ein weiterer wichtiger Punkt war die Einführung der Gewaltenteilung: die strikte Trennung der staatlichen Gewalt in Exekutive, Legislative und Judikative.
7. Unabhängigkeit und Anerkennung durch Europa
Die Ausrufung der Vereinigten Staaten von Amerika war ein recht forsches Unterfangen der ehemaligen Kolonien. Die Idee eines Staatenbundes war nicht neu, denn schon vor der Unabhängigkeit bestanden, jedoch nur für kurze Zeiträume, Zusammenschlüsse zwischen einigen Kolonien. Diese hatten aber nur den Zweck, den Handel untereinander zu optimieren oder kleinere Grenzstreitigkeiten zu schlichten. Der Zusammenschluss zu einer festen Union jedoch war ein ungewisser Schritt in die Zukunft. Wie würden die, zum Teil völlig unterschiedlichen, Staaten miteinander auskommen, und wie konnten die neu errungenen Freiheiten gegen die militärisch überlegenen Briten verteidigt werden? Auch war die Spaltung der Bevölkerung in Königstreue und Republikaner zu bedenken, die zu einer Art Bürgerkrieg in den folgenden Auseinandersetzungen führen konnte.
Das dringendste Problem aber war die militärische Unterlegenheit, die sich in der weit geringeren Anzahl an Soldaten und Waffen äußerte. Als ein weiterer Mangel erwies sich der Zustand und die Ausbildung der Milizen, die sich auf einem sehr niedrigen Niveau
befanden. Die schlechte Moral der Truppe und ihre geringe Kampferfahrung waren nicht unerhebliche Gründe für die anfänglichen Niederlagen, an denen auch ein George Washington als Oberbefehlshaber nichts ändern konnte. Durch die hohe Zahl der Deserteure sah sich das Militär gezwungen Erwerbslose, Sklaven oder dienendes Personal zum Dienst an der Waffe zu zwingen. Frauen unteren Standes hatten ihren Beitrag in den Lazaretten oder Feldküchen zu leisten. Mit dem Jahr 1777 stellten sich dann die ersten Erfolge über die englische Armee ein, welche zur Stärkung ihrer Truppen Söldner aus ganz Europa, und speziell aus Deutschland angeheuert hatten. Ein weiterer Durchbruch war dann die Französisch-Amerikanische Allianz (1778), die militärische sowie finanzielle Unterstützung für die Amerikaner bedeutete. Durch den Beistand Frankreichs engagierten sich nun auch Spanien und Holland für die amerikanische Sache und erklärten England ebenfalls den Krieg. Dies war jedoch kein Garant für ein baldiges Ende der Konfrontationen, die sich noch weitere drei Jahre hinzogen. Im Oktober 1781 war es dann soweit: die englischen Truppen mussten nach dreiwöchiger Belagerung durch amerikanische und französische Verbände die Waffen niederlegen und die Kapitulation eingestehen.
Die Revolution war mit Erfolg beendet worden, und die Briten mussten sich die Frage stellen ob sie nicht vielleicht auf das falsche Pferd gesetzt hatten. Anstatt seine Kolonisten mit politischer Mitbestimmung zu verwöhnen, und somit den Freiheitsdrang unabsichtlich zu fördern, wäre es eventuell klüger gewesen, seine Kolonien totalitärer zu regieren, wie es etwa in den spanischen Kolonien üblich war.
Amerika hatte sich seine Unabhängigkeit erkämpft und musste dennoch auf die offizielle Anerkennung durch die europäischen Großmächte weitere zwei Jahre warten. Im Friedensvertrag von Paris (1783) wurden die Modalitäten der amerikanischen Integrierung in das Weltmächtesystems geregelt. Kanada blieb bei Großbritannien und der Süden der USA, vom Mississippi bis nach Florida, wurde Spanien zugesprochen. Außerdem erklärten sich die Vereinigten Staaten zur Tilgung aller Schulden bereit, die sie vor und während der Revolution gemacht hatten. Mit dem Friedensvertrag wurde auch der Konflikt zwischen Frankreich und England beigelegt, bei dem man das englische Empire als moralischen Sieger sehen kann, da es kurz nach Beendigung des Krieges wieder diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen mit den Vereinigten Staaten aufnahm. Der Französische König hingegen hatte sich mit der Unterstützung der amerikanischen Interessen gleich doppelt bestraft: mit der Unterstützung einer revolutionären Idee hatte er sich nicht nur in finanzielle Schwierigkeiten manövriert, er hatte auch mit dem Erfolg dieser Idee ungewollt den Grundstock zur Rebellion im eigenen Land gelegt, die dann wenige Jahre später seinen eigenen Kopf kosten sollte. Zum einen wurden die, durch die Finanzmisere notwendigen Steuererhebungen, der Anstoß zur Französische Revolution, und zum anderen hatte der König selbst, mit seiner Ünterstützung der amerikanischen Rebellen, das erfolgreiche Beispiel einer Revolution gleich mitgeliefert.
