Angst ist ein sinnvoller und hilfreicher Affekt, der uns vor Gefahren warnt und durch angemessene Reaktion vor den Folgen schützt.
Wir kennen bestimmte Angstzustände, die wir als "unbegründet" oder "übersteigert" empfinden.
Hierzu zählen zB Prüfungsängste und Lampenfieber.
Unser Stoffwechsel arbeitet auf Hochtouren, das Herz rast, die Hände zittern.
Als krankhaft kann man Angste erst bezeichnen, wenn sie zu einer völligen Lähmung des Betroffenen führen und unkontrollierbar sind.
Angste und Panikattacken können eine Folge bzw. Begleiterscheinung einer Depression sein.
Manche Formen krankhafter Angst sind sehr verwandt mit einer Depression und werden daher auch mit dem gleichen Medikamenten behandelt - vorwiegend Antidepressiva und Beruhigungsmitteln.
Vor allem körperliche Symptome machen den Patienten oft erst bewusst, dass sie zum Arzt gehen müssen.
Die wichtigsten Anzeichen sind
Ein Gefühl des Kontrollverlustes
Buchstäblich weiche Knie, Schwäche und Übelkeit
Schwindelanfälle, manchmal Ohnmacht
Atembeschwerden, Herzklopfen, Brustschmerzen
Schweißausbrüche
Kopfschmerzen und starke Verspannungen der Muskulatur
Das Gefühl, neben sich zu stehen.
Grundsätzlich gilt; es gibt keine unbegründete Angst!
Es gibt Formen der Angst, die sich nicht auf eine konkrete Situation, ein konkretes Objekt oder ein konkretes Erlebnis beziehen. Der Leidensdruck, der weitere Panikanfälle aus Angst vor der Angst nur noch verstärkt, ist aber umso höher, und deswegen ein Grund, das Problem sehr ernst zu nehmen und fachärztliche Hilfe zu suchen.
Angst gehört zur Grundausstattung unserer Gefühle!
Sie erleichtert es uns, Situationen zu bewältigen, in denen wir uns noch nicht sicher fühlen, weil es uns noch an den dafür notwendigen Kompetenzen mangelt.
Völlige Angstfreiheit gibt es nicht, da uns dann ein wichtiger Entwicklungsreiz fehlen täte und wir ziemlich naiv durch die Welt gehen würden!
Wir erleben Angst fast immer auch als Stress (Belastung, Herausforderung).
Unter Angstbereitschaft versteht man die Art und Weise, wie ein Mensch auf neue, ihm unbekannte Reize reagiert.
Ob sich die Angstbereitschaft vergrößert, gleich bleibt oder abnimmt, hängt wesentlich davon ab, wie die wichtigsten Bezugspersonen des Kindes mit eigenen und fremden Angsten umgehen.
Wenn es den Bezugspersonen gelingt, dem Kind Vertrauen in sein eigenes gutes Funktionieren der Welt zu vermitteln, wird es möglicherweise zu einem überwiegend mutigen (gelasseneren) Menschen heranwachsen.
Handelt es sich dagegen um Bezugspersonen, die selbst mit großer Unsicherheit und Angst auf Neues reagieren, wird dies auch das Kind prägen.
Wenn Menschen mit hoher Angstbereitschaft nicht gelernt haben, sich selbst zu beruhigen, können auch schon leichtere Reize (wie zB Schwindel, Herzrasen, Atemnot) Angst und Unsicherheit auslösen.
Schnell stellt sich die katastrophierende Vorstellung ein, schwer erkrankt zu sein, möglicherweise sogar sterben zu müssen. An dieser Stelle könnten gelassene und Vertrauen spendende Personen mitunter den beginnenden Teufelskreis noch durchbrechen. Statt dessen werden aber oft Notärzte und Krankenhäuser bemüht, die der Situation einen noch dramatischeren Anstrich verleihen und die Gefährlichkeit des Geschehens scheinbar unterstreichen.
Da die medizinischen Autoritäten in aller Regel die Angst nehmen können (notfalls mit Hilfe von Beruhigungsmitteln), schnappt die Falle zu. Bei erneuten Angsten werden sich die Betreffenden noch rascher in ärztliche Behandlung geben, zugleich werden sie aber auch immer abhängiger von anderen.
Sie weist auf ein Ungleichgewicht zwischen Anforderungen und Bewältigungsmöglichkeiten hin.
Prüfungsangst an sich ist normal! Erst ihr Übermaß wird zum Problem. Aufregung aktiviert Menschen und macht sie munter. Zuviel Aufregung verringert hingegen die Flexibilität.
Wenn sie sich vor und bei Prüfungen übermäßig änstigen, spricht einiges dafür, dass sie ihr Selbstwertgefühl stark von der Meinung anderer abhängig machen.
Motto: "Ich bin nur was ich leiste!"
Vielleicht stellen Sie zu viele Ansprüche an sich und betrachten jeden Misserfolg als Beweis ihrer Minderwertigkeit.
Da Prüfungen immer wieder vorkommen können, lohnt es sich, ihr Selbstwertgefühl auf eine stabilere Basis zu stellen.
Der Ausgang einer Prüfung hängt meistens von mehr als einem Faktor (ihrer Fähigkeiten) ab.
So spielen besonders bei mündlichen Prüfungen persönliche Sympathien und Antipathien, die Tagesverfassung des Prüfers und das Verhalten eventueller Mitprüflinge eine Rolle.
Viele Prüfungskandidaten gehen davon aus, dass die Welt zusammenbricht, wenn sie nicht bestehen.
In der Regel geht das Leben aber weiter und es finden sich Lösungen für die neue Situation.
Manchmal hilft es daher, sich nicht nur die Katastrophe vorzustellen, sondern sich auch die Folgezeit auszudenken.
So können Sie sich selbst vor Augen führen, dass wichtige Menschen (Eltern, Freunde) Sie wegen einer durchgefallenen Prüfung nicht verachten werden.
Außerdem hält das Leben Alternativen bereit. (Wiederholungsprüfung, andere Berufswege)
Helfen Sie sich mit dem Satz: "Umwege verbessern die Ortskenntnis" und "Es gibt keine Misserfolge, sondern nur nützliche Erfahrungen"
Indem Sie von einem Prüfungserfolg ausgehen, verhindern Sie, dass Angste unsinnig viel Energie brauchen.
Aus dem gleichen Grund ist es mitunter auch hinderlich, sich vor einem Prüfer krampfhaft zusammen zu reißen.
Angste lassen sich umso besser normalisieren, je rascher man etwas dafür tut!
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