Einleitung
Das Wort "Märchen" - abgeleitet von "Mähre"[1] - ist eine Verkleinerungsform. Es bedeutet im eigentlichen Sinn eine Botschaft, bzw. ein Geheimnis, welches verdient, berühmt und weitererzählt zu werden. Märchen wurden ursprünglich mündlich überliefert und sind meistens sehr kurz gefasst. In Deutschland wurden die meisten Märchen unter dem Einfluss der Brüder Grimm geprägt. Sie waren jedoch weder die ersten, noch die einzigen Schriftsteller, die "Märchen" erzählten.
Die Frage, warum die Grimmschen Märchen so erfolgreich waren und sind, kann man relativ einfach beantworten. Hierzu sollte man die Lebensumstände dieser Zeit kennen, in der die industrielle Revolution stattgefunden und das Leben vieler Menschen stark verändert hat. Aufgrund der allgemeinen Schulpflicht sank die Zahl der Analphabeten, so dass viele Mütter ihren Kindern Märchen vorlasen, da diese für fast alle Altersklassen gut verständlich waren. Auch sollten die Märchen den Kindern Moralvorstellungen übermitteln, um sie in die Gesellschaft so schnell wie möglich zu integrieren. Heutzutage ist das Märchen für den Menschen ein Bereich ausserhalb des Wirklichen, in welchem die Gesetze der Natur herrschen, Wunder geschehen, Steine, Tiere und Pflanzen sprechen können. Je älter man wird, umso schwieriger ist es heute für uns, ein Märchen gläubig aufzunehmen, da wir uns fast ausschliesslich an die reine Wirklichkeit halten.
Wer waren die Brüder Grimm? (Biographie)
Die Brüder Grimm stammen aus Hanau. Jacob wurde am 4. Januar 1785 geboren, sein Bruder Wilhelm ein Jahr später, am 24. Februar 1786. Beide studierten Rechtswissenschaft an der Universität in Marburg. Ihr Sinn für das Geschichtliche weckte Friedrich Karl von Savigny, der Begründer der historischen Rechtsschule. Zwei Jahre nachdem Wilhelm in Kassel als kurfürstlicher Bibliothekar engagiert wurde, bekam auch Jacob dort eine Stellung.
Man sagt, dass die Brüder Grimm quer durch das Land reisten, um sich Inspirationen für ihre Märchen einzuholen.
So wurde 1812 die
erste Auflage der Grimmschen Märchen unter dem Einfluss der
Schriftsteller Bretano und Arnim veröffentlicht. Daraufhin folgten weitere
Ausgaben. Die Brüder arbeiteten bis zum Tod von Wilhelm (1859) in einer
Arbeitsgemeinschaft eng zusammen. Jacob Grimm verstarb vier Jahre später am
20.9.1863 in Berlin. Die Brüder Grimm
gelten noch heute als die Erforscher der deutschen Geschichte und der deutschen
Literatur und gelten auch als Wegbereiter für die ersten Germanisten.
Die Werke der Brüder Grimm
1812 wurde das erste Werk der Brüder Grimm veröffentlicht. Allerdings stand die Herausgabe der "Kinder- und Hausmärchen" stark unter dem Einfluss von Bretano und
Arnim, wodurch die Brüder Grimm erste öffentliche Bekanntheit erlangten.
Eine Sammlung altdeutscher Sagen, welche aus zwei Bänden bestand wurde in den Jahren 1816 bis 1818 veröffentlicht. Daraufhin schrieb Jacob Grimm alleine an einem vierbändigen Werk über "Deutsche Grammatik" (1819/1837).
Das nächste Werk sollte nun wieder ein Gemeinschaftliches werden. "Deutsches Wörterbuch" sollte ursprünglich aus fünf bis sieben Bänden bestehen, umfasste allerdings bei Fertigstellung im Jahr 1912 zweiunddreißig Bände. Die bekanntesten Märchen der Brüder Grimm sind "Der Froschkönig", "Rapunzel", "Frau Holle", "Rotkäppchen", "Dornröschen", "Aschenputtel" und "Hänsel und Gretel". Diese allgemein bekannten Märchen werden noch heute Kindern von ihren Eltern vorgelesen, da gerade bei diesen Beispielen eine Moralvorstellung stark vermittelt wird.