Die Gründe für ein Scheitern der englischen Kolonialpolitik sind zuerst in bei den Engländern selbst zu suchen. Die britische Krone hatte es nie richtig verstanden, den neu-en Kolonien ihren Stempel aufzudrücken. Zum einen mag dies an der großen Entfernung zwischen den beiden Gebieten gelegen haben, zum anderen ist aber die mangelnde Konsequenz der englischen Politik die wohl schwerwiegendere Ursache für die Niederlage der Briten in ihren Kolonien. Im Gegensatz zu ihren anderen Kolonien, etwa die Westindischen Inseln, die hauptsächlich von den Eingeborenen bewohnt wurden, und dementsprechend hart regiert wurden, musste man den Siedlern in Nordamerika mehr Freiheiten einräumen, da sie laut englischer Verfassung den Engländern gleich zu setzen waren. Dies war nicht nur ein verbrieftes Recht, sondern auch eine moralische, wie wirtschaftliche Notwendigkeit. Da die meisten Kolonisten aus dem Mutterland stammten, durfte man sie ihrer Rechte nicht beschneiden, nur weil sie sich entschlossen hatten "in einem anderen Teil Englands" zu leben. Eine auf Unterdrückung setzende Behandlung der Siedler, hätte außerdem zu einem Ausbleiben von Arbeitskräften geführt, die gerade zum Beginn der Kolonisierung dringend benötigt wurden. Wäre man den Siedlern mit den gleichen totalitären Methoden wie in den anderen Kolonien begegnet, hätte dies nie zu dem enormen Anstieg der Bevölkerung geführt, der später den wirtschaftlichen Erfolg der Kolonien garantierte. Der wohl einzig erfolgreiche Weg, die Kolonien weiterhin an sich zu binden, wäre gewesen dem Drang der Kolonisten nach mehr Autonomie, nachzugeben. Der Aufstand der Amerikaner war sicherlich durchaus mit einkalkuliert worden, als man sich dazu entschloss seine Kolonisten in die Schranken zu weisen. Das Ergebniss, der Verlust der Kolonien, war jedoch nicht von den Briten erwartet worden.
In den ehemaligen Kolonien selbst begann nun die Zeit der politischen Reformen. Die neuen Staaten gaben sich eigene Verfassungen und führten bis auf zwei Ausnahmen ein Zwei-Kammersystem ein : der Gouverneur als Vorsitzender der beiden Kammern wurde jedoch in seiner Machtaubung stärker von den Kammern kontrolliert, als es zu den Zeiten der Engländern üblich war. Viele der königlichen Loyalisten flohen ins Mutterland zurück, siedelten in das weiterhin britische Kanada über, oder passten sich der neuen Situation an. Auch wenn allzu große gesellschaftliche Umwälzungen ausblieben, schätzt man dass circa dreiviertel der führenden Oberschicht wirtschaftliche wie politische Einbußen hinnehmen mussten. Insgesamt dehnte sich das Machtgefüge in Richtung der unteren Schichten aus, dan man im Zuge der Reformen auch das Wahlrecht erweitert hatte. Die Frage, die die Politik jedoch am meisten beschäftigte war: wer sollte, und vorallem wie sollten künftig die dreizehn ehemaligen Kolonien regiert werden?
