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Schachnovelle

Schachnovelle' by Stefan Zweig

Stefan Zweig wurde am 28 November 1881 in Wien geboren, lebte von 1919 bis 1935 in Salzburg. Er studierte Philosophie, Romanistik und Germanistik. Darüber hinaus unternahm er zahlreiche Reisen die ihn an die verschiedensten Plätze in der Welt führten.Er diente dem österreichischen Kriegspressehauptquartier während dem ersten Weltkrieg. Nach dem Krieg wandelte er sich zum Pazifisten und ließ sich in Salzburg nieder. Als Jude war er 1935 gezwungen nach England und 1940 nach Brasilien zu emigrieren. Zu dem stand er bei der Bücherverbrennung im Mai 1933 auf der Liste des Nazi-Regimes.1901 veröffentlichte er sein erstes Werk, „Silberne Saiten“.1938 erschien sein Roman „Ungeduld des Herzens“ der von einer behinderten Frau erzählt, die am verlogenem Rollendenken ihres Geliebten zerbricht.


Im Februar 1942 beging er in Petrópolis, Brasilien zusammen mit seiner zweiten Frau Suizid, da er es nicht verkraftete, in sein geliebtes Heimatland Österreich-Ungarn nicht zurückkehren zu können aufgrund dessen, da er den Faschismus verabscheute und als Jude gefährdet war, in ein KZ abgeführt zu werden.


Erzählhaltung

Die Geschichte „Schachnovelle“ wird in der Gegenwart in der Ich Form wiedergegeben.Die Vergangenheit wird von Dr. B. erzählt, aber auch hier in der Ich-Form. Geschichtlicher Hintergrund



Die Geschichte ‚Schachnovelle’ spielt etwa im Zeitraum Jahre 1938-1940, kurz nach der Annexion Österreich-Ungarns durch das Deutsche Reich und der Eröffnung des zweiten Weltkrieges durch den deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939.Dr. B. emigriert nach USA und von dort aus mit einem Schiff nach Buenos Aires, Brasilien.


Hier ist auch eindeutig zu sehen, dass Dr. B. und Stefan Zweig etwas verbindet. Sie teilen nahezu ein gleiches Schicksal. Denn beide werden von den Nazis aus ihrem Leben gerissen und müssen von dem demagogischen, verbrecherischen Regime flüchten. Des Weiteren emigriert Dr. B., wie auch Stefan Zweig, erst nach USA, dann später nach Brasilien.


Beide Pazifisten personifizieren auch ihre Abscheu gegen den Faschismus und wie sehr sie ihr Vaterland vermissen, wobei ein zurückkommen nicht möglich ist.Letzteres hat bei Stefan Zweig tiefe schmerzen hinterlassen, sodass er sich resigniert das Leben nahm, da er die Hegemonial- und Expansionspolitik der Faschisten nicht verkraftete.

Inhaltsangabe

Bei einer Schiffsreise von New York nach Buenos Aires ist auch der Schachspieler, der den derzeitigen Weltmeister stellte, Mirko Czentovic, anwesend.Bei dieser Gelegenheit klärt ein Freund dem Ich-Erzähler über Czentovic Lebensgeschichte auf:


Mirko Czentovic lebte in einem armen verlassenen Ort auf. Sein Vater starb schon recht früh, doch ein Pfarrer nahm ihn, aus Mitleid, zu sich auf.Mirko, ein Mundfauler Junge, der nicht mit anderen Buben spielte, fragte nicht, sondern tat all das, was ihm aufgetragen wurde. Er ergriff nie die Initiative.Wenn er nichts zu tun hatte, saß er im Zimmer und starrte ins leere. Er war nicht fähig, drei Sätze fehlerfrei zu sprechen.Doch seine Lieblingsbeschäftigung war das Zuschauen beim Schachspiel zwischen dem Pfarrer und dessen Freund, dem Gendarmeriewachtmeister.Als diese erneut eine Partie spielten, kam ein Bauer herbeigeeilt, dessen Frau im Sterben lag. Der Pfarrer sollte ihr die letzte Ölung gewähren.Das Schachspiel aber war noch unbeendet. Da fragte der Gendarmeriewachtmeister Czentovic, ob er nicht Lust habe, das Spiel zu beenden. Der kleine Junge willigte ein und besiegte den seinigen Gegenspieler in wenigen Zügen. Dieser forderte die Revanche, welche er abermals verlor.Danach kam Czentovic viel rum. Er musste in der Stadt, in den verschiedensten Schachklubs antreten. Und er verlor kaum. Und dies im zarten Alter von zwölf Jahren.Er lernte die verschiedensten Taktiken und stieg damit bald zum Weltmeister auf.


