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Jugendstil


Gliederung:


Einführung


Wirkungszeit


Ursprünge




Merkmale


Hauptzentren/ wichtigste Vertreter


Sinn/ Beweggründe


Innenarchitektur


Andere Kunstformen


Ende des Jugendstils und Folgestile


Worterläuterungen


Quellenverzeichnisse




Einführung:


Beim Jugendstil handelt es sich um eine international bedeutsame Stilrichtung in der angewandten und bildenden Kunst an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, die sich vor allem in der abendländischen Kunst niederschlägt. Sie findet ihre Ausprägung außer in der Malerei und der Bildhauerei besonders in der Architektur und Innenarchitektur, im Möbeldesign, in der Plakat-, Glas- und Textilkunst, der Keramik und der Buchillustration, aber auch in den Bereichen Literatur und Musik schlägt sie sich nieder.

Diese Stilrichtung ist eine Reaktion auf die Geschehnisse dieser Zeit und dabei vor allem auf die rasch voranschreitende industrielle Revolution. Sie hat zur Folge, dass das traditionelle Handwerk seine starke Stellung verliert und der billigeren und massenhaften Fertigung der modernen Industriestätten weichen muß. Gegen diese Entwicklung entstehen schon früh Gegenbewegungen, vor allem in England, wo die industrielle Revolution ihren Ursprung hat. William Morris ist dabei mit seiner Arts and Crafts (Kunst und Handwerk)- Bewegung einer der wichtigsten Vorläufer des Jugendstils. Die von ihm gegründeten Werkstätten sollen in Konkurrenz zur zerstückelten Industrieproduktion hochwertiges Handwerk erhalten. Aus diesen Gründen ist der Jugendstil vor allem eine Suche nach einer neuen Identität in einer sich rasch verändernden Welt. Seine Vertreter versuchen eine Einheit von Baukunst, Malerei, Plastik und Kunstgewerbe im Sinne eines Gesamtkunstwerks herzustellen. Statt zu einer Spezialisierung kommt es bei ihnen zur ganzheitlichen Gestaltung von Architektur, Einrichtung und Dekor aus einer Hand. Häuser werden oft samt Einrichtung bis hin zum Eßbesteck gestaltet. Leider sind diese Wohnsets für die Breite des Volkes unerschwinglich und das gilt häufig für den Jugendstil allgemein. Die angestrebte Durchdringung aller Kunstbereiche findet nie statt, so dass man sich meist damit begnügen muss, dass zum Beispiel schlichtere Wohnbauten mit Jugendstilelementen nur verziert werden. Der ursprüngliche Gedanke, Kunst und Alltag miteinander zu versöhnen und Kunst so auch im Alltag erlebbar zu machen, entwickelt sich in jedem Land anders. Es gibt unterschiedliche Strömungen und Richtungen, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Allen gemeinsam ist die Wendung gegen den Historismus, der an althergebrachte Formen und Regeln anschließt und der zentrale Begriff der Schönheit.


2. Wirkungszeit:


Die Zeit, in der sich der Jugendstil entwickelt, ist geprägt von Neuerungen und Umbrüchen, alles befindet sich im Wandel. Erfindungen und wichtige geschichtliche Ereignisse wirken auf die Menschen dieser Zeit ein. Die Wirkungszeit des Jugendstils beginnt ca. 1890 und geht zu Beginn des Ersten Weltkrieges ihrem Ende entgegen. Um zu verdeutlichen, was sich zu dieser Zeit alles ereignet, diese Zeitliste:


1861: erste Anfänge des Jugendstil mit William Morris

1892: Münchner Sezession wird gegründet

1893: erste Anfänge des Jugendstils in Mitteleuropa

1895: erste Anfänge des Jugendstil in Deutschland


1897: Beginn der Sezession in Wien

1899: Gründung der Berliner Sezession

1900: Weltausstellung und Olympiade in Paris; imperialistische Großmächte werfen in China den antieuropäischen Aufstand des "Boxer"- Geheimbundes blutig nieder

1901: Theodore Roosevelt wird Präsident der USA; Thomas Mann veröffentlicht seine Buddenbrooks

1902: Der russische Sozialist Leo Trotzkij flüchtet aus der ostsibirischen Verbannung nach London

