Ungarn
KFZ-Kennzeichen: H Fläche: 93 032 km² Einwohner: 10,0 Mill. Hauptstadt: Budapest Sprachen: Ungarisch Währung: 1 Forint = 100 Filler. Zeitzone: Mitteleuropäische Zeit Grenzen: im N Slowakische Republik und
Ukraine, im O Rumänien, im S Jugoslawien und Kroatien, im W Österreich und
Slowenien. Staatsform: Republik
Ungarische Republik
Die Fläche Ungarns beträgt 93.000 km² auf denen 10,2 Mio. Einwohner leben. Die Lebenserwartung liegt bei 70 Jahren, das sind 15 Jahre weniger als in Österreich. Das BSP beträgt ca. 4.340 US$ pro Person (in Österreich ist es mit ca. 28.000 US$ 6mal so hoch). Gesprochen wird ungarisch.
Politisch gesehen ist Ungarn heute eine demokratische Republik mit einem Mehrparteiensystem. Ungarn ist geliedert in verschiedene Komidate (=Bundesländer).
Die Magyaren drangen vom Wolgagebirge über den Ural nach Ungarn ein, wurden dort seßhaft und vermischten sich mit den Slaven.
Ca. 1.100 n. Chr. wurde Ungarn das Königreich Kroatien angegliedert (=Adriazugang). Nach dem ersten Weltkrieg gingen viele Gebiete verloren, wie zB Rumänien und die ehemalige Tschechoslowakei.
1949 wurde eine kommunistische Verfassung ausgerufen, die "Staat der Arbeiter und Bauern" lautete. Seit 1989 verfügt Ungarn über eine parlamentarisch Demokratie.
Ungarn war immer das westlichste kommunistische Land. Seit dem Fall des eisernen Vorhangs erfolgte eine rasante Entwicklung vom Kommunismus zur freien Marktwirtschaft.
Durch illegale Abstimmungen fielen Gebiete zu Ungarn, daraus ergab sich dieser unnatürliche Grenzverlauf.
Heutzutage möchte Ungarn unbedingt in die EU, ist jedoch absolut nicht reif dafür.
Die größte Bevölkerungsgruppe sind die Magyaren. Es gibt auch einige wenige deutsch Dörfer, die noch aus der Zeit Maria Theresias stammen, und damals das Gebiet der österreich - ungarischen Monarchie sicherten.
In West - Ungarn können viele Leute gut deutsch, da englisch und deutsch in den Schulen unterrichtet wird. Auch der Lebensstil ist in diesen Gebieten durchaus fortschrittlich.
Die größten Städte sind Debrecen (180.000 Einwohner) und Szeged (130.000 Einwohner).
Seit ca. 10 Jahren hat Ungarn eine ziemlich guten Tourismus, der sich immer weiter entwickelt. Ungarn zählt schon als ein Konkurrent zu Österreich. den westlichen Gebieten rund um den Plattensee findet man einen sehr hohen Qualitätsstandart, weiter östlich sind die Einrichtungen noch etwas rückständig. Der Staat fördert sehr stark private Familienbetriebe.
Der größte Nachteil für den ungarischen Tourismus ist, daß das Land nur über 2 Autobahnen verfügt und auch die sonstige Verkehrsinfrastruktur ziemlich schlecht ist. Die einzige Ausnahme stellt der Budapester Flughafen dar, der Top 1A ist.
Auf den Straßen gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, auf der Autobahn 110 km/h. Es werden Radarüberwachungen durchgeführt und bei Übertretung gelten hohe Geldstrafen.
Die wichtigsten Gebiet für den Tourismus (siehe Buch) sind der Plattensee und Budapest. Dort findet man als Sehenswürdigkeiten unter anderem das Parlament und die Fischerbastei am westlichen Donauufer mit einem wunderschönen Blick auf Budapest. Auf dieser Bastei hat auch das erste Hilton - Hotel eröffnet und zwar noch im Kommunismus.
Eine weitere Attraktion Ungarns stellen die Reitferien dar und die vielen Heilquellen rund um den Plattensee. Zum Beispiel in Tihang am Westufer und in Heriz (Uranium - haltiges Wasser, 70°C).
Ungarn kann man in folgende vier Landschaftsgebiete aufteilen:
v
Ungarische
Tiefebene (=Alföld);
Donau - Theiß - Tiefland, Großteil Ungarns, östlich der Donau
Transdanubisches
Hügelland
westl. und südl. der Donau und des Plattensees
v
Ungarisches
Mittelgebirge
Bakonywald, Matragebirge
v
Kleine
ungarische Tiefebene (= Kisalföld)
zwischen Neusiedlersee, Bakonywald und Donau, Einzugsgebiet der Raab
Über dieses Gebiet liegt das Klischee vom Schafhirten am Brunnen vor.
