Die indianischen
Hochkulturen Amerikas
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Einer alten Legende zufolge sollen die Maya vor etwa 10.000 Jahren eine erstaunliche Kultur besessen und später Agypten besiedelt haben. Die Wissenschaft widerlegte diese Behauptung schon lange und entzifferte in geduldiger Arbeit die Maya-Schriftzeichen. Das Geheimnis dieses Volkes aber, das mächtige Reiche gegründet hatte, deren Zeugnisse unter dem Urwald begraben waren, blieb ungelöst. Woher kamen sie und wohin verschwanden sie? Die Wissenschaft weiß es nicht genau, obwohl ihnen umfangreiches Material der Maya-Archäologie zur Verfügung steht. Allerdings sind weite Gebiete des Dschungels noch nicht genügend erforscht.
Nach Ansicht von LUIS CHAVEZ OROZCO dürfte das Maya-Quiché-Volk aus dem Nordwesten, vermutlich dem Mississippi-Becken, gekommen sein. Diese Annahme wird durch die Tatsache unterstützt, daß die Maya-Bauten fast ausnahmslos auf künstlichen Erdanschüttungen errichtet. Die Maya-Kultur ist nach Orozcos Ansicht allerdings völlig selbständig, entwickelte sich also erst nach dem Seßhafteren der wandernden Stämme in Mittelamerika.
Es gab 5 Entwicklungsperioden: Die Präklassische Perioden in der die ersten Städte etstanden. Die Klassische Periode, in dieser gelangten die früheren Mayastädte zu voller Blüte. Die Interregnum oder Zwischenperiode in welcher eine Völkerwanderunfg begann und die Urwälder verlassen wurden. Die Mexikanische Periode in jener zerfiel der Maya-Staat in mehr oder weniger selbständige Stadtstaaten wie im alten Griechenland. Und die Periode der mexikanischen Verschmelzung in welcher die Kämpfe mit den Atzeken begann.
Mit der Eroberung verschiedener Städte durch die Azteken begann das Ende des Mayareichs. Krankheiten und Naturkatastrophen schwächten dieses einst so bedeutende Volk in dem Maße, daß es den spanischen Landsknechten ohne große Kämpfe in die Hände fiel. Als einzige unabhängige Streitmacht blieb Itzá, in ihrer nur schwer zugänglichen Zufluchtsstätte Tayasal im Peténsee übrig. Sie ergaben sich erst 1697 den Spaniern. So endete das letzte unabhängige Königreich Itzá. Doch das Volk ist keineswegs mit der spanischen Fremdherrschaft untergegangen. Bis heute leben etwa 2 Millionen, die Mayasprache sprechende Indios, im ehemaligen Mayagebiet.
Die Grundlage des wirtschaftlichen Lebens bildete bei den Maya der Ackerbau, der durch Brandrodungen betrieben wurde. Es wurde vorwiegend Mais, aber auch verschiedene Bohnenarten, Tomaten, Kürbisse, Pfeffer, Ananas und Kakao, angesetzt. Es enstanden spezialisierte Siedlungen welche teilweise auch auf Handwerk spezialisiert waren. Diese deckten nicht nur den Bedarf der lokalen Bevölkerung sondern standen auch im Mittelpunkt des Fernhandels.
Der oberste Herrscher hieß übersetzt "Wahrer Mann". Sein Amt war erblich. Ein Staatsrat, der aus Häuptlingen bestand, bildete die Regierung. Diesem Staatsrat hatten sich die Dorfhäuptlinge zu fügen deren Amt ebenfalls erblich war. Die Bauern hatten kein eigenes Land zu bestellen sondern nur Lehnsgut. Es schlossen sich Gruppen zusammen welche gemeinsam die Acker einer Gemeinde bestellten. Der Herrscher war ebenfalls auch oberster Richter. Es mußte alles sofort getan werden, was er befahl. Diebe z.B. wurden als Sklaven verkauft und mit dem Erlös wurde der Bestohlene entschädigt. Mord (es wurde zw. Mord und Totschlag unterschieden), Brandstiftung, Ehebruch (jedoch nur seitens der Frau) und Landesverrat wurden mit dem Tode bestraft. Vor dem Richter wurden Zeugen befragt, und der Angeklagte konnte sich verteidigen lassen.
