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Osterreich - Die Osterreichische Volkswirtschaft im Uberblick

Österreich


Die Österreichische Volkswirtschaft im Überblick:


Das Wirtschaftliche Gesamtergebnis:


Das Bruttoinlandsprodukt



Das BIP ist eine wichtige Information über die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft:

nominelles Wachstum: wird mit aktuellen Preisen berechnet

reales Wachstum: mit den Preisen eines zurückliegenden Jahres berechnet


Die Preissteigerung = Inflation muß abgezogen werden.


Für die österreichische Volkswirtschaft ergibt sich seit 1945 ein ständiges Wachstum, das nur in den letzten Jahren etwas gebremst wurde. Zur Berechnung des BIP werden all erzeugten Güter und Dienstleistungen für ein Jahr zusammengefaßt. Die drei Sektoren der Wirtschaft haben dabei sehr unterschiedliche Anteile. Bei der Berechnung muß man beachten, daß nicht alle Preise der Produkte und Dienstleistungen einfach addiert werden dürfen, die Vorleistungen müssen abgezogen werden.

z.B.: Brotpreis: Landwirtschaft - Getreidepreis

Industrie - Mehlpreis


Damit wird nur der echte Wertzuwachs = Wertschöpfung erfaßt.

Das BIP erfaßt nur die im Inland erfaßte Wertschöpfung der Volkswirtschaft.


Bruttonationalprodukt = BNP

Es umfaßt auch die aus dem Ausland stammenden oder die in das Ausland fließenden Einkommen, z.B.: Zinsen, Löhne, Gehälter, Unternehnmensgewinne.


In der Schweiz ist das BNP größer als das BIP, weil die großen Banken und die multinationalen Konzerne hohe Faktoreneinkommen haben. Das BIP sagt nicht alles über die Leistungen einer Volkswirtschaft aus, denn es werden nur offiziell bezahlte Rechnungen aufgenommen.

Schattenwirtschaft (Pfusch)

gesamte Leistung im Haushalt



Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung

Sie liefert größenmäßige Angaben über die volkswirtschaftlichen Zusammenhänge. Modell des Wirtschaftskreislaufes:











Aus diesen Leistungen entstehen Einkommen:

Konsum

Sparen (Investition)


Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung gliedert sich in drei Bereiche:


Entstehungsrechnung Verteilungsrechnung Verwendungsrechnung

Land- u. Forstwirtsch.            Löhne, Gehälter, Konsum

Sachgütererzeugung   Einkommen a. Besitz Investition

Bauwesen, Handel                  unverteilte Gewinne Lager

Verkehr, öff. Dienst

BIP VOLKSEINKOMMEN verfügbareGÜTER u.LEISTUNGEN



Die Volkswirtschaftlichen Indikatoren:

Statistische Meßzahlen, welche die Entwicklung einer Volkswirtschaft eines Staates kennzeichnen:

abgeleitet aus dem BIP:

a) Pro - Kopf - Nationalprodukt

b) jährliche Wachstumsraten in % gegenüber dem Vorjahr


Kennzeichnung des Arbeitsmarktes:

Anzahl der Arbeitslosen in  % des Arbeitskräftepotentials

= Arbeitslosenrate


Kennzeichnung des Preisniveaus:

Um wieviel Prozent verteuert sich ein für eine Durchschnittsfamilie statistisch ermittelter Warenkorb?

Warenkorb:  a) gegenüber Vergleichsmonat / Vorjahr

b) gegenüber dem Vormonat


Verbraucherpreisindex = Inflationsrate


Warenkorb:

Hier sollen die Konsumausgaben der österr. Haushalte repräsentiert werden. Er umfaßt 615 Waren, Dienstleistungen und Tarife (Bus, Telefon, )

Ca. 7000 Haushalte führen 1 Monat lang ein Haushaltsbuch. Die so erhobenen Ausgaben sind repräsentativ für einen Haushalt von 2,71 Personen, davon 1,7 Einkommensempfänger mit einem monatlichen Ausgabenbetrag von ÖS 20.930.

Die Verteuerung des Warenkorbes in % gibt die Inflationsrate = Preissteigerungsrate an. (In Österreich unter 2%, EU Durchschnitt: 3,1)



Der Arbeitsmarkt:

Hier bieten Arbeitskräfte ihre Arbeit an und Unternehmen offene Stellen. Dies geschieht auf den Arbeitsämtern, in Inseraten und in der privaten Stellensuche. Offiziell arbeitslos ist, wer die Dienste des Arbeitsamtes in Anspruch nimmt. Wer darauf verzichtet, "pfuscht", kurz arbeitet oder unfreiwillig teilbeschäftigt ist, gilt als versteckt arbeitslos. Langzeitarbeitslose mit geringer Qualifikation, sowie A. über 50 Jahren gelten als schwer vermittelbar.

