Wer von euch hat bereits einen Sarg ausgesucht, oder sein eigenes Begräbnis organisiert? Das ist nicht erstaunlich, denn das tun die Wenigsten. Keiner denkt gern an den Tod oder was darauf folgt. Doch vor circa 4000 Jahren war es anders.
Die Agypter zum Beispiel planten ihre Bestattung bereits Jahrzehnte im Voraus. Sie glaubten daran, daß die Seele nach dem Tod wieder in den alten Körper zurückkehrt. Deshalb mußte die Leiche als Mumie erhalten bleiben. Das Grab in dem der mumifizierte Körper beigesetzt wurde, betrachtete man als das Haus des Verstorbenen. Es ist wohl klar, daß die Könige, die Pharaonen, die schönsten und prachtvollsten Häuser von allen haben wollten - die Pyramiden.
Darüber wollen wir heute mit euch reden. Wir haben unser Referat in folgende Punkte eingeteilt: TAFEL
Zuvor wurden die Grabkammern nur tief in den Felsboden gebrochen. Man erreichte sie durch einen langen begehbaren Schacht. Der Eingang zur Grabkammer wurde nach der Bestattung vermauert. Der einzige sichtbare Teil des Grabes war eine Mastaba. Eine Mastaba ist eine Plattform mit rechteckigem Grundriß, durch die das Grab bedeckt wurde, wie ihr hier sehen könnt.
Um 2650 v.Chr. wurden die Pharaonen anspruchsvoller. Pharao Djoser wollte nicht mehr wie gewöhnlich unter einer Mastaba, sondern unter 6 Mastabas sein Leben im Jenseits fortsetzen. Dazu ließ er von seinem Architekten nach oben kleiner werdende Mastabas aufeinandertürmen. Daraus entstand das, was uns unter dem Namen "Stufenpyramide" bekannt ist. FOTO.
Die uns geläufigste Form einer Pyramide wurde unabsichtlich von Pharao Snofru gebaut. Ursprünglich wollte er ebenfalls eine Stufenpyramide, doch während des Baus wurde die geplante Höhe verändert, dadurch veränderte sich auch der Winkel und das Bauwerk bekam eine glatte Außenwand.
Obwohl wir unser Referat hauptsächlich auf Agypten konzentrieren, möchten wir jetzt einen kleinen Abstecher nach Mittel- und Südamerika machen.
Wie ihr vielleicht wißt, gab es dort ebenfalls pyramidenähnliche Bauwerke. Die Stufenpyramiden der mittelamerikanischen Kulturen wurden etwa zwischen 1200 v.Chr. und der spanischen Eroberung 1519 erreichtet. Sie wurden zum Teil als Königsgräber verwendet, dienten jedoch meist als Palast oder Tempelbauten. Sie hatten einen stufenförmigen Aufbau mit deutlichen Absätzen und besaßen im oberen Bereich ein abgeflachtes Plateau, auf dem sich ein Heiligtum befand. FOLIE
Die meisten Pyramiden in Mittel- und Südamerika wurden von den Olmeken und von den Mayas errichtet. Die großen religiösen Zeremonialzentren der Mayas bestanden in der Regel aus einer Reihe von Pyramidenhügeln, die sich um einen offenen Platz gruppierten. Die immer wieder überbauten Pyramiden waren aus behauenen Steinblöcken zusammengesetzt und wiesen auf einer oder mehreren Seiten eine steile Treppe auf. Gewöhnlich bestand das Innere einer Pyramide aus Erde und Schutt; die Fundamente waren mitunter aus Stein.
Zu den größten Pyramiden des amerikanischen Kontinents gehören die Pyramide von Quetzalcoatl bei Cholula außerhalb von Puebla in Mexiko, die Sonnenpyramide von Teotihuacán bei Mexikocity FOTO und die Sonnenpyramide Huaca del Sol am Ausgang des Moche-Tales in Peru.
Nun ist unser Ausflug nach Südamerika beendet und wir kehren wieder nach Agypten zurück.
Bei Gizeh, nahe von Kairo, stehen die berühmtesten Pyramiden: die der Pharaonen Cheops, Chephren und des Mykerinos. Sie werden von vielen kleineren Grabbauten umgeben.
FOLIE
Die Cheopspyramide ist mit einer Höhe von ca. 147 m die höchste noch existierende Pyramide. Für sie wurden etwa 2,3 Millionen Steinblöcke, die je ein Gewicht von durchschnittlich 2,5 t wiegen benötigt. Ihre Grundfläche beträgt rund 5 ha. Sie ist groß genug um darin die Peterskirche in Rom, die Dome von Mailand und Florenz und die Kathedralen von St. Paul und Westminster in London unterzubringen. Aus allen Steinen der 3 großen Pyramiden in Gizeh könnte man eine 30 cm dicke und 3 m hohe Mauer rund um Frankreich bauen.