Wozu dienten, bzw. dienen Märchen?
Primär dienten Märchen in der mündlichen Überlieferung der Unterhaltung des Volkes. Denn schon viele Jahre bevor die Brüder Grimm ihre Märchen sammelten und später schriftlich zusammenfassten, wurden Märchen erzählt.
Da dieses früher eines der seltenen Medien der Volksunterhaltung war, speziell innerhalb der Familien, waren Märchen sehr beliebt. Erst lange Zeit nach ihrer Entstehung wurden sie aufgeschrieben. Der Grund für die enorme Popularität der Märchen ist, dass Mütter des frühen 19. Jahrhunderts Vorlesebücher für ihre Kinder suchten, welche schöne Geschichten beinhalteten und für Kinder leicht verständlich waren. Abgesehen von dem unterhaltsamen Charakter, haben Märchen noch zusätzlich eine lehrreiche Wirkung auf Kinder und vermitteln eine Moralvorstellung der Gesellschaft (s.o.). So enthalten Märchen, wie bzw. der Froschkönig einen äusserst lehrreichen Charakter. In diesem Märchen wird die Lehre "Halte, was du versprichst"[2] ganz besonders deutlich. Auch der Ausspruch von "Frau Holle" im gleichnamigen Märchen "Das sollst du haben, weil du so fleissig gewesen bist" , hat auf Kinder schon im frühen Alter eine prägende Wirkung. Durch die leichtverständliche Art und Weise, in der die Brüder Grimm ihre Märchen schrieben, wurden sie auch über den deutschsprachigen Raum hinaus bekannt. Mittlerweile mag man fast behaupten, dass die Grimmschen Märchen einen festen Platz in der Erziehung von Kleinkindern einnehmen.
"Kindermärchen werden erzählt, damit in ihren reinen und milden Lichte die ersten Gedanken und Kräfte des Herzens aufwachen und wachsen; weil aber einen jeden ihre einfache Poesie erfreuen und ihre Wahrheit belehren kann, und weil sie beim Haus bleiben und sich forterben sollen, werden sie auch Hausmärchen genannt."[4]
(Jacob und Wilhelm Grimm, 1812)
Analyse der Sprache
"Es war einmal" und "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute"[5]:
Diese Zitate sind fast jedem Menschen, vom Kleinkindalter an geläufig, sie stehen stellvertretend für die Grimmschen Märchen und werden noch heute genauso übermittelt, wie sie vor vielen Jahren schriftlich fixiert wurden. Allerdings kommen sie nicht in der Form in allen Märchen vor und haben daher einen Seltenheitscharakter. Trotzdem werden diese Aussprüche direkt mit den Grimmschen Märchen in Verbindung gebracht. Es wäre fast jedes einzelne Märchen geeignet, die Sprache zu analysieren.
In allen Märchen der Brüder Grimm wurden die Worte sehr gut durchdacht gewählt, auch wenn teilweise sehr ungebräuchliche Ausdrücke vorkommen, was allerdings auf die damalige Zeit und die Veränderung der Sprache zurückzuführen ist. Dazu jedoch später mehr. Als die Brüder Grimm durch die Lande zogen um Märchen und verschiedene Formen von Märchen für ihre Werke zu sammeln, legten sie sehr viel Wert darauf, dass diese ihnen von sehr gebildeten Frauen erzählt wurden. So wirkte sich die Sprache der Frauen stark auf den Schreibstil der Brüder Grimm aus. Man wird in keinem der Grimmschen Märchen Umgangssprache oder gar ein Schimpfwort finden. Es war ihnen sehr wichtig, dass die Kinder, welche die Zielgruppe von Jacob und Wilhelm Grimm waren, nicht mit solchen Ausdrücken konfrontiert wurden. Wie oben schon angesprochen wurden die Märchen aus Gründen der Verständlichkeit sehr kurz gehalten, sie sind in drei Teile gegliedert (Ausgangssituation, Handlungsteil, Endsituation), wodurch allerdings die Realitätsnähe ein wenig verloren ging, da in der Kürze der Texte kaum Platz für wirkliche Probleme der Menschen war, oder sie nur sehr flüchtig angesprochen wurden.
