Am Circular Quay, dem Tor zum Hafen, beginnt meistens jede Stadtbesichtigung. Fähren, Schnellboote, Wassertaxis und Ausflugsschiffe legen an und ab und befördern Passagiere durch die Anlage des Port Jackson, den sein Entdecker, Kapitän Phillip, als "den schönsten Hafen der Welt" bezeichnete, in dem 1000 Schiffe völlig ungefährdet navigieren könnten. An den mitten im Zentrum gelegenen Fähranlegestellen, welche seit Gründung der Stadt bestehen, herrscht ein ständiges buntes Treiben. Hier findet man viele Cafes und Straßenkünstler aller Art. Vom Circular Quay aus führen Fähren zu allen am Hafen gelegenen Stadtteilen, und auch die meisten Hafenrundfahrten beginnen und enden hier.
Bei solch einer Rundfahrt gelangt man auch an Australiens berühmtem Symbol der Moderne vorbei, die Harbour Bridge. Die Harbour Bridge, zur Bauzeit die größte Bogenbrücke der Welt, wurde als Symbol der Hoffnung mitten in der Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre errichtet. Man nannte sie "Kleiderbügel", "Toastständer" oder "Eiserne Lunge", denn ihr Bau schuf Arbeitsplätze und hielt so Sydney wirtschaftlich und sozial am Leben. Trotz Gerüchten, der Rost werde sie von innen auffressen, dient die Brücke noch heute als Hauptverbindung zwischen den nördlichen und südlichen Vorstädten, die seit 1992 von einem Tunnel unterstützt wird. Der Südostpfeiler der Harbour Bridge birgt neben der Aussichtsplattform ein kleines Museum zum Brückenbau.
Zweifellos eines der spektakulärsten Gebäude der Welt ist das Sydney Opera House, das Wahrzeichen Sydneys. Es befindet sich am Bennelong Point in der Nähe der Harbour Bridge. Das Opernhaus mit seiner eigenwilligen Dachkonstruktion, symbolisiert die Segelschiffe, mit denen die europäischen Einwanderer Mitte des 19. Jahrhunderts hier ankamen. Die Australier behaupteten respektlos, das Dach sehe aus, als würden Nonnen Fußball spielen. Unter diesem Kuppeldach, das übrigens zur Gänze mit weißen Fliesen verkleidet ist, verbirgt sich nicht nur die Oper. Neben einer Konzerthalle, einem Schauspieltheater, einer Studiobühne, einem Kinosaal, einer Ausstellungshalle und einer Bühnenfachbibliothek befinden sich auch noch zwei Restaurants in diesem mächtigen Gebäudekomplex. Der Entwurf des Dänen Jörn Utzon gewann den internationalen Wettbewerb. Man brauchte neun Jahre, um auszurechnen, wie die phantastischen weißen Schalen in der Vertikale bleiben würden - die Kosten stiegen rasant und man konnte das Geld schließlich nicht aufbringen. Eine staatliche Lotterie erbrachte schließlich die notwendige Summe, als Königin Elizabeth das Gebäude 1973 eröffnete, waren 102 Millionen Dollar (816 Mio. S) ausgegeben, 14mal mehr als veranschlagt. Ohne dieses Kulturzentrum, Symbol für Australiens neu entdeckte kulturelle Unabhängigkeit, wäre Sydney heute undenkbar.
Der älteste Stadtteil der 3,6 Millionen Stadt, welcher 1778 von Captain Arthur Philipp als Strafkolonie gegründet wurde, heißt "The Rocks". Der Name 'The Rocks', kommt wohl von den vielen Geröllbrocken und Felsen, die dort herumlagen, wo einst die ersten Zelte der damaligen Sträflingskolonie standen. Heute sind nur noch wenige Häuser aus der Zeit des 19. Jahrhunderts erhalten. Als die Pest um die Jahrhundertwende hier wütete, wurden ganze Häuserreihen eingerissen, und beim Bau der mächtigen Brückenpfeiler wurde nochmals wertvolle Bausubstanz zerstört. Erst um 1970 hat man die verbliebenen Reste alter Architektur restauriert. So wurde einer der verkommensten Winkel der Stadt ordentlich aufpoliert. Mit liebevoll restaurierten Fassaden schmücken sich nun Kneipen und schicke Läden und dienen als Touristenanziehungsort. Dort befindet sich auch das "Hero of Waterloo", Sydneys ältestes Pub.
Um noch
etwas zu Sydneys Nightlife zu sagen: Ende November 1997 eröffnete das riesige Star Casino, dessen
Baukosten sage und schreibe 876 Mio. A$ (knapp über 7 Mrd. S) betrugen.
Zum Vergleich: Seit dem 1973 eröffneten Opera House wurde kein derart
bedeutendes Bauprojekt in Sydney realisiert, nicht mal das neue Olympiastadion
kostete soviel.
Ein berühmtes Ausflugsziel ist auch der Centrepoint Tower oder Sydney Tower. Der 305 Meter hohe Aussichtsturm ist derzeit der höchste seiner Art in der südlichen Hemisphäre. Von dort oben bietet sich ein schöner Ausblick auf die Stadt samt den unzähligen Vororten. Bei klarem Wetter kann man am westlichen Horizont sogar die knapp 100 Kilometer entfernten Blue Mountains erkennen. Ein Essen im sich drehenden Restaurant des Turms soll jedoch nicht billig sein.
Der berühmteste Strand, der östlich gelegen ist, ist Bondi Beach. Mit seinem weiten goldgelben Sandstrand, den Sandsteinklippen und der stets guten Brandung zählt Bondi zu den Wahrzeichen Sydneys. Am schönsten soll es dort im Sommer sein. Ausdruck der Freizeitgesellschaft von Sydney sind die Surfbretter und Jogger, Muskelpakete und Sonnenbrillen.
Nicht unerwähnt sollte Sydneys bekanntes Transportmittel, die Monorail, bleiben. Die 4,5 km lange und in etwa 5 Meter Höhe geführte Rundstrecke der Einschienenbahn führt um Darling Harbour und bietet sehenswerte Perspektiven. Sie wurde 1988 zur 200-Jahr-Feier erbaut.
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