Aber die charakteristische Landschaft (=Pußta) existiert kaum mehr, da
Das Teißtiefland und die Nebenflüsse trockengelegt werden mußten
Kolchose angelegt wurden (Kolchose waren unter kommunistischer Herrschaft agrarische Produktionseinheiten oder Genossenschaften, ähnlich großen Farmen. Kolchose wurden von den enteigneten Bauern bewirtschaftet. In der früheren DDR nannte man Kolchosen LPG's, = landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften)
Das Senkungsfeld des Alföld wurde zum Großteil durch viele Entwässerungskanäle trockengelegt. Teilweise bestehen noch Sumpfgebiete und Auen.
Durch 40 - 50 Meter dicke Lößschichten ist das ganze Gebiet sehr fruchtbar und gut zu bewirtschaften, da es sich um weites, offenes Steppenland handelt (wurde nachhaltig in Wert gesetzt). Da man früher sehr viele abholzte ist diese Ebene fast baumlos, aber man startete Aufforstungsprogramme.
Auf dem Gebiet der Agrarindustrie findet man viele flächenmäßig sehr große Dörfer, sogenannte "Großdörfer".
Aus der Naturlandschaft entwickelte sich eine Kulturlandschaft, dadurch gibt es kaum mehr Überschwemmungen.
Durch den Plattensee, auch Balaton genannt, und seine Umgebung stellt dieses Gebiet ein touristisches Zentrum dar. Die südlichen Grenzen dieses Gebietes sind: Drau, Donau Bakony, Bükk und Matra. Die höchste Erhebung dieser Beckenlandschaft stell das Mecsekgebirge mit 680 Metern dar.
Er nimmt eine Fläche von 614 km² ein und ist, sowie der Neusiedlersee, ein Steppensee.
Die Kennzeichen eines Steppensees sind folgende:
v Sehr seicht (max. 11 Meter tief)
v Dadurch auch sehr rasch warm (25°C)
v Nur 1 Zufluß (beim Plattensee ist das die Zala), kein Abfluß
v Wasserschwund reguliert sich durch Sonneneinstrahlung und Niederschläge Z Wasserstand und Fläche ändern sich. (Beim Plattensee halten sich Verdunstung und Niederschläge die Waage). Können auch durch unterirdische Quellen gespeist werden.
v Erhöhter Salzgehalt des Wassers
v Wasserstände schwankend (siehe Punkt 3)
v Ufer besteht aus Schlamm, Sand oder Schilf
Der Neusiedlersee und der Plattensee sind die einzigen 2 Steppenseen Europas. Aber das Kaspische Meer weißt auch die Charakteristika eines Steppensees auf. Ein weitere Steppensee ist der Tschad - See in Afrika, der seine Größe bei Niederschlägen um ca. die Hälfte verändert.
Der Plattensee liegt in einem Grabenbruch und entlang der Bruchlinie findet man sehr viele Heilquellen. Eine der zwei Autobahnen führt zum Plattensee.
In dem Gebiet des Plattensees wird auch Steinkohle gefördert, dadurch entwickelte sich ein wichtiges Industriegebiet.
Das ungarische Mittelgebirge setzt sich aus den Teilen Baconywald (ca. 700 m), Matragebirge (ca. 1.000 m) und Bükk zusammen.
Hier findet man einige Bodenschätze, vor allem Kohlelager, daraus hat sich eine stabile sekundär Industrie entwickelt.
Bei einer erfolglosen Ölsuche in diesem Gebiet stieß man auf viele Heilquelle die touristisch genützt und als Bodenschätze betrachtet werden.
Die zwei wichtigsten Städte des Gebietes sind Esztergan (Sitz des Erzbischofs) und Budapest. Die Hauptstadt Budapest ist Wohnort von 2,5 Mio. Menschen und wuchs durch die zentrale Lage an der Donau und der Verkehrslage wie selbstverständlich zur Hauptstadt heran. Zur Zeit findet eine Landflucht nach Budapest statt, da eine Bewegung von dem Osten in den Westen im Kommunismus nicht möglich war.
Diese Beckenlandschaft reicht vom Neusiedlersee bis zum ungarischen Mittelgebirge und ähnelt stark dem Alföld. Durch den lößhaltigen Boden ist das Gebiet sehr fruchtbar. Die größte Stadt im Kisalföld ist Györ (= Raab), das ziemlich zentral 120 km westlich von Budapest liegt.
Das Gebiet hat eine sehr interessante geschichtliche Entwicklung: der Westen war lange Zeit österreichisch, wie man aus den doppelten Ortsnamen noch sehen kann (zB Szormbately = Steinmanger, Sopron = Ödenburg), und kam 1920 durch eine Volksabstimmung zu Ungarn. Der Norden des Kisalföld war bis zum 2.WK ungarisch und ist jetzt slowakisch.
In solchen Grenzländern findet man eine große ungarische Minderheit, die bei der anderen Bevölkerung große "rassistische" soziale Unruhen hervorrufen.
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