Die Antarktis
Die Polarregion im Süden unseres Planeten gehört zu den kältesten, windigsten und unzugänglichsten Gebieten der Erde. Der Südpol liegt auf dem eisigen Kontinent Antarktika. Die Winter sind lang, dunkel und kalt. Während des kurzen Sommers geht die Sonne nicht unter. In dieser Zeit ziehen viele Tiere dorthin, um sich fortzupflanzen. In der Antarktis gibt es immer noch unberührte Naturräume.
Als die Erde noch jünger war, gab es eine Zeit, in der ihre Achse anders gerichtet war als heute. Drei Meter dicke Kohlenlager, die in der Antarktis gefunden wurden, offenbaren uns, dass dieser Kontinent im äußersten Süden einmal ein fruchtbares Land gewesen sein muss. Doch als die Erde ihren Neigungswinkel zur Sonne veränderte, setzte grimmige Kälte ein und bedeckte den Kontinent mit einem Panzer von Eis, Ob das immer so bleiben wird, ist schwer zu sagen.
Wissenschaftler halten es für nicht ausgeschlossen, dass in ferner Zukunft das Gebiet der Antarktis wieder eine gemäßigte Zone werden könnte. Das hätte natürlich auch für andere Erdteile gewaltige Veränderungen zur Folge, einige würden wärmer, andere kälter werden. Schmölze das gesamte Eis der Antarktis, würde der Meeresspiegel der Ozeane so steigen, dass Norddeutschland eine Wasserwüste würde.
Der antarktische Kontinent ist doppelt so groß wie Australien und anderhalbmal so groß wie die USA.
Die tiefste Temperatur, die auf der Erde jemals gemessen wurde (-89,2 °C), wurde am 21. Juli 1983 bei der Station Vostok in der Ostantarktis aufgezeichnet. Über den Kontinent ziehen heftige Winde. Im Landesinneren wurden schon Windgeschwindigkeiten von mehr als 200 Kilometern pro Stunde gemessen.
Niederschlagsmengen und Temperaturen auf der Antarktis sind regional unterschiedlich. Die mittleren Jahrestemperaturen liegen in weiten Teilen unter -30 °C. Das Landesinnere ist durch extreme Kälte gekennzeichnet. Die mittleren Wintertemperaturen erreichen dort Werte von bis zu -60 °C. Zu den Küstengebieten und nach Norden nehmen die Temperaturen zu. Aber lediglich in Teilen der Antarktischen Halbinsel erreichen die mittleren Sommertemperaturen Werte über dem Gefrierpunkt. Der Niederschlag fällt zu allen Jahreszeiten als Schnee. Während die Jahresniederschläge im Inneren der Antarktis 200 Millimeter unterschreiten, werden in den Küstengebieten bis zu 600 Millimeter und auf vorgelagerten Inseln mehr als 1 Millimeter erreicht.
Unter dem Begriff Antarktis versteht man die um den Südpol gelegenen Landgebiete und Meere. Insgesamt umfasst das Gebiet etwa eine Größe von 14 Millionen Quadratkilometer. Das Gebiet erstreckt sich fast vollständig südlich des südlichen Polarkreises. Während der Nordpol ausschließlich aus Eismassen aufgebaut ist, befindet sich der Südpol auf einer Festlandmasse. Die ausgedehnten Einbuchtungen von Ross- und Weddellmeer gliedern das Gebiet in eine größere Ostantarktis und eine kleinere Westantarktis. Während des Winters vergrößert sich die Fläche der Antarktis erheblich aufgrund der großen Mengen an Eis, das sich an ihren Randbereichen bildet. Die wirkliche Grenze der Antarktis wird nicht durch die Küstenlinie des Kontinents sondern durch die Antarktische Konvergenz markiert, bei der es sich um eine scharf umrissene Zone an den südlichen Rändern des Atlantischen, des Indischen und des Pazifischen Ozeans handelt.
