Die Entwicklungsländer sind benachteiligt durch frühere koloniale Abhängigkeit (ungerechte Welthandelsbeziehungen). Es handelt sich um unterentwickelte Länder. Sie erbringen alle gesamt nur 1/5 des Weltwirtschaftsumsatzes, leiden an enormer Staatsverschuldung, Bevölkerungsexplosion, Wirtschaftskrisen und Klimakatastrophen. Die Einkommensverteilung ist extrem ungleich.
Die Länder im Norden sind die reichen, hochentwickelten Länder, die sogenannte 1. Welt, in denen 1/5 der Weltbevölkerung lebt. Die Länder im Süden sind arme Länder, die sogenannte 3. Welt, in der 4/5 der Weltbevölkerung, 4,5 Milliarden Menschen (vergleiche 1/5 des Weltwirtschaftsumsatzes) leben. Als sogenannte 2. Welt bezeichnet man die ehemaligen kommunistischen und sozialistischen Länder.
Dominanz
Wirtschafts- und Ressourcenkonflikt
Religiös-ideologischer Konflikt
BSP: Summe aller von Inländern in einer Volksgemeinschaft produzierten Güter und Dienstleistungen.
BIP: Summe aller von In- und Ausländern in einer Volksgemeinschaft produzierten Güter und Dienstleistungen, seit 1992 offizielles Maß der wirtschaftlichen Leistung und Indikator für das Wirtschaftswachstum
Pro-Kopf-Einkommen: Summe des BIP oder BSP durch die Bevölkerungszahl eines Landes; trotz aller Kritik immer noch wichtigster Indikator wirtschaftlicher Entwicklung und Kernindikator für die Eingruppierung als Entwicklungsland
Auch Länder mit schnell steigendem Pro-Kopf-Einkommen bleiben nicht von sozialen Krisen und politischen Umwälzungen verschont. Es scheint sogar, dass wirtschaftliches Wachstum nicht nur soziale und politische Probleme nicht lösen kann, sondern bestimmte Wachstumstypen sie erst hervorrufen. Richtige Indikatoren wären "Armut", "Arbeitslosigkeit" und "Ungleichheit". Denn ein Sinken dieser, die Entfaltung der im Menschen liegenden Möglichkeiten, wäre Entwicklung, ein Fortschritt.
Die Armen der Welt zeichnen sich durch Gemeinsamkeiten aus: eine unverhältnismäßig hohe Zahl von ihnen sind Kinder unter 10 Jahren, die in großen Familien leben. Überwiegend bestreiten sie ihren Lebensunterhalt dadurch, dass sie als Kleinbauern, Straßenverkäufer oder Handwerker von früh bis spät arbeiten. Vier Fünftel ihres Einkommens werden für Nahrungsmittel ausgegeben, sie leiden unter Mangelernährung, die zu Unfähigkeit zu harter Arbeit, Einschränkung der körperlichen und geistigen Entwicklung und hoher Kindersterblichkeitsrate (keine Widerstandsfähigkeit) führt. Die meisten Erwachsenen sind Analphabeten. Armut ist in den Entwicklungsländern ein Mehrheiten, in den Industrieländern ein Minderheitenproblem. Wenn viele arm sind, ist dies stets die Folge der kollektiven Schwäche ihrer wirtschaftlichen Situation, gesellschaftlichen Stellung und politischen Position innerhalb der nationalen und globalen Gesellschaft.
1. Raub- und Plünderungsimperialismus
2. Handels- und Vertragskolonialismus im 17./18. Jahrhundert
3. Freihandelsimperialismus (18. Jahrhundert
bis Mitte 19.)
4. Hochimperialismus (Ende 19. Jahrhundert bis 1. Weltkrieg)
Imperialismus bedeutet im weitesten Sinne "Großreichpolitik". Als klassisches Zeitalter des Imperialismus gelten die Jahre zwischen 1880 und 1914. Die Industrialisierung verlieh den europäischen Mächten die Kraft, ihre Herrschaft über die Erde auszubreiten.
