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Barock

Das Barock


Der Begriff "Barock" stammt aus der Kunstgeschichte. Er bezeichnet den neuen, prunkvollen Baustil, wie er zuerst in Italien aus der Renaissance hervorging.



Politischer, sozialer und kultureller Hintergrund


30-jähriger Krieg von 1618 - 1648 (ausgelöst durch die Reformation)
Deutschland zerfiel in viele Einzelstaaten, daher gab es viel absolute Fürsten

in Frankreich entstand unter Ludwig XIV (Sonnenkönig) der Absolutismus
und Finanzminister Jean-Baptiste Colbert schuf Merkantilismus
Frankreich hatte auch die politische Vormachtstellung inne



2. Türkenbelagerung in Wien unter Mustafa Befreiung durch Prinz Eugen



Die politischen, sozialen und kulturellen Faktoren


Träger der Barockkultur waren die Fürstenhöfe. Die Herrscher - weltliche und geistliche - regierten absolut und ahmten das Vorbild des französischen Könighofes in Versailles nach (zB Prunkentfaltung u. Mätressenwirtschaft). Ein neuer Hofadel entstand, dessen Aufgabe es war, ein strenges Zeremoniell zur Erhöhung, sogar zur Vergöttlichung des Fürsten einzuhalten die Kultur hat sich zu einer höfisch aristokratischen Kultur entwickelt. Die Bürger haben durch den Absolutismus an Macht verloren. Die Literatur steht nicht mehr im Dienste der Kirche sondern im Dienste des Fürsten.


Der Adel feierte Feste, er tanzte in abgemessenen Schritten, jede Bewegung war gleichförmig und geplant. Typisch für diese Zeit waren auch die berühmte Perücke und die aufwendige Kleidung. Viele trugen einen Reifrock.


Fürsten herrschten von "Gottes Gnaden" und waren nur Gott gegenüber für ihr Tun verantwortlich. Die Welt war Schauplatz der "Fortuna". Ihre Symbole waren das Füllhorn und das Rad, das sich dreht.


Die Landesfürsten und das Großbürgertum waren sehr reich, der Krieg führte zu einem Niedergang der Bürger und Bauern. An den Fürstenhöfen wurde die Mätressenwirtschaft betrieben.



Das barocke Lebensgefühl


Die gesamte Dichtung im Barock ist von einem bestimmten Lebensgefühl geprägt. In diesem Gefühl stehen sich immer zwei Gegensätze gegenüber: Diesseits und Jenseits, Schein und Sein, Spiel und Ernst usw. Charakteristisch für diese Grundstruktur der Gegensätze ist die Absicht der Autoren den Leser in kunstvoller Weise zu beeinflussen. Dies wird durch Allegorien versucht zu erreichen (allegorische Figur zB der Sensenmann). Der Autor versucht seine Gedanken in Bilder zu fassen, um dem Leser diesen Gedanken näher zu bringen.


Der Wechselhaftigkeit des Glücks entspricht das Motiv der Vergänglichkeit = vanitas-Gedanke, dem man in der Literatur und in der Malerei begegnet. Darunter versteht man, dass die menschliche Schönheit nur ein Schein und vergänglich ist und sowieso alles menschliche Sein dem Tode verfallen ist. ZB der Sensenmann war Symbol für die Vergänglichkeit des Menschen.

Das Carpe-diem-Motiv befasst sich mit dem spielerischen Diesseitsüberschwang dieser Zeit.


Das Lebensgefühl des Barockmenschen ist gekennzeichnet durch die Spannung zwischen gierigen Lebensgenuss und Todesmystik barocker Dualismus



Architektur


typisch waren

Kuppelbauten

vergoldete Verzierungen

Stuckarbeiten (zB Engel)

Deckengemälde

 
Der Barockstil ist

wuchtig

prunkvoll

zum Teil beschwingt

dynamisch



Prunkvolle Schlösser wurden gebaut, weitläufige Parkanlagen eigen die Beherrschung der Natur: Bäume wurden zu Kugeln und Kegel geschnitten, die Blumenbeete nach geometrischen Formen angelegt. In den riesigen Gärten befanden sich außerdem noch Brunnen, kleine Wege und Pavillons. Dies war der "französische Gartenstil".

Berühmtes Beispiel:

Schloss Schönbrunn


Neben vielen Schlössern wurden auch noch zahlreiche Kirchen und Klöster gebaut. Gekennzeichnet waren alle Bauten durch übermäßigen Prunk, der auf die normalen Bürger Eindruck machen sollte.


