Die Epoche des Sturm und Drang erhielt ihren Namen aufgrund des gleichnamigen Dramas "Sturm und Drang" von Friedrich Maximilian Klinger.
Das Drama ist zur Zeit des Sturm und Drang die literarische Hauptform.
Symptomatisch für das Drama sind die lockere Szenenfolge, Massenaufgebote, leidenschaftlich geführte, ungebändigte, rhythmische freie Sprache.
Vertreter des Sturm und Drang
Friedrich Maximilian Klinger ("Sturm und Drang")
Friedrich Schiller ("Die Räuber")
Johann Wolfgang von Goethe ("Die Leiden des jungen Werther")
Jakob Michael Reinhold Lenz ("Der Hofmeister")
Weitere Vertreter waren: Hamann, Herder, Leopold, Hölty, Voß und Stolberg.
Geschichtlicher Hintergrund
- Deutschland bzw.
Mitteleuropa = Heiliges Römisches Reich Deutscher Nationen
- Nation ist in viele verschiedene Territorien zersplittert (Königreiche,
Herzogtümer etc.)
- Absolutismus(Despotismus) war vorherrschend
starkes Gefälle in kultureller, ökonomischer, sozialer und politischer Sicht
Protest gegen:
1. absolutistische Obrigkeiten in deutschen Staaten sowie die höfische Welt
des Adels (sprich den Absolutismus)
2. das bürgerliche Berufsleben, welches man für eng und freudlos hielt, ebenso
wie die bürgerlichen Moralvorstellungen
3. die überkommene Tradition in Kunst und Literatur
Ziele der Stürmer und Dränger
Aufdecken der Missstände in Deutschland durch Dichtungen
Probleme der Menschen und der Politik in Form von Schauspielen zu lösen
da die vorherrschenden Verhältnisse( wie Kleinstaaterei, Machtmissbrauch der Fürsten, Rechtsunsicherheit und Zensur) Schriftstellern keine andere Möglichkeit gab, sich ins politische Leben einzumischen
berühmte Beispiele: Schiller ("Kabale und Liebe") und Goethe ("Götz von Berlichingen")
oft blieb es jedoch nur beim Versuch die Probleme zu lösen
Auerbach (dt. Literaturwissenschaftlicher aus dem 19. Jh.) 'Es ist zu bedauern, dass Schiller viel genauer wusste, wogegen als wofür er kämpfte.'
"Vergöttlichung" der Natur im Gegensatz zur Aufklärung
Der Sturm und Drang steht auf der einen Seite für Vitalität und Ursprünglichkeit und auf der anderen Seite für Gefühlsbetontheit
Geniezeit
Genie ist die schöpferische Energie des Künstlers
Kants Definition: 'Genie ist die angeborene Gemütslage (Ingenium), durch welche die Natur der Kunst die Regel gibt.'
'Der Genius ist der einem Menschen eigentümlich bei der Geburt mitgegebene, schützende Geist, von dessen Eingebung jene originalen Ideen stammen.' (Kant)
Kunst ist nicht erlernbar, sie wurzelt in Vermögen, die rational nicht fassbar sind
ebenso die Natur, die nicht ausdefiniert werden kann
man muss sich in die Kunstwerke hineinversetzen und sie nicht auf ihre Baugesetze reduzieren
Geniezeit: - keine irrationale Bewegung, denn der Gefühlskult ersetzt die
Aufklärung nicht, sondern ergänzt sie, da die Theoretiker und Dichter der Zeit
durch die Erziehung zu sehr von den Denkstrukturen der Aufklärung geprägt
wurden
- Motive der Aufklärung, wie der Kampf gegen den Despotismus, werden auch im
Sturm und
Drang weiterverfolgt
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