Vor der Cheopspyramide sitzt der Sphinx mit den Gesichtszügen des Pharaos Chephrens. FOLIE
Der Sinn des Sphinx ist nicht bekannt, doch es scheint, als würde er vor der Pyramide Wache halten. Über das Datum der Bauzeit wird spekuliert. Die Struktur des Sphinx ist bereits sehr stark angegriffen. Forschungen haben ergeben, daß solche Schäden nur durch jahrelange Regenperioden entstehen können. Doch der letzte große Regen fand vor ca. 8000 Jahren statt, und das stürzte die bisherigen Theorien über den Sphinx.
Die riesigen Steinblöcke wurden gebrochen, geschliffen, zur Baustelle transportiert und dort millimetergenau aneinandergepaßt. Obwohl die Agypter keinen Mörtel für den Bau benutzten, ist es selbst heute nicht möglich eine Karte zwischen zwei dieser Steinblöcke zu schieben.
Am Bau der riesigen Cheopspyramide waren laut dem Geschichtsschreiber Herodot 100 000 Arbeiter beschäftigt. Diese waren Bauern, die während der Zeit in der ihre Felder vom Hochwasser des Nils bedeckt waren, beim Bau der Pyramide Frondienst leisten mußten.
Kürzliche Untersuchungen an Skeletten von Arbeitern, die die Pyramiden, Grabmäler und Tempel der Pharaonen bauten, ergaben, daß die Arbeiter unterernährt, krank und überarbeitet waren. Wie eine ägyptische Anthropologin erklärte, litt ein Großteil der Arbeiter an Arthritis. Sie stellte auch fest, daß die Arbeiter harte Arbeitsbedingungen ertragen mußten. "Ihre Wirbelsäule war vom Tragen schwerer Lasten gekrümmt, und bedingt durch Knochenentzündungen, hatten sie körperliche Beschwerden", schlußfolgert sie. Untersuchungen von Schädeln, Wirbelsäulen sowie von Finger- und Zehenknochen, die auf Friedhöfen ausgegraben worden waren, erbrachten Beweise für diese Krankheiten. Sie konnten jedoch nicht an Überresten festgestellt werden, die in Begräbnisstätten der höheren Klasse gefunden wurden. Die Anthropologin schätzt, daß ein Arbeiter eine Lebenserwartung zwischen 18 und 40 Jahren hatte, wogegen Angehörige der privilegierten Klassen zwischen 50 und 70 Jahre alt wurden.
Über die Frage wie die Agypter die 2,3 Millionen Steinblöcke zu je 2,5 t Gewicht in die oberen Regionen der Baustelle transportiert haben könnten, gibt es eine umfangreiche Literatur. Manche behaupten beispielsweise, man habe gar keine technischen Hilfsmittel verwendet, sondern die Steine mit Menschenkraft und -händen hochgestemmt. Herodot überlieferte die Steine seien mit Hilfe eines Hebegeräts von Stufe zu Stufe gehoben worden. Andere sprechen von einer Rampe bis zur Pyramidenspitze.
Wie dem auch sei, beim Bau der Cheopspyramide waren die Arbeiter auf jeden Fall sehr fleißig, denn die Pyramide war bereits im 23. Regierungsjahr des Cheops fertig.
Die Pyramiden wurden mit sämtlichen Gegenständen, die der Pharao in seinem Leben im Jenseits brauchen würde: Goldschmuck, Kleidung, Möbel, Wein, Nahrungsmittel, Töpferwaren, Elfenbeinkästchen und sogar kleine Platten zum Zermahlen der Augenschminke wurden in ägyptischen Grabkammern sorgsam deponiert. BUCH
In der Frühzeit wurden sogar Sklaven getötet und zusammen mit ihrem Herrn bestattet, damit sie ihm auch nach dem Tod noch dienen könnten.
Eine Sammlung von Zauberformeln, bekannt als das "Totenbuch", wurde in Tausenden von ägyptischen Sarkophagen gefunden. Diese Zauberformeln sollten einem Verstorbenen helfen, die verschiedenen Gefahren des Lebens nach dem Tod zu meistern.
Auf den Sarg wurden Augen gemalt, damit die Seelen der Verstorbenen hinausschauen können, und Landkarten, um ihnen den Weg ins Jenseits zu zeigen.
Die Innenwände der Pyramiden sind mit Hieroglyphen bedeckt. Sie geben Anweisungen für die Reise ins Totenreich, Warnungen, Lobpreisungen und Verhaltensregeln. LESEZEICHEN
In der Cheopspyramide fand man allerdings weder Grabbeigaben noch eine Mumie. War die Cheopspyramide also wirklich als Grab des Cheops gedacht?
