Referatsthema: Traditionelle und angepaßte Wirtschaftsformen in den Tropen
Plantagenwirtschaft
Einleitung:
Von der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Erde liegen zwei drittel in den Tropen .
Rund 5 Milliarden Menschen, das sind drei Viertel der Weltbevölkerung , leben in diesem Gebiet. Fast alle
Länder der Tropen und Subtropen werden als Entwicklungsländer mit wenig Industrie und einem geringen
Grad an Infrastruktur bezeichnet. Die Landwirtschaft ist in diesen Ländern die Grundlage der Wirtschaft. Sie
hat nicht nur die Aufgabe für die Ernährung der Bevölkerung zu sorgen, sondern muß auch den Großteil der
Exportgüter aufbringen. Die aus den Exporten gewonnenen Devisen hängen somit im entscheidenden Maß von
der Leistungs fähigkeit der Landwirtschaft ab. In der Landwirtschaft überwiegt der Pflanzenbau, der in den
warmen Ländern viel mehr Exportgüter liefert als die Tierzucht.
Die größte Aufgabe des Pflanzenbauerns in den Entwicklungsländern aber ist die Nahrungsversorgung der
wachsenden Bevölkerung. Im Jahre 2000 wird ihre Zahl rund 5 Milliarden betragen. Ohne wesentliche
Verbesseru
ngen der pflanzenbaulichen Methoden kann diese Aufgabe nicht gelöst werden. Eine Ausweitung des
Pflanzenbaus auf bisher ungenutzte Flächen ist ohne Gefährdung der dauernden Produktivität des Bodens
durch Erosion und die Zerstörung des empfindlichen Ökosystems nicht möglich.
Die Zahl der Pflanzen, die in den Tropen angebaut werden, ist sehr groß.
Diese Vielfalt hat mehrere Gründe:
a) Die klimatischen Bedingungen, besonders das Fehlen längerer Frostperioden, führen zu keiner scharfen
Auslese wie in der gemäßigten Zone; sie sind andererseits so vielgestaltig (von aride bis humide Gebiete,
Höhenzonen),Daß sie die Entwicklung sehr verschiedenartiger Kulturpflanzentypen nötig machten.
b) Der Pflanzenbau in den Tropen ist schätzungsweise 10000 bis 12000 Jahre alt.
Alle primären Zentren und prähistorischen Entwicklungsgebiete der Landwirtschaft liegen in dieser Zone. Die
reiche, nicht durch Eiszeiten verarmte Flora stand dem primitiven Pflanzenbauern zur Verfügung.
1. Definition derTropenzone
Unter der tropischen Zone versteht man im allgemeinen das Gebiet zwischen den beiden Wendekreisen.
Ein charakteristisches Merkmal der tropischen Zone ist das Tageszeitenklima (nicht wie bei uns ein
Jaheszeitenklima). Das bedeutet, daß die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht größer sind, als die
Temperaturunterschiede die, im Laufe eines Jahres auftreten. Ein weiteres Merkmal der Tropenzone sind die
Zenitalregen, die sich aus den aufsteigenden Luftmassen der tropischen Konvergenz ergeben.
Das Regenwaldklima ist ganzjährig heiß und feucht. Es fallen ca. 1500mm Niederschlag im Jahr und kein
Monat hat weniger Niederschlag als 60mm.
Es herrscht eine ganzjährig wenig schwankende Temperatur von 25 bis 28C . Die Luftfeuchte unterschreitet
selten den Wert von 90%. Das Regenwaldklima besitzt 8 ½ bis 12 humide Monate.
Nach der Definition von Troll und Pfaffen ist die Tropenzone in fünf Zonengebiete eingeteilt:
1. Immerfeuchter Regenwald (ohne ausgeprägte Trockenzeit)
2. Feuchtsavanne ( Trockenzeit von 2 ½ bis 5 Monate , vorwiegend im Winter )
3. Wechselfeuchte Trockensavanne (winterliche Trockenzeit von 5 bis 7 ½ Monate, vorwiegend im Winter)
4. Dornsavanne (Trockenzeit von 7 ½ bis 10 Monate, vorwiegend im Winter)
5.Tropische Halbwüsten und Wüsten
2) Böden der Tropenzone
Im allgemeinen sind die Böden im Regenwaldklima sind sehr alt. Sie reichen oft bis ins Tertiär zurück. Die
Verwitterung tritt bei dem silikatischen Gestein viele Meter in die Tiefe. Es findet eine Auswaschung der Basen
und Kieselsäure statt, was verbleibt sind die Sequioxide wie Al 2 ,O 3, Fe 2 O 3, d.h. es tritt eine
Lateralisierung ein und es bilden sich rotbraune Lehme (ferralitische Böden oder Latosole) ohne sichtbare
Gliederung in Horizonte.
Gewöhnlich steht unter der unter der dünnen Streuschicht aus organischen Material sofort der rotbraune Boden
an. Die tropischen Böden sind überwiegend stark versauert und extrem Nährstoffarm.
