Nicaragua hat Entwicklungshilfe besonders nötig, da es innerhalb des Landes große Probleme gibt.
URSACHEN FÜR DIE ENTSTEHUNG DER PROBLEME:
Bis Ende der siebziger Jahre wuchs die Wirtschaft in beträchtlichem Umfang, aber dann störten Bürgerunruhen die Wirtschaftstätigkeit. Wieder verstärkt wurden diese Probleme durch den Regierungswechsel 1990. Zuvor regierten die Sandinisten. Jetzt regiert die antisandinistische Nationale Union der Opposition, die viele Einsparungen mit sich brachte.
Hohe Produktionskosten: Da die Einfuhrzölle für die benötigten Rohstoffe so hoch sind.
Niedrige Preise am Weltmarkt: Da die Preise der Hauptexportgüter wie Kaffee, Baumwolle und Rindfleisch sehr billig sind und viele Farmer konnten mit diesen Preisen nach Kriegsende nicht mithalten.
Bildung fehlt, hohe Analphabetenrate: Lediglich die sechsjährige Volksschule ist für fast alle sozialen Schichten zugänglich. Deshalb besteht vom sechsten bis zum 13. Lebensjahr Schulpflicht. 1971 waren 78% der Bevölkerung in Nicaragua Analphabeten. Durch die Alphabetisierungskampagne 1981 wurde die Analphabetenrate vorübergehend auf 12,5% gesenkt. Trotz der Schulpflicht werden jährlich 200.000 Kinder nicht eingeschult. Deshalb stieg die Analphabetenrate immer weiter an. 1985 betrug sie 25%, 1993 29,3%, 1995 34%. Wenn dieser Zustand andauert wird es im Jahr 2000 eine Analphabetenrate von 45% geben.
Große Armut: Obwohl durch Auslandshilfe ein Wirtschaftsprogramm erstellte wurde die Probleme trotzdem größer. Da dieses vor allem die Wiedereinführung der freien Marktwirtschaft, sowie starke Einschränkungen im sozialen Bereich vorsieht. Außerdem wurden die Kosten für bis dahin subventionierte Leistungen der öffentlichen Hand (Strom, Wasser, Schulunterricht, Gesundheitswesen, öffentlicher Transport etc.) enorm erhöht. Auch die Grundnahrungsmittel wurden teurer. Deshalb setzte eine drastische Reduzierung der Kaufkraft ein und ein Großteil der Bevölkerung rutschte unter die Armuts- bzw. Elendsgrenze. Über die Hälfte der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze, fast 20% in extremer Armut.
Hohe Arbeitslosigkeit: Nur 10 - 15% der erhaltenen Auslandshilfe werden für die Produktion eingesetzt. Die Firmen veraltet und das Ausbildungsniveau ist sehr niedrig. Noch dazu gibt es keine Fortbildungsmöglichkeiten und es fehlt an Investitionen. Deshalb gehen immer mehr Kleinbetriebe in Konkurs und die Arbeitslosigkeit steigt immer mehr. Derzeit beträgt die Arbeitslosigkeit 60%, in manchen Gebieten sogar 90%.
Zu wenig medizinische Versorgung: Nur die Oberschicht hat eine gute medizinische Versorgung. Die ärmeren Schichten haben so gut wie keine. Die meisten haben keinen Zugang zu Trinkwasser, haben keinen Kanalanschluß und es gibt keine Müllabfuhr. Obwohl viele einen Stromanschluß besitzen, heizen viele mit Holz, da ein Elektro- oder Gasherd zu teuer ist. Dadurch und durch die prekäre hygienische Situation gibt es viele Krankheiten. Die häufigsten sind Durchfall- und Atemwegerkrankungen sowie Infektionen.
Rohdung: Rund 30% der Landesfläche Nicaraguas sind bewaldet, 1950 waren es noch 60%. Da zu viel abgeholzt wird und zu wenig aufgeforstet wird es im Jahr 2020 in Nicaragua keinen Wald mehr geben.
Wassermangel: Durch eben zu viel Rohdung kommt es auch zu Bodenerosion. Deshalb trocknen die Flüsse nach der Regenzeit sehr schnell wieder aus und es entsteht ein Wassermangel.
