Das Rätsel um das Bermuda-Dreieck ist gelöst!
Dies berichteten diverse Medien vor zwei Jahren. Geowissenschaftler aus den USA, Japan und Deutschland machten mysteriöse Methangasvorkommen unter dem Meeresboden für die Vorfälle im Bermuda-Dreieck verantwortlich. Doch reicht eine solche Theorie wirklich aus, um den jahrhundertealten Mythos vom Bermuda-Dreieck zu zerstören?
Was ist denn überhaupt das Bermuda-Dreieck? In welcher Region der Erde befindet es sich?
Da die Grenzen nicht genau definierbar sind, wird die Lage meist wie folgt beschrieben: im Norden begrenzen die Bermudainseln das Dreieck bei circa 35 Grad nördlicher Breite, den südwestlichen Eckpunkt bildet die Millionenstadt Miami und im Süden ist es die zu den Vereinigten Staaten von Amerika zählende Insel Puerto Rico.
Folie 1: Geographische Lage des Bermuda-Dreiecks
Dieses Gebiet nimmt unter den Rätseln unserer Erde einen besonderen Rang ein. Hier sind im Laufe der Zeit mehr als hundert Schiffe verunglückt. Mehr als tausend Menschen haben hier während der letzten fünfzig Jahre ihr Leben verloren.
Schon Christoph Columbus, der 1492 mit seinen Schiffen, Santa Maria, Nina und Pinta durch dieses Gebiet segelte, berichtete von seltsamen Vorfällen. Da war von 'weissen Wassern' die Rede, von Kompassen, deren Zeiger sich sinnlos im Kreise drehten.
Im Laufe der Jahrhunderte häuften sich solche Berichte. Seefahrer begannen, die Region zu fürchten und zu meiden. Mit der Zeit erhielt das Gebiet diverse Spitznamen. Unter anderem wurde es 'Teufelsdreieck' genannt.
Seinen populärsten Namen 'Bermuda-Dreieck' erhielt das Gebiet jedoch erst 1945.
Das Geheimnis der Mary Celeste
Wenn der Name 'Bermuda-Dreieck' fällt, bleibt die Mary Celeste selten unerwähnt. Dieser amerikanische Frachter verliess am 05. November 1872 den Hafen von New York. Die gesamte Ladung bestand aus Industriegütern. An Bord befanden sich der Kapitän Benjamin Briggs, seine Frau, seine zweijährige Tochter sowie acht Besatzungsmitglieder.
Am 05. Dezember 1872 wurde die Mary Celeste verlassen auf dem Ozean treibend aufgefunden. Vom Kapitän, seiner Familie und der übrigen Besatzung fehlte jede Spur. Ebenfalls verschwunden war eines der Rettungsboote. Die Ladung, Lebensmittelvorräte und auch persönliche Habe waren auf dem Frachter zurückgelassen worden, was bedeutete, dass die Ausrüstung des kleinen Rettungsbootes nicht ausreichend für eine längere Reise gewesen sein konnte. Wieso verliessen diese Menschen ihr Schiff in einem Rettungsboot ohne wesentliche Vorräte? Trotz aller Bemühungen wird diese Frage wohl nie beantwortet werden können.
Dieser Fall wird gerne als Grundlage für die Theorie genommen, dass die Vorfälle im Bermuda-Dreieck einen ausserirdischen Ursprung haben. Demnach würden Aliens die Schiffe und Flugzeuge - oder manchmal auch nur deren Besatzung - zu Testzwecken entführen.
Eine kaum bekannte Tatsache ist aber, dass die Mary Celeste gar nicht innerhalb des Bermuda-Dreiecks gefunden wurde, sondern nur wenige Kilometer vor der Küste von Portugal!
Die Saga von Flight 19
Flight 19 war die Bezeichnung für fünf US-Kampfbomber vom Typ Avenger.
Folie 2: Bild von Avenger-Bombern
Sie brachen am Nachmittag des 5. Dezember 1945 von ihrem Stützpunkt in Fort Lauderdale, Florida, zu einem routinemässigen Trainingsflug auf. Schwierigkeiten waren keine zu erwarten. Die Besatzung bestand aus vierzehn Mann, der Kommandant, Lieutenant Charles Taylor, hatte mehr als 2500 Stunden Flugerfahrung.