Doch nach außen hin bleibt er verschlossen. Er ist kein Intellektueller, wie es einst Beethoven oder Rembrandt waren. Nein, er ist schlicht ein primitiver Bauernjunge geblieben, der schamlos und plump aus seiner Begabung mit einer ordinären Habgier herauszuholen versucht, was herauszuholen war.Durch eben diese Begabung des Schachspielens denkt er, alle Denker, seien es Mathematiker oder Philosophen, geschlagen zu haben.Trotzdem ist er nahezu genial im Schachspielen, obwohl er dennoch eine Schwäche besitzt. Er kann keine Partie visuell nachstellen, er kann nicht in Dimensionen denken. Immer hatte er ein Schachbrett parat, mit dem er seine alten Spiele rekonstruiert.


Den Ich-Erzähler interessieren solche monomanischen Menschen. Er versucht nun an diesen Schachspieler heranzukommen. Und wie hätte es anders sein können versucht er es mit einer Partie Schach. Denn womit wäre Czentovic wohl am meisten zu begeistern?Im Salon spielt er eine Partie mit einer Frau und versucht damit Czentovic schachspielerisches Verständnis zu echauffieren.Nach einiger Zeit kam schon der gewünschte Partner. Mcconnor, ein wohlhabender Schotte, der sich keine Niederlage zugestehen konnte erscheint und bietet sich zu einer Partie Schach an. McConnor hatte nicht die geringste Spur einer Chance, dennoch pochte er auf Revanche und fertigte seinen Gegenüber mit ausreden ab, wie, die Zuschauer haben ihn aus der Konzentration gebracht und anderen etwaigen nicht haltbaren Gründen.Auch Czentovic wirft einen flüchtigen Blick auf die Partie, als er in den Salon eintritt.Zweig klärt McConnor über den Schachweltmeister auf. McConnor erfreute dies, er wollte unbedingt seine Chance wahrnehmen und einmal gegen Czentovic spielen. Doch als er Czentovic fragt, sagt ihm dieser, ihm sei erlaubt nur mit einer Gage von 250$ zu spielen. Doch dies erschüttert nicht im Geringsten den unbeirrbaren McConnor, der sofort einen Termin vereinbart. Am nächsten Tag steht schon die Spieltruppe, die unter anderem Zweig und McConnor stellten, am Tisch versammelt. Wie es sich für die Arroganz eines Mannes wie Czentovic verhielt, kam er zehn Minuten zu spät.Bevor die Partie anfängt erklärt, Czentovic, er wolle ihnen für jeden Zug zehn Minuten Zeit lassen, wobei er sich von ihnen entfernte, damit sie ungestört ihre Beratungen führen können.Die erste Partie beendet Czentovic nach wenigen Zügen zu seinen Gunsten.Die zweite Partie verläuft ebenfalls wie die erste.Im dritten Spiel beratet sich die Gruppe wieder mal, da sie versuchen den Hinterhalt zu finden, die ihnen Czentovic stellte. Doch sie finden ihn nicht und gerade als McConnor ziehen will, schreit ein aufgebrachter Mann ‚Nein’. Erschrocken lässt McConnor ab. Der Mann erklärte der Gruppe den Hinterhalt Czentovics, führte sie an und brachte sie auf ein Remis.Czentovic bemerkte den neu hinzugekommenen Mann und stellte ihm die Frage, ob er nicht gewillt sei, noch eine Partie zu spielen. Doch der Mann ließ, entgegen den Hoffnungen McConnors, ab und verlässt in verwirrter Stimmung den Raum.Czentovic stellte sich für den nächsten Tag wieder zur Verfügung. Ich-Erzählers Aufgabe war es nun, den unbekannten Mann zu einer erneuten Partie zu echauffieren.


Als der Ich-Erzähler den unbekannten Mann Namens Dr. B. auf dem Deck antrifft versucht er ihn zu überzeugen, ob er nicht doch Lust habe, beim morgigen Spiel teilzunehmen.Dr. B. aber argumentiert, wie schon zuvor, gegen eine weitere Teilnahme. Er habe seit 25 Jahren das letzte mal Schach gespielt und beherrsche es mit Sicherheit nicht mehr.Der Ich-Erzähler interessiert sich nun zusehends mehr für den Dr. und will herausbekommen, auf welchem Wege Dr. B. diese Begabung des Schachsspielens erlernte. Da beide Zeit haben erzählt Dr. B., warum er doch etwas Schach gelernt haben könne:


