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Referat Flucht

Referat: Flucht


250 Millionen Menschen - so heißt es - sind im letzten Jahrhundert

geflohen, vertrieben, deportiert worden. Völlig zurecht bezeichnet man somit das

20. Jahrhundert als das 'century of the homeless man', was soviel heißt wie

das Jahrhundert der Flüchtlinge. Heutzutage ist die Flüchtlingsfrage endgültig

und offensichtlich zu einem weltweiten Problem geworden. Niemand kann mehr

die Augen vor den Massenfluchtbewegungen und ihrer internationalen



Verstrikung verschließen.


Ein kurzer Rückblick in die Geschichte:

Früher waren gesellschaftliche Bedingungen und politische Herrschaften

prägende Motive für Fluchtbewegungen. Der Nationalsozialismus und die

Verfolgung der Juden ist nur ein Beispiel von vielen.


Heute liegen die Ursachen von Flüchtlingsbewegungen bei der vielerorts

herrschenden Verfolgung oder Benachteiligung aufgrund rassischer, religiöser

und politishcer Gegensätze (z. B. Kurden). Flucht geschieht auch wegen Hunger

und Arbeitslosigkeit in den Ländern der 3. Welt. Die Lage wird zudem durch

Terror (Massaka 1994 in Ruanda), Kriegs- und Bürgerkriegssituationen (z. B.

Ex-Jugoslawien) verschärft.


Die Flüchtlingszahlen sind weltweit seit 1975 von 2,4 Millionen auf 14,4

Millionen angestiegen. Bürgerkriege und innerstaatliche Konflikte haben nach

dem Ende des Kalten Krieges rasch zugenommen. In der Folge wuchs auch das

Heer der Binnenvertriebenen drastisch an. Heute liegt ihre Zahl höher als die

der 'richtigen' Flüchtlinge, die eine internationale Grenze überschritten

haben. Nach Deutschland kommen Flüchtlinge aus Afrika, Asien, Südamerika und

Europa. Inzwischen ist jeder vierte in der BRD lebende Ausländer ein

Flüchtling.


Es gibt verschiedene Arten von Flüchtlingen:

1. de facto-Flüchtlinge

2. Asylbewerber

3. Bürgerkriegsflüchtlinge

4. Asylberechtigte


Ein de-facto-Flüchtling mußte aus einem flüchtlingsrelevanten Grund seine

Heimat verlassen, wird aber aufgrund der Regelung des humanitären

Völkerrechts nicht als Flüchtling anerkannt.


Ein Asylbewerber ist eine politisch verfolgte Person, die das Recht auf

Schutz bzw. Aufnahme genießen. Bis zur Klärung der Asylberechtigung erhält der

Asylbewerber ein bedingtes Aufenthaltsrecht.


Als Asylberechtigter wird anerkannt, wer von Seiten seines Heimatstaates

wegen seiner Rasse, Religion oder politischen Überzeugung an Leib, Leben und

Freiheit bedroht wird. Asylberechtigte genießen Aufenthaltsrecht und

erhalten die uneingeschränkte Arbeitserlaubnis.



Im Zielland der Flucht müssen sich die Menschen vor allem mit

Fremdenfreundlichkeit auseinandersetzen. Hierbei unterscheidet man verbale Attacken (z.

B. Polacke), Schlägereien bis hin zu Brandanschlägen, bei denen Menschen

getötet werden (z. B. Solingen).


Oftmals ist die Rückführung der Bürgerkriegsflüchtlinge ein großes

Problem. Hierzu das Beispiel Bosnien:

In Dayton wurde gesagt, dass derjenige, der nicht zurück kann, die Chance

bekommen soll, sein Eigentum mit anderen Vertriebenen zu tauschen. D. h. ein

muslimscher Bauer könnte den Besitz eines Kroaten übernehmen, der nicht in

den muslimischen Teil zurück will und umgekehrt. Wenn das nicht geht, wird

eine Entschädigung gezahlt. Finanziert soll das gante gemeinsam werden. Der

Austausch funktioniert oft nicht, weil die Verantwortlichen in Bosnien bis

heute nicht die Kommissionen gebildet haben, die das möglich machen. Nach

Schätzungen kann etwa ein Drittel der Flüchtlinge, die bei uns Zuflucht gesucht

haben, gefahrlos zurück in die Gebiete, in denen die Mehrheit der

Bevölkerung ihrer Abstammung entspricht. Zwei Drittel aber kommen aus Gebieten, wo im

Augenblick die Politik eine Rückkehr noch nicht zuläßt. Man kann niemanden

zumuten, dass er in seine Heimat zurückkehrt und dann kein Dach über dem Kopf

hat bzw. durch Minenfelder gefährdet wird. Zwischen Bihac und Sarajevo, wo

viele von der Landwirtschaft gelebt haben, liegen noch ca. 2 Millionen

Minen.


Zum Schluss ein Zitat von Rolf Indiaander:

'Der Fremde verdient die gleiche Liebe, Güte, Barmherzigkeit, Toleranz,

Nächstenliebe wie unsere eingenen Brüder und Schwestern.'






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