Um 15.15 Uhr erreichte den Kontrollturm jedoch die Meldung, dass Flight 19 in Schwierigkeiten sei. Da die Piloten ihre genaue Position nicht mehr bestimmen konnten, hatte sich die Staffel verirrt und flog immer weiter aufs offene Meer hinaus.
Wegen atmosphärischer Störungen wurde es immer schwieriger, Funkmeldungen von den fünf Flugzeugen zu empfangen. Eine der letzten Mitteilungen lautete: 'wir wissen nicht mehr wo Osten istseltsam.sogar das Meer sieht nicht mehr so aus, wie es sollte'.Einigen Berichten zufolge soll Lieutenant Taylor sogar gesagt haben: 'Kommt mir nicht nachsie sehen aus, als ob sie aus dem Weltraum wären.' Als der Funkkontakt dann abbrach und Flight 19 von den Radarschirmen verschwand, wurden auf dem Stützpunkt alle möglichen Vermutungen angestellt. Hatte man es hier womöglich mit einem feindlichen Angriff zu tun, obwohl der zweite Weltkrieg schon seit Monaten beendet war?
Suchflugzeuge wurden ausgeschickt, unter anderem ein zweimotoriges Martin-Mariner-Flugboot mit 13 Mann Besatzung.
Folie 3: Bild des Martin-Mariners
Kurz nach dem Start erhielt der Kontrollturm die Meldung, dass in einer Höhe von 1800 Metern plötzlich starke Winde aufgetreten seien. Das war das letzte Lebenszeichen vom Suchflugzeug Martin-Mariner. Kurz darauf ging an alle Suchflugzeuge die Meldung heraus, dass man jetzt sechs anstatt fünf Flugzeuge vermisse.
Die traurige Bilanz des Tages: sechs Flugzeuge sowie siebenundzwanzig Menschen, alle verschwunden ohne auch nur die geringste Spur zu hinterlassen.
So lautet jedenfalls die beliebteste Version der Geschichte. Sie trug im wesentlichen zum Mythos um das Bermuda-Dreieck bei.
Wer jedoch alle Fakten kennt, dem erscheint die Legende von Flight 19 gleich weniger mysteriös.
Alle Besatzungsmitglieder der fünf Avengers, mit Ausnahme von Kommandant Charles Taylor, waren unerfahrene Flugschüler. Es gibt Hinweise, dass Taylor zu dem Zeitpunkt in schlechter Verfassung war und trotz dieses Umstandes das Kommando nicht an einen anderen Offizier abgab.
Schon bald nach dem Start stellte Lieutenant Taylor fest, dass sein Kompass nicht mehr richtig funktionierte. Er vertraute nun nicht zu Unrecht auf seine Fähigkeit, sich anhand der Landmarken unter ihm zu orientieren, da er in dieser Gegend aufgewachsen war. Die Sicht wurde jedoch schnell schlechter, da ein Sturm aufzog. Dies führte schlussendlich dazu, dass Charles Taylor glaubte, sie befänden sich über dem Golf von Mexiko. Deswegen befahl er den anderen Piloten, nach Osten abzudrehen, was, wie er meinte, die Staffel zum Stützpunkt zurückführen würde. In Wirklichkeit befand sich Flight 19 jedoch längst über dem Atlantik und Taylors Befehl führte dazu, dass sie noch weiter aufs offene Meer hinausgerieten - bis ihnen schliesslich das Benzin ausging! An eine Notwasserung war bei der stürmischen See nicht zu denken. Von Flight 19 wurde nicht ein einziges Wrackteil gefunden. Das mag daran liegen, dass schon einige hundert Meter nach der Kontinentalküste der Meeresgrund von wenigen hundert Metern steil auf tausende von Metern abfällt. In dieser Tiefe ist es praktisch unmöglich, gesunkene Schiffe oder Flugzeugwracks zu orten, geschweige denn zu bergen.
Doch was geschah mit dem Suchflugzeug?
Es ist wahr, dass der Martin-Mariner nie zum Stützpunkt zurückkehrte. Was jedoch viele Leute nicht wissen, oder absichtlich ignorieren, ist die Tatsache, dass die Maschine dreiundzwanzig Sekunden nach dem Start explodierte. Leider war dies ganz und gar kein ungewöhnlicher Vorfall. Mariners waren bekannt für ihre fehlerhaften Treibstofftanks.
