Um eine Klimazone als Wüste bezeichnen zu können, muss diese folgenden Bedingungen entsprechen:
weniger als 250mm Jahresniederschlag
eine Verdunstungsrate die über dem Niederschlag liegt und
eine hohe Durchschnittstemperatur
Wegen dem Fehlen von genügend Feuchtigkeit im Boden und geringer Luftfeuchttigkeit, wird der grösste Teil des Sonnenlichts durch den Boden penetriert.
Am Tag können Temperaturen von 55*C im Schatten erreicht werden. Nachts kann die Temperatur schnell in Richtung Null fallen.
Die meissten Wüstenregionen der Erde wurden durch Strömungen (nicht Winde) von gigantischen Luftmassen hervorgerufen. Diese Strömungen entstehen durch die Erdrotation und dem Effekt der Trägheit.
Heisse Luft, die über dem Aequator aufsteigt, strömt Nord und Süd; die Strömungen kühlen in den höheren Regionen stark ab und sinken als Hochdruckgebiete in zwei Subtropischen Zonen ab.
Nördlich und Südlich dieser zwei befinden sich zwei weitere Zonen aufsteigender Luft, Tiefdruckgebiete. Noch weiter Nord und Süd befinden sich die zwei Polarregionen absinkender Luft. Steigt Luft auf, so kühlt sie ab und verliert dabei an Luftfeuchtigkeit. Sinkt die Luft , wärmt sie sich auf und die
Luftfeuchtigkeit nimmt zu, was dazu führt, dass das Land ausgetrocknet wird.
Die Absinkende Luft auf der Erde hat zwei globale Wüstengürtel geschaffen, eine in der nördlichen Hemisphäre und eine in der südlichen. Zu den nördlich gelegen Wüsten zählen
die Wüste Gobi in China,
die Wüsten in süd-west Nordamerika,
die Sahara in Nord-Afrika und
die arabischen und iranischen Wüsten im Nahen Osten
Zu dem südlichen Gürtel gehören
Patagonien in Argentinien
die Kalahari-Wüste in Süd-Afrika und
die Great Victoria sowie die Great Sandy -Wüste in Australien.
Weitere Wüsten sind Folge von z.B den Einflüsses von Meeresströmungen.
Strömungen arktischen und antarktischen Ursprungs welche sich Richtung Aequator bewegen kommen in Kontakt mit den "Kanten" von Kontinenten die sie zwingen aufzusteigen. Luftströmungen kühlen sich ab wenn sie sich über diesem kalten Wasser"auf"Strömungen befinden; sie tragen dann zwar Nebel aber nur sehr wenig Regen mit sich.
Diese Phenomene lassen sich in den Küstenregionen Süd-Kaliforniens, der Baja California, Süd-West-Afrika und Chile beobachten; obwohl oft in Nebel gehült, sind diese Gebiete Wüsten.
Auch Bergketten können die Bildung von Wüsten hervorrufen indem sie Regenschatten bilden.
Winde mit hoher Luftfeuchtigkeit werden an den Berghängen in die Höhe gezwungen und kühlen dadurch ab, dabei kondensiert die Feuchtigkeit in der Luft, was wiederum Regen und Schneefall zur Folge hat.
Trockene Luft die auf der anderen Seite der Bergketten wieder absinkt, evaporiert Feuchtigkeit aus der Erd was dann eine Wüste (in den meissten Fällen) zur Folge hat.
Ein Beispiel hierfür ist das Great Basin in Nord-Amerika das im Regenschatten der Sierra Nevada liegt.
Andere Gründe für die Entstehung von Wüsten können sein, dass die durchströmende Winde weit von grösseren Wassermassen entfernt sind.
Beispiele hierfür sind die Wüste Gobi sowie die Takla Makan Eurasiens.
Die Wüstenlandschaft ist sehr charakteristisch. Geformt durch starke Winde und so paradox es auch klingen mag durch, Wasser.
Wenn es vorkommt, dass es in der Wüste regnet, erodiert die ungeschützte Erde sehr leicht.
Von Hügeln herabströmendes Wasser formt die s.g. arroyos. Bei härterem Gestein etwa bröckelt Schutt ab der sich auf den s.g. bajadas anlagert. Dies ist häufig an Bergfüssen zu beobachten.