Vorrang der eigenen Rasse
Recht des Stärkeren
"Kampf ums Dasein"
Rassenstolz und nationale Überheblichkeit kulminieren vielfach in der Vorstellung, das eigene Volk verdiene auch innerhalb der weißen Nation eine besondere Stellung und habe eine besondere "Mission" in der Welt zu erfüllen. Dieses "Sendungsbewusstsein" war im imperialistischen Zeitalter weit verbreitet.
Männer in den Kolonialländern handelten oft auf eigene Faust
Von den unterworfenen Gebieten
selbst ausgehender Einfluss wird betont
(Bitte um Kredite, militärischen Schutz, Eigeninteresse)
Mutterländer waren mit der
Einflussnahme im Sinne ihrer
wirtschaftlichen Ziele zufrieden
Ablenkung gesellschaftlicher Spannungen
Sozialimperialismus zum Schutz des innerpolitischen und gesellschaftlichen Status quo
Nationales Gemeinschaftsgefühl
Neue Außenmärkte gleichen
Konjunkturschwankungen aus
Letztlich ist der sogenannte Nord-Süd-Konflikt eine Hinterlassenschaft des Ausgreifens der Europäer über alle Kontinente seit der frühen Neuzeit. Die Errichtung von Kolonien, vor allem in Asien und Afrika, erreichte im 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt. Bereits damals leisteten die einheimischen Bevölkerungen vereinzelt Widerstand. Die weit verbreitete öffentliche Kritik am Kolonialismus weckte schließlich in den vom zweiten Weltkrieg erschöpften europäischen Ländern die Bereitschaft zum Rückzug. Unterstützung fanden die immer zahlreicher werdenden Unabhängigkeitsbewegungen bei der 1945 gegründeten UNO. Die meisten Kolonien erlangten zwischen 1945 und 1960 ihre Selbständigkeit.
Industrialisierung: Steigerung der Investitionen im Industriesektor
Dienstleistungen Wachstum des Tourismus
Landwirtschaft Unterstützung bei der Hebung der Agrarproduktion
LLDC (Least Developed |
ärmste bzw. |
BIP < 355 $ pro Kopf im Jahr Anteil der Industrieproduktion < 10% am BIP Anteil Lese- und Schreibkundige über 15 Jahre < 20% Unzureichende
Infrastruktur; |
MSAC |
Krisenländer, |
Niedriges Pro-Kopf-Einkommen Hohe Außenhandelsabhängigkeit Verschlechterung
der Verhältnisse Niedrige Devisenreserven ca. 1,5 Milliarden
Menschen |
OPEC (Organisation of the Petrolium Exporting Countries) |
Erfolgreichste erfolgreichste |
besondere strategische Bedeutung Abhängigkeit der Industriestaaten betreiben
selbst Entwicklungshilfe, |
NIC |
Schwellenländer, wirtschaftlich-technisch fortgeschrittene Staaten (den westlichen Ländern sehr angepasst; z. B. Südkorea, Taiwan, Hongkong, Singapur) |
Pro-Kopf-Einkommen über 1000$ hoher Anteil an der Weltindustrieproduktion produzieren 80% des BSP der Entwicklungsländer |
24. Oktober 1929: "Schwarzer Freitag" - Börsenkrach in New York
Folgen für Deutschland: Abzug amerikanischer Kredite, Sinken der Produktion, Banken- und Firmenzusammenbrüche.
Regierungsmaßnahmen: unpopuläre Deflationspolitik des Reichskanzlers Brüning
Aggressive Wahlpropaganda der radikalen Parteien
Demonstrationen und Straßenschlachten (Kommunisten, SA)
Wahlgewinne der KPD und NSDAP: Beschlussunfähigkeit des Reichstages
"Harzburger Front": Bündnis der rechten Republikfeinde
Einsetzung und Entlassung von
Präsidialregierungen (Brüning, Papen, Schleicher)
durch den Reichspräsidenten Hindenburg
Regierung ohne Reichstagsmehrheit durch Notverordnung nach §48 (Diktaturparagraph)
Auflösung des Reichstages nach §25; Regierung ohne Reichstag bis zu den Neuwahlen
Persönliche Intrigen um den greisen Hindenburg
30. Januar 1933:
"legale" Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler einer rechten Koalitionsregierung
Bis zur Erringung der Macht sollte ein großer Teil der Masse als Wähler gewonnen werden. Aus dieser Masse galt es dann, die engere Gefolgschaft auszuwählen. Die Propaganda zur Gewinnung der Masse war demnach vordringlich gegenüber dem Ausbau der Organisation.