Der höchste Punkt im antarktischen Kontinent ist 5130 m hoch (Vinson-Massiv) und der niedrigste Punkt ist der subglaziale Bentley-Graben, der 2499 Meter unter dem Meeresspiegel liegt.
Der antarktische Kontinent ist zu 95 % von einer rund vier Kilometer dicken Eisschicht überzogen und ist somit die größte, zusammenhängende Eismasse der Welt. Fast alle Berge und alle tiefergelegenen Landschaften sind von Eis bedeckt. Die ältesten Eisschichten sind wahrscheinlich über 200.000 Jahre alt. Der Kontinent ist bedeckt mit 22 Billiarden (eine Zahl mit 15 Nullen) Tonen Eis. Die sich ständig in Bewegung befindliche Eisdecke der Antarktis beinhaltet rund 80 % der gesamten Trinkwasserreserven der Welt.
Die wenigen Pflanzen, die in der Antarktis überleben können, kommen nur in den eisfreien Gebieten vor. Auf dem Kontinent gibt es keine Bäume, die Vegetation beschränkt sich auf etwa 350 Arten von meist Flechten und Moosen. Üppige Streifen solcher Vegetation gibt es auf Teilen der Antarktischen Halbinsel. Bis auf 475 Kilometer an den Südpol heran wurden noch Flechten entdeckt.
Weltweit steigen die Temperaturen, doch in den größten Ökosystemen der antarktischen Sandmasse sinken die Temperaturen - mit dramatischen Folgen für die Lebewelt der Region. Eigentlich hat es in der Vergangenheit ja immer geheißen, in der Antarktis würde es wärmer. Schließlich brachen riesige Schollen aus dem Eis und auch die Aufzeichnungen der Messstationen verhießen nichts Gutes. Außerdem passt die Erwärmung in das Bild des globalen Temperaturanstiegs. Denn im Durchschnitt stiegen die globalen Lufttemperaturen währen des 20. Jahrhunderts alle zehn Jahr um 0,06 Grad Celsius, Zwischen 1979 und 1998 wurde es in jedem Jahrzehnt sogar um 0,19 Grad wärmer. Den meisten Klimamodellen zufolge ist das Maß der Erwärmung breitenabhängig und liegt in den Polgebieten über dem Durchschnitt. Doch dies gilt offensichtlich nicht für die größte eisfrei Region der Antarktis; die Trockentäler von McMurdo. Denn Wissenschaftler verzeichneten hier zwischen 1986 und 2000 eine Abkühlung um 0,7 Grad Celsius, wobei sie den deutlichen Temperaturrückgang während der Sommermonate beobachteten.
Im Transantarktischen Gebirge finden sich ausgedehnte schnee- und eisfreie Trockentäler. Die Täler trockneten aus, weil das Gebirge den Eisschild abhielt. Hier saugen trockene Fallwinde jede Feuchtigkeit auf, so dass die Mitte des Kontinents weitflächig von blankem Fels geprägt ist.
Im antarktischen Hochsommer kreuzen zahlreiche Touristendampfer in den Gewässern am Südpol. Noch vor 30 Jahren wäre das undenkbar gewesen, doch heute sind viele Menschen bereit, viel Geld zu bezahlen, um die letzte wirkliche Wildnis der Erde kennen zu lernen.
Gefahr droht der Antarktis durch das Ozonloch, welches seit Jahren größer wird. Daher wollen verschiedenen Organisationen die Antarktis zu einem Weltpark erklären lassen, in dem jede Form der wirtschaftlichen Nutzung international verboten ist.
Es wurden auch Bodenschätze gefunden. Doch die hohen Abbaukosten und der zunehmende öffentliche Druck haben die Unterzeichnerländer des Antarktisvertrages dazu veranlasst den Abbau bis 2041 zu untersagen.
Im Frühling und Herbst kann man eine der schönsten Naturerscheinungen beobachten, die die Menschheit kennt. Das Polarlicht. Es kann in vielerlei Formen erscheinen. Das Polarlicht ist eine elektrische Erscheinung, die durch Sonnentätigkeit ihren Anfang nimmt.