Der pH-Wert liegt im Bereich von 4,5 bis 5,5.
Die für dieTropen typischen Böden findet man in leicht geneigtem Gelände, weil sich auf ebenen Flächen bei
den großen Regenmassen leicht Staunässe bildet und dies eine Versumpfung zur Folge hat.
Das die Böden in den Tropen extrem nährstoffarm sind, steht im krassen Widerspruch zur üppigen tropischen
Vegetation. Aber fast der gesamte Nähstoffvorrat, den die Pflanzen benötigen, ist in der oberirdischen
Phytomasse enthalten.
Die Streu, die im Regenwald ganzjährig anfällt wird unter dem Einfluß der hohen Temperaturen durch
Bodentiere zerkleinert und mikrobiell abgebaut.
Die Menge der täglich abfallenden Blätter beträgt 4,5 bis 12,6g an Trockenmasse pro m².
Durch die rasche Mineralisierung können die freigewordenen Nährstoffe sehr schnell wieder von den Wurzeln
aufgenommen werden.
Eine nicht unwesentliche Rolle im Nährstoffkreislauf des tropischen Regenwaldes spielen die Myorhizae. Dies
sind Wurzelpilze, die sich in Form von Geflechten, Mänteln oder Anhäufungen rund um die Saugwurzeln
tropischer Bäume legen. Eine Mineralisierung der anfallenden Streu muß nicht umbedingt eintreten, um die
Nährstoffe den Pflanzen zugänglich zu machen, denn der Wurzelpilz ermöglicht es den Bäumen, die
Nährstoffe in organischer Form aufzunehmen. Zudem wird eine Auswaschung der Nährstoffe verhindert.
Infolge dieses raschen Kreislaufes der Stoffe kann der Urwald Jahrtausende auf dem selben Boden bestehen,
sobald er allerdings gerodet und alles Holz verbrannt wird, ist der im Naturzustand gesicherte
Nährstoffkreislauf unterbrochen. Die oberflächennahe Humussubstanz wird zum größten Teil direkt zerstört,
ebenso sterben die für die Vegetation wichtigen Wurzelpilze ab.
Die Folge ist eine starke Auswaschung des durch das Feuer plötzlich mineralisierten gesamten
Nährstoffkapitals.
3)Plantagenwirtschaft
a) Definition: "Plantage"
Plantagen sind landwirtschaftliche Großbetriebe in den Tropen und Subtropen, in denen hochwertige
landwirtschaftliche Produkte wie z.B. Tee, Kaffee, Ananas, Bananen, Zuckerrohr, Kautschuk, für den
Weltmarkt angebaut werden.
b)Geschichte der Plantagenwirtschaft
Die Pantagenwirtschaft ist im Zuge des Kolonialismus entstanden. Dieser erreichte gegen Ende des 19.
Jahrhunderts seinen Höhepunkt Die "Mutterländer" nutzten die überseeischen Kolonialgebiete als
Ergänzungsräume für die wirtschaftliche Versorgung und Entwicklung.
Die bedeutendsten Kolonialmächte dieser Zeit waren England und Frankreich.
Man unterscheidet 3 Entwicklungsphasen der Plantagenwirtschaft:
1) Die Phase der klassischen Plantage
Im 16. bis 19. Jahrhundert dienten Plantagen zur Erzeugung von pflanzlichen Produkten, die in den
Kolonialstaaten überhaupt nicht oder nur in geringem Maße produziert werden konnten (Tabak, Kaffee,
Zucker,
Gewürze).
(Ausbeutung des Landes durch das Mutterland)
2) Die Phase der modernen Plantage des Kapitalismus
Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ermöglichten Dampfschiffe und verbesserte Kühl- und
Lagermöglichkeiten auch den Transport von geringwertigen und leicht verderblichen Massengütern
(Bananen) über große Entfernungen.
3) Die Plantage der Nachkolonialzeit
Die Nachkolonialzeit hat gezeigt das sich das Argrarsystem der Plantagen als dauerhaft erwiesen hat.
Die Produktionsstruktur hat sich nicht grundlegend verändert, da nur in ehemaligen Kolonien die Plantagen
an
Kleinbauern verteilt wurden.
Die meisten Plantagen werden heute von staatlicher Seite geführt oder sind im privaten Besitz.
c) Charakteristische Merkmale einer Plantagenwirtschaft
Als Plantagen bezeichnet man nur solche marktorientierte großbetrieblichen Planzungen von Baum- und
Strauchkulturen, die auch über Aufbereitungsanlagen für ihre Ernteprodukte verfügen (Tee-, Zucker-,
Sisalfabriken, Ölmühlen, Kaffeeaufbereitungsanlagen u.s.w.). Plantagen zeichnen sich weiterhin durch eine
hohe Flächenkapazität, einer hohen Kapitalinvestition und durch das Vorhandensein einer
Lohnarbeiterverfassung aus.
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