Österreich, ein Transitland
Österreich ist ein mitteleuropäisches Alpenland. Im Norden grenzen die Schweiz, Deutschland, die Tschechische Republik, die Slowakei und die Polnische Republik an Österreich. Im Süden sind es Italien, Ungarn und Slowenien. ( jeweils von West nach Ost )
Österreich wird als Transitland von vielen Anrainerstaaten genutzt, da es neben der Schweiz über gut ausgebaute Verkehrswege, Alpenpässe und Tunnel verfügt.
Das hohe Verkehrsaufkommen in Österreich wird durch den Güterverkehr und Touristen verursacht, besonders auf den Hauptverkehrsstrecken:
der Donauachse (Passau-Wien), der Fernpassstrecke (Fern-/Reschenpass), der Arlbergstrecke, der Semmeringstrecke und der Südautobahn.
Wegen des hohen Verkehrsaufkommens gab es deshalb unter anderem am 12. und 13. Juni 1998 eine 29-stündige Blockade am Brenner (Autobahnübergang von Österreich nach Italien) durch insgesamt 8000 Demonstranten, die gegen das ständig zunehmende Verkehrsaufkommen und die Nichteinhaltung des Transitvertrages demonstrierten.
Transitvertrag: Zur Verringerung der durch den Transitverkehr auf der Straße verursachten Lärm-, Abgas- und Umweltbelastung wurde 1992 zwischen der Europäischen Union und Österreich der Transitvertrag geschlossen, der in seinen Zielsetzungen in die Beitrittsakte Österreichs zur EU Aufnahme gefunden hat. Er beinhaltet die Zielsetzung, die Schadstoffbelastung durch Lkws auf Österreichs Transitstrecken bis 2004 um 60 Prozent zu reduzieren. Dies soll durch ein Öko-Punktesystem erreicht werden, wovon insbesondere Lkws über 7,5 t höchstzulässigem Gesamtgewicht betroffen sind.
Eine Folge des hohen Verkehrsaufkommens sind ständig steigende Schadstoffemissionen
(s. Tabelle).
Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass ca. 90% der Schadstoffemissionen durch den Straßenverkehr hervorgerufen werden, was allerdings fünfmal soviel durch die normalen PKW's verursacht wird, als von den LKW's mit einem Gesamtgewicht über 15 t.
Zusätzlich wird auch die Tierwelt gefährdet, was man an den ständig steigenden Zahlen der gefährdeten Tiere sieht. Dies ist aber vermutlich nur zum Teil auf den Transitverkehr zurück zu führen.
Die Anzahl der gefährdeten Tiere insgesamt ist von 1980 bis 1990 um 2,2 % gestiegen. Besonders betroffen sind die Wirbellosen Tiere. Bei ihnen ist ein Anstieg von 34 % zu bemerken.
Daher wurde im Januar 1997 die Vignette, das sogenannte Pickerl, in Österreich eingeführt, um die Zahl der Transitreisenden zu verringern bzw. um Umweltschutzmaßnahmen und Instandsetzungsarbeiten an den Verkehrswegen finanzieren zu können.
Vignette: Gebührenpflichtiger Aufkleber, der die Nutzung österreichischer Autobahnen für einen bestimmten Zeitraum erlaubt.
Ein weiterer Ansatz zur Lösung des Problems ist der kombinierte Ladungsverkehr, insbesondere die Rollende Landstraße. Das bedeutet die Verladung kompletter Lastzüge kompletter Lastzüge auf Eisenbahnwaggons. Dazu ist jedoch ein kostenintensiver Ausbau des Schienennetzes erforderlich, an dem sich auch andere EU-Länder beteiligen sollen.
Zudem wird sich die Situation in Österreich spätestens 2004 noch weiter verschärfen, wenn in der Schweiz eine gesetzliche Regelung in Kraft tritt, wonach ausländische Güter durch die Schweiz nur noch per Bahn transportiert werden dürfen. Es ist zu erwarten, dass viele Spediteure auf Strecken durch Österreich ausweichen und so die Verkehrsbelastung noch weiter erhöhen.
Ein Umdenken bei Spediteuren und auch Touristen ist also unbedingt erforderlich, um die Umweltbelastung in Österreich zu verringern.
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