Politisch gesehen unterliegen die wichtigsten Inselgruppen der britischen Herrschaft. Die anderen Gebiete dieser Gegend, sind durch die Einteilung in verschiedene Sektoren an Argentinien, Australien, Chile, Frankreich, Neuseeland und Norwegen vergeben, deren Hoheitsrechte aber von den USA und Russland nicht anerkannt werden.
Wegen ihrer Entfernung zu den anderen Kontinenten wurde die Antarktis erst Anfang des 18. Jahrhunderts entdeckt. Die alten Griechen stellten als Erste Theorien über die Existenz des antarktischen Kontinents auf, indem sie annahmen, dass auf der Südhalbkugel große Kontinente liegen müssten, um die Masse der Kontinente auf der Nordhalbkugel auszugleichen. Der britische Entdecker James Cook war der erste Forschungsreisende, der den südlichen Polarkreis überquerte; er tat dies im Januar 1773 im Rahmen einer Expedition im Pazifischen Ozean, sichtete aber kein Land. Anhand von Felsablagerungen in Eisbergen auf dem Meer erkannte Cook, dass ein südlicher Kontinent existieren musste, aber es war nicht der üppige, bevölkerte Ort, den manche erwartet hatten.
Das Erreichen des Südpols war das Ziel der folgenden Antarktisexpeditionen. Von 1907 bis 1909 führte Sir Ernest Shackleton, ein Teilnehmer einer früheren Expedition von Robert Scott, eine britische Expedition bis auf 156 Kilometer an den Südpol heran. Danach musste er umkehren, weil die Vorräte aufgebraucht waren.
Eine zweite britische Expedition unter Robert Scott nahm 1910 genau wie eine norwegische Expedition unter Roald Amundsen die Suche auf. Amundsen erreichte mit seinen Begleitern den Südpol am 14. Dezember 1911. Die Mannschaft Scotts erreichte den Pol am 18. Januar 1912. Der Erfolg von Amundsen war nur möglich, weil er seine Forschungsreise professioneller geplant hatte und Hunde benutzte, um die Schlitten zu ziehen. Scott dagegen ließ die Schlitten über den schwierigsten Teil der Strecke von seinen Begleitern ziehen. Scott und die gesamte Mannschaft starben auf dem Rückweg, die Norweger konnten erfolgreich zu ihrer Basis zurückkehren. Shackleton kehrte 1914 in die Antarktis zurück, um eine Überquerung des Kontinents zu versuchen, aber sein Schiff, die Endurance, wurde im Eis eingeschlossen und zerdrückt. Shackleton und seine Männer kämpften sich über Eisschollen bis zur Elephanteninsel vor und wurden schließlich im August 1916 gerettet.
Da die Erdachse schräg zur Sonne steht, herrscht bei der jährlichen Wanderung der Erde um die Sonne an jedem Pol ein halbes Jahr lang Tag und halbes Jahr Nacht. An den Polarkreisen gibt es nur einmal im Jahr Mitternachtssonne, und einmal geht die Sonne nicht auf.
Eisberge
Der Schnee der auf die polare Hochebene fällt, schmilzt nicht. Durch den Druck neuer Schneeschichten wird er zu Eis (zu einem Gletscher). Dieser fließt langsam Richtung Meer, wobei Gezeiten, Strömungen und Wellen Eisberge von ihm abbrechen. Manche Eisberge sind so groß - bis zu 240 km lang und 110 km breit das man sie jahrelang über Satellit beobachten kann, bevor sie geschmolzen sind.