1903: Erster Motorflug der Gebrüder Wright mit einem Doppeldecker; Margarethe Steiff führt auf der Leipziger Messe ihren "Teddy" vor

1905: Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt- Rottluff gründen die expressionistische Künstlervereinigung "Brücke"

1910: allmähliches Ende des Jugendstils; Igor Strawinsky komponiert das Ballett "Der Feuervogel"

1912: Untergang der Titanic

1913: Der indische Dichter und Philosoph Rabindranath Tagore erhält den Literatur- Nobelpreis

1914: Attentat auf den Erzherzog von Österreich, Franz Ferdinand, in Sarajewo führt zum Ausbruch des ersten Weltkrieges (bis 1918); Henry Ford beginnt mit der Fließbandproduktion des Modell-T

1917: Oktober- Revolution in Rußland stürzt das Zarentum; Lenin, Trotzkij und Stalin errichten die Sowjetunion

1919: Die Weimarer Republik wird ausgerufen; Beginn der Prohibition in den USA

1925-1930: Reste des Jugendstils gehen in den Art Deco oder ins Bauhaus über


Ursprünge:


Die Industrialisierung ist mit ungekannten wirtschaftlichen, technischen und gesellschaftlichen Veränderungen verbunden. In den hoch entwickelten Staaten leben die meisten Menschen nun nicht mehr auf dem Land und arbeiten im Agrarbereich, sondern in der Großstadt, wo sie sich in der industriellen Produktion verdingen und unzureichende Wohnbedingungen vorfinden. In extrem dicht bebauten Häuserblocks, überbelegt und oft wegen des Profitstrebens der Eigentümer nur mangelhaft instandgehalten, müssen viele Menschen in größter Enge leben. Die sanitäre Ausstattung ist meist ebenso unzureichend wie die Besonnung und Belüftung der Wohnungen. Sogenannte "Armutskrankheiten" wie Rachitis und Tuberkulose sind an der Tagesordnung. Unübersehbar rühren diese Zustände von der Benachteiligung breiter Kreise der Bevölkerung her. In solchen Gegenden, die nicht nach sozialen oder hygienischen Gesichtspunkten, sondern einzig nach den Kriterien der profitabelsten Ausnutzung des Baulands entstanden sind, in denen es so end- wie baumlose Straßenzüge gibt, wohnen nur jene, die sich nichts Besseres leisten können - Arbeiter. Zu Beginn des 20. Jh. heißt die Reaktion auf diese ebenso unmenschlich wie unnatürlich erscheinenden Zustände zunächst einmal "Zurück zur Natur". Die Feindlichkeit gegenüber der modernen, mit der Industrialisierung entstandenen Großstadt bleibt deshalb nicht nur auf die Arbeiterschaft beschränkt, denn auch viele Angehörige bessergestellter Schichten fühlen sich vom Tempo der technologischen und daraus resultierenden gesellschaftlichen Entwicklungen überfordert und von der Natur entfremdet. Unbebautes Land gibt es nur außerhalb der Großstadt und ist deshalb meist nur am Wochenende erreichbar. Die Lebensreform wird zum vieldiskutierten Thema und findet ihren Ausdruck im Jugendstil, der die menschliche Entwicklung in Einklang mit der des Universums bringen will. Da die Geschichte offenbar keinen Stil anbietet, mit dem man die neue Zeit angemessen ausdrücken kann, orientiert man sich bei der Suche nach einem neuen Stil an dem Vorbild der Natur.


Merkmale:


Da sich der Jugendstil vor allem an der Natur orientiert, gibt es hier vor allem lange geschwungene Linien, vegetabile Formen und gekurvte Linien, die an Wellen, Flammen, Blumenranken oder wehende Haare erinnern.

lange, geschwungene Linien, die sich die organischen Formen von Pflanzen zum Vorbild nehmen

vor allem repräsentative Villen und Wohnhäuser wurden mit Jugendstil-Elementen geschmückt

diese Kunstbewegung wurde von rein künstlerischen Bestrebungen getragen

die Architekten des Jugendstils richteten ihre Blicke in die Zukunft

anstatt reaktionär die industriell gefertigten Werkstoffe wie Eisen und Glas abzulehnen, stürzten sich die Architekten auf die neuen Materialien und schöpften deren Möglichkeiten voll aus

die Möglichkeit, Eisen zu schmieden und mit ihm naturalistische Ornamente zu formen, war für die Jugendstilarchitekten von größter Bedeutung