8. Einführung eines neuen Regierungssystem
Nach dem Erringen der Unabhängigkeit, fielen die neuen Vereinigten Staaten von Amerika in eine Krise, die sich darin äußerte, dass sich eine gemeinsame Politik sehr problematisch gestaltete, da sich die Einzelsaaten zu sehr auf ihre eigene Souveränität stützten. Das Fehlen einer zentralen Regierung führte speziell in der Außenpolitik zu Schwierigkeiten, da sich das Ausland an jeden Einzelnen der Union zu wenden hatte. Das seperate Verhandeln oder Abschließen von Verträgen mit auslandischen Staaten, betraf somit zuerst den Außen-handel, der lebenswichtig für die Vereinigten Staaten war, da er neue diplomatische Bezie-hungen schuf, und Einnahmen garantierte, die man wiederum zur Tilgung der Auslands-schulden brauchte. George Washington sagte dazu: "Vor der Unabhängigkeit waren wir (Kolonien) gezwungenermaßen Schwestern mit einer gemeinsamen Mutter, nach der Revolution nur noch Stiefschwestern."
Auch ließ die durch den Pariser Friedensvertrag beschlossene Öffnung des Westens für weitere Besiedlungen, erahnen, dass in absehbarer Zeit weitere Staaten in die Union eintreten würden. Doch noch immer war man sich über das zukünftige politische Gebilde der Vereinigten Staaten im unklaren. Bei den Verhandlungen der dreizehn Einzelstaaten bildete sich schnell eine Front zwischen Föderalisten, welche für eine starke Zentral-regierung eintraten, und Antiföderalisten, die einen Bund unabhängiger Staaten favorisierten. Die Gegner eines übergeordneten Regierungsapparates kamen meist aus den Reihen der kleineren Staaten, die befürchteten, dass sie bei einem Zusammenschluss von den wirtschaftlich stärkeren Staaten übervorteilt würden. Doch eine Klärung der zukünftigen Zusammenarbeit war dringend geboten, denn die für die Zusammenarbeit zuständige Konföderation war mit zu wenigen Machtbefugnissen ausgestattet und wurde auch nicht immer von allen Staaten respektiert. Unter den einzelnen Ländern kam es immer wieder zu Konflikten, etwa Handelskriege oder die Herstellung eigener Zahlungsmittel, was nach gemeinsamen Verträgen zufolge verboten war. Vereinzelt kam es sogar zu Aufständen benachteiligter Gruppen, so dass das noch junge Bündnis schon wieder kurz vor seinem Zerfall stand. Unter dem Druck dieser Ereignisse beschloss man schließlich im Mai 1787 die Eröffnung eines Verfassungskonvents, der die Fragen der weiteren Kooperation zu klären hatte.
Unter der über fünfzig Köpfe zählenden Delegation, unter denen sich auch eine Reihe späterer Präsidenten befand, kristallisierte sich schnell heraus, dass die Einzelstaaten in Zukunft auf einen großen Teil ihrer Souveränität verzichten sollten. Nach vier Monaten konnte man endlich das Modell einer gemeinsamen Verfassung vorstellen, das einem nationalen Machtgebilde absolute Priorität einräumte. Die Ausarbeitung schlug ein, wie in den meisten Staaten schon vorhandenes, Zweikammer-System vor, welches aus einem Repräsentantenhaus und einem Senat bestehen sollte. Um eine Machtansammlung oder Korruption zu unterbinden, sollten die Vertreter beider Häuser nach festen Fristen und durch freie Wahlen ausgetauscht werden. Um die Unabhängigkeit der Abgeordneten gegenüber ihrer Heimatstaaten zu gewährleisten, wurden die Mitglieder des Senat vom Bund für ihre Arbeit entlohnt. Die Staaten besaßen, egal welcher Bevölkerungsstärke, jeweils zwei Abgeordnete im Senat. Die sollte verhindern, dass sich die bevölkerungs-reichen Staaten, aufgrund ihrer Stimmenmehrheit im Representantenhaus, stets gegen die kleineren Bundesstaaten durchsetzen konnten. Die Besetzung des Repräsentantenhauses wurde durch die Größe der jeweiligen Einzelstaaten bestimmt: pro 30 000 Einwohner ein Abgeordneter, wobei ein Farbiger nur dreifünftel eines Weißen zählt. Für die Einhaltung eines staatlich übergeordneten Rechtssystems wurde der Oberste Gerichtshof geschaffen, der für alle Fälle zuständig war, die die Staaten untereinander betrafen. Die am heftigsten diskutierte Entscheidung war die Einführung eines Staatsoberhauptes, das die Arbeit der genannten Organe koordinieren sollte. Für die Besetzung dieses Amtes hatte man einen Präsidenten vorgesehen; trotz der Tatsache, dass einige der Delegierten die Einsetzung eines Königs bevorzugt hätten. Der Präsident sollte Amter besetzen, Verträge abschließen können und Oberbefehlshaber der Truppe werden. Um jedoch eine willkürliche Amtsführung des Präsidenten zu unterbinden, sollte dieser alle vier Jahre in freien Wahlen neu bestimmt werden und musste sich bei Entscheidungen von großer Bedeutung eine zweidrittel Mehrheit aus dem Kongress einholen.