Die Kompassanomalien, die Schwierigkeiten bei der Funk-Übermittlung, das Fehlen von Trümmern - all dies wurde zu einem Mythos verwoben. Die Legende vom Bermuda-Dreieck war geboren.
Die wildesten Theorien tauchten daraufhin auf. Sie zogen Magnetfelder, Zeitlöcher, Atlantis und sogar Entführungen durch Ausserirdische in Betracht.
Sogar ein offizieller Navy-Bericht erwähnte im Zusammenhang mit Flight 19, dass die Flugzeuge verschwunden seien, als ob 'sie zum Mars geflogen seien'.
Atlantis?
Im Zusammenhang mit dem Bermuda-Dreieck wird immer wieder der sagenhafte versunkene Kontinent Atlantis erwähnt. Erkundigt man sich genauer, werden als Ursache für die Schiffs- und Flugzeugunglücke Energiekristalle längst versunkener Städte genannt.
Es existieren Berichte von Piloten, welche durch das Wasser hindurch Ruinen von ganzen Städten gesehen haben wollen.
Wie in den meisten Berichten und Theorien findet sich auch hier etwas Wahres.
Das ganze Gebiet der Bahamabänke lag während der letzten Eiszeit über dem Meeresspiegel und wurde erst durch das Ansteigen des Meeres überflutet.
Folie 4: Karte der Bahama-Region mit altem Küstenverlauf
Wenn die grossen Unterwasserschwellen der Bahamas vor nicht allzu ferner Zeit noch trockenes Land waren, was als ziemlich sicher gilt, dann müssten sich in den seichten Gewässern dieses Gebietes Anzeichen für für eine einstige Besiedelung durch Menschen finden lassen. Es wurden auch tatsächlich schon mehr als dreissig Stellen entdeckt, wo sich auf dem Meeresboden oder darunter höchstwahrscheinlich die Reste künstlicher Bauten befinden.
Zwischen Diamond Point und Tongue of the Ocean zieht sich beispielsweise ein Netz regelmässig verlaufender Linien über den Meeresboden, die einander in rechten, stumpfen und spitzen Winkeln schneiden. Das Ganze sieht aus wie von einem Architekten entworfen. In der Ferne kann man noch weitere Linien ausfindig machen, die wie verschwommene Umrisse weiterer Anlagen aussehen. Sie sind jedoch sehr tief eingesunken, so dass man keine Einzelheiten erkennen kann. Auf dem Meeresboden zwischen Orange Key und Bimini sind eine Reihe riesenhafter Rechtecke entdeckt worden, welche durch gerade Linien miteinander verbunden sind. Diese Linien können nur von Menschenhand geschaffen worden sein, denn sie sind völlig gerade. In Orange Key, das südlich von Bimini gelegen ist, gibt es ein vollkommen regelmässiges Rechteck, das die Grösse eines Fussballfeldes hat. All dies ist möglicherweise ein Hinweis auf die einstige Anwesenheit eines alten Kulturvolkes. In der Nazca-Wüste in Peru sind an Land die gleichen offenkundigen Beweise für eine einstige Besiedelung gefunden worden, die zum Teil denen der Bahamabänke relativ ähnlich sind. Die Mauern rund um Bimini sind im Jahre 1968 zum erstenmal entdeckt worden. 1950 machte ein gewisser Edgar Cayce eine Prophezeiung hinsichtlich der Entdeckung von Atlantis. Er prophezeite, dass die Reste von Atlantis im Jahre 1968 oder 1969 in der Nähe von Bimini entdeckt würden.
Zeitphänomene
Ein seltsames Geheimnis des Bermuda-Dreiecks ist der gelegentlich auftretende Zeitverlust oder -gewinn. Dieses Phänomen wurde überwiegend von Piloten berichtet, die dieses Gebiet überflogen haben, denn im Flugverkehr wird die Zeit ja immer genau festgehalten. Flugzeuge kamen im Gebiet des Bermuda-Dreiecks des öfteren aus unerklärlichen Gründen verfrüht an, nachdem sie durch eine Dunst- oder Nebelwolke geflogen waren. Und zwar so verfrüht, dass es auf keinen Fall an den hier auftretenden hohen Windgeschwindigkeiten liegen konnte. Einige Fälle wurden sorgfältig überprüft, so dass es den Anschein erweckt, als ob die Zeit für die Besatzungen und Passagiere der Flugzeuge, die sich zu einem bestimmten Zeitpunkt im Bermuda-Dreieck befanden, vorübergehend unerklärlich vorschnellte, stehenblieb, einen Sprung zurück oder gar in die Zukunft machte.