Es beging alles mit der Arbeit in einer schlichten Anwaltskanzlei in Österreich.Diese verwaltete das Vermögen der christlichen Klöster.Bevor aber Hitler Österreich annektierte, wurde ein SS Mann in die Kanzlei eingeschleust, der auf etwas gestoßen sein muss. Dr. B. aber vernichtete alle belastenden Unterlagen, bevor er von der Gestapo festgenommen wurde.Dort wurde er nicht aller Erwartungen in ein Konzentrationslager gesteckt, sondern er bekam, dem Anschein nach, eine vorzügliche Sonderbehandlung.In einem Hotel, Hauptquartier der Gestapo, bekam er ein Zimmer mit Schrank, Sofa, Waschküche und Bett. Doch dort befanden sich keine Bücher, keine Stifte und keine Werkzeuge, die dem Suizid Hilfe leisten könnten. Er war ganz alleine, in trostloser Einsamkeit. Der Wärter war immer der gleiche, sodass er keine neuen Personen zu Gesicht bekam.Dies ging 14 Tage lang, bis zum ersten Verhör. Doch er gab nichts preis.Langsam aber sicher verließ ihn die Vernunft in dem ’exzellent ausgestattetem Zimmer’. Der Wahn wollte von ihm Besitz ergreifen.Doch glücklicherweise kam noch ein Verhör dazwischen, indem er sich ein Buch ergattern konnte.An seinem Zimmer angelangt, überfiel ihn Freude. Niemand hatte ihn bemerkt, bei seinem Coup. Doch umso enttäuschender waren für ihn seine Mühen, als er in dem Buch las. Dieses Buch beinhaltete 150 große Schachpartien. Was sollte er nur damit?Doch er versuchte sich daran. Bald hatte er es verstanden, welche Bedeutungen den Ziffern und Buchstaben zuteil kamen.Nun spielte er alle Partien nach ( bald auch schon ohne Schachbrett, welches er sich baute ) und teilte sie sich jeweils auf; zwei Partien am Morgen, zwei Partien am Mittag und am Abend eine kurze Wiederholung.Sein Gehirn übermannte eine Befreiung. Eine neue frische erlangte er, bis er zu dem Punkt angelangt war, als er mit allen Partien fertig war und sie in- und auswendig beherrschte.Es überkam ihn aber eine neue Idee. Er dachte sich neue Spiele aus. Zunächst war es schwierig, da man einen Partner brauche, den er nicht hatte. So musste er lernen, Schwarz und Weiß zugleich zu steuern.Doch auch dies war nicht die ideale Lösung. Bei den Verhören bekam man den Eindruck, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Sein Gehirn dachte sich immer mehr Spiele aus, arbeitete schon in den Träumen und dadurch wurde er wahnsinnig und bekam bestimmte Symptome.


Plötzlich wachte er auf und fühlte sich wie seit Monaten nicht mehr von einer neuen Frische und Erholung gepackt, er war nicht mehr malkontent. Er lag im Krankenhaus. Der zuständige Arzt klärte ihn später auf:Er habe in seiner Zelle um Hilfe geschrieen und der Wärter sei herbeigeeilt. Dr. B. habe diesen dann angegriffen. Als man ihn zur ärztlichen Untersuchung schickte, sei er abermals wütend umhergegangen und habe dabei seine Hand an einem Fenster verletzt.Des Weiteren habe er Fieber gehabt, transpiriert und in Absenz von Zahlen gesprochen.Nach dem Krankenhausaufenthalt wurde er unbrauchbar für Hitler, sodass er nicht mehr in die Zelle zurückmusste. Der Arzt habe ihn weiterhin daraufhingewiesen, wenn Menschen einer Manie verfallen sind, werden sie immer gefährdet bleiben, rückfällig zu werden.


Nach dem Gespräch erklärt Dr. B. dem Ich-Erzähler, nur für ein einziges Spiel zur Verfügung zu stehen.


Am nächsten Tag steht die Schachpartie an.Czentovic gegen Dr. B. . Dieses erste Spiel dauert sehr lange, da es diesmal von zwei Könnern praktiziert wird. Als Dr. B. Czentovic in einem Bedrohlichem Zug hat, muss Czentovic erstmals die volle Zugzeit von zehn Minuten nutzen. Nach dieser Zeit gibt er aber auf. Doch der Ich-Erzähler beobachtet während dieser Zugzeit Dr. B. und er ist sehr beunruhigt um ihn.Dr. B. zeigt Symptome von seiner Gefangenschaft, welches ein Menetekel sein soll.Czentovic fordert ihn nochmals zu einer Partie auf, worauf Dr. B. eingeht und beachtet die Warnung des Ich-Erzähler nicht. Czentovic Taktik basiert auf die volle Nutzung der Zugzeit, womit er den seinigen Gegenspieler irritiert. Dr. B. zeigt nunmehr häufiger und stärker die Symptome seiner Misshandlung. Er verfällt in Absenz. Czentovic zieht wieder. Dr. B. schreit mit einem triumphalen „Schach“ auf. Doch es ist kein Schach und Dr. B. zeigt sich sichtlich irritiert, spricht von einer ganz anderen Partie, die er sich in seiner fiktiven Welt vorstellt.