saisonale Arbeitslosigkeit

Bauwirtschaft, Tourismus

konjunkturelle Arbeitslosigkeit

unternehmen oder Branche in Konjunkturschwierigkeiten

strukturelle Arbeitslosigkeit

ganze Wirtschaftsräume haben ökonomische Probleme

friktionelle Arbeitslosigkeit

einige Monate vor neuer Arbeit


Die Außenwirtschaftliche Verflechtung Österreichs:


Die Internationalisierung der Wirtschaft

Die österreichische Außenwirtschaftspolitik ist liberal. Die führt einerseits zu einer hohen Handelsverflechtung mit dem Ausland, gleichzeitig sind viele internationale Unternehmen in Österreich tätig. Durch den EU-Beitritt und die Globalisierung der Wirtschaft verstärkt sich die Verflechtung.

Unter außenwirtschaftlicher Verflechtung versteht man mehr als den Export und Import von Gütern und Dienstleistungen (Tourismus). Auch Arbeitskräfte und Kapital wechseln mehr denn je die Grenzen Europas und auch weltweit. Darüber hinaus ist Österreich Mitglied bei zahlreichen internationalen Organisationen;

EU

GAT

IWF                       auch deren Spielregeln müssen eingehalten werden!

OECO

UNO


Seit der Öffnung des östlichen Mitteleuropas kommt Österreich mehr denn je in die geographische Mitte Europas zu liegen. Österreich ist zwar seit 1945 ganz auf Westeuropa orientiert, aber die wirtschaftlichen Beziehungen in den Osten spielen eine große Rolle. (Monarchie!)


Außenhandel und Handelsbilanz

Der österreichische Handelsverkehr mit dem Ausland ergibt traditionell eine passive Handelsbilanz (Import > Export). Österreich ist als kleines Land mit geringer Rohstoffausstattung auf eine intensive Verflechtung mit anderen Volkswirtschaften angewiesen, Rohstoffe müssen importiert werden. Für einen so kleinen Binnenmarkt ist es oft unrentabel zahlreiche Konsum- und Investitionsgüter herzustellen. Den Außenhandel kann man folgendermaßen einteilen:


Umfang in Mrd.ÖS

Warenstruktur (Agrar, Energie, Rohstoff, )

Handelspartner (EU, Ostmitteleuropa, Schweiz, )


Die passive Handelsbilanz hat sich seit den 70er Jahren ständig vergrößert, schuld daran sind die teuren Energieimporte, Import von Autos,


Handel mit Dienstleistungen

Österreichische Dienstleistungen gegenüber dem Ausland werden mit Devisen bezahlt - Devisenzufluß nach Österreich. Kaufen Österreicher Dienstleistungen im Ausland, so bewirkt dies einen Devisenabfluß.

In der Dienstleistungsbilanz spielen die Einnahmen oder Ausgaben aus dem Fremdenverkehr eine große Rolle. Hier erscheinen auch immer aufgerechnet + oder - ,  alle Kapitalerträge (Zinsen, Dividenden), Fracht- und Transportkosten, Versicherungen, Patente und Lizenzgebühren, Autorenrechte, Postgebühren.

Die österreichische Dienstleistungsbilanz ist traditionell positiv, in den letzten Jahren ist sie durch die starken Einbrüche im Tourismus stark gesunken.


Leistungsbilanz

Wichtig für eine positive Entwicklung ist ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht. Der Gradmesser dafür ist die Leistungsbilanz. Sie besteht aus vier Teilbilanzen:

Handelsbilanz

Dienstleistungsbilanz

NIWODUL (nicht in Waren oder Dienstleistungen unterteilbare Leistungen)

Transferbilanz: Zahlungen ohne Gegenleistung (Pensionen aus dem Ausland, Erbschaft, Gastarbeiterüberweisungen, Schenkungen, )


Bilanzen werden von der Nationalbank aufgrund der Geldströme erfaßt.


Die Zahlungsbilanz

Leisten wir uns mehr, als wir verdienen, leben wir über unsere Verhältnisse. Die Lösung ist die Aufnahme von Krediten im Ausland. Aus der Kapitalbilanz ist nicht der gesamte Geldverkehr mit dem Ausland ersichtlich. Daher wurde sie um die Zahlungsbilanz erweitert. (Zu- und Abfluß von Kapital)

Eine negative Zahlungsbilanz bedeutet, daß mehr Geld abfließt, dies ist nur möglich, wenn man

a) Währungsreserven anzapft

b) Kapital importiert


Bedeutung des Fremdenverkehrs für Österreich:


Der Beitrag des Tourismus einschl. der Tagesausflügler zum BIP wird auf 10% geschätzt. Halbwegs genau erfaßbar sind nur die Zahlen der Nächtigungen, der Gäste, sowie der Deviseneinnahmen aus dem Ausländerfremdenverkehr. Im Fremdenverkehr werden Dienstleistungen erfaßt. Sind die Käufer Ausländer wirkt dies genauso, wie wenn Güter exportiert werden. Umgekehrt wirken Reisen ins Ausland wie Import.