kurvenreiche, dünne Eisenträger, Stützen und Geländer verunsicherten das bisher übliche Stabilitätsgefühl, das sich gewohnheitsmäßig nur mit dem massiven Stein verband

die äußere Erscheinung des Kunstwerks wird durch verfremdete Naturformen bestimmt

es gilt der Grundsatz, dass die moderne Kunst ihren eigenen künstlerischen Gesetzen folgen und

hat etwas Elitäres an sich

Formen aus früheren Stilen werden auf ursprüngliche, "gewachsene" Linien zurückgeführt

flächig-lineare geometrische Ornamente mit einer Tendenz zum Asymmetrischen

edle, oft exotische Materialien in vollendeter handwerklicher Verarbeitung

starke Neigung zum Kunstvollen, Elitären

wesentliches Anliegen ist die Aufhebung der Trennung zwischen Kunst und Leben sowie zwischen den einzelnen Künsten

viele Jugendstilkünstler betätigten sich auf mehreren Gebieten

es wird versucht, die Natur, die in den wuchernden städtischen Ballungszentren zu verloren gehen droht, in Kunst und Alltag zurückzubringen

starke Einflüsse aus der japanischen Kunst mit ihren Farbholzschnitten, dem französischen Spätimpressionismus und vor allem durch den Anspruch künstlerischer Formgebung, wie der von William Morris

vegetabile Formen, gekurvte Linien, die an Wellen, Flammen, Blumenranken oder wehende Haare erinnern

auch bewegte abstrakte Formen, vor allem Ornamente und diese sogar an den Wolkenkratzern Chicagos

sehr persönlich gestaltete und funktional gerichtete Häuser im Stil der Zeit vor der Renaissance

die Häuser wirken eher gewachsen als konstruiert und sind deshalb zeitlos

edle Materialien, kostbare Intarsien, luxuriös, teuer, elegant

am Anfang üppiges pflanzliches Dekor, später Verhärtung und Geometrisierung

der Jugendstil borgte sich Motive von Quellen, wie variierte japanische Drucke, gotische Architektur und die symbolische Gemälde aus dem 18. Jh. des englischen Dichters und Künstlers William Blake, um einen sehr dekorativen Stil mit starken Elementen der Phantasie zu schaffen

neue Materialien wie Stahl, Eisen und Glas fanden rasche Verbreitung Vielfältigkeit der Materialien ermöglichten neue Ausdrucksmöglichkeiten in Form und Farbe

die Form eines Gegenstandes wurde aus den Gegebenheiten seines Materials und seiner Funktion entwickelt Materialgerechtigkeit wurde zur Forderung

Gegenstände des täglichen Gebrauchs sollen sowohl zweckmäßig als auch schön gestaltet werden

Stilvolle Festlichkeit und leichte Heiterkeit

Der Jugendstil schätzte die "Stimmung", die von Formen, Farben, Ornamenten und Beleuchtung ausgelöst wird

Der Alltag wird verklärt, das Ideal wird ein wohlklingend-harmonisches Dasein

Durch seinen elitären Zug wird es zu einer Kunst für Kenner

Er hat eine musikalische Komponente, da er Harmonie, sanfte Töne und Stimmung schätzt

Er strebt nicht nach naturalistischer oder realistischer Nachahmung, sondern in allem nach "Stil"

Das Banale und Alltägliche ist ihm verhaßt, er fordert den stilvollen Rahmen und das krönende Ornament

Gewisse weltferne Künstlichkeit, Märchenhaftigkeit, Idealität

Der Baukörper ist klar gegliedert, die Außengliederung erfolgt nach geometrischen Prinzipien

Einem festen Baukörper entspricht ein beschützendes Dach

Spielzeughaft, jugendlich, naiv, freundlich, wohnlich

Die verstärkte Vertikalität der Gotik kam der Oberfläche des französischen Jugendstils manchmal sehr nah


Hauptzentren und deren wichtigste Vertreter:


Österreich:

Im Hauptzentrum des Landes in Wien bekommt der Jugendstil den Namen "Sezessionsstil", wobei Sezession Abspaltung bedeutet. 1897 gelingt hier der Durchbruch und ihren Namen trägt sie, weil sie als Abspaltung von der bisher vorherrschenden Kunstauffassung und Formensprache handelt. Aus dem Streben nach einer neuen, zweckmäßigen und formschönen Baukunst entwickelt sich hier ein streng geometrischer Stil, ohne jedoch völlig auf schmückende Rahmenornamente zu verzichten. Hauptvertreter sind hier Otto Wagner und Josef Maria Olbrich.


