Aufgabenstellung:
1. Welches sind die Voraussetzungen zur Gründung des Deutschen Reiches?
a) Die Auseinandersetzung zwischen Preußen und Österreich 1871.
b) Kriege Dänemark, Österreich und Frankreich.
2. Welche Rolle spielt Preußen dabei? Wie geht Preußen in dieser Auseinandersetzung schon vor 1948 vor?
3. Wie sieht das Deutsche Kaiserreich politisch aufgebaut aus?
Die Märzrevolution, war im Jahr 1848/49 eine bürgerliche Revolution; mit dem Ziel der Herstellung der deutschen Einheit und der Einführung einer liberalen Verfassung. Sie fand ihren Auftakt, unter Beeinflussung der Februarrevolution in Paris, in Südwestdeutschland. Am 27. Februar 1848 stellte eine Volksversammlung in Offenburg die "Märzforderungen' nach Volksbewaffnung, Pressefreiheit, Schwurgerichten, konstitutionellen Verfassungen und der Einberufung einer deutschen Nationalversammlung. Trotz aller Demonstrationen und Volksversammlungen scheiterten diese Bemühungen.
In Wien wurde der Reichstag von Österreich im März 1849 aufgelöst. Er hatte es nicht geschafft eine föderalistische, liberale Verfassung durchzusetzen. Statt dessen wurde ein zentralistischer Einheitsstaat geschaffen. Mit russischer Hilfe wurden Unabhängihkeitsbemühungen in Ungarn niedergeschlagen. Die Märzrevolution war in der Donaumonarchie beendet
Auch in Berlin hatte sich die revolutionäre Stimmung ausgebreitet. Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. konzentrierte Truppen in der Stadt, deren Abzug die Berliner nachdrücklich verlangten. Am 18. März gestand der König die Einberufung des Vereinten Landtages sowie die Verabschiedung einer Verfassung zu. Daraufhin zog eine Menschenmenge vor das Berliner Schloß, um dem König zu danken. Als seitens des Volkes erneut Unmut über das Militär aufkam, kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Volk und Militäreinheiten. Am 19 März ließ der König die Truppen abziehen und ehrte die Gefallenen der Revolution. Zwei Tage später versuchte er sich an die Spitze der liberalen und nationalen Bewegung zu stellen und verkündete das Aufgehen Preußens in Deutschland. Eine gewählte preußische Nationalversammlung trat am 22. Mai zusammen; um am 5. Dezember 1848 vom König aufgelöst zu werden. Der König diktierte eine Verfassung, welche er für richtig hielt.
In Frankfurt Am 31. März 1848 traf sich erstmals das direkt aus der revolutionären Bewegung und nicht aus Wahlen hervorgegangene Vorparlament. Es beschloß die Abhaltung von Wahlen zu einer Nationalversammlung und bestimmte einen Fünfziger-Ausschuß als Übergangsorgan. Die einzelnen Länderregierungen und der Bundestag des Deutschen Bundes erkannten die Beschlüsse des Vorparlaments an. Hier kam es zu Problemen über eine großdeutsche Lösung mit Österreich oder einer kleindeutschen Lösung ohne Österreich. Die kleindeutsche Lösung konnte sich weitestgehend durchsetzen; was zu großen Problemen mit Österreich führte. Im März 1849 lehnte der preußische König die ihm vom Parlament angebotene Kaiserkrone ab. Eine Verfassung blieb ohne Wirkung, und die Versammlung wurde nach Stuttgart verlegt um dort vom Militär aufgelöst zu werden. Preußische Truppen warfen die in Baden, der bayerischen Pfalz und in Sachsen ausbrechenden Aufstände nieder. Der Versuch Preußens, mittels der Erfurter Union eine Ersatzlösung zu schaffen, mußte auf österreichischen Druck aufgegeben werden. Auch hier war die Revolution gescheitert.
Der Deutschdänische Krieg, wurde 1864 zwischen Preußen/Österreich und Dänemark, ausgelöst durch die schleswig-holsteinische Frage. Der dänische König Christian IX. erließ eine neue Verfassung für den Gesamtstaat, also auch für Schleswig und Holstein, und betonte damit den dänischen Anspruch auf die beiden Herzogtümer. Preußen und Österreich wollten dieses nicht dulden und eröffneten am 1. Februar 1864 den Krieg. Mit der Erstürmung der Düppeler Schanzen am 18. April und der Besetzung Schleswigs und Jütlands entschieden sie den Krieg für sich. Im Frieden von Wien vom 30. Oktober 1864 verlor Dänemark die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Sie wurden der gemeinsamen Verwaltung von Preußen und Österreich unterstellt; die Auseinandersetzungen darüber führten schließlich zum Deutschen Krieg 1866.