Und da war der Punkt des Eingreifens von dem Ich-Erzähler gekommen, der ihn am Arm kneift und an den Arzt erinnert. Sofort erwacht Dr. B. aus seiner Absenz, aus seiner Irritation. Er steht der Erinnerung wegen servil auf und geht, wie er schon am Tage zuvor ging. Flüchtend und resigniert. Interpretation


Zeitebene der Geschichte: Gegenwart – Vergangenheit – Gegenwart


· Untersuchung zur geistig/seelischen Folter


Hier hat der Autor klar die geistige/seelische Folter evoziert. Dr. B., die Person, die in Gefangenschaft lebt, beschreibt auch selber, er wäre lieber in einem KZ verendet, als in totaler Isolation zu verharren. Die Nazis hatten damit nur ein Ziel verfolgt, den Geist zu bearbeiten, bis das er alle Geheimnisse preisgibt. Denn Dr. B. wurde gezielt einer der wichtigsten Dinge, die es für einen Menschen gibt, entzogen:-Kommunikation-Information-Zeit


Kommunikation: Der Mensch kommt sich dadurch alleine und einsam vor. Er resigniert, da es niemanden gibt, der ihm zu Hilfe kommt. Dr. B. kommt sich wertlos vor, alles war abiotisch, außer er. Doch über drei Monate hinweg, kann man keine Monologe führen Denn der zweite Punkt, der dafür wichtig ist, wurde ihm auch entzogen. Die Information, auf die ich später näher eingehen werde. Durch diese unerträgliche Einsamkeit kommt man sich verloren vor. Jeglicher Widerstand wird hinausgepresst. Dr. B. wurde dadurch servil und wollte alles dafür tun, um nur wenigstens ein Gespräch führen zu können. Dies geht aus einer Aussage von ihm heraus, die er Zweig mitteilte. Er sei hysterisch geworden und habe geschrieen, er wolle alles erzählen, nur um aus dieser Absenz zu flüchten. Auch heute ist die Kommunikation eine wichtige Ader des Menschen. Durch die Verständigung bildet er sich, sie prägt ihn. Sie trägt zur Persönlichkeitsbildung bei. Denn durch Gespräche erweitert man seinen Wortschatz wodurch Sprache und Ausdruck gefördert werden.Des Weiteren ist die Kommunikation ein äußerer Einfluss und diese Einflüsse beeinflussen den Menschen, den je mehr Kommunikation vorhanden ist, umso mehr kommt der Mensch mit anderen Menschen – für sich jeder individuell – in Kontakt, wodurch Fortschritte gemacht werden.Wird jemandem dies völlig entzogen, kann er keine Fortschritte machen, sich nicht weiter entfalten. Und im Falle von Dr. B. – in einer Zelle dahin zu vegetieren – wird man verrückt. Dies kommt, wenn man die Verhöre weglässt, wie auf einer einsamen Insel gleich.


Information: Hier meine ich zum größten Teil die Information, die man nicht unbedingt durch das Kommunizieren erhält. Sondern ganz simpel, das Lesen von Büchern etc. .Damit kann ein Mensch eine längere Zeit in Isolation bestehen, da er die Möglichkeit besitzt, über das Buch zu reflektieren. Wird ihm auch dies genommen, hat er nur noch begrenzt Möglichkeit, über vergangenes nach zu denken. Über die Erinnerungen hat man schon lange nachgedacht und man kann sich damit auch nicht Stunden befassen, wie mit einem Buch, auch wenn dieses zu ende gelesen ist. Dies war bestens bei Dr. B.’s Gefangenschaft zu sehen, als er enthusiastisch den Gewinn seines Buches feiert und sich darauf vorbereitet, nicht alles auf einmal, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg, zu lesen. Er resignierte aber nicht, als er es als Schachbuch identifizierte, sondern er versuchte die Partien nachzuspielen. Und dadurch bekam er neue Frische, hatte endlich wieder etwas zum Nachdenken.Dadurch vermittelt der Autor geschickt, wie wichtig die Information für uns Menschen ist. Ohne sie könnten wir nicht sehr gesund leben, da es schon in unserer Natur liegt neugierig zu sein. Und diese kann nur durch Informationen befriedigt werden.Des Weiteren zeigt der Autor, wie irrelevant es wird, ob die Information wichtig oder unwichtig ist. Ob interessant oder langweilig. In einer solchen aussichtlosen Situation giert das Gehirn nur geradezu nach wissen, es will arbeiten und nicht eingehen. Und wird das ihm nicht gegeben, tritt der Wahn in Erscheinung.