Die Weiterentwicklung des Barock Mitte des 18. Jahrhunderts nannte man Rokoko etwas feiner, zarter, beschwingter


Berühmte deutsche Barockarchitekten:

Fischer von Erlach
Schloss Schönbrunn in Wien
Schloss Klessheim in Salzburg
Winterpalast von Prinz Eugen
Karlskirche in Wien

Lukas von Hildebrandt:
Schloss Belvedere
Palais Schwarzenberg
Schloss Mirabell (Salzburg)

Jakob Prandtauer
Stift Melk
St. Florian


Musik


Um 1600 entstand die neue Form der Oper, daneben sakrale (= kirchliche) Formen, nämlich das Oratorium (ähnlich wie die Oper, aber ohne Bühnenbild) und die Kirchenmusik. Es entstand auch das Generalbasslied und die Generalbassbegleitung Begleitung des Sologesangs Monodie. Sie wurde für das Barock typisch.


Auch die Orgelmusik hatte eine wichtige Bedeutung im Barock.

In der Kammermusik entstanden die ersten Trio- und Solosonaten.


Die Musik diente vor allem der Verherrlichung Gottes (Kirchenmusik) und zur Unterhaltung des Adels (zB Joseph Haydn war Musiker am Hofe des Fürsten Esterhàzy). Die wichtigsten Vertreter der Kirchenmusik waren J.S. Bach und G.F. Händel.


Berühmte Musiker:

Johann Sebastian Bach: schrieb vor allem sakrale Musik, dazu eine Menge von Kantaten und auch Konzerte; berühmt ist er auch durch das "wohltemperierte Klavier"

Georg Friedrich Händel:
großer Vertreter der Barockoper Wassermusik, Feuermusik
berühmt ist auch sein Händel Halleluja (Oratorium)


Die Musik von Bach, Vivaldi oder Händel enthält noch heute eine Klarheit, die alle menschlichen Gefühle anspricht und mit ihrem Takt die Menschen entspannt und stressfrei macht.



Die Literatur des Barock


Die Barockdichtung war mit wenigen Ausnahmen keine Erlebnisdichtung (kein subjektives Empfinden). Unter der Dichtung verstand man viel mehr die Beherrschung der Sprachmittel.


Man war der Meinung, Dichtung sei erlernbar. Je höher der Stil, desto höher sollten die rhetorischen Figuren sein (= Schwulst):

Folgende rhetorische Mittel standen im Vordergrund Metaphern (bildhafter Ausdruck), Wiederholung, Antithese (Gegenüberstellung), Vergleich, rhetorische Fragen, Hyperbel (Übertreibung), Klangmalerei, Exempel, Ellipse (unvollständiger Satz), Synekdoche (ein Teil steht für ein ganzes zB unser täglich Brot) und die Periphrase (Umschreibung).


In der barocken Literatur ist die Betonung auf rhetorische Mittel entscheidend, der Inhalt tritt hinter der Form zurück. Diesen Stil nennt man Manierismus.


Das erste und einflussreichste Lehrbuch der Dichtkunst ist "Das Buch von der Deutschen Poeterey" von Martin Opitz.


Bei den Vorschriften für das Drama folgte Martin Opitz älteren Auffassungen und führte die so genannte Ständeklausel ein: In der Tragödie durften nur Helden, Könige und Fürsten vorkommen. Sie sprechen eine hohe Sprache und weisen die nötige "Fallhöhe" auf. Nur durch den tiefen Fall eines Hochgestellten könne das Publikum erschüttert werden. "Normale" Leute mit einer einfachen Sprache und alltäglichen Geschäften dürfen nur in der Komödie auftreten, da man sich hier über sie lustig machte. Diese Auffassungen herrschten bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts; sie wurden erst vom "bürgerlichen Trauerspiel" durchbrochen.


Der Roman


Es gibt 3 Arten:

Schelmenroman

Schäferroman

heroisch-galanter Roman



Der bedeutendste Schelmenroman des Barock:


Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen

"Der abenteuerliche Simplicissimus"

Grimmelshausen hat in seinem Roman den Lebens- und Leidensweg eines einfachen Menschen in einer Welt dargestellt, die aus den Fugen geraten ist. Er passt sich den verschiedensten Lebenslagen an, wird vom einfältigen Bauernburschen zum Hofnarren, zum Abenteurer und Vaganten, zum Lebemann und Glücksritter und schließlich, nach einer schweren Krankheit zum Einsiedler und Weisen.


Entwicklungsroman vgl. Parzival








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