Hierzu ein Bericht von einem ungewöhnlichen Erlebnis, das einem gewissen Bruce Gernon aus Boynton Beach, Florida, zustiess. Der Vorfall ist durch Gernons Copiloten, das Bodenpersonal und sogar durch Treibstoff-Quittungen belegt.
Folie 5: Karte der Karibikregion
Gernon ist ein ausgebildeter Pilot mit bis zu diesem Zeitpunkt ungefähr 600 Stunden Flugerfahrung, die meisten zwischen den Bahamas und Florida. Er war im Jahre 1970 neunundzwanzig Jahre alt. Gernon, den sein Vater als Copilot begleitete, war mit einer Beechcraft Bonanza A 36 von Andres zu einem Flug über die Bahama-Bänke nach Bimini gestartet. Als er zu der ihm zugewiesenen Flughöhe von 3500 Metern aufstieg, sah er vor sich eine ellipsenförmige Wolke. Sie hing ganz harmlos und unbeweglich da.
Er ordnete gerade seinen Flugplan und dachte deshalb nicht weiter über sie nach, sonst hätte er erkannt, dass sie viel zu niedrig war. Gernon flog in seinem Aufstieg von 300 Metern pro Minute über sie hinweg, merkte aber, dass sie genauso schnell wie er aufstieg. Manchmal bekam er einen kleinen Vorsprung, doch jedesmal holte die unglaublich wirkende Wolke ihn wieder ein. Gernon schätzte ihre Breite auf 25 Kilometer. Er dachte schon ans Umkehren, kam aber schliesslich aus der Wolke heraus, und da war der Himmel ganz klar. Als er jedoch zur Wolke zurückblickte, sah er, dass sie jetzt riesengross war und die Form eines gigantischen Halbmondes hatte. Ein anderer Teil der Wolke befand sich in etwa 20'000 Metern Höhe vor ihm. Der Bauch der Wolke schien bis auf das Meer herabzuhängen, ganz anders als sonst bei Cumulus-Wolken. Gernon wollte um die Wolke herumfliegen, stellte aber zu seinem Entsetzen fest, dass er jetzt in einem Loch in der Mitte der riesigen Wolke war. Er suchte also nach einem Durchschlupf. Als er eine Öffnung entdeckte, raste er auf sie zu, doch sie wurde immer enger. Zuletzt verengte sie sich zu einem zylindrischen Tunnel. Als Gernon dieses Loch mit einer riskanten Fluggeschwindigkeit von 345 Stundenkilometern erreichte, hatte es nur noch einen geschätzten Durchmesser von siebzig Metern und verengte sich zusehends weiter. Es schien ein etwa 1.5 Kilometer langer und auf Miami gerichteter Tunnel zu sein. An seinem anderen Ende konnte er klaren blauen Himmel zwischen dem Tunnel und Florida sehen. Gernon jagte seine Maschine weiter mit riskanter Geschwindigkeit durch den Tunnel. Er nahm wahr, dass die sich weiter verengenden Wände des Tunnels strahlend weiss schimmerten und ganz klar abgegrenzt waren. Während der letzten zwanzig Sekunden berührten die Flügelspitzen auf beiden Seiten die Tunnelwand. Gernon erlebte in diesem Augenblick einige Sekunden lang vollkommene Schwerelosigkeit. Als er aus dem Wolkentunnel herauskam, war rings um ihn ein trüber, grünlicher Dunst und nicht der blaue Himmel, den er durch den Tunnel gesehen hatte. Obwohl die Sicht offenbar kilometerweit zu reichen schien, war nichts zu sehen ausser diesem seltsamen Dunst. Als Gernon seine Position ermitteln wollte, stellte er fest, dass alle magnetischen und elektronischen Navigationsinstrumente gestört waren und er keine Funkverbindung mit der Bodenkontrolle herstellen konnte. Nach seiner Flugzeit hätte er sich Bimini nähern müssen. Plötzlich schoss das, was er für eine Insel gehalten hatte, mit unglaublicher Geschwindigkeit unter dem Flugzeug hinweg. Dann meldete sich die Radarkontrolle von Miami und teilte ihm mit, dass gerade ein Flugzeug mit westlichem Kurs Miami überfliegen würde. Gernon antwortete, dass es sich um ein anderes Flugzeug handeln müsse, da er mit seiner Bonanza gemäss der Flugzeit erst über Bimini sein könne. In diesem Moment geschah etwas höchst Eigenartiges. Auf einmal öffneten sich breite Schlitze rings um das Flugzeug herum und es war, als schaute man durch Jalousien. Die Schlitze verliefen parallel zu seiner Flugrichtung. Sie wurden breiter und breiter. Auf einmal konnte Gernon direkt unter sich Miami Beach sehen.
