Diese monarchistische Regierungsform, die sich in Europa im 16. - 18. Jht. entwickelte, gelangte in Frankreich zu ihrer ersten Blüte. Kardinal Richelieu als erster Minister Ludwigs XIII. und Kardinal Mazarin als Regent für den noch minderjährigen Ludwig XIV. beseitigten die religiöse und politische Zersplitterung Frankreichs (Adelsaufstände, Hugenotten) und machten es zur Führungsmacht in Europa. Ludwig XIV, (1638-1715) der Sonnenkönig, hat die gesamte Macht im Staate inne, ihm werden die Worte "L`ètat c`est moi" in den Mund gelegt.
Der König ernennt keinen Premierminister und bestellt vor allem tüchtige Bürgerliche zu Ministern. Die tragenden Säulen der Macht des absolut herrschenden Königs bilden die Beamten, (dem König direkt verantwortliche bürgerliche Intendanten kontrollieren die Verwaltung und Gerichtsbarkeit in den Provinzen), das stehende Heer und die merkantilistische Wirtschaft. Der König agierte auch als höchste geistliche Instanz.
Der absolutistische Staat Ludwigs XIV. diente vielen anderen europäischen Staaten als Modell. Einrichtungen, die uns heute selbstverständlich sind wie staatliche Verwaltung, staatliche Wirtschafts- und Kulturpolitik, ein Heer wurden damals geschaffen.
Maria Theresia (Reg. 1740-1780) und Joseph II. (Mitreg. ab 1765, 1780-1790)
Leopold II. (1790-1792) T Großherzog der Toskana, Reformen im Geist der Aufklärung, plant Verfassung u. Mitwirkung der Untertanen an der Regierung, erkennt dass Herrscher einmal überflüssig sein werden.
Reformen unter Maria Theresia:
Staatsreform: 1749 durch Graf Haugwitz: Aufbau einer staatlichen Zentralverwaltung für die österr. und böhm. Länder zur Schwächung des Adels
Unterteilung in Zentralstellen, Gubernien (Landesregierungen) und Kreisämter (Bezirkshauptmannschaften)
Finanzwesen: Steuerbewilligung auf 10 Jahre, Grundsteuer auch für Kirche und Adel aber geringer, Erfassung der Untertanen durch Volkszählung und Grundbuch (Maria Theresianischer Kataster), Einführung von Hausnummern.
Justiz: Gewaltentrennung, Vereinheitlichung des Rechts und Kodifizierung des Gesetzes, erst 1776 Abschaffung der Folter
Schulwesen: Gerhard van Swieten, Jesuiten verlieren Einfluß auf Universitäten, Einrichtung von Grundschulen und Normalschulen mit dem Ziel der allgem. Schulpflicht für Buben u. Mädchen, 30% besuchten eine Schule
Soziales: Bauernschutz, Beschränkung der Robot und der Abgaben, Kreisämter überwachen Einhaltung, schwächt den Adel, Abschaffung der Leibeigenschaft auf den Krongütern
Kirche: Abschaffung der Feiertage, unterstellt die Kirche als Grundbesitzer der Kontrolle des Staates, Nichtkatholische zwar nicht vertrieben doch in die entferntesten Teile des Reiches deportiert.
Finanzen: Plan einer allgem. gleichen Grundsteuer, Bauern sollten freie, erbliche Grundpächter werden, Robot und Feudalabgaben durch streng geregeltes Pachtgeld ersetzt werden - Widerstand des Adels und der Bauern - Fehlschlag, Aufstände in Ungarn
Wirtschaft: Reformen im Sinne des Kameralismus (Sonnenfels, Justi) ("Stärkung der Macht des Staates nach außen und der Wohlfahrt nach innen"). Stärkung der Wirtschaft!
Staat müsse für Vollbeschäftigung sorgen, Gründung neuer Manufakturen, Abschaffung der Binnenzölle, Entwicklung der heimischen Produktivkräfte, neue Anbaumethoden in der Landwirtschaft, Viehzucht, Ausbau des Straßennetzes.
Justi: trat für freien Handel ein, Geld ist Tauschmittel das frei zirkuliern muss
Sonnenfels: Angebot-Nachfrage, Staat muss Angebot kontrollieren
Soziales: 1781/1785 Abschaffung der Leibeigenschaft, Bauern dürfen heiraten, Land beim Adel, Errichtung des AKH u. Arbeits- und Waisenhäuser, Öffnung des Praters und des Augartens für die Öffentlichkeit
Bildung: Universitäten unter staatlicher Kontrolle, teilweise Abschaffung der Zensur
Kirche: 1781 Toleranzpatente für evang./orthodoxe Christen und Juden, Aufhebung von Klöstern, Errichtung eines Religionsfonds aus welchem die Priestergehälter bezahlt wurden. Gründung von 3200 Pfarren und Kaplaneien, Priesterausbildung in staatlichen Generalseminaren.
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