Formen des Arbeitslohns
Der Lohn ist das Entgelt, das der Arbeitgeber dem in seinem Betrieb mit abhängiger Arbeit beschäftigten Arbeitnehmer für die geleistete Arbeit zahlt.
Zum Lohn zählen Gehälter, Provisionen, Gratifikationen,usw.. Der Lohn wird beeinflußt durch subjektive und objektive Bedingungen der menschlichen Arbeitsleistung.
subjektive : - unterschiedliche Lebensqualitäten
- unterschiedliche Leistungsmengen
- Arbeitswilligkeit
objektive : - verschiedene Arbeitsbedingungen
- verschiedene Arbeitsarten
- verschiedene Arbeitsfähigkeit
Um diese beiden Faktoren zu berücksichtigen, muß man das Entlohnungsproblem in folgenden Beziehungen aufteilen:
- Lohnformen: d.h.: Arbeitsmenge und Leistungsmenge
- Arbeitsbewertung: d.h.: Arbeitsart und Leistungswilligkeit
Die Lohnformen sollen gewährleisten, daß die Arbeit proportional zur vollbrachten Leistung entlohnt wird.
Man unterscheidet:
- ZEITLOHN
- LEISTUNGSLOHN (+ Mischformen)
- PRAMIENLOHN
Die Arbeitsbewertung wird angewendet, um bei der Entlohnung der Arbeit u.a. die unterschiedliche Art der geleisteten Arbeit, die besonderen Umstände bei der Arbeit und die Einstellung des jeweiligen Arbeiters zur Arbeit zu berücksichtigen.
ist eine leistungsunabhängige Lohnform. Für eine bestimmte Zeiteinheit wird eine feste Vergütung bezahlt. Einheit: Stunde (meistens) aber auch Tag, Woche, und Monat. Der Lohn je Arbeitseinheit (Stunde) verändert sich proportional zur gebrauchten Zeit.
Der Zeitlohn ist das einfachste Maß der Entlohnung. Er steht nur zur Arbeitszeit und nicht zur Leistung in unmittelbarer Beziehung!
Die Lohngruppen berücksichtigen die Ausbildungsanforderungen und Belastungen der Arbeitnehmer. Sie sind Grundlage der tariflichen Entlohnung.
Die Arbeiter werden nach Tätigkeitsmerkmalen in Lohngruppen eingeteilt.(keine Beachtung:Geschlecht und Alter)
Die verschiedenartigen und verschieden hohen Arbeitsanforderungen werden als Grundlage der Entlohnung berücksichtigt.
Es gibt 10 verschiedene Lohngruppen.
1. Lohngruppe : einfachste Arbeiten mit geringen Belastungen,
5 . Lohngruppe : Arbeiten, die eine Anlernzeit von 3 Monaten erfordern, . .
10 . Lohngruppe : Hochwertigste Facharbeit, die meisterliches Können, Selbstständigkeit,
Dispositionsvermögen, umfassende Verantwortungsbewußtsein,, erfordern.
VT: - Gesichertes Einkommen des Arbeitnehmers
- Schonung der Arbeitskraft
- Arbeitsausfzeichrung ohne Zeitdruck
- leichte Berechnung des Lohns (Stundenlohn mal Anwesenheitszeit)
- keine Vorarbeiten in der Arbeitsvorbereitung für die Ermittlung der Vorgabezeiten
NT : - Kein Leistungsanreiz, da der Arbeiter im Prinzip nur die Arbeitszeit und nicht die Arbeitsmenge
bezahlt bekommt.
- Nivellierung der Leistungen; bei gleichen Lohngruppen und gleicher Bezahlung wird immer der
Trend zu geringeren Leistung vorhanden sein.
- der Arbeiter kann bei feststehendem Zeitlohn seinen Verdienst durch Mehrleistung nicht erhöhen,
- keine oder nur ungenaue Zeitvorgabe für die Kalkulation, da der Zeitbedarf je Arbeitseinheit dauernd
schwankt
- keine oder nur ungenaue Zeitvorgabe für die Fertigungsplanung, das bedeutet keine Planungs, -
Kontroll,- und Steuerungsmöglichkeiten für den Fertigungsprozeß.
Anwendung: - bei Arbeiten, deren Vorgabezeit nicht oder nur ungenau zu bestimmen ist (Reperaturen)
- bei Arbeiten, an deren Qualität in bezug auf Oberflächengüte und oder Passung höchste Ansprüche gestellt werden -
- bei sehr teure Werkstücken. z.B.: Fertigschleifen einer Turbinenwelle.