Zeit: Der Zeitentzug hat sehr viel zum Wahn Dr. B.s beigetragen. Auch hier kristallisiert sich heraus, was der Autor ausdrücken möchte à Den Zeitverlust, welcher irreparable Schäden bei Herrn B. hinterlassen sollte. Dr. B. erzählte, er habe nicht mehr Tag und Nacht unterscheiden können. Genauso verhielt es sich mit der Zeit in seiner Langeweile. Es konnte eine Stunde vergangen sein und dennoch kam sie ihm vor wie eine Minute. Durch dieses nichts tun wurde die Zeit schlicht und einfach gedehnt. Um nur ein Beispiel zu nennen: Man wartet auf einen Bus, der erst in den nächsten zehn Minuten eintreffend wird. Da der Wartende nichts zu tun hat, erscheinen ihm die zehn Minuten unendlich lang. Um dies auf Dr. B. zu übertragen muss man sich diesen Zeitraum nicht auf zehn Minuten vorstellen, nein, sondern auf Monate, bis er das Schachbuch fand. Dr. B. wusste nicht, wie lange er in Gefangenschaft war. Er konnte es selber nicht mehr richtig abschätzen. In dieser Langeweile konnten für ihn Jahre vergangen sein, er aber hätte es nicht alleine, durch sein Gefühl sagen können.Hier wird uns erst bewusst, wie schlimm es in einer solchen Gefangenschaft gewesen sein muss. Das Gefühl der Zeit verloren zu haben bedeutet bzw. läuft Gefahr, die Kontrolle über sich zu verlieren.


Resümee: Der Autor hat es verstanden zu zeigen, wie wichtig die hier oben aufgeführten Punkte für die Menschen ist. Tagtäglich leben sie damit und können und konnten ohne diese auch nicht mehr leben. Es gehört zum Menschsein dazu. An für sich ist die Kommunikation das Wichtigste von den hier aufgeführten Punkten. Ein einfaches Beispiel bestätigt dies. Big Brother, eine Reality-Show, in der 10 Menschen in einem Container für 100 tage miteinander leben und auskommen müssen, wobei per Ausscheidungsmodus alle 14 Tagen ein Mitbewohner die Gemeinschaft verlassen muss. Ihnen wird zwar nicht die Zeit entzogen, aber die Information. Doch durch Kommunikativität, wird die Information durch Erfahrungsaustausch, im eigentlichen Sinne auch eine Art Information, überwunden. Und diese Menschen haben allesamt nicht die Nerven verloren. Ganz deutlich geht auch hervor, das Kommunikation Information birgt, sie vereinen sich gar. Und da Dr. B. diese Dinge entzogen wurden, wird er bis an sein Lebensende an ein Trauma leiden.


Primitivität: Dr. B. wird durch Primitivität besiegt. Durch das Nachspielen der Partien verliert er die Kontrolle über sich. Anfangs klappt es, sein Gehirn befreit sich von der Unterdrückung die er während der Gefangenschaft durch die Nazis erleidet. Es knüpft neue Gedanken, es arbeitet kreativ, indem es neue Schachpartien erfindet. Doch bald fesselte sich das Gehirn daran. Es kannte nur noch Schach. Somit beschränkte sich Dr. B. auf eine Ebene, ließ nichts mehr zu sich durchdringen. Er isolierte sich in einer eigenen Gefangenschaft. Es begann im Prinzip alles von vorne. Nur das er dabei dachte, primitiv dachte, bis er nicht mehr wieder kurz vor dem Wahnsinn stand, sondern er dieses mal verrückt wurde. Er setzte sich selber Schachmatt, da er sich durch das primitive Denken überlastete. Dies war vielleicht sein Glück. Denn so bewahrte er sich davor, durch Einsamkeit einzugehen und der diabolischen Gestapo die Geheimnisse verratet. Letztes hatte ihm aber letzten Endes nichts gebracht, da ’seine Hilfe’ nach der Annektierung Österreichs überflüssig wurde.







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