Belgien:

Hier bekommt der Jugendstil den Namen "Art Nouveau" und gründet sein Hauptzentrum in Brüssel. Hier entstehen ausdrucksvolle Fassaden mit fortlaufenden Schlangenlinien, deutlich erkennbaren strukturellen Elementen, elegant geschwungene Treppen, sowie Treppen, Balkone und Tore aus Gußeisen. Hauptvertreter sind Victor Horta, Henry van der Velde und Paul Hankar. Paul Hankar geht in seiner Baukunst von den Errungenschaften der französischen Ingenieure und Konstrukteure seiner Zeit aus, bereichert sie jedoch durch neuartige, florale Ornamentformen. In Belgien errichtet er zahlreiche Wohnhäuser, die durch ausgewogene Gliederung, Zweckmäßigkeit und den bis ins letzte Detail ausgefeilten Art-nouveau-Dekor bestechen.


Frankreich:

Seine Bezeichnung geht auf die Galerie La Maison der l`Art Nouveau zurück, die der Hamburger Kunsthändler Siegfried Bind Ende des 19. Jh. in Paris eröffnet hatte. Dieses Geschäft wurde mit der Absicht eröffnet, im Gegensatz zu den damals üblichen Stilimitationen nur Gegenstände modernen Stils zu verkaufen. Entwickelt hat sich diese Stilrichtung hier aus Gegenströmungen zum Impressionismus. Paris war um 1900 die Hauptstadt der Kunst und des Geschmacks. Seine Bevölkerung schätzt modische Neuerungen. Erlaubt ist hier, was gefällt und auffällt, soweit es im Rahmen des guten Geschmacks bleibt. Es überwiegt hier die florale Richtung, der hier vor allem von E. Andre, E.Vallin und Hector Guimard vertreten wird. Guimard ist hier allerdings führend, der unter dem Einfluss von Victor Horta einen eigenen Stil prägt, der besonders gut in seinen exotischen Entwürfen für die Metroeingänge in Paris zur Geltung kommt. Die Eingänge aus Gußeisen wirken wie bizarre Baldachine, das Material ist flüssig geformt, pflanzliche, gespannte, federnde Linien tragen und überschneiden sich.


England/ Schottland:

Den Jugendstil bezeichnet man hier als Art Nouveau, Modern Style oder auch Liberty, der sich von Glasgow aus im ganzen Land verbreitet. Anstelle von vegetabilen Elementen wird der Stil hier durch schwer lastende stereometrische Grundformen geprägt. Neben glatten, fast bedrohlich wirkenden Natursteinflächen sorgen große Fenster für eine Öffnung der Fassade. Diese Richtung findet vor allem durch jährlich stattfindende Ausstellungen, die es seit 1888 gibt, rasche Verbreitung, wobei Einflüsse auf die europäische Kunst vor allem von der Zeitschrift "The Studio" ausgehen. Als bestes Beispiel dient hier wahrscheinlich der eher nüchterne kunstgewerbliche Bau der Glasgow School of Arts. Seine wichtigsten Vertreter findet der Jugendstil hierzulande in W. Morris, A. H. Mackmurdo, C. F. A. Voysey, C. R. Ashbee, W. R. Lethaby und Charles Rennie Mackintosh. In Mackintoshs Bau- und Dekorationsstil verbinden sich harmonisch sanft geschwungene Linien und zart schimmernde Farben mit wieder verfestigten rechteckigen Formen und dem reinen, strengen Weiß des Rahmenwerks.


Italien:

Hier wird der Jugendstil unter den Namen Stile florale und Style Liberty bekannt, wobei Style Liberty als Erinnerung an das von Arthur Liberty gegründete Geschäft erinnern soll, das für die Propagierung des Stils auf dem europäischen Festland von entscheidender Bedeutung ist. Wichtigster Vertreter ist hier R. d'Aronco.