Die Hänge ebnen ab und bilden Basins die s.g. playas. Während den unregelmässigen Regenperioden füllen sich diese playas mit Wasser. Das Regenwasser evaporiert und hinterlässt eine Schicht weissen Salzes das aus dem Boden gelöst wurde.
Beispiel hierfür: Great Salt Lake, in Utah.
Winde verformen Felsen wortwörtlich wie Sandstrahlgebläse in ungewöhnliche Gebilde. Sie bilden auch Dünen, welche besonders in der Sahara und in Teilen der Nord-Amerikanischen Wüste auftreten. Diese Dünen können in der Sahara, den arabischen und iranischen Wüsten, Höhen von 200m erreichen. In Wüsten wo eher starke Winde herrschen, z.B. in den Küstenwüsten Perus bilden sich wellenartige Dünen die mit dem Wind "mitreisen". Dies ist übrigens auch eine Hilfe füd die Wüstenbewohner um sich zu orientieren.
Weitere Formen können ganz abhängig vom Wind entstehen.
Die Pflanzen in den Wüsten haben sich an die heissen Tage und langen Trockenperioden geschickt angepasst.
So speichern sie soviel Wasser wie möglich und haben sie sehr ausgeprägte Wurzeln die entweder tief in den Boden wachsen um so an Grundwasser heranzureichen. Andere Pflanzen haben ihre Wurzeln nah unter der Oberfläche dafür aber weit verbreitet.
Wüstenpflanzen haben keine oder nur sehr kleine Blätter um Verdunstung entgegen zu wirken.
Um ihre Wasservorräte zu schützen besitzen eine Großzahl dieser Pflanzen Stacheln, welche aus früheren Blättern hervorgegangen sind.
Andere werfen ihre Blätter in der Trockenperiode ab.
Ausserdem schliessen sich tagsüber bei vielen Wüstenpflanzen die Poren um ebenfalls Verdunstung zu verhindern. Nachts öffnen sie dann ihre Poren und speichern Kohlendioxid für den Tag welcher für die Photosynthese benötigt wird. Die Photosynthese findet bei Wüstenpflanzen übrigens im Stamm statt.
Pflanzen die auf salzhaltigen Boden wachsen filtern das Wasser und geben das Salz durch ihre Blätter ab.
Unter den Wüstentieren, sind die Amphibien beständig gegen lange Trockenperioden. Regnet es, wachsen, paaren und legen sie ihre Eier in kürzester Zeit.
Viele Vogelsorten paaren sich nur in Regenzeit und bei erhöhter Vegetationsbildung.
Wüstennagetiere wie zum Beispiel das Wüstenkänguru ernähren sich von den Samen der Pflanzen. Ihr metabolischer Kreislauf ist extrem effizient im konservieren und recyclen von Wasser. Eine Anzahl von Wüstentieren wie Kamele sind extrem gut gegen dehydrierung geschützt.
Einige Reptilien haben die Fähigkeit ihren Herzschlag und Stoffwechsel zu bremsen b.z.w. zu beschleunigen. Andere wie z.B. der Oryx variieren ihre Körpertemperatur indem sie tagsüber Wärme speichern und diese nachts wieder abgeben.
Auf der ganzen Welt haben Kulturen ihren Lebensstil and das Gesetz der Wüste angepasst. Zum Beispiel die Beduinen und Tuareg in Nord-Afrika, die San der Kalahari und die australischen Aborigines um nur einige zu nennen.
In den westlichen Wüstengebieten probieren die Menschen die Wüsten zu zähmen was auch teilweise gelingt. So bauen sie Bewässerungssysteme, ziehen Kanäle und pumpen Wasser aus gigantischen Tiefen an die Oberfläche.
Ist dieses Wasser allerdings einmal verbraucht könnte die gesamte Pflanzenwelt absterben.
In einer Studie aus 1994 über die desertifizierung der Erde schreibt die UN das mindestens 35% der Landflächen bedroht sind.
André Engelhardt, 02.12.'97
Erdkundereferat
Quellen: Microsoft Encarta `98,
Internet
(www.nationalgeographic.com,
www.discoverychannel.com,
www.k-12planet.com,
www.un.org, cnn.com,
verschiedene Universitätssites)
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