Kampf gegen Juden, Marxismus, das
"System" von Weimar,
den Versailler Vertrag und die Reparationen sowie gegen die Entwaffnung
Führerprinzip und Volksgemeinschaft
als "Solidargemeinschaft"
(Ausnutzung der Verelendung des Mittelstandes, gegen das bestehende
Parteiensystem)
Massenbeeinflussung (Instrument
der Manipulation, nicht der Information);
Manipulation der Wahrheit
Stereotype Parolen, niedriges
Niveau,
Appell an Gefühle und nationale Ehre, Vereinfachung von Problemen
Der Begriff des Rassenantisemitismus bildet den Kern der nationalsozialistischen Politik. Führerprinzip, Volksgemeinschaft und Propaganda bilden weitere wichtige Mittel.
künstlich zusammengestellte Rassenlehre der Nationalsozialisten
die Herrenrasse sind die Arier, die reine und kulturtragende Rasse
ihnen gebührt das Herrschaftsrecht auf der Welt
Juden bedrohen den Herrschaftsanspruch, müssen bekämpft werden
Mischrassen sollen als zukünftige
Sklaven im
Großgermanischen Reich Verwendung finden
Hitlers Testament: "Vor allem verpflichte ich die Führung der Nation und die Gefolgschaft zur peinlichen Einhaltung der Rassengesetze und zum unbarmherzigen Widerstand gegen den Weltvergifter aller Völker, das Judentum."
In der Landsberger Haft fällte Hitler die praktisch-politische Entscheidung, die Macht im Staat nicht durch einen neuerlichen Putsch erringen zu wollen, sondern die NSDAP fortan auf legalem Wege zum ausschlaggebenden Faktor im Staat zu machen. Ab 1932 demonstrierte die NSDAP einen Gesinnungswechsel vor dem Volke: anstelle der radikalen Kampfpartei trat fortan Hitler im traditionellen Anzug konservativer Politiker: Cutaway und Zylinder. Werbung durch Vertrauen erweckte Mäßigung und glaubwürdige Zukunftsparolen.
Auf Drängen von Industrie und Wirtschaft ernennt Hindenburg Hitler zum Reichskanzler
Auflösung des Reichstages aufgrund des Wahlergebnisses
Demonstrationsverbot
für KPD
04.02. "Verordnung des Reichspräsidenten
zum Schutze des deutschen Volkes":
öffentliche politische Versammlungen sind 48 Stunden zuvor anzuzeigen und können
verboten werden, Druckschriften können beschlagnahmt werden - unter Rechtfertigung der öffentlichen Sicherheit und der "Bedrohung von links"
17.02. Schießbefehl (mangelnde Tatkraft strenger beurteilt als ein Irrtum bei der Pflichterfüllung); Polizei hat die nationale Propaganda zu unterstützen
22.02. Bildung
einer Hilfspolizei aus SA und SS
27.02. Reichstagsbrand
28.02. "Verordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von Volk und Staat" (Brandverordnung): Praktisch alle Grundrechte "bis auf weiteres" außer Kraft; Beschränkungen der persönlichen Freiheit, Meinungs-, Presse-, Versammlungsfreiheit, Brief-, Post-, Fernsprechgeheimnis, Hausdurchsuchungen außerhalb des Gesetzes; Reichsregierung kann Landesregierungen vorläufig übernehmen, wenn Maßnahmen nicht getroffen werden; 4000 kommunistische Funktionäre werden vorübergehend verhaftet
05.03. Reichstagswahl: NSDAP 43,9%
13.03. Goebbels wird Minister für Volksaufklärung und Propaganda
"Tag von Potsdam": feierliche Eröffnung des Reichstages in der Garnisonskirche in Potsdam; kein triumphaler Sieg bei der Wahl: Hitler verbeugt sich tief vor Hindenburg.