Der Deutsche Krieg, begann 1866 zwischen Preußen und Österreich um die Vorherrschaft in Deutschland. Die Unstimmigkeiten hatten sich an der schleswig-holsteinischen Frage und an den gegensätzlichen Auffassungen zur Verfassung des Deutschen Bundes ergeben. Der Deutsche Krieg war der zweite der drei Reichseinigungskriege.
Nachdem der Krieg gegen Dänemark gewonnen war, beschlossen Preußen und Österreich, die beiden Herzogtümer zunächst gemeinsam zu verwalten. Schleswig sollte unter Preußische und Holstein unter Österreichisch Verwaltung, wobei die jeweils andere Macht ein Mitspracherecht hatte. Probleme waren damit vorprogrammiert und Preußen setze alles daran mit Hilfe des Zollvereins Österreich wirtschaftlich zu schwächen.
Preußen wollte die Umstritten Gebiete annektieren und Österreich hatte den Wunsch Schleswig-Holstein weitgehend selbständig werden zu lassen.
Preußen beantragt im Bundestag den Ausschluß Österreichs aus den Deutschen Bund. Österreich konterte mit einer Kriegserklärung. Preußen erwiderte ebenfalls mit einer Kriegserklärung und setzte die Bundesverfassung außer Kraft und besiegelte damit, das Ende des Deutschen Bundes.
Auf der Seite Preußens standen 18 norddeutsche Klein- und Mittelstaaten sowie Italien, mit dem Preußen bereits am 8. April 1866 ein geheimes Bündnis geschlossen hatte; Österreich schlossen sich 13 deutsche Bundesstaaten an, u. a. Sachsen, Bayern, Württemberg, Baden, Hannover, Hessendarmstadt und Kurhessen. Am 21. Juni stieß die
Nach den schnellen Preußischen Siegen, konnte auf drängen von Bismarck ein Friedensabkommen unterzeichnet werden. Bismarck wollte unter allen Umständen ein Eingreifen Frankreichs verhindern; welches ihm vorzüglich gelang.
Mit den Friedensverträgen erkannte Österreich die Auflösung des Deutschen Bundes an und machte damit den Weg frei für die von Preußen angestrebte Neuordnung Deutschlands ohne Österreich. Preußen annektierte Schleswig und Holstein, Lauenburg, Hannover, Nassau, Kurhessen sowie die Stadt Frankfurt am Main und baute damit seine Vormachtstellung im Nord- und mitteldeutschen Raum bis zur Mainlinie aus.
Bereits im August 1866 bildete sich unter preußischer Führung der Norddeutsche Bund, dessen Verfassung vom Kaiserreich weitgehend übernommen wurde.
Der deutsch-französischer Krieg, brach 1870 zwischen Frankreich auf der einen und den deutschen Staaten unter der Führung Preußens auf der anderen Seite aus. Dies war der dritte und letzte der Reichseinigungskrieg. Dem Konflikt lag die Absicht Preußens zugrunde seine Machtstellung in Europa auszubauen und den Einfluß Frankreichs in Europa zurückzudrängen. Auf der anderen Seite versuchte der Kaiser der Franzosen, Napoleon III. , in Frankreich und im Ausland das Ansehen wiederzugewinnen, das er auf Grund zahlreicher politischer Rückschläge verloren hatte. Besonders nach dem Deutschen Krieg in dem das Kräfteverhältnis in Europa sich zugunsten von Preußen und zu Ungunsten Frankreichs verschoben hatte. Preußen wurde allerdings auch als Militärische Bedrohung Frankreichs angesehen.