Nachdem er in Palm Beach gelandet war, merkte er, dass der Flug nur fünfundvierzig Minuten statt der normalen fünfundsiebzig Minuten gedauert hatte und das, obwohl er nicht die direkte Flugstrecke von 300 Kilometern, sondern statt dessen 375 Kilometer geflogen war. Blieb die Frage, wie die Beechcraft Bonanza mit einer maximalen Fluggeschwindigkeit von 292 Stundenkilometern 375 Kilometer in nur 45 Minuten zurücklegen konnte. Gernon ging der Sache nach. Er verglich anhand von Quittungen den Treibstoffverbrauch auf früheren Flügen und stellte fest, dass sein Flugzeug normalerweise einen durchschnittlichen Verbrauch von 150 Litern für diese Flugstrecke hatte. Bei diesem Flug waren jedoch nur 100 Liter Treibstoff verbraucht worden. Gernon konnte also unmöglich die Strecke von Bimini nach Miami in wenigen Minuten zurückgelegt haben!
Weisses Wasser
Folie 6: Bild von weissem Wasser
Das weisse Wasser, das schon Columbus erwähnte, wird oft als mysteriös, unheimlich und unerklärlich beschrieben, obwohl es hierfür eine wissenschaftliche Erklärung gibt.
Am häufigsten ist es rund um die Bahamabänke zu beobachten. Ein Pilot namens Jim Richardson landete einmal inmitten dieses weissen Wassers, um Proben davon zu nehmen. Die spätere Analyse ergab besondere chemische Eigenschaften und eine hohe Konzentration von Schwefel. Auch Spuren von Strontium und Lithium waren darin enthalten. Es besteht die Möglichkeit, dass das weisse Wasser aus Spalten im Meeresboden strömt und könnte daher auf vulkanische Tätigkeit zurückzuführen sein.
Der Einfluss des Golfstromes
Wieso werden denn so oft Schiffs- und Flugzeugwracks nach Unglücken so weit entfernt vom Unfallort entdeckt? Hierfür gibt es eine ebenso simple wie einfache Erklärung.
Schiffe und Flugzeuge sind im Vergleich zur Ausdehnung des Ozeans winzig und dieser ist zudem ständig in Bewegung, sowohl an der Oberfläche als auch in der Tiefe. Flugzeuge und kleinere Schiffe, die zwischen den Bahamas und Florida verunglücken, wo der Golfstrom mit einer Geschwindigkeit von mehr als siebeneinhalb Stundenkilometern nach Norden fliesst, können so weit vom Unfallort entfernt wieder auftauchen, dass es wirklich aussieht, als seien sie verschwunden.
Dieser Umstand ist der Küstenwache gut bekannt und bei Rettungsaktionen bezieht sie die Abweichung durch Wind und Strömung im Unfallsgebiet in ihre Berechnungen mit ein. Nach einem grösseren Schiff wird sofort in einem Umkreis von 8 Kilometern gesucht, nach einem Flugzeug im Umkreis von 16 Kilometern, und für ein kleines Boot beträgt der Radius 24 Kilometer. Die Suche wird dann entlang der Radien fortgesetzt, je nach der Strömung, dem Wind und der Drift.