Ermächtigungsgesetz:
Gesetze können auch von der Reichsregierung beschlossen werden;
Gesetze können von der Verfassung abweichen, sofern sie nicht den Reichsrat
oder Reichstag betreffen: "Wir wollen das Gesetz, sonst Mord und Totschlag"
Gleichschaltung der
Länderregierungen und damit des Reichsrates durch Gesetz zur
Gleichschaltung der Länder: Wahlergebnisse werden reichsweit zur Anwendung
gebracht
01.05. Einführung des 1. Mai-Feiertages
Gewerkschaften werden
besetzt und aufgelöst, Vermögen beschlagnahmt;
Eingliederung in "Deutsche Arbeitsfront"; die geringen Löhne werden eingefroren
22.06. SPD wird verboten; die
übrigen Parteien fliehen bzw. zerfallen,
werden zur Selbstauflösung gezwungen
xx.09. "Rassenkunde" wird zum Pflichtfach erklärt
Gesetz gegen Neubildung von Parteien: Ein-Parteien-Staat, keine Opposition
Anfang 1934 werden die Landtage beseitigt. Diese Maßnahme stellt einen eklatanten Verstoß gegen das Ermächtigungsgesetz dar. Der Vorgang demonstriert, wie sicher sich die NSDAP und Hitler zu diesem Zeitpunkt bereits fühlten.
Röhm war Generalstabsoffizier im 1. Weltkrieg, Mitbegründer der NSDAP, Leiter der SA und Initiator von Hitlers Marsch auf Berlin. 1928 beschließt er nach Kontroversen mit Hitler, nach Bolivien auszuwandern. 1931 holt Hitler ihn zurück und er wird zum Minister ohne Geschäftsbereich; Stabschef der SA. Hitler war der Meinung, dass die nationale Revolution durch ihn zustande kam, Röhm der, sie sei durch die SA vollbracht worden, so dass er einen gewissen Machtanspruch erhebt. Hitler erklärt die Revolution für beendet, Röhm jedoch fordert eine 2. Revolution: die Verstaatlichung von Fabriken und die Auflösung des Kapitalismus. Hitler scheute, Röhm zu entlassen wegen dessen Einfluss bei der SA. Röhm wollte Chef eines Volksheeres werden: 500.000 Mann aus der SA, 100.000 aus der Reichswehr. Die Reichswehr war Hitlers einzige bewaffnete Kraft; die SS seine Schutzstaffel, Eliteeinheit. Nachdem die gesamte Reichswehr und SS aufgerüstet waren, um einen eventuellen Putsch seitens der SA zu verhindern, schickte Röhm die gesamte SA in Urlaub. Gerüchte werden gestreut, die SA hätte sich führerfeindlich benommen, plane den Putsch; Hitler trifft sich mit Röhm; Röhm wird, unter Vorwand dieser Aussprache und der unterstellten Putschabsichten, verhaftet. Alle SA-Spitzenfunktionäre und politischen Gegner werden im Zuge der folgenden Säuberungsaktion ermordet ("Wunschlisten der SS und Reichswehr), so zum Beispiel auch Schleicher. Nachträglich wird das Gesetz über Maßnahmen zur Staatsnotwehr erlassen, welches alle Aktionen rechtfertigt.
Nach dieser Festigung seiner Position plante Hitler den nächsten Schritt, sich unumschränkte Macht zu sichern. Noch als Hindenburg im Sterben lag, wurde das Gesetz konzipiert, das nach dem Tod des Reichspräsidenten dessen Amtsgewalt mit der des Reichskanzlers vereinigte - und einen erneuten Verstoß gegen das Ermächtigungsgesetz darstellte. Hitler führte nunmehr den Titel "Führer und Reichskanzler".
1. Phase (33-35):
Der "friedliche Terror"
2. Phase (35-38):
Diffamierung der deutschen Juden und ihre Deklassierung durch Koordination aller staatlichen Maßnahmen
3. Phase (38-41):
Systematische Einschränkung der Lebensbereiche der Juden auf gesetzlicher Grundlage
4. Phase (42-45):
"Die Endlösung der Judenfrage"
1. Vorbereitende Phase (Aufrüstung) 1933-1936
Der deutsche Außenminister belehrt seine Mitarbeiter: "Außenpolitische Konflikte sind so lange zu vermeiden, bis wir völlig erstarkt sind."
