Epochen:
AUFKLARUNG:
(1720-1785)
Ziel: Neues Weltbild vermitteln
- Ausgang des Menschen aus selbstverschuldeter Unmündigkeit
(Immanuel Kant: sapere aude. Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu
bedienen)
- Glaube an die Vernunft, Rationalität RATIO
- Kritik an kirchlicher Autorität
- Strenge Forderung nach Einhaltung literarischen Gattungen
- Abkehr von mystisch- spekulativen Theorien
- Der Naturwissenschaft kam eine grössere Bedeutung zu
- Die Vertreter der Aufklärung setzten sich für allgemeine
Menschenrechte ein
- Einebnung der Gesellschaftsstrukturen
- Einführung der allgemeinen Schulpflicht Demokratisierung
- Gottsched: Vereinheitlichung der deutschen Sprache
Historischer Hintergrund:
- Erster und Zweiter schlesischer Krieg
- 7-jähriger Krieg, Preußen wird Großmacht
- amerikanischer Unabhängigkeitskrieg
- Erfindung der Dampfmaschine
Literarische Formen:
- Lehrgedicht, oft Naturbetrachtungen im Vordergrund
- Sprachphilosophiosche Texte
- Bürgerliches Trauerspiel
- Roman (aufklärerisch, empfindsam, moralisch)
- Verserzählungen
KLASSIK:
(1786-1805 Schillers Tod)
Form und Inhalt:
- Einklang von Verstand und Gefühl
- Klare formale und gedankliche Gliederung
- Entwicklung
- Bändigung des Gefühls
z.B. Liebeskonflikt wird gedanklich bewältigt,
eingebettet in größeren Lebenszusammenhang
Theorie:
- Auseinandersetzung, Distanz
- Gegenstände stehen symbolisch für Idee, sind im wirklichen Leben
verankert
- In konkreter Naturanschauung entsteht Poesie
Bildlichkeit
- Symbol
- Bild ist Entsprechung in der Realität
Historischer Hintergrund:
- französische Revolution
- Koalitionskriege
ROMANTIK:
(1794-1835)
- Strömung, die sich gegen die Aufklärung richtet
- Sehnsucht nach der Vereinigung von Natur und Geist
Form und Inhalt:
- Zyklik, Vertauschbarkeit der Strophen
- Gefühl überwiegt
- Hingabe von Liebessehnsucht und Trauer
- Verschmelzung von Traum und Wirklichkeit
Theorie:
- völlige Hingabe des Ichs in den Naturdingen
- Naturdinge als Tasten, die zum Klingen gebracht werden
- Natur ist Poesie (Mensch muß sie entschlüsseln)
Bildlichkeit:
- Bilder haben keine konkreten Entsprechungen
- Keine eindeutige Zuordnung von Bildern
- Stimmung wird eingeschränkt
- Bilder sind Stimmungsträger, die nur gefühlsmäßige Stimmungen
hervorrufen sollten
EXPRESSIONISMUS:
(1910-1925
Von lat. expressio: Ausdruck
Allgemein:
- Hang zur Übertreibung
- Drang zur Revolution
- Inhaltlich aufgrund weltanschaulicher Gegensätze keine Einigung
Historischer Hintergrund:
- Imperialismus
- Erster Weltkrieg (1914-1918)
- Versailler Friedensvertrag
- Weimarer Republik
- Inflation
- Geldbürgertum
Protest der Vertreter gegen
das in alten Autoritätsstrukturen erstarrte willhelmistische Bürgertum(
Opportunismus) und gegen die zunehmende Mechanisierung des Lebens, Vorahnung
einer apokalyptischen Katastrophe
Hauptthemen:
- die Verkümmerung des Menschen
- seine physische und psychische Verelendung
- Einsamkeit, Leere, Orts- und Ziellosigkeit der Menschlichen
Existenz
- Verfall, Trauer, Schwermut
- GROSSSTADTTHEMATIK: Dämonie der Großstadt und die zerstörende
Gewalt des Krieges
Sprache:
- Chiffrenhaft verknappt
- Geballte und rhythmisch ausgereifte Sprach (z.B. Dadaismus)
MODERNE
LYRIK:
Ein zusammenhängendes, anschauliches
Bild von der Realität ist nicht mehr vorhanden oder
jedenfalls weitgehend reduziert.
Statt dessen
erscheinen Wirklichkeiten, dunkle Anspielungen und verwirrende Kombinationen.
Das Gedicht wird
zum Kaleidoskop hieroglyphischer Chiffren.
(Chiffre (französisch:
Ziffer, Zahlzeichen), eine Stilfigur der Literatur, vor allem aber der modernen
Lyrik, die, der Bedeutung Geheimschrift entsprechend, eine Restform des
Symbols darstellt. Der Sinn der Chiffre (etwa die Stadt in den Gedichten Georg
Trakls) ist nicht offenkundig, sondern muss in jedem Fall im System von Bezügen
und Metaphern, das der Autor in seinem Gedicht herstellt, interpretiert und
erschlossen werden. Als Chiffregedicht bezeichnet man
ein aus Versen anderer Gedichte hergestelltes Gedicht, bei dem statt der Verse
nur der Fundort (Band, Seite, Zeile) zitiert wird.)
Die geheimen Zeichen sind aber, wenn überhaupt, bloß scheinbar auflösbar.