Spanien:

In Spanien erhält der Jugendstil den treffenden Namen Modernismo und wird vor allem in Barcelona praktiziert. In Spanien gibt es nur zwei bedeutende Künstler dieses Stils: L. Demenech und A. Gaudi. Vor allem Antonio Gaudi macht sich um den Jugendstil verdient. Durch seine Entwürfe in den Bereichen Architektur und dekorative Kunst erfährt der Jugendstil durch seine kühn geschwungenen Linien und dessen organische Formgebung eine sehr persönliche Ausprägung. Er erweckt in seinen einfallsreichen, vielgestaltigen Bauten in Barcelona den Eindruck eines lebenden Organismus, losgelöst von der steinernen Hülle. Er begnügt sich nicht wie viele andere Künstler damit, seine Gebäude nur zu schmücken, der Jugendstil bestimmt seine ganzen Gebäude.


USA:

Auch hierher gelangt der Jugendstil und findet vor allem in Form von Plakaten Verbreitung. Führender Vertreter ist der Kunsthandwerker, Juwelier und Maler Louis Comfort Tiffany, der vor allem durch seine preziösen Glasvasen, seinen Schmuck und seine bunten Lampenschirme bekannt wird.


Deutschland:

Auch an Deutschland geht der Jugendstil nicht spurlos vorbei. Sein Name leitet sich von der 1896 gegründeten Zeitschrift "Die Jugend" ab, die ihren Namen auf die Jugendlichkeit und Neuartigkeit des Denkens bezieht. Ausgehend von München, wo 1892 die Sezession gegründet wird, entwickeln sich hier direkt mehrere Hauptzentren. Aktiv beteiligt am deutschen Jugendstil sind Peter Behrens, August Endell, Hermann Obrist, Josef Maria Olbrich und R. Riemerschmied.


Sinn und Beweggründe:

der tschechische Kunstkritiker Xaver Salda formulierte so:

" Zweck ist, an der Verschönerung des Lebens zu arbeiten, am Ganzen zu wirken und dem Ganzen zu dienen Einheit von Kunst und Leben, wird Gegenstand unseres Hoffens Wir wollen eine neue Ehe zwischen Kunst und Leben, eine neue Weihe des Alltags, eine neue Einheit von Schönheit und Arbeit, von Schönheit und Wirklichkeit, eine neue Religion der Menschlichkeit die dauernd auch in den kleinsten unserer Häuser und in den unruhigsten unserer Gassen, in unseren Gärten, in unseren Uferstraßen, an unseren niederen Schulen und Hochschulen, in unseren Werkstätten und in unseren Krankenhäusern Wohnung nehme".


Innenarchitektur:

Am eindrucksvollsten und geschlossensten äußert sich der Jugendstil auf dem Gebiet der Innenarchitektur und Raumausstattung

Möbel sind größtenteils aus wertvollen Edelhölzern, in Verbindung mit Gold und Bronze gefertigt; sie sind flächig und dekorativ und zeigen bewegte Wellenlinien, sowie stilisierte Ornamente aus der Natur; weiterhin stehen Schnörkel und starkes Detailbewußtsein im Vordergrund

(Sitz-) Möbel werden den organischen Bewegungsfunktionen des menschlichen Körpers angepaßt

Andere Kunstformen:

Schmuckstücke zielten stets auf die Komposition von Bauelementen, jedoch ohne eine malerische Verschmelzung; es entstanden in diesem baustilartigen Kompositionsprinzip Modelle, die sich zu großen Kolliers, Gürtelschließen und Armbändern leicht zusammenfügen lassen


Ende des Jugendstils und seine Folgestile:

Wie auch alle anderen Stile vor ihm, so findet auch der Jugendstil ein viel zu frühes Ende. Soziale Veränderungen zu Beginn des Ersten Weltkrieges zwingen ihn allmählich in die Knie. Schon 1905 entwickelt sich der Expressionismus, aber erst nach dem Krieg ändern sich die Umstände dahingehend, dass sich das Verständnis der Kunst, der Architektur und des Kunsthandwerks tatsächlich ändern. Jugendstil- Elemente spielen in den folgenden Stilen Art Deco, Bauhaus, Expressionismus, Funktionalismus und Internationalem Stil aber weiterhin eine Rolle und verschwinden nicht ganz. Wiederbelebt wird der Stil kurzzeitig in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts, wo ein Stil teilweise an den Jugendstil anknüpft und deshalb Neojugendstil genannt wird.









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