Flutwellen und Tornados
Eine wahrscheinliche Ursache für den Verlust kleinerer und grösserer Schiffe sind auch plötzliche Flutwellen oder Wasserhosen, diese Tornados des Wassers, die zu bestimmten Jahreszeiten auftreten. Eine oder mehrere Wasserhosen können ein kleines Boot oder ein niedrig fliegendes Flugzeug ohne weiteres zerstören, ebenso wie die Tornados an Land Häuser, Zäune, Fahrzeuge oder Menschen vernichten oder mit sich reissen. Ausserdem können Wasserhosen bei Tag zwar gesehen und umgangen werden, aber bei Nacht ist das viel schwieriger, vor allem in einem Flugzeug bei schlechter Sicht.
Folie 7: Bild Wasserhose
Der wahrscheinlichste Grund für das plötzliche Untergehen von Schiffen sind jedoch unerwartete Flutwellen, die gewöhnlich von unterseeischen Erdbeben herrühren. Das Entstehen grosser Wogen hängt von verschiedenen Faktoren ab: unterseeische Erdbeben und Erdrutsche, Luftdruck, Wind, Stürme und Hurrikane, die nicht unbedingt in nächster Nähe auftreten müssen, oder der Ausbruch von unterseeischen Vulkanen. Schon bei ruhiger See können aus den verschiedensten Gründen riesige Wogen entstehen, und erfahrene Beobachter schätzen, dass bei rauher See Wellen eine Höhe von 34 Metern erreichen!
Die riesigen Wellen, Tsunamis genannt, die durch Erdbeben entstehen, haben schon Höhen bis zu 60 Meter erreicht. Diese Springfluten können ganz plötzlich auftreten und vor Anker liegende Schiffe zum Sinken oder in Fahrt befindliche zum Kentern bringen.
Luftturbulenzen
Wie lässt sich denn das vermeintliche Verschwinden von Flugzeugen erklären?
Es existieren Spannungen in der Atmosphäre, die man in ihrer Wirkung ungefähr mit Flutwellen vergleichen kann, vor allem, wenn ein Flugzeug mit voller Geschwindigkeit hineinfliegt. Da es in verschiedenen Höhenlagen auch Stürme in verschiedener Richtung gibt, kann ein aufsteigendes oder sinkendes Flugzeug starken Winden begegnen, die von den Luftsäcken am Flugplatz nicht angezeigt werden. Wenn so ein unerwarteter Wind stark genug ist, besteht grosse Gefahr für das Flugzeug. Diese Luftwirbel können auf- und absteigen oder in horizontaler Richtung verlaufen, und wenn sich die Windrichtung rasch ändert - wegen der Fluggeschwindigkeit oder der Stärke der Wirbel - , ist die Wirkung auf das Flugzeug etwa so, als flöge es in eine Steinmauer!
Im allgemeinen kann eine Turbulenz bei klarem Himmel nicht vorausgesagt werden, obwohl man sie gewöhnlich an den Rändern des Jet Stream antrifft. Der Jet Stream ist eine Luftströmung, die sich in derselben Richtung über die Erde bewegt wie der Golfstrom im Meer, aber mit wesentlich grösserer Geschwindigkeit.
Es ist möglich, dass kleinere Flugzeuge im Bermuda-Dreieck verlorengingen, weil sie vom Druck auseinandergerissen worden sind oder durch plötzliche Vakuumbildung ins Meer gestürzt sind. Die Ursache dieser Luftwirbel ist allerdings ein Rätsel.
Methangase - des Rätsels Lösung?
Doch was ist nun mit der Theorie, dass Methangase für die Vorgänge im Bermuda-Dreieck verantwortlich wären?
Geowissenschaftler aus den USA, Japan und Deutschland erforschten die riesigen Methangasvorkommen unter dem Meeresboden im Gebiet des Bermuda-Dreiecks.
Nach ihren Erkenntnissen entsteht das Methangas in der Tiefsee, wenn organisches Material wie zum Beispiel abgestorbene Pflanzen, verfault. Bei niedrigen Temperaturen und sehr hohem Druck bilden sich dabei Methanhydrate. Dies sind feste, eisähnliche Klumpen. Bei Veränderungen der Temperatur zerfallen die Klumpen dann in ihre Bestandteile. Dieser Vorgang ist gefährlich und energiereich. Er hat nach Aussagen jener Geowissenschaftler zur Folge, dass das aufsteigende Gas die Oberflächenspannung des Wassers verändert und so keine Schiffe mehr getragen werden. Dies könnte im Bermuda-Dreieck der Fall sein. Auch kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass das Methan in der Atmosphäre wie ein Treibhausgas wirkt. Durch das Methan wird die Atmosphäre aufgeheizt und das Klima verändert!