Die Ursachen des Ereignisses, das schließlich direkt zum Ausbruch des deutsch-französischen Krieges führte, war die Kandidatur des Prinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, eines entfernten Verwandten des preußischen Königs Wilhelm I., für den spanischen Thron. Frankreich betrachtete diesen Umstand als äußerst bedrohlich und drohte mit, wenn Prinz Leopold die Kandidatur nicht zurück ziehen würde, einem Krieg. Am 12. Juli 1870 verzichtete Leopold auf Wunsch Wilhelms offiziell auf die spanische Thronkandidatur. Die französische Regierung war mit diesem Verzicht auf den spanischen Thron jedoch noch nicht zufrieden und wollte Preußen zutiefst demütigen. Der französische Außenminister, der Herzog von Gramont, forderte von Wilhelm ein persönliches Entschuldigungsschreiben an Napoleon III. und vor allem eine Garantie des Verzichts der Hohenzollern auf den spanischen Thron für alle Zeiten. Wilhelm lehnte diese Forderungen Graf Benedetti gegenüber ab. Gleichzeitig erhielt Bismarck die Zustimmung Wilhelms zur Veröffentlichung der französischen Forderungen und der preußischen Ablehnung. Bismarck überarbeitete das Telegramm, so daß die französischen Forderungen schließlich den Charakter eines Ultimatums bekamen. Bismarck war sich im klaren, daß er mit dieser so genannten Emser Depesche besonders vor dem Hintergrund der bestehenden französisch-preußischen Spannungen - eine Kriegserklärung Frankreichs provozieren würde. Er zählte außerdem auf die psychologische Wirkung einer Kriegserklärung seitens Frankreichs. Sie würde die süddeutschen Staaten für die Sache Preußens gewinnen
Der Friede von Frankfurt am Main, der am 10. Mai 1871 unterzeichnet wurde, beendete den Krieg zwischen Frankreich und Deutschland. Frankreich mußte das Elsas und einen Teil Lothringens einschließlich Metz an das Deutsche Reich abtreten und wurde zu einer Kriegsentschädigung in Höhe von fünf Milliarden Goldfranc verpflichtet. Bis zur vollständigen Begleichung des Betrages sollten deutsche Besatzungstruppen in Frankreich verbleiben. Diese Auflage wurde im September 1873 zurückgenommen, und noch im selben Monat zogen die letzten deutschen Besatzungstruppen aus Frankreich ab. Der deutsch-französische Krieg hatte die Vollendung der Einigung Deutschlands unter preußischer Führung gebracht; er hatte zugleich das Kräfteverhältnis in Europa weiter zugunsten des neuen Deutschen Reiches und zu Ungunsten Frankreichs verändert.
Die Reichsgründung, am 18. Januar 1871 wurde durch die Proklamation Wilhelms I. zum Deutschen Kaiser der Prozeß zur Entstehung des Deutschen Reiches abgeschlossen. Die Revolution von 1848, der Deutsche Krieg gegen Österreich von 1866, die Gründung des Norddeutschen Bundes und der deutsch-französische Krieg von 1870/71 schufen die wichtigsten historischen Voraussetzungen für die Reichsgründung. Nachdem die vier süddeutschen Staaten sich 1870 zum Eintritt in den Norddeutschen Bund bereit erklärt hatten und der preußische König den Kaisertitel in Versailles nach anfänglichem Zögern akzeptiert hatte, konnte die Reichsverfassung am 16. April 1871 in Kraft treten.
Sie definierte das Reich als konstitutionell-monarchischen Bund aus 22 Einzelstaaten und drei Freien Städten. Der Reichstag aus zunächst 397 direkt gewählten Abgeordneten bildete das Parlament, in dem nach den ersten Wahlen vom 3. März 1871 die Nationalliberalen klar dominierten. Die Einzelstaaten konnten ihre Stimme im Bundesrat geltend machen, dem Otto von Bismarck als erster Reichskanzler vorstand. Die Gründerjahre waren durch einen rasanten Wirtschaftlichen Aufschwung geprägt und ließen im Deutschen Reich Reichtum Einzug halten. Durch die französischen Kriegsentschädigungszahlungen, die Abtretung des Elsass und Lothringens an das Deutsche Kaiserreich sowie die wirtschaftlichen Maßnahmen infolge der Reichsgründung wie Zollabbau, einheitliche Handelsgesetzgebung, Vereinheitlichung von Münzwesen, Maßen und Gewichten erlebte die Konjunktur im Deutschen Reich einen enormen Aufschwung. Industrie, Handel und Banken florierten. Der enorme Geldüberhang - durch die französischen Entschädigungszahlungen betrugen ein Vielfaches der damals im Reich umlaufenden Geldes, führte während der Gründerzeit zu übermäßiger Spekulation. So entstanden allein zwischen 1871 und 1873 etwa 700 Aktiengesellschaften, von denen infolge der 1873 einsetzenden Weltwirtschaftskrise zahlreiche Bankrott gingen und Konkurs anmeldeten
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