Die Maya stellten sich die Erde als Scheibe die auf dem Wasser schwimmt vor und den Himmel in Pyramidenform darüber. In Naturerscheinungen wie den Sternen, dem Wasser und dem Feuer sahen die Maya Geister und Dämonen. Um die erfundenen Götter zu besänftigen mußte Pausenlos geopfert werden. Es wurden auch Menschen geopfert.
Das Wort "Inka" bedeutete zunächst nichts weiter als einen Titel der nur einem Herrscher erlaubt war. Er war der "Sapay Inca" der "einzige Herrscher". Erst später trug das ganze Adelsgeschlecht diesen Namen. Die Herrscher wurden auch mit dem Namen Inka eins bis Inka dreizehn bezeichnet. Über die Herkunft der Inkas gibt es keine historischen Unterlagen deshalb kann nur von Mythen ausgegangen werden.
Aus dem flimmernden Wasserglanz des Titicacasees entsprangen die ersten mythischen Gestalten, die Gründer des Inkareiches. In vielfachen Abänderungen wurden Sagen und Märchen erzählt, die die Chronisten aufzeichneten. Nach einer Erzählung nach, schickte der Sonnengott zwei seiner Kinder zur Erde um eine Stadt zu gründen. Sie gründeten um 1200 die Stadt Cuzco. Von den Eingeborenen wurde das Geschwisterpaar aufs höchste verehrt, und Manco Capac machten sie zu ihrem Herren Fürsten; er war der erste Inka. L. Baudin, ein Historiker, sieht in Manco Capac einen mythologischen Namen, der eine gesamte Dynastie bezeichnet habe und nicht eine einzelne Persönlichkeit.
Der erste geschichtliche Herrscher des Inkareiches ist Pachacutec Yupanqui (1438-1471). Danach, zu Zeiten von Huayna Capac (1493-1527) erlangte das Inkareich seine größte Ausdehnung erlangt. Es ging von der Mitte des heutigen Chile im Süden über Bolivien, Peru und Ecuador nach Norden bis zum Río Ancasmaya in Kolumbien. Ein Großteil der Südamerikanischen Indianer war nun unter einer zentralen Führung vereint, aber es wurde immer schwieriger, alle verschiedenen Stämme und Landschaften zusammenzuhalten. Mit Huayna Capacs Tod war das Imperium der Inkas besiegelt. Nach einem Streit seiner zwei Söhne kam es zur Teilung des Inkareiches wie auch zu einem Bürgerkrieg. Schließlich konnte Atahualpa seinen Bruder Huascar gefangennehmen, und seine Generäle richteten ein fürchterliches Blutbad in der Sippschaft seines Gegners an.
Bei diesen Kampfhandlungen gegen seinen Bruder traf er auf das kleine Häufchen der spanischen Eroberer. Er sah nicht die Gefahr welche vom Lande der Spanier drohte, sondern sah die Ankunft nur als Unerhebliche Störung an, und ließ ihnen sogar die Nachricht der Gefangennahme seines Bruders zukommen. Er empfing die Spanier als "einziger Inka". Dann erfuhr er, daß dem spanischen König das Recht vom Papst verliehen wurde, alle neuen Länder unter Beschlag zunehmen. Er wollte den christlichen Glauben nicht übernehmen, deshalb wurde sein ganzes Gefolge von den Spaniern niedergemetzelt und er, der Herrscher, gefangengenommen. Um dem Feuertode zu entgehen ließ er sich taufen, doch er wurde dann vom Kriegsgericht des Brudermordes, der Konspiration gegen den spanischen König, der Vielweiberei und des Götzendienstes angeklagt und wurde "zum Tod durch Erdrosseln begnadigt" und starb 1533. Das war das Ende eines Imperiums, das in kurzer Zeit dank einer außerordentlich durchdachten Organisation die gegensätzlichen Landstriche und die verschiedenartigsten Volksstämme zu vereinen imstande Gewesen war.