Ist die Sprache noch zeitgemäß?
Schaut man sich die ursprüngliche Fassung der Grimmschen Märchen an, so drängt sich einem die Frage auf, ob die Sprache für Kinder heutzutage verständlich ist, oder schon veraltet und somit unverständlich. Man sollte hier das hohe Alter der Märchen und die damalige Art zu sprechen, bzw. zu schreiben betrachten. Es wurden viele heute absolut ungebräuchliche und mittlerweile auch unbekannte Worte gewählt, welche sich aber aus dem Kontext leicht erschliessen lassen. Für Kinder jedoch denke ich, dass die überarbeiteten Fassungen der Grimmschen Märchen angebrachter sind, da diese in aktueller Schreibweise dargelegt sind. Liest man Kleinkindern jedoch die ursprüngliche Fassung vor ist es wahrscheinlich, dass es zu Missverständnissen und allgemeinen Verständnisproblemen kommt, da Worte und Formulierungen vorkommen, die selbst für einen Erwachsenen Menschen sehr schwer zu verstehen sind.
Beispiel einer Analyse ( Der Froschkönig )
4.1. Inhaltsangabe
In dem Märchen "Der Froschkönig" handelt es sich um eine Prinzessin, welche an einem Brunnen mit einer goldenen Kugel spielt. Diese Kugel fällt ihr plötzlich ins Wasser, wodurch die Königstochter zu weinen beginnt. Ein Frosch bietet ihr an, ihr Spielzeug hinaufzuholen, verlangt jedoch ihr Geselle zu werden. Die Königstochter stimmt diesem zu, läuft jedoch nachdem sie ihre Kugel wiederbekommen hat, ohne ihr Versprechen einzulösen fort. Am nächsten Tag klopft der Frosch an die Tür des Schlosses, um ihr Versprechen einzufordern, die Prinzessin weigert sich jedoch ihn hineinzulassen. Ihr Vater mahnt sie ihr Versprechen einzulösen. Schliesslich will der Frosch in ihr Bett, wobei die Königstochter wütend wird und ihn an die Wand wirft. Durch den Wurf gegen die Wand, verwandelt sich der Frosch in einen verwunschenen Prinzen. Am nächsten Tag fahren die beiden glücklich und verliebt in des Prinzen Schloss.
4.2. Interpretation
Spricht man vom lehrreichen Charakter der Märchen, so dient "Der Froschkönig" als Paradebeispiel. Man zieht aus diesem Märchen die Lehre:
"Was du versprochen hast, sollst du auch halten" .
"Der Froschkönig" kann auf unterschiedliche Art und Weise interpretiert werden.
Ich möchte in diesem Abschnitt zeigen , dass man die Grimmschen Märchen nicht nur als Kinderliteratur betrachten sollte. So können folgende Aspekte kaum von Kindern richtig verstanden werden.
Zum Beispiel wird der schlechte Charakter des Frosches kaum erfasst, da dieser seine Hilfe nur im "Tausch" mit einer Gegenleistung anbietet.
"ich soll dein Geselle und Spielkamerad sein,in deinem Bettlein schlafen. So will ich dir die goldene Kugel wieder heraufholen."
Die Prinzessin glaubt, dass sie dem Frosch keine Gegenleistung erbringen muss, da dieser nicht in der Lage zu sein scheint seine Bedingung einzufordern.
Auch ist die Prinzessin der Meinung, er könne seiner unsittlichen Forderung nicht nachkommen, da er an das Wasser im Brunnen gebunden ist und dieses daher nicht langfristig verlassen kann.
"Ach ja, ich verspreche dir alles, was du willst, wenn du mir nur die Kugel wiederbringst"[8]
So wird deutlich, dass die junge Königstochter nicht in Erwägung zieht, ihr Versprechen einzuhalten, sondern ihre einzige Intention darin besteht, ihr verlorenes Spielzeug wiederzuerlangen.