In der Pyramide fand sich nur ein leerer Steinsarg. Er steht in den Boden eingelassen in der Königskammer. Genau 100 polierte Granitblöcke bilden die Mauern. Über dieser Kammer befinden sich 5 weitere. Die Deckenplatten sind in allen diesen Räumen sorgfältig poliert, die Fußböden dagegen blieben rauh und uneben. Wurde die Pyramide nie fertig, oder hat die Unvollkommenheit der Fußböden einen anderen Grund?
Ungeklärt ist ebenfalls, wie man den Steinsarkophag in die Königskammer brachte. Alle Gänge, Stollen und Schächte sind zu eng um ihn durchzulassen. Diese und andere Fragen veranlaßten Pyramidenmathematiker aus aller Welt dazu sich Gedanken über die tatsächliche Bedeutung der Cheopspyramide zu machen.
Die englischen Forscher Taylor und Smith fanden heraus,
daß die doppelte Höhe der Pyramide zum Umfang das gleiche Verhältnis hat
wie der Kreisdurchmesser zum Kreisumfang. Das bedeutet, daß die ägyptischen
Architekten schon die Zahl pi bis auf die 5. Dezimalstelle genau kannten.
Sie errechneten, daß die
Seitenlänge der Pyramide der 10millionste Teil der halben Erdachse ist.
Außerdem entspricht die milliardenfache Höhe der
Pyramide dem Abstand der Erde zur Sonne.
Das Gewicht der Pyramide mit 1015 malgenommen
macht genau das Gewicht der Erde aus.
Aus ihrem Umfang kann man die Umlaufzeiten der Planeten errechnen.
Die Verlängerung des in die Cheopspyramide führenden
Ganges weist auf die Stelle hin an der zur Zeit des Pyramidenbaus der Polarstern
stand.
Manche Wissenschaftler sind davon überzeugt, daß die
Cheopspyramide ein Kalender der menschlichen Geschichte sei. Dabei
wenden sie ein Prinzip an, in dem Maße in Zeitspannen umgerechnet werden. Eine
Hausnummer:1 cm wäre 1 Monat. Wenn man nun anhand dieses Systems die Gänge und
Schächte ausmißt findet man an den Wendungen bedeutende geschichtliche
Ereignisse wie zum Beispiel den Geburtstag Jesu Christi, die Kreuzzüge im Mittelalter
oder die beiden Weltkriege. Interessanterweise stürzt der Gang am 17. September
2001 steil nach unten.
Wenn man die Weltkarte an den zwei längsten Landlinien durchschneidet, befindet sich am Schnittpunkt die Cheopspyramide.
Die Cheopspyramide ist haargenau in einem Winkel
von 30 Grad erbaut worden. Dazu wären sogar heutige Architekten nur schwer bzw.
gar nicht in der Lage.
Aus all diesem schlußfolgern viele Wissenschaftler, daß die alten Agypter niemals dazu imstande gewesen wären, solche Bauten zu errichten. Deshalb rätselten schon 1000e an einem "tieferen Sinn" der Pyramiden herum. So entstanden bereits die abenteuerlichsten Theorien:
Manche glauben, daß Gott den Agyptern beim Bau der Pyramiden half. Er soll dazu Hiob als Übermittler der Baupläne benutzt haben.
Andere denken, daß ihr Bau ein politischer Akt war, der wesentlich zum Entstehen des ägyptischen Zentralstaates beitrug.
Für eine weitere Gruppe von Wissenschaftlern steht fest, daß solch gewaltige Bauwerke nur mit Hilfe von Wesen aus dem All gebaut werden konnten. Denn wenn man über die Spitzen der Pyramiden in Gizeh eine Linie zieht, kommt man in ein kleines Dorf im Libanon, wo eine kolossale Steinplattform zu finden ist. War das ein Landeplatz der Aliens? Benutzten sie etwa die Pyramiden als Wegweiser?
Was glaubt ihr? Sind die Pyramiden nun von den Agyptern gebaut worden oder nicht?
Wir sind sicher, daß sich auch in Zukunft die Archäologen und Wissenschaftler weiterhin den Kopf darüber zerbrechen werden, von wem, und zu welchem Zweck die Pyramiden erbaut wurden.
Da wir uns ausführlichst mit diesem Thema beschäftigt haben, sind wir zu dem Schluß gekommen, daß der Zweck der Pyramiden nur darin bestand, die Mumien der toten Pharaonen zu beherbergen.
Wir danken euch für eure Aufmerksamkeit.
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