Viele Straßenkinder: Die Möglichkeit für Bildung, Arbeit oder kulturelle und sportliche Freizeitgestaltung fehlt. Viele Kinder und Jugendliche haben noch dazu familiäre Probleme, und wollen sich deshalb als Straßenkinder irgendwie selber durchbringen, und neigen somit zu Prostitution, Diebstahl und Drogenhandel.
Naturkatastrophen: In Nicaragua gibt es viele Überschwemmungen, Erd- und Seebeben, Trockenheiten Vulkanausbrüche und Wirbelstürme. Neben dem Ernteausfall werden dadurch auch tausende Hektar Land auf Jahre verwüstet.
Die letzte Naturkatastrophe war erst im April 1998 der Wirbelsturm "Mitch". Dieser hat in weiten Teilen Mittelamerikas gigantische Verwüstungen angerichtet. Besonders betroffen ist auch das ärmste Land Mittelamerikas Nicaragua. Dort finanziert die Organisation "Helft uns helfen" seit 15 Jahren kontinuierliche Wiederaufbau- und Landwirtschaftsprojekte. Durch den Wirbelsturm und durch Überschwemmungen wurden Häuser zerstört und weggespült, die gesamte Ernte wurde vernichtet und mehr als zehntausend Menschen starben. Auch die meisten Projekteansätze sind zerstört, deshalb muss diese Organisation wieder teilweise von vorne anfangen.
Höchste Auslandsverschuldung: Mit 12 Milliarden Dollar die höchste Pro-Kopf-Verschuldung der Welt. Die Hyperinflation wurde durch einen Sparkurs unter Kontrolle gebracht. Durch Anpassung der Wirtschaftsmaßnahmen an die Vorstellungen des IWF und der Weltbank standen die Türen für neue Kredite und Hilfspakete vom Ausland wieder offen.
AUSLANDSHILFE:
INSTITUTIONEN, ORGANISATIONEN:
Nicaragua Verein: in D aufgeteilt Bonner, Oldenburg.
Helft uns helfen: Straßenkinder, Bildung
OED: Österreichischer Entwicklungsdienst
ALLGEMEINE PROJEKTE:
Energieversorgung,
Wasserversorgung,
Abwasserentsorgung. 22,9%
Gesundheit. 15,9%
Landwirtschaft. 14,0%
Umweltschutz. 9,6%
Forstwirtschaft 7,6%
Bildung 7,3%
Erneuerung von Firmen 6,4%
Frauen. 4,8%
Andere.. 11,5%
Kosten.62.151.516 ATS
Ein besonders schwieriges Gebiet in dem der Nicaragua Verein tätig ist, ist San Francisco Libre, diese liegt am Nordufer des Managua- Sees. Diese Region ist verkehrsmäßig sehr schlecht erschlossen, da es zu gebirgig ist. Außerdem gibt es weder elektrischen Strom, noch fließendes Wasser. SFL war ursprünglich waldreich, wurde jedoch wegen seiner Nähe zur Hauptstadt Managua immer schon als Bau- und Brennholzreservoir ausgebeutet. Somit entsteht auch der Wassermangel. Deshalb kann diese Gebiet kaum noch landwirtschaftlich genutzt werden. Auf Grund dieser Probleme hat sich der Nicaragua Verein zum Ziel gesetzt vor allem Frauen und Jugendlichen zu helfen.
Jugendliche: Um die Analphabetenrate wieder unter Kontrolle zu bringen werden Schulgebäude erweitert und repariert, Büchereien eingerichtet, und Schulmaterial erneuert.
Außerhalb der Schule wird außerdem angeboten handwerkliche Fähigkeiten und kunsthandwerkliche Traditionen zu erhalten oder zu wiederbeleben. Zusätzlich finanziert der Verein auch Backkurse, Keramikkurse, Schreibmaschinkurse, Musikunterricht und Nähkurse.
Frauen: Sie sollen lernen eigenen Gartenbau und zum Beispiel Hühnerzucht zu betreiben. Außerdem solle ihnen klar gemacht werden, welche Bedeutung die Wiederaufforstung hat und diese auch anzuwenden, um so auf lange Zeit hin gesehen, wieder besser von der Landwirtschaft leben zu können, und nicht weiter roden müssen.
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