Hitler beteuert bei allen Gelegenheiten den deutschen Friedenswillen, verband diese Kundgebungen jedoch nachdrücklich mit Forderungen nach Beseitigung des Unrechts von Versailles. Um diesen berechtigten Ansprüchen mehr Nachdruck zu verleihen, griff er auch zu der Methode, durch einseitiges Vorgehen vollendete Tatsachen zu schaffen. Trotz Deutschlands neuerlichem Prestigegewinn rief der innenpolitische Radikalismus der Nationalsozialisten Skepsis beim Ausland wach. In Genf musste deshalb bei der Abrüstungskonferenz eine Abstimmungsniederlage erwartet werden. Hitler beschloss, aus dem Kongress und aus dem Völkerbund auszutreten (1934). In einer manipulierten Volksbefragung bejahten 93% der Wähler diesen Schritt. In einer Rede begründete Hitler sein Vorgehen mit der Unzumutbarkeit der deutschen Zurücksetzung: Anti-Völkerbundspolitik.
Abstimmung im und Wiedereingliederung des Saarlandes
Wehrpflichteinführung;
300.000-Mann-Heer:
starke Aufrüstung zur Wahrung der Wehrfähigkeit und wg.
Nichterfüllung der Abrüstungsverpflichtungen der anderen Staaten
deutsch-polnischer Nichtangriffspakt auf 10 Jahre zur Täuschung der europäischen
Nachbarn (eigentlich: Revision der Ostgrenze)
Aufstellung einer deutschen Luftwaffe (nur Deutschland sei abgerüstet)
deutsch-britisches Flottenabkommen
(35:100 für England um sich ggf. gegen die Sowjetunion zu verbünden)
Hitler wurde zunehmend davon überzeugt, die Maßnahmen der Westmächte nicht mehr ernst nehmen zu müssen. Nach dem Angriff auf Abessinien zur Eroberung von Kolonialraum war Italien isoliert. Hitler wusste die Gelegenheit zu nutzen. Vom November 1935 an, nachdem Italien nun auch zu den vom Völkerbund Verurteilten gehörte, wurde die deutsch-italienische Freundschaft angebahnt und im Oktober 1936 die "Achse Berlin-Rom" besiegelt. Hitler stand nun an der Seite des ihm stets als Vorbild erschienenen Diktators.
2. Kriegerische Phase
Hitler wagte nun den nächsten Schritt. Im Schatten des Abessinienkrieges ließ er im März 1936 "zur Wiederherstellung der deutschen Souveränität" Truppen im entmilitarisierten Rheinland einmarschieren: als Provokation und zum Test der Appeasement-Politik (Beschwichtigungs-, Besänftigungspolitik; Chamberlain). 1938 gelang es Hitler noch zweimal, unter Berufung auf Wiedergutmachung von Unrecht und auf das 1918 von Wilson proklamierte Selbstbestimmungsrecht der Völker, Erfolge ohne Kriegshandlung zu erzielen. Seine Bündnispartner und auch die Beteiligung deutscher Truppen am spanischen Bürgerkrieg zugunsten Francos hatten ihn zwar kompromittiert, den Argwohn gegen ihn weiter verstärkt und seine Friedensverlautbarungen immer unglaubwürdiger erscheinen lassen, aber als die deutschen Truppen am 12. März 1938 in Österreich einmarschierten, freudig begrüßt wurden und Hitler selbst vor einer vieltausendfachen Menge auf dem Wiener Heldenplatz stürmisch gefeiert wurde, war die moralische Rechtfertigung so überzeugend, dass ein Protest auf der Basis der Versailler Bestimmungen lächerlich gewirkt hätte. Auf der Münchner Konferenz wurden Randgebiete der Tschechoslowakei an Deutschland abgetreten, um einen Krieg zu verhindern. Im März 1939 wurde die Resttschechoslowakei von Hitler annektiert; Chamberlain verkündete das Ende der Appeasement-Politik; Europa stand am Rande des Krieges.
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