KONFLIKT IM NAHEN OSTEN ANHAND ARTIKELN IN DER SZ
"Beobachtungszeitraum
in diesen 10 Tagen: nicht ganz 50 Artikel
davon etwa 10 auf der Titelseite
Auslöser der derzeitigen Konflikte war u.a. der Besuch des israelischen Oppositionsführers Scharon am 28. September auf dem Tempelberg in Jerusalem.
Aber das ganze hat auch geschichtliche Hintergründe:
Artikel vom 13.10. 2000 in der Rubrik "Themen aus dem Ausland" über die historischen Entwicklungen im Nahen Osten
1896 veröffentlicht der Jude Theodor Herzl in Buch, in dem er eigenen Staat für die bisher heimatlosen Juden fordert, und schlägt Palästina vor, was aber bereits von 600.000 Arabern bewohnt ist.
1917 versprach dann Englands Außenminister Lord Balfour, den Juden eine Heimat in Palästina
1929 kommt es zu ersten Ausschreitungen, als in Hebron 70 Juden von Arabern ermordet wurden, aber nicht aus antisemitischen Gründen, sondern weil sie "ihr" Land besiedelten
nach 1945 fliehen dann Hunderttausende Juden nach Palästina.
Unter den nunmehr 600 000 Juden entsteht die Untergrundarmee "Haganah", die 1948 ein Attentat auf ein arabisches Dorf ausübt mit 250 Toten
1947 teilen die Vereinten Nationen Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat auf
Dem am 14.5. 1948 gegründete Israel wird von seinen arabischen Nachbarn der Krieg erklärt etwa 80.000 Palästinenser werden zu Flüchtlingen
1965: 2. Nahostkrieg: England, Frankreich und Israel gegen Agypten (Grund: Suezkanal)
1967: 3. Nahostkrieg zwischen Israel und Agypten
Israel erobert Sinai, Golanhöhen, Gazastreifen und Westjordanland
Nach dem 3. Nahostkrieg entstehen die PLO und Jassir Arafat gewann an Macht
1973: Agypten und Syrien greifen Israel an
1978: Friedensschluss zwischen Israel und Agypten in Camp David
1991: Friedenskonferenz in Madrid (Anlass: Vertreibung Saddam Husseins aus Kuwait) Araber versprechen Israelis Frieden, unter der Bedingung, dass Israel besetztes Gebiet zurückgibt Palästinenser halten die Konferenz für Geburtsstunde eines eigenen Staates
trotz etlicher weiterer Verhandlungen (Wye) bis heute nicht geschehen!
Artikel von den Titelseiten der Ausgaben vom 17.-19. 10. 2000
17. 10. 2000 (Dienstag)
Gipfelkonferenz im ägyptischen Badeort Scharm-el-Scheich
Auf Einladung von Agyptens Präsident Hosni Mubarak
Teilnehmer: Bill Clinton, Madeleine Albright, Jassir Arafat, Ehud Barak, Kofi Annan (UN-Generalsekretär) und König Abdallah II von Jordanien
Nicht eingeladen: Russland
Hauptziel laut Clinton: Beendigung der Gewalt und eine Wiederbelebung des Friedensprozesses
Bedingungen für ein Ende der
Blockaden palästinensischer Städte laut Barak:
Arafat müsse die kürzlich freigelassenen Mitglieder der islamischen
Widerstandsbewegung Hamas wieder inhaftieren
Außerdem müsse Arafat seinen Polizeitruppen verbieten, auf israelische Soldaten zu schießen
Barak lehnte erneut eine internationale Untersuchungskommission der Gewaltursachen ab. Er fordert eine israelisch-palästinensische Kommission unter der Leitung der USA
Dies wird jedoch von den Palästinensern abgelehnt, da sie die USA für parteiisch halten und fordern stattdessen eine Beteiligung der Europäer
18.10. 2000 (Mittwoch)
Einigung zwischen Ehud Barak und Jassir Arafat über Ende der Gewalt
Palästinenser sollen Aufstand beenden, Israel die Blockade der palästinensischen Städte beenden
Radikale Palästinenser wollen
dennoch den Widerstand gegen Israel fortsetzen
Der Führer der Hamas, Scheich Ahmed Jassin Achmed bezeichnete das Abkommen als
nicht verbindlich, und sagte, die Hamas werde sich der Besatzung widersetzen
Nach israelischen Angaben wurde ein Sicherheitsabkommen unter Überwachung des CIA abgeschlossen. In diesem Abkommen soll um den Schutz Israels vor arabischem Terror gehen
Clinton kündigte an, die USA werden sich um eine Fortsetzung der Friedensverhandlungen kümmern
Als Grundlage nannte er die UN-Resolutionen von 1967 und 1973, in denen Israel zur Herausgabe der Palästinensergebiete aufgefordert wird
19.10. 2000 (Donnerstag)
Trotz weiterer Proteste und Ausschreitungen von Palästinensern hat Israel mit dem Rückzug aus den Palästinensergebieten begonnen
Außerdem wurden die Grenzen zu Jordanien und Agypten wieder geöffnet
Aber trotzdem haben die Demonstrationen u.a. der Organisation "Tanzim" angedauert und die wollen so lange weitermachen, bis sie einen eigenen palästinensischen Staat haben
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