Literatur des Vormärz (1830-1848)
n mit Vormärz wird die Zeit vor der Märzrevolution 1848 bezeichnet
n der endgültige Sieg über Napoleon 1815 wird als Beginn dieser Epoche bezeichnet
n die Dichter des Vormärz bereiteten durch ihre Literatur und politische Lyrik die Revolution von 1848 vor
n sie forderten einen einheitlichen Nationalstaat des durch Fürstentümer zerstückelten Deutschlands Gedankenfreiheit und Abschaffung der Pressezensur
n auf Grund der Karlsbader und Wiener Beschlüsse wurden die meisten von ihnen verfolgt und ihre Schriften verboten, viele wurden gezwungen ins Exil zu gehen
n einige Literaturwissenschaftler nennen diese Epoche auch Biedermaier und unterstreichen damit die strenge Zensur und den literarischen Rückzug aus dem politischen Leben
n der Zeitraum 1830 - 1835 wird auch " junges Deutschland " genannt , damit ist eine Gruppe junger Dichter gemeint, deren Schriften 1835 durch die Wiener Bundesbeschlüsse verboten wurden ( z.B. Heine und Gutzkow)
Unterteilung in 3 Phasen
n erste Phase zwischen 1815 und 1820
n charakterisiert durch Geist der enttäuschten Befreiungskrieger und Burschenschafter
n ihre Aktionen waren : Wartburgfest 1817 und die Ermordung Kotzebues 1819
n diese führten zu den Karlsbader Beschlüssen und letztlich zur Wiener Schlußakte 1820
n Unterdrückung jeder nationalen Bewegung wurde sogar in der Verfassung verankert
n zweite Phase zwischen 1820 und 1830
n ruhige Zeit - ein Jahrzehnt strenger Zensur
n erste Ausbreitung biedermeierlichen Geistes
n dritte Phase zwischen 1830 und 1835
n ausgelöst durch französische Julirevolution beginnt die jungdeutsche Periode
n Merkmal ist wesentlich liberalerer Ton reduziert durch -
n 1835 wurde vom Frankfurter Bundestag ein Verbot jeder Form von Tendenzpoesie ausgesprochen
n vierte Phase zwischen 1835 und 1840
n rein äußerlich betrachtet biedermeierlich wie die 20-er Jahre
n trotz aller Zensur wesentlich gespannterer Eindruck , da zu nationalen Gruppierungen gegen die Metternichsche Restauration noch in steigendem Maße politisch liberale Widerstände hinzukommen
n fünfte Phase zwischen 1840 und 1848
n unmittelbare Vorbereitung der Märzrevolution und der Wahlen zum Frankfurter Paulskirchen-Parlament
Autoren des Vormärz
Georg Herwegh ( 1817 - 1875)
n Sohn eines Stuttgarter Gastwirts
n mußte nach unehrerbietigem Verhalten Theologiestudium abbrechen
n arbeitete dann als Journalist und Übersetzer
n 1839 Flucht in die Schweiz nach Beleidigung eines Offiziers
n dort schrieb er Aufsätze zu Literatur und Politik für die liberale " Deutsche Volkshalle"
n 1841 bis 1843 erschienen seine "Gedichte eines Lebendigen", die in Preußen sofort verboten wurden ( sehr großer Verkaufserfolg )
n nach einer Audienz beim preußischen König wurde er des Landes verwiesen
n 1843 Veröffentlichung des zweiten Teils seiner Gedichte und Umzug nach Paris
n Niederlage seines Freiwilligencorps im Revolutionsjahr und Flucht in die Schweiz
n weiteres Leben in Zürich und nach einer Amnesie in Baden-Baden
n gegen ende seines Lebens schrieb er auch Lieder für Lassalles Arbeiterverein und die Sozialdemokratische Arbeiterpartei
n die Gedichte der Spätzeit erschienen gesammelt erst nach seinem Tode unter dem Titel " Neue Gedichte"
Wesen:
n Zeit seines Lebens Radikaldemokrat
n zunehmends illusionsloser
n kritisiert Nationalsozialismus des Bismarkschen Preußens und die Annexion Elsaß-Lothringens
n definiert Poesie als künstlerische Vorläuferin der politischen Tat
n gegen kunstlose Tendenzpoesie
Georg Weerth (1822 - 1856)
n Sohn eines Generalsuperintendenten
n zunächst Buchhalter und Journalist in Köln
n ging 1843 nach Bradford (Yorkshire) wo er Friedrich Engels zum Freund gewann
n in dieser Zeit entstanden " Skizzen aus dem sozialen und politischen Leben der Briten" ,"Das Blumenfest der englischen Arbeiter" 1845 sowie "Die Lieder aus Lancashire" 1845 und andere Gedichte
n Umzug nach Brüssel und Zusammenarbeit mit Karl Marx
n dort schrieb er einen unvollendeten Roman der als "Fragment eines Romans" erst1956 veröffentlicht wurde ( zum ersten mal in der deutschen Literatur ein Arbeiter als Hauptgestalt )
n Feuilletonchef der kommunistischen "Neuen Rheinischen Zeitung" in ihr seine "Humoristische Skizzen aus dem deutschen Handelsleben"
n 1845 -1848 erschienen seine ersten Kapitel in der "Kölnischen Zeitung" und "Leben und Taten des berühmten Ritters Schnapphanski"
n wegen letzterer erhielt er drei Monate Gefängnis
n Arbeit als reisender Kaufmann
n Tod in Havanna
Wesen:
n Verspottung ganz bestimmter Personen um in ihnen das sozialtypische zu treffen
n geht von der grundsätzlichen marxistischen Gesellschaftskritik aus
Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen