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Die Wirtschaftskrise 1974 - 1976

Die Wirtschaftskrise 1974 - 1976




Schwerster Einbruch seit der Wirtschaftskrise der 30er Jahre



Bereits gegen Ende der sechziger und dann vor allem anfangs der siebziger Jahre verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum, während die Inflationsraten Jahr für Jahr neue Höchstwerte erreichten und wirtschaftspolitische Notmassnahmen unumgänglich wurden. Probleme, die während langer Zeit verdeckt und deshalb zu wenig beachtet worden waren, verschärften sich teilweise drastisch und wurden deshalb plötzlich in ihrer ganzen Tragweite sichtbar. Trotz verschiedenster Anzeichen liess man sich jedoch vom wirtschaftlichen Einbruch überraschen und erkannte auch erst allmählich, dass dies für die Schweiz der schwerste Rückschlag seit der Weltwirtschaftskrise von 1930 bis 1936 war.



Das Sozialprodukt und damit der materielle Wohlstand ging im Verlauf der Krise um mehr als 10% (siehe Grafik) zurück, und die Zahl der Arbeitsplätze nahm um ebenfalls rund 10% (= ca. 300'000) ab. Es kam zu Zusammenbrüchen von Unternehmungen, und in einzelnen Regionen, in denen die Problembranchen konzentriert waren, verbreitete sich Hoffnungslosigkeit und Zukunftspessimismus. Insgesamt gesehen erlitt die Schweiz die schwerste Krise von allen Industriestaaten. Ein Grund dafür ist, dass die Schweiz ein von dem Ausland sehr abhängiges Land ist. Daher hatte die Verteuerung auf Importprodukte, wie Öl, drastische Folgen. Dazu kam, dass der Export starke Rückschläge zu verbuchen hatte, da auch das, von der Wirtschaftskrise getroffene Ausland nicht mehr so viele Produkte aus der Schweiz kaufen konnte.

Welche Ursachen, Auswirkungen und Lösungen die Krise auf die Schweiz hatte, wird noch an diversen Beispielen erläutert.




Gründe, Auswirkungen und Gegenmassnahmen



Die OPEC (Organization of the Petroleum Exporting Countries) vervierfachte anfangs der 70er Jahre den Ölpreis auf einen Schlag. Dadurch kam es zu einem rasanten Anstieg der Kostengüterpreise (Rohstoffe). Dies bedeutete auch eine Verteuerung der Fertigwaren, was eine Linksverschiebung der Angebotskurve verursachte. Man konnte aber den Anstieg der Kosten nicht vollständig auf den Verkaufspreis abwälzen. Da die Preise stiegen, sank also die Nachfrage. Viele Unternehmungen kamen in finanzielle Schwierigkeiten und waren gezwungen, Arbeiter zu entlassen. Auch die Investitionen gingen stark zurück, da man kein Vertrauen in die Zukunft hatte. Dieser Aspekt traf vor allem die Baubranche, in der die Zahl der Beschäftigten rasant sank. Die Arbeitslosigkeit betraf zum grossen Teil die Saisonniers, die in der Schweiz arbeiteten. Durch ein Gesetz, welches damals noch bestand, hatte die Schweiz die Möglichkeit, diese Arbeitslosen in ihr Heimatland abzuschieben. Es war sozusagen ein Export der inländischen Arbeitslosigkeit. Die schweizer Bevölkerung war im Vergleich zur Krise der 90er Jahre viel indirekter Betroffen, da der Abschwung nicht einen selbst traf, sondern zum grössten Teil Gastarbeiter.

Ein weiterer Grund war, dass die Bevölkerung realisierte, wie abhängig sie von den nicht erneuerbaren Ressourcen ist, was Angst schürte. Als nun die OPEC noch Druck durch Erhöhung des Preises ausübte, war man gezwungen umzudenken. Es wurden von der westlichen Welt riesige Summen investiert, um neue Ölfelder zu erschliessen (Texas, Norwegen, Nordsee etc.). Erst jetzt beginnen sich die Fördertürme auf hoher See zu lohnen. Die Investitionen verdoppelten sich von 80 Milliarden (1972) auf 160 Milliarden (1973).







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