Das epische Theater von Bertolt Brecht
I) Entstehung und Hintergründe
Bertolt
Brecht gilt als der Begründer des epischen Theaters. Er löst sich von der
klassischen Theaterform und beginnt 1926 in Berlin erste Grundsätze einer neuen
"epischen" Dramenform zu formulieren.
Hintergrund
waren die Veränderungen in der Gesellschaft und der Politik, die nicht nur
Gutes bewirkten. Es bildeten sich soziale und politische Missstände, beispielsweise
die Unterdrückung der Arbeiter durch die kapitalistische Gesellschaft. Da sich
Brecht Ende der zwanziger Jahre intensiv mit dem Marxismus beschäftigte und
schließlich überzeugter Kommunist wurde, wendete er sich mit dem epischen
Theater auch gegen die in der westlichen Welt vorkommende Klassenherrschaft.
II) Grundgedanken und Ziele
Das
epische Theater unterxscheidet sich grundsätzlich vom klassischen
aristotelischen Theater. Während im klassischen Theater das Gefühl und die
Sinne im Vordergrund stehen, sollen im epischen Theater vor allem der Verstand
und das kritische Denken angeregt werden. Speziell das epische Theater Brechts ist
eine Form des modernen Dramas, das auf die vorherrschenden Nöte in Gesellschaft
und Politik aufmerksam zu machen versucht, wobei es den Zuschauer dazu bewegen
will, diese zu beseitigen.
III) Gestalterische Mittel
Das
wichtigste Mittel zum Appell und zur Anregung des Verstandes der Zuschauer ist
im epischen Theater der sog. Verfremdungseffekt. Er sorgt dafür, dass
sich der Zuschauer nicht im Geschehen verliert, sondern eine kritische Distanz
wahrt, die es ihm erlaubt, eigene Schlüsse aus dem Geschehen zu ziehen und sich
eine eigene Meinung zu bilden. Aus diesem Grund haben Brechts epische Stücke
meist ein offenes Ende.
Verfremdung Störung der Illusion kritische Distanz kritisches Denken
S
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