Angeblich enthalten die Methan-Vorkommen im Bermuda-Dreieck doppelt soviel Energie wie alle bekannten Kohle-, Erdöl- und Erdgasvorkommen der Welt zusammen.
Gegen diese Theorie spricht jedoch einiges, zum Beispiel die Tatsache, dass Methangase wohl wenig Einfluss auf den Luftverkehr haben. Auch die seltsamen Erlebnisse von Piloten, zum Beispiel die Zeitverluste oder -gewinne, lassen sich nicht auf diese Weise erklären.
Die Kompasstheorie
Das Bermuda-Dreieck liegt geographisch gesehen in einer interessanten Lage. Dreht man die Erdkugel so, dass der magnetische Nordpol an der Stelle des geographischen Nordpols steht, so liegt das Bermuda-Dreieck in etwa genau zwischen dem nördlichen beziehungsweise dem südlichen Pol. Dadurch spielt die Kompassnadel verrückt, da sie von beiden Polen gleich stark angezogen wird. Würde sich das Bermuda-Dreieck einige hundert Kilometer weiter westlich oder östlich befinden, wäre es einem Pol näher zugewandt.
Diese Lage könnte eine Erklärung für die vielen Berichte sein, wonach Kompasse inmitten des Bermuda-Dreiecks verrückt spielten.
Offizielle Verlautbarungen der U.S. NAVY
Die U.S. Navy akzeptiert den Namen Bermuda-Dreieck für das betreffende Gebiet nicht, sondern spricht von einem Ort wie jedem anderen.
Als Ursachen für die Unglücke gibt sie an:
die magnetische Sonderstellung des Gebietes
plötzlich aufkommende starke Gewitter
der Einfluss des Golfstromes
menschliches Versagen
Grundsätzlich streitet die U.S. Navy jegliche weiterführende Thesen ab. Für die Navy resultieren die Ereignisse viel mehr aus einem unglücklichen Zusammenkommen mehrer der obengenannten Faktoren.
Zum Schluss
Kurz gesagt: Es gibt es zwei wichtige Gründe, um die Legende vom Bermuda-Dreieck nicht allzu ernst zu nehmen.
Erstens: Die meisten mit dem Bermuda-Dreieck in Zusammenhang gebrachten Unglücke können mit logischen, wissenschaftlichen Argumenten erklärt werden. Theorien wie Dimensionssprünge und Entführungen durch Ausserirdische halten einer Überprüfung nicht stand.
Zweitens: Der grösste Teil aller jemals erwähnten Vorfälle hat sich nicht innerhalb der Grenzen des Bermuda-Dreieckes zugetragen. Sogar für Seeunfälle, die sich vor Portugal, Irland, im pazifischen und sogar im indischen Ozean ereignet haben, wurde als Ursache das Bermuda-Dreieck genannt!
Doch trotz aller wissenschaftlichen Fakten, Theorien und Erklärungsversuche bleiben schlussendlich immer noch Zweifel. Die Wissenschaft bietet auch heute für Geschehnisse wie die erwähnten Zeitverluste oder -gewinne keine befriedigende Erklärung. Vielleicht bringt die Wissenschaft der Zukunft Antworten auf die Fragen und Rätsel um das Bermuda-Dreieck. Vielleicht sind die Antworten ebenso simpel wie naheliegend.
Doch wollen wir diese Antworten überhaupt kennen? Wollen wir wirklich in einer Welt leben, die uns keine Geheimnisse und Rätsel mehr zu bieten hat?
Quellenverzeichnis
Internet: www.bermuda-triangle.org
www.sids.com/mysteries/thebermudatriangle
www.zetatalk.com/german/d18g.htm
www.history.navy.mil/faqs/faq8-1.htm
www.parascope.com/en/bermuda1.htm
Bücher Charles Berlitz: Das Bermuda-Dreieck - Fenster zum Kosmos?
Charles Berlitz: Neues vom Bermuda-Dreieck
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