Das gewaltige Indianerreich der Inka, das sich über 37 Breitengrade erstreckte, wurde in seinem Gefüge von der Person des Inka, des absoluten Herrschers zusammengehalten. Er war für sein Volk ein "Sohn der Sonne", von Gottes Gnaden zur Erde geschickt, und er wurde gottähnlich verehrt, vor allem nach seinem Tode. Ihm zu Seite stand seine Hauptfrau, seine leibliche Schwester. Ebenfalls hatte er zahlreiche Nebenfrauen welche für seine große kinderreiche Familie verantwortlich waren. Alle männlichen Mitglieder des Stammes, dem der "regierende Inka" angehörte, führen den Namen Inka. Als äußeres Merkmal trugen sie große Pflöcke in den Ohrläppchen. Der Aufbau und der Zusammenhalt des riesenhaften Reiches beruhte nicht allein auf militärischer Gewalt, sondern vor allem auf Organisationstalent der obersten Adelsschicht. Und auf dem bis in kleinste ausgeklügelten Verwaltungsapparat. Den Kern dieses, bildete der Konkrat der Inka, der aus vier Beamten bestand, von denen jeder mit einer der Himmelsrichtungen der Reiches betraut war.
Zwischen den beiden Bevölkerungsschichten der Hochlandperuaner bestand eine tiefe Kluft. Der Klassenunterschied zwischen dem Adel und dem Volk wurde schon durch ihre verschiedenen Sprachen betont. Der Adel, also die Mitglieder der Inkafamilien, wurden von der Masse als ihr Vertreter angesehen. Trotz des Klassenunterschiedes genossen die Inka hohes Ansehen im Volk.
Starb ein Inka wurde er mit großem Gefolge aus dem Palast getragen, dessen Tore sich für immer schlossen. Denn jeder neue Herrscher, so forderte es der Kult, ließ sich bei Antritt einen neuen Palast bauen. Sogleich nach dem Tode des Inka erschien im Hause des Toten der Hohepriester mit seinem Gefolge, der nach der Vollführung einiger Zeremonien, das Todesurteil über alle Frauen des Königs das Todesurteil aussprach. Es folgten ihm auch noch einige bevorzugte Verwandte in den Tod. In den meisten Fällen wurden die Frauen lebendig begraben. Alten Berichten zufolge sollen Huayna Capac, als er starb, über tausend Frauen jeglichen Alters ins Grab gefolgt sein, denn dieser Herrscher erfreute sich so großer Beliebtheit, das man es für richtig hielt, ihm zur Begleitung so viele Menschen zu opfern. Jede Bevölkerungsschicht hatte ihren eigenen obersten Gott. Diese Götter hatten dann die Mondgöttin Mamakilla als Oberste.
Die Azteken nannten sich selbst nie Azteken. Und sehr wahrscheinlich bildeten sie auch kein Reich. Außerdem traten sie auf mexikanischem Boden erst sehr spät in Erscheinung und waren, als sie an die Seen kamen, die Mexiko bestimmen, so unbedeutend, daß kein einziger Volksstamm über ihre Ankunft berichtete. Die 'Azteken' genannten Tenochas waren die ersten von den alten Sonnenreichen, die der Alten Welt bekannt wurden, und die ersten, die in Europas Schoß taumelten.
Die Azteken kamen im Jahre 1168 n. Chr. nach Anáhuac. Diese Jahreszahl ist nach Übereinstimmung ihrer Ideogramme mit unserer Zeitrechnung ermittelt worden, und niemand zweifelt sie an. Die Tenochas (Azteken) waren Nomaden, ein landloser bedürftiger Stamm, er vom Norden Mexikos herkam. Im Grunde waren sie herumziehende "Habenichtse", die sich einmal hier, einmal dort kurz niederließen, an den Grenzen fremder Stammesgebiete solange "naschten", bis schließlich ein Kampf losbrach, und danach hieß es wieder wandern. Die Jahreszahl 1168 sagt natürlich nicht mit Sicherheit, daß die Azteken damals seßhaft wurden. Von wo die Azteken kamen und wer sie waren - das beantwortet die Mythologie.