Am 17. September 1787 wird unter dem Geläut der Friedensglocke in Philadelphia die neue Verfassung der Vereinigten Staaten verkündet. Da jedoch nur 39 Vertreter der Delegation diesem Entwurf ihre Zusage erteilten, trat die Verfassung vorerst nicht in Kraft, da sie auch die Ratifizierung durch neun Einzelstaaten zur Bedingung hatte. Einige Staaten nahmen die Verfassung jedoch sofort an und andere zogen später nach, so dass neun Monate nach ihrer Verkündung die Verfassung endgültig als gesetzgebend verabschiedet wurde. Am 23. April 1789 bekamen dann die ehemals englischen Kolonien nach dreizehn Jahren wieder ein gemeinsames Staatsoberhaupt: der einstimmig gewählte George Washington zieht als erster Präsident der Vereinigten Staaten in die Hauptstadt New York ein. Der Mann, der allein durch seinen Namen und durch seine Erscheinung viel zum Kompromiss zwischen den zerstrittenen Parteien beigetragen hatte.
1791, mittlerweile haben alle dreizehn Staaten die Verfassung unterzeichnet, wird diese, auf Initiative der Antiföderalisten, mit zehn Zusatzartikel versehen. Diese Ergänzungen waren ganz auf die Rechte und Freiheiten des Individuums bedacht, etwa das Recht auf einen Verteidiger vor Gericht, Versammlungs- und Redefreiheit sowie die Aussage-verweigerung bei einer möglichen Selbstbezichtigung. Ein weiterer Artikel garantierte das mittlerweile legendäre und umstrittene Recht auf Waffenbesitz. Noch nie hatte eine Verfassung in dieser Größenordnung so die Rechte seiner Bürger garantiert, und war derart darauf bedacht die Rechte des Individium zu schützen.
Noch heute sind die Amerikaner voller Stolz auf ihre Verfassung: sie Besitz einen fast heiligen Status und darf nur in Notfällen geändert werden. Den ursprünglichen Gedanken, die Verfassung ein für allemal geltent zu machen, somit für unänderbar zu erklären, wurde schnell verworfen, da man sich nicht anmaßen wollte, die nachfolgenden Generationen an Grundsätze zu binden, die vielleicht einmal nicht mehr zu vertreten waren.
Die relative Ausgewogenheit der Verfassung wird auch dadurch sichtbar, dass sich viele andere Staaten auf der ganzen Welt, sich ihrer annahmen und sie als Vorbild für ihre eigenen Erklärung benutzten. Die Amerikanische Revolution selbst, wird auch oft als Ideal für andere Unabhängigkeitsbewegungen gesehen. Etwa der Französichen Revolution oder speziell den Autonomiebestrebungen in Lateinamerika, welches sich im 18. Jahrhundert aufmachte, sich von seinem spanischen Unterdrücker zu befreien.
Literaturhinweise
Hellmuth Günther Dahms: "Grundzüge der Geschichte der Vereinigten Staaten"
3. Auflage, Darmstadt 1991
Horst Dippel: "Die Amerikanische Revolution"
1. Auflage, Frankfurt a. M. 1985
Jürgen Heideking: "Geschichte der USA"
1. Auflage, Tübingen 1996
Franz Herre: "Die Amerikanische Revolution"
1. Auflage, Köln 1976
Gert Raeithel: "Geschichte der nordamerikanischen Kultur"
2. Auflage, Frankfurt a. M. 1995
Udo Sautter: "Geschichte der Vereinigten Staaten von Amerika"
4.Auflage, Stuttgart 1991