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Vietnamkrieg USA

Vietnamkrieg (USA)


1955 lösten die USA Frankreich als Schutzmacht in Süd-Vietnam ab. Mit amerikanischer Hilfe errichtete Ngo Dinh Diem ein autoritäres Regime. Diem lehnte Wahlen ab. Ab 1957 begann der südvietnamesische Vietcong ("vietnamesische Kommunisten") gegen Diems Regime mit Guerillaaktionen vorzugehen und hatte die Hilfe des Nordvietnams (Ho-Chi-Minh-Pfad). Angesichts der zunehmenden Angriffe des Vietcong bekannten sich die USA erneut für den Südvietnam. Ab Dezember 1961 schickte Präsident John F. Kennedy mehr Soldaten in den Vietnam. Unterdessen wurde das Diem-Regime zunehmend vom Vietcong bedrängt.; der Vietcong hatte bald große Gebiete Süd-Vietnams unter seiner Kontrolle. Am 1. November 1963 wurde Diem in einem Militärputsch gestürzt und hingerichtet. Nach weiteren Militärputschen und verschiedenen Regierungen innerhalb von 18 Monaten übernahm Nguyen Van Thieu 1965 die Regierung; 1967 wurde er auch Staatspräsident.



Die "amerikanische" Phase des Krieges: Nordvietnamesische Torpedoboote hatten am 2. und 4. August 1964 zwei US-Zerstörer im Golf von Tonking angegriffen ("Tonking-Zwischenfall"). Im Februar 1965 begannen die USA mit Bombenangriffen auf strategisch wichtige, militärische und wirtschaftliche Ziele in Nordvietnam sowie auf den Ho-Chi-Minh-Pfad, über den der Vietcong Nachschub erhielt. Aber trotz ihrer materiellen Überlegenheit konnten die USA mit ihren Verbündeten keine eindeutige Entscheidung zu ihren Gunsten herbeiführen. 1965/1966 zeigten die USA mehrmals Verhandlungsbereitschaft, doch Nordvietnam lehnte ab. Zugleich wurden die Bombardements in Nordvietnam intensiviert. Das Land war schließlich auf Militär- und Wirtschaftshilfe aus China und der Sowjetunion angewiesen. Im Süden gingen die USA mit Hubschraubereinsätzen gegen die Vietcong-Partisanen vor und setzten Napalmbomben und Entlaubungsmitteln ein. Wegen steigender Opferzahl forderte man in den USA, den Krieg sofort zu beenden. Die finanziellen Aufwendungen beliefen sich auf jährlich 25 Milliarden US-Dollar

Die Tet-Offensive: Im Januar 1968 unternahmen nordvietnamesische und Vietcong-Truppen die großangelegte, überraschende Tet-Offensive auf viele südvietnamesische Städte, besonders Huë. Militärisch scheiterte die Offensive zwar, aber sie war politisch und psychologisch sehr erfolgreich. Nach der Tet-Offensive verschärfte sich sowohl in den USA als auch weltweit die Kritik an der amerikanischen Vietnampolitik. Bis zum Frühjahr 1968 erkannten die USA, daß der Krieg in Vietnam nicht zu gewinnen sei die Verhandlungsbereitschaft war gestiegen - auch auf nordvietnamesischer Seite. Am 13. Mai 1968 nahmen die USA und Nordvietnam in Paris Verhandlungen auf. Ergebnisse wurden vorerst nicht erzielt.

"Vietnamisierung" des Krieges (1969-1971): 1969 legte Richard M. Nixon, um die Beendigung des amerikanischen Engagements in Vietnam einzuleiten, wenige Monate nach seinem Amtsantritt ein Programm des stufenweisen Abzugs von US-Soldaten aus Vietnam vor. Sie überließen auch die Kriegführung dem Südvietnam. Die Pattstellung bei den Pariser Verhandlungen konnte nicht überwunden werden. Nord-Vietnam forderte weiterhin als Verhandlungsgrundlage den völligen Abzug der US-Truppen aus Vietnam.

Proteste in den USA: In den USA formierte sich aus Protest gegen die amerikanische Kriegsführung eine breite Friedensbewegung, die wachsenden Zulauf verzeichneten. Veröffentlichte Geheimdokumente des Pentagon warfen ein völlig neues, und zwar ziemlich düsteres Licht auf die Kriegführung. Am 23. März 1972 wurden die Verhandlungen in Paris wiederum abgebrochen. Am 30. März startete Nordvietnam eine breitangelegte Offensive. Im April reagierten die USA mit verheerenden Bombenangriffen auf Nordvietnam, und am 8. Mai 1972 ordnete Präsident Nixon die Verminung der wichtigsten nordvietnamesischen Häfen an. Mit beiden Aktionen beabsichtigten die USA, Nordvietnam zu Zugeständnissen zu zwingen.

Erneute Eskalation: Ab dem 8. Oktober 1972 fanden zwischen dem amerikanischen Sicherheitsberater Henry Kissinger und Le Duc Tho vertrauliche Friedensgespräche in Paris statt. Ein Durchbruch wurde erzielt. Es war erstmalig das Zustandekommen eines Abkommens in Sicht. Die Verhandlungen stagnierten jedoch erneut, und zwei Tage später wurden Hanoi und Haiphong massiv bombardiert; diese Angriffe galten als die schwersten des Vietnamkrieges. Anfang 1973, nachdem die USA ihre Angriffe eingestellt hatten, wurden in Paris die Friedensgespräche weitergeführt. Nixon gab am 23. Januar 1973 bekannt, daß ein offizielles Waffenstillstandsabkommen erreicht worden sei. Im 27. Januar wurde ein Abkommen zur Beendigung des Krieges unterzeichnet Der Waffenstillstand trat am 28. Januar 1973 in Kraft.

Auswirkungen: Im Vietnamkrieg wurden schätzungsweise zwei Millionen Vietnamesen getötet, drei Millionen verwundet und Hunderttausende von Kindern als Waisen zurückgelassen; etwa zwölf Millionen Menschen verloren ihre Heimat. In den von politischer Repression und massiven wirtschaftlichen Schwierigkeiten gekennzeichneten Nachkriegsjahren von 1975 bis 1982 emigrierten rund 1 218 000 Vietnamesen und ließen sich in über 16 anderen Ländern nieder. Etwa 500 000 Vietnamesen, die sogenannten Boat people, versuchten, in kleinen Booten über das Südchinesische Meer aus Vietnam zu entkommen; viele kamen dabei um. Jene, die überlebten, sahen sich selbst in den Ländern, die zuvor Vietnamesen aufgenommen hatten, mit Einwanderungsverboten oder zumindest -beschränkungen konfrontiert.

Das Land Vietnam selbst wurde aufs schwerste in Mitleidenschaft gezogen: Die Flächenbombardements hatten Wirtschaft und Infrastruktur zerstört, und der großflächige Einsatz von Napalm und Entlaubungsmitteln verursachte verheerende, zum Teil irreparable ökologische Schäden. Auf amerikanischer Seite fielen insgesamt etwa 57 000 Soldaten und etwa 153 000 wurden verwundet.

QUELLEN: Internet, Encarta 97, Bertelsmann Universallexikon (CD-Rom)                      






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