FRIEDRICH DÜRRENMATT ist am 5.1.1921 in Konolfingen bei Bern
geboren und am 14.12.1990 in Neuenburg gestorben. Er ist neben Max Frisch der
bedeutendste schweizerische Schriftsteller der Gegenwart.
Dürrenmatt studierte Philosophie in Zürich und Bern, brach das Studium aber
nach zehn Semestern ab und wandte sich dem Schreiben zu. Seinen Lebensunterhalt
verdiente er sich zunächst mit Kriminalromanen. Es entstanden u.a. 'Der
Richter und sein Henker' (1952), 'Der Verdacht' (1953),
'Die Panne' (1956).
Weitere Werke: 'Romulus der Große' (1949), 'Die Ehe des Herrn
Mississippi' (1952), 'Theaterprobleme' (1955), 'Der Besuch
der alten Dame. Eine tragische Komödie' (1956), 'Das
Versprechen' (1958, verfilmt mit Heinz Rühmann und Gert Fröbe: 'Es
geschah am hellichten Tag'), 'Die Physiker' (1962),
'Theater-Schriften und Reden' (1966), 'Dramaturgisches und
Kritisches' (1972), 'Justiz' (1984).
INHALT: In einem winzigen Ort in der Nähe von Zürich ( Schweiz) wird die Leiche eines kleinen Mädchens gefunden. Kommissär Matthäi übernimmt den Fall, das Sexualverbrechen aufzuklären, obwohl er drei Tage später nach Jordanien fährt, um dort ein ehrenvolles Amt zu übernehmen. Er verspricht den Eltern des Mädchens "bei seiner Seligkeit" den Mörder zu finden und zu überführen. Hauptverdächtigter ist ein Hausierer, der die Leiche gefunden hat und bereits wegen sexueller Belästigung vorbestraft ist. Dieser bekennt sich nach einem 20-stündigen Verhör für schuldig und bringt sich anschließend in seiner Gefängniszelle um. Einzig Kommissär Matthäi glaubt an die Unschuld des Hausierers, sagt die Stelle in Jordanien ab und versucht anhand einer Zeichnung des Opfers den Serienmörder ( Jahre davor haben sich schon ähnliche Morde ereignet) zu finden. Er kauft eine Tankstelle, nimmt die 5-jährige Tochter seiner Haushälterin als Lockvogel und wartet. Nach einigen Monaten scheint sein Plan aufzugehen: Das Mädchen bleibt nachmittags öfter im Park, schwänzt die Schule und bekommt von einem geheimnisvollen Fremden - wie die anderen drei Opfer- Trüffelschokolade geschenkt. Doch als sich Matthäi polizeiliche Verstärkung holt, läßt sich der vermeintliche Täter nicht mehr blicken. Von da an steht für die Polizei fest, daß der Hausierer der Mörder war - nur Matthäi wartet und wartet weiter. Jahre später erzählt eine Frau, die im Sterben liegt, einem Kommissär, der mit Matthäi zusammengearbeitet hat, daß ihr Mann die Morde begannen hat und an jenem Tag, als die Polizei ihm auflauern wollte, bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist.
Diese ganze Geschichte erzählt der Kommissär, dem die Frau gestanden hat,
daß ihr Mann der Mörder war, in Ichform einem Bekannten, der Kriminalromane
schreibt. (=RAHMENHANDLUNG). Nachdem er erfahren hat, daß der Mörder längst tot
ist, hat er versucht Matthäi die Lage zu erklären, doch der war durch das
jahrelange Warten verrückt geworden: er trank viel und nahm nichts mehr von der
Außenwelt auf.
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