Veränderungen im Tourismus

Der Tourismus zählt weltweit zu den hoffnungsvollsten Wachstumsbranchen. In Österreich haben wir in den letzten Jahren eine deutliche Abwärtsentwicklung. Dies hat mehrere Ursachen.

Trotz mehr Gästen aus den osteuropäischen Reformstaaten geht die Zahl ständig zurück. Das Urlaubsverhalten der Menschen wandelt sich in den letzen Jahren erheblich:

Umstellung von Massen- auf Qualitätstourismus erfolgte zu spät

Mehrere und kürzere Urlaube statt einem langen. Es gibt neue Kurzurlaubsformen (Hobby, Sport, Erlebnis, Gesundheit, Beauty Farm, )

Städtetourismus nimmt zu


Die Folgen dieser Entwicklung sind Frequenzzunahmen im oberen Segment der Hotellerie sowie Ferienwohnungen, während die Betriebe im mittleren Segment deutlich verlieren. Es wird zu einer großflächigen Flurbereinigung im Hotelsektor kommen. Der Fremdenverkehr verursacht eine hohe Wertschöpfung. Die Gäste verlangen hohe Dienste. Es gibt hohe Investitionen in die fremdenverkehrsfreundliche Infrastruktur (Straßen, Freizeiteinrichtungen und Skipisten, Tennis, Golf, )    - Entsorgungsanlage

Diese Investitionen werden auf Umwegen wieder gewonnen.

- Umwegrentabilität


Die Tourismusgemeinden erhalten hohe Einnahmen aus der Fremdenverkehrs- und Getränkesteuer. Die Privatzimmervermietung hat sich im ländlichen Raum zu einer Art Lebensform entwickelt - Nebeneinkommen.

Der Tourismus ist auch für den Arbeitsmarkt in vielen teilen Österreichs von großer Bedeutung. Probleme gibt es mir der saisonalen Auslastung.


Tourismus in Österreich: Abhängigkeiten, Wandlung & Trends

Bei der Herkunft der Gäste hat Österreich eine Sonderstellung mit dem konstant hohen Anteil an Ausländernächtigungen (76%) , außerdem einen extrem hohen Anteil an dt. Gästen (Atlas, S. 42/2).

Diese einseitige Abhängigkeit hat enorme Konsequenzen, die v.a. in Rezessionsphasen sichtbar werden. Anderungen im Nachbarland schlagen sich schnell auf den Tourismus. In der Wachstumsphase der70er Jahre waren die Ausländer die dynamische Variable. Dies gilt heute nur mehr bedingt, denn anders als im übrigen Westeuropa schwächte sich die Ausländernachfrage in Österreich früher ab. Der Rückgang betraf zuerst die Sommersaison, während die Winteraktivitäten und die Kurzurlaube die Bilanz verbesserten. Die geringe Größe Österreichs bedingt eine begrenzte inländische Nachfrage. Dazu kommt der Trend, daß immer mehr Österreicher ins Ausland fahren.

Besonders dramatisch wird die Entwicklung seit 1990, da auch die Wintersaison verliert. Die Rückgänge betreffen v.a. die niedrige Hotelkategorie. Ab 1985: Qualitätstourismus. - Verbesserung des Marketings!

Ein großes Problem für den österr. Tourismus sind die kontrastierenden saisonalen Schwierigkeiten. Die Nächtigungszahlen im Winter haben sich zwischen 1967 und 1991 fast verdreifacht. Ab 1991verlangsamt sich die Entwicklung und seit 1993 gibt es einen Rückgang - Sättigung. Betroffen sind v.a. die Orte, die nur auf Skilauf gesetzt haben, auch Langlauf,  Hallenbad und Eislaufplatz sind wichtig. Die Sommersaison ist in den letzten Jahren durch starke Schwankungen und teils dramatische Nachfrageeinbrüche gekennzeichnet. Das führte zu einer Krise der ohnehin überschuldeten Hotellerie.

Eine kurze Erholungsphase gab es zu Beginn der 90er Jahre durch:

Algenpest in der Adria

Ostöffnung

Wiedervereinigung Deutschlands


In der Sommersaison verloren der Bergsommer sowie die Landschaft an Attraktivität (Hotelbau, Zweitwohnsitze, Straßenbau, Skipisten u. Aufstiegshilfen, Kraftwerksbauten, ).

Wichtig ist auch, daß die ökonomischen Ressourcen auf die Wintersaison verlagert werden (Werbung, ).Viele Hotels kamen durch die gering Auslastung im Sommer in die Verlustzone.

Ein Problem ist das West - Ost - Gefälle. Österreich ist durch die Linie Salzkammergut - Klopeinersee zweigeteilt (Überangebot im Westen - touristische Wüste im Osten).













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