In der Antarktis gibt es keine landbewohnenden Wirbeltiere. Die lebensfeindliche Umwelt ermöglicht nur wenigen wirbellosen Tieren das Leben auf dem Land. Diese sind an die extremen Lebensbedingungen der Antarktis angepasst. Die wenigen Arten von Wirbeltieren sind auf die Nahrungsversorgung aus dem Meer angewiesen. Zu den Anpassungsmechanismen gehören eine gut entwickelte Schwimmfähigkeit durch eine dicke Fettschicht oder ein wasserundurchlässiges Gefieder. Beides dient auch dem Schutz des Körpers vor Kälte. Sehr reichhaltig ist das Leben in den Meeren. Wale, die sich hauptsächlich von Krill ernähren, sechs Arten von Robben und etwa zwölf Vogelarten leben und brüten in der Antarktis. Der bekannteste Bewohner der Antarktis ist der Pinguin. Als flugunfähiger Vogel lebt er auf dem Packeis und in den Meeren, die die Antarktis umgeben. Er brütet auf den Land- und Eisoberflächen entlang der Küste. Am typischsten sind der Adélie- und der Kaiserpinguin. Die subarktischen Inseln sind Brutgebiete u. a. für Albatrosse und Küstenseeschwalben. Das größte Tier, das ganzjährig auf dem Festland lebt, ist ein winziges Insekt.
Drei Tiere der Antarktis wollen wir euch nun etwas genauer vorstellen.
Robben ernähren sich von Meerestieren. Obwohl die meisten nur Fische fressen, erbeutet der Seeleopard auch Pinguine und andere Robben. Auf See tauchen die Robben auf Nahrungssuche tief hinab. Während Menschen mit Atemgeräten gefahrlos nur bis in Tiefen von 40 m tauchen können, jagen Robben in Tiefen von über 90 m. An Land trinken sie gerne Süßwasser. Die Robben erhalten die nötige Flüssigkeit auch nur aus ihrer Nahrung.
Robben verbringen einen Großteil ihrer Zeit im Meer, häufig auf hoher See. Robbenjungen können vom Tag ihrer Geburt an schwimmen. Die meisten Robben leben in kalten Gewässern.
Geschlechtsreife Seeelefanten verteidigen ein Territorium, in dem mehrere Weibchen leben. Ein Robbenweibchen gebärt jedes Jahr ein Junges. Die Mutter umsorgt das Junge, bis es selbstständig ist. Robbenmilch im sehr fettfaltig.
Es gibt 18 verschiedenen Pinguinarten, die in 6 Gattungen unterteilt sind. Die Pinguine innerhalb einer Art unterscheiden sich von den anderen Arten durch ihre Anpassung an die unterschiedlichen Lebensbedingungen. Eine Fortpflanzung zwischen verschiedenen Arten ist in der Regel nicht möglich.
Pinguine haben 2 Flügel, aber zum Fliegen sind sie zu kurz. Aus Spaß haben Wissenschaftler errechnet, dass Pinguine erst bei einer Geschwindigkeit von 400 km/h abheben könnten. Ihre Flügel sind nicht für das Fliegen in der Luft, sondern für das Unterwasserschwimmen angelegt. Pinguine fliegen gewissermaßen im Wasser. Die Flügel sind kurz, sehr schmal, mit festen, kurzen, aber sehr elastischen Federn bedeckt und treiben das Tier mit raschen Schlägen heran.
Pinguine ernähren sich hauptsächlich von Schwarmfischen oder Schwarmkrebsen und dem einen oder anderen Tintenfisch. Die Schwimmgeschwindigkeit eines Pinguins liegt normalerweise bei 2,2 Metern pro Sekunde, das entspricht 8 Stundenkilometern oder einer Geschwindigkeit eines schnellen Fußgängers. Wenn sie es aber besonders eilig haben - zum Beispiel vor der Flucht eines Seeleoparden - erreichen sie eine Geschwindigkeit von 15 km/h.
Einige Pinguinarten: Kaiserpinguin, Königspinguin, Eselpinguin, Gelbaugenpinguin, Brillenpinguin, Kronenpinguin, Dickschnabelpinguin, Zwergpinguin;
Wir ihr nun gehört habt, ist die Antarktis ein sehr umfangreiches und interessantes Thema über das man noch stundenlang erzählen könnte.
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