Der Leistungslohn ist eine leistungsabhängige Lohnform. Er steht nicht, wie der Zeitlohn, zur Arbeitszeit, sondern zur Arbeitsleistung in unmittelbarer Beziehung. Er wird bestimmt durch den in einer Zeiteinheit erstellten Arbeitswert.
proportionaler Leistungslohn: (Wenn der Verdienst im gleichen Verhältnis wie die Leistung steigt.)
progressive Leistungslohn: (Wenn für alle über eine bestimmte Größe hinausgehenden Leistungen ein
sich ständig steigender Lohnsatz gezahlt wird.)
degressiver Leistungslohn: (Wenn für die höheren Leistungen immer niedrigere Lohnsätze verrechnet
werden.)
Lohnsteigerung Stückzahl/ Zeiteinheit |
degressiv |
proportional |
progressiv |
(Normalleistung) |
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Die Vorgabezeit, auch Akkordzeit genannt, ist die für eine Arbeit vorzugebende Sollzeit, die für die ordnungsgemäße Erledigung eines Arbeitsauftrages benötigt wird. Die Vorgabezeit kann durch Messen, Schätzen und Rechnen bestimmt werden.
Sie hängt ab von:
- der Fertigungsart (Einzel, Serien, oder Massenfertigung)
- dem Betriebstyp (Klein-, Mittel,- oder Großbetrieb)
- den Erzeugnissen (Einzelteile, Baugruppen, Geräte)
- den Fertigungsverfahren ( spanabhebend, spanlos, Montage)
Die Systeme der vorbestimmten Zeiten gehen von Arbeitsstudienverfahren aus, die es ermöglichen, den Zeitbedarf für eine Arbeit theoretisch im voraus zu berechnen, ohne ihn erst bei der Arbeitseinführung messen zu müssen.
bekannteste Methoden: - Methods Time Measurement (MTM)
- Work Faktor System (WF)
- Dimensional Motion Time (DMT)
Man unterscheidet:
hat als Akkordbasis (Entlohnung je Leistungseinheit) einen festen Geldbetrag, den der Arbeiter für seine Leistung ohne Rücksicht auf die tatsächlich benötigte Arbeitszeit erhält.
hat als Ak.kordbasis ein feste Zeit, die sog. Vorgabezeit. Der Arbeiter erhält für eine bestimmte Arbeitsleistung, unabhängig von der tatsächlichen benötigten Arbeitszeit, diese feste Zeit vergütet. (wird in der Praxis in überwiegendem Maße angewandt).
Der Prämienlohn ist eine leistungsabhängige Entlohnungsform, die nicht proportional zur Leistungssteigerung verläuft. Er setzt sich zusammen aus einem Grundlohn und einer Prämie.
Der Verdienst im Prämienlohnverfahren (Vp) ist:
Vp = Grundlohn + Prämie
Grundlohn: Er kann als Zeitlohn oder als Akkordlohn vorkommen.
Prämie: Sie ist ein Lohnzuschlag für besondere Arbeitsleistung.
- können linear, progressiv und degressiv gewährt werden.
- können quantitäts oder qualitätsbezogen sein.
Prämien werden durch Leistungszahlen erfaßt.
Man unterscheidet:
- Mengen - oder Zeiteinsparungsprämie
- Nutzungsprämie
- Güte und Ersparnisprämie
- kombinierte Prämie
VT: - Möglichkeiten der freien Leistungsentfaltung
- höhere Leistung des Arbeiters infolge des vorhandenen Leistungsanreizes
- gerechte Bezahlung in Bezug auf die Leistung des Arbeiters
- höhere Produktivität des Betriebes
- feststehende Fertigungszeiten für die Kalkulation und die Planung
NT: - Schwierigkeiten in der Bezahlung unbeeinflußbarer Zeiten, d.h. der Zeiten, die
reine Maschinenzeiten sind und auf die die Leistung des Arbeiters ohne Einfluß
- Gefahr der Qualitätsminderung
- erhöhte Inanspruchnahme von Fertigungsgemeinkosten, hervorgerufen durch eine
Überbeanspruchung und Überlastung der Betriebsmittel und -hilfsmittel.
Anwendung: - bei Werkstücken, wo eine nicht so hohe Qualität gefragt ist
- bei billigeren Werkstücken
- wenn der Arbeitsumfang und damit die Zeit sich im voraus genau bestimmen lassen.
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