Mali Bevölkerung und Ernährung
Bis 1974 fiel das Wachstum langsam und linear aus. Die Geburtenziffer lag
konstant bei 5,1 % (1960-1972). Bis 1980 sank sie leicht ab und hat sich bis
heute (2000) nich mehr verändert (5,0 %). Die Sterbeziffer sank rapide ab: Von
2,9 % (1960) auf 1,7 % (1997).
Die Folgen: Innerhalb von nur 35 Jahren hat sich Malis Bevölkerung verdoppelt.
In Teil b mußte man die Prognose beschreiben. Hierzu mußte man 3 Varianten
(niedrige, mittlere und hohe) miteinander vergleichen. In der niedrigen
Variante verhält sich das Wachstum linear, d.h. man geht davon aus, dass das
heutige Wachstum gleich bleibt. In der mittleren und hohen Variante wächst die
Bevölkerung exponentiell. Das Wachstum ist so enorm, dass sich die Bevölkerung
innerhalb von nur 30 Jahren (vg. Aufg. 1a) verdoppeln wird.
Die Einordnung Malis in das demographische Modell wurde in der 2. Aufgabe
gefordert.
Mali befindet sich am Ende der frühen Phase mit einer Tendenz zur Mittleren.
Begründung:
Die Geburtenrate ist mit 4,8 % auf einem sehr hohem Niveau (geht aber leicht
zurück), während die Sterberate deutlich sinkt (1,7 %). Somit fällt das
Bevölkerungswachstum mit 3,1 % überdurchschnittlich hoch aus.
Es sollte auch eine Prognose erstellt werden:
Das Wachstum wird sich aufgrund der sinkenden Sterberate und der nur leicht
zurückgehenden Geburtenrate noch beschleunigen. Eine Tendenz zum Rückgang ist
heute nicht erkennbar, erst langfristig (Trägheit des Bevölkerungswachstums) wird
das Wachstum einlenken.
In Aufgabe 3 sollten Gründe für die jetzige Entwicklung Malis gefunden werden.
Die hohe Geburtenrate kann folgendermaßen erklärt werden:
Zum einen sind die Analphabeten (69 %) von der Aufklärung ausgeschlossen.
Weiterhin sieht die ländliche Bevölkerung (über 70 %) Kinder als
Altersversorgung an. Auch die Familienvorstellung der Muslime, die mit 80 % die
größte Gruppe bilden, führt zu einer hohen Geburtenrate.
Die Sterberate von 1,7 % ist mit unserer verglichen hoch, sinkt jedoch aufgrund
der neuen, von außen eingeführten medizinischen Möglichkeiten. Die hohe
Säuglings- (14,5 %) und Kindersterblichkeit (23,9 %) sind auf den schlechten
Lebensstandard (0,71 $/Tag/Kopf), die nicht ausreichende Ernährungsgrundlage
und die mangelnde ärztliche Versorgung (über 20000 Einwohner/Arzt)
zurückzuführen. Dementsprechend gering fällt auch die Lebenserwartung aus (48
Jahre (zum Vergleich: Deutschland: 77 Jahre)).
Malis räumliche Disparitäten wirken sich ungünstig auf die Wirtschaft aus. Der
Norden ist arid und deshalb landwirtschaftlich nicht nutzbar. Der Süden dagegen
ist stark besiedelt und wird vor allem im Einzugsgebiet der beiden Flüsse Niger
und Bani intensiv bewirtschaftet. Mali kann sich allerdings nicht selbst
ernähren, da die Landwirtschaft unproduktiv und schwach ist. Obwohl die
Landwirtschaft 49 % des BSP ausmacht und 82 % der Bevölkerung in ihr tätig
sind, muss Mali 12 % seiner Nahrungsmittel importieren. Außerdem sind ein
großer Teil der Ernten cash crops (59 %). Hinzu kommt noch, dass Malis Armut es
hoch verschuldet hat.
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