Aus einer Mythe geht hervor das durch die Opferung des Herzes eines Dämons, an dieser Stelle ein Kaktus entsprossen sei, der den Azteken den Ort für die Gründung ihrer Stadt bezeichnet habe. Nach einer dritten Fassung soll an der Stelle, wo das Herz lag, eine Quelle entsprungen sein, die jetzt noch sprudelt. Unglaublich schnell entwickelte sich nicht nur die Stadt Tenochtitlán, sondern auch der Staat und die Macht der Azteken. Sie beherrschten, zu Zeiten ihres Herrschers Moctezuma, praktisch das ganze Hochtal von Mexiko. Als dann den Azteken ihr eigenes Gebiet zu eng wurde, überschritten sie die Gebirgswälle und erweiterten gegen Mitte des 15. Jahrhunderts unter der Herrschaft Moctezumas ihre Besitzungen bis zu den Gestaden des Golfs von Mexiko. Eine Reihe begabter Herrscher folgte Moctezuma auf den Thron. Kein Staat war imstande, auf die Dauer der vereinten Macht der Verbündeten zu widerstehen, denn der Staatenbund bestand weiter. So erstreckte sich zu Anfang des 16. Jahrhunderts - der Zeit der größten Blüte und zugleich ihres Endes - die Herrschaft der Azteken vom Atlantischen bis zum Stillen Ozean, und ihre Einflußgebiete reichten bis zu den äußersten Grenzen des heutigen Guatemala, ja bis nach Nicaragua.
Im Jahr 1519 ging eine kleine Flotte von Schiffen in Vera Cruz vor Anker: der Spanier Hernado Cortez war angekommen. Die Hauptstadt Tenochtitlán fiel. Der Untergang der Stadt war ein Drama . Die Spanier die daran teilnahmen, fühlten den historischen Augenblick. Hernado Cortez schrieb seine berühmten "fünf Briefe", in den Schlachtpausen während er noch im "Meer des aztekischen Blutes" wanderte, an seinen Kaiser. Ganz Mexiko wurde von den Spaniern erobert. Dort wo die Soldaten aufgehört hatten, setzten die Missionare fort. Sie wollten den Azteken den christlichen Glauben zuführen. Das Gesamte 17. Jahrhundert gehörte den Missionaren.
Die staatliche Organisation in Tenochtitlán war durch das System schon angedeutet: der "König" gab seine Wünsche an den "Rat der Vier" weiter; dieser leitete sie weiter an die größere Körperschaft der Sippenführer, diese wiederum weiter hinunter zum Sippenrat, wo ein anderer Würdenträger, dem die Aufrechterhaltung der Ruhe oblag und der während des Krieges Sippenführer war, die Wünsche der höheren Stellen den Mitgliedern der Sippe bekannt gab. Die Sippe bildete, wie bereits gesagt, die Grundeinheit des Systems. Sie sorgte für Eintracht innerhalb der Sippe, traf Vorbereitungen für den Krieg, errechnete die Steuern für die Sippenmitglieder. Befehle gelangten auf diese Weise bis zur untersten Sprosse der gesellschaftlichen Leiter hinab. Die Azteken schufen sich keine Freunde und sie schmiedeten sich auch kein Reich. Sie machten genau die gleiche Entwicklung durch wie alle neolithischen Gemeinwesen anderswo. Sie wanderten vom Land, wo zuerst alle in der Landwirtschaft tätig waren, ab, zogen in die Stadt, die zu einer Tempelstadt wurde und die einen Überschuß an Nichtbauern, an Fachkräften der Architektur, Skulptur, Steinmetzkunst und an Priestern hervorbrachte - alles Menschen, die ihre Nahrung nicht mehr dem Feld abrangen. Dann ging ihre Gesellschaft in einen Stadtstaat mit Satellitenstädten über, und in Tenochtitlán entwickelte sich eine erweiterte Priesterklasse. Die Azteken waren ein Kämpfervolk. Ihr Land bot ihnen keinen Luxus; Baumwolle, die herrlichen Vogelfedern, Schokolade, Gold, Gummi versagte es ihnen. Wollten sie diese Dinge besitzen, dann mußten sie sie erobern. Der Handel gewann für Mexiko enorme Bedeutung und Krieg gab es ununterbrochen. Als Folge dieser Kriege flossen von weit und breit die Abgaben der Besiegten in die Stadt und wurden unter den Sippen verteilt. Dadurch brauchten sich die Bewohner der Stadt weniger den Feldarbeiten zu widmen und konnten in der so gewonnenen Freizeit wieder verschiedene andere Dinge herstellen, die sie dann für Luxusgüter auf dem Markt verhandelten.
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