Die Geschichte erzählt von Rose Bernd, die sich in einen verheirateten Mann, Christoph Flamm, verliebt, von dem sie schwanger wird. Sie muss jedoch August, den Freund ihres Vaters, heiraten. Ihre Lage wird ausgenutzt von Streckmann, der sie schon immer liebte. Er weiß als einziger von dem Verhältnis und erpresst sie - aus "Liebe" wie er sagt. Streckmann vergewaltigt Rose und beschimpft sie vor den Arbeitern, er erwähnt auch das Verhältnis zwischen Flamm und ihr. August, ein intelligenter junger Mann, verliert bei dem Streit ein Auge.
Der Vater, dem Ehre und Ansehen am wichtigsten sind, verklagt daraufhin Streckmann, denn er ist sich sicher, dass seine Tochter keine Schande über ihn bringen würde.
Rose erzählt Frau Flamm von ihrer Schwangerschaft. Wer der Vater ist erfährt Frau Flamm erst später, obwohl sie es meiner Meinung nach schon geahnt hat. Sie ist die Einzige, die Mitleid mit Rose hat und sie verstehen kann, obwohl es ihr Mann ist.
August beginnt Streckmanns Behauptung zu glauben, nimmt Rose aber vor ihrem Vater in Schutz, da er ihre Lage zu verstehen scheint. Er sieht sie, als das was sie ist, ein Mensch, der liebt und Gefühle zeigen muss, damit er nicht untergeht.
Rose sieht schlussendlich keinen andern Ausweg und wird zur Mörderin ihres eigenen Kindes.
Ich denke, dass Flamm Rose nie wirklich geliebt hat. Für ihn ist sie eine ,Abwechslung' zu seiner, an den Rollstuhl gefesselten, Frau. Rose begeht den Fehler sich ihrer Liebe hin zu geben und sich dadurch in eine, für diese Zeit, ausweglose Situation zu begeben. Streckmann nutzt sein Wissen über das Verhältnis der beiden aus. Aus reiner Selbstsucht verrät er Rose und trägt damit zu ihrem Schicksal bei. Roses Vater entspricht ganz seiner Zeit: Ehre und Ansehen sind für ihn ausschlaggebend und Menschlichkeit bleibt zurück. Am Ende erscheinen uns nur noch Flamms Frau und August als menschlich, da nur diese beiden Rose Verständnis entgegen bringen.
Rose scheitert an der Gesellschaft, die uneheliche Kinder nicht zulässt und für wahre Liebe und echte Gefühle keinen Platz hat.
Ich bin sehr froh, dass ich nicht zu dieser Zeit gelebt habe. Ich glaube, dass sehr viele Menschen ihre Gefühle nicht zeigen konnten und dass die Schuld dafür die Gesellschaft und ihre Moral war. Denn in Wahrheit war diese Moral verlogen, Frauen waren Mütter und Ehefrauen, denen echte Gefühle nicht erlaubt wurden. Die Affären der Männer wurden geduldet und manchmal sogar befürwortet. Roses Geschichte ist nur ein trauriges Beispiel für die Macht dieser Moral und dieser Gesellschaft, die in Wahrheit nur aus einer Fassade bestand. Dahinter zerbrachen viele Frauen an der Gefühlskälte und ihren nicht ausgelebten Gefühlen. Ich glaube, dass es sehr wichtig ist, dass besonders junge Mädchen davon erfahren und solche Bücher lesen, damit sie wissen, wie schwer sie es früher gehabt hätten.
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