Als der Frosch jedoch widererwartend am nächsten Tag das Versprechen einlösen möchte, befiehlt der König ihr die Vereinbarung einzuhalten. Der König musste so handeln, da seine Hofleute anwesend sind und er als Staatsoberhaupt nicht zulassen darf, dass seine Tochter ihr Ehrenwort bricht.
Dies nutzt der Frosch aus, als sie später im Gemach der Prinzessin sind, und er ihr bei Nichteinhalten der Vereinbarung, sie würden das Bett teilen, damit droht, es ihrem Vater zu erzählen. Daraufhin wirft die Königstochter den Frosch an die Wand, wodurch sie aufgrund der Verwandlung des Frosches in einen Prinzen belohnt wird. Dieses erscheint in Anbetracht der Brutalität der Prinzessin merkwürdig, da sie trotz einer unsittlichen Handlung ihr Glück findet.
5.0. Sind Märchen kindgerecht?
Zwar wurden die Märchen durch die Brüder Grimm in ihrer mündlichen Ausgangsform geändert und neu formuliert, die stellenweise vorhandene Brutalität jedoch, wurde nicht sehr stark gemindert. Dies zeigt sich besonders gut in "Aschenputtel".
"Hau ein Stück von der Ferse ab- wenn du Königin bist, brauchst du nicht mehr zu Fuss zu gehen "[9]
Auch in "Hänsel und Gretel" wird die böse Hexe später in den Backofen gestossen, in welchem sie dann verbrennt. Es mag korrekt sein eine Strafe für Ungerechtigkeiten zu finden, allerdings scheinen mir einige Strafen in den Grimmschen Märchen zu brutal, besonders im Hinblick darauf, dass diese Märchen kleinen Kindern vorgelesen werden.
So könnte durch die Formulierung einiger Strafen, das Gerechtigkeitsbewusstsein einiger Kinder schon im frühen Alter gestört werden.
Tiefenpsychologische Aspekte
6.1. "Kinder brauchen Märchen" ( Bruno Bettelheim)
Bruno Bettelheim wurde 1903 in Wien geboren und emigrierte 1939 in die U.S.A., wo er als Professor für Erziehungswissenschaften, Psychologie und Psychiatrie an der Universität in Chicago tätig war. Er war und ist einer der bekanntesten Kinderpsychologen und verfasste zahlreiche Bücher zur Kindererziehung, wie z.B. "Kinder brauchen Bücher (1982)" und "Ein Leben für Kinder (1987). Er starb 1990 in Silver Spring in Maryland.
" "Kinder brauchen Märchen" ist ein Plädoyer, Kinder so zu akzeptieren, wie sie sind, und ihnen zu geben, was sie brauchen. Das Problem, den Sinn im eigenen Leben immer neu zu finden, ein Problem von Erwachsenen und Kindern, durchzieht wie ein roter Faden das ganze Buch. Darum ist es nicht nur ein Appell, Kindern Märchen zu erzählen, sondern zugleich ein "Märchenbuch" für Erwachsene gewordenIm ersten Teil steht das Kind im MittelpunktIm zweiten Teil werden die wesentlichen Aussagen einzelner Märchen und Märchengruppen analysiert,,Soll eine Geschichte ein Kind fesseln", schreibt Bettelheim, "so muss sie es unterhalten und seine Neugier wecken. Um aber sein Leben zu bereichern, muss sie seine Phantasie anregen und ihm helfen, seine Verstandeskräfte zu entwickeln und seine Emotionen zu klären. Sie muss auf seine Angste und Sehnsüchte abgestimmt sein, seine Schwierigkeiten aufgreifen und zugleich Lösungen für seine Probleme anbieten. Kurz: Sie muss sich auf alle Persönlichkeitsaspekte beziehen." Alle diese Vorausetzungen erfüllen, wie Bettelheim nachweist, die Märchen."[10] (Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt)
Durch dieses Zitat wird deutlich, dass Märchen einen enormen Einfluss auf die psychische und soziale Entwicklung eines Kindes haben. Im Gegensatz zu einem erwachsenen Menschen kann ein Kind nur geringfügig Eindrücke der Realität verarbeiten. Dadurch entstehen Lücken, welche mit Phantasie gefüllt werden, die nicht nur positive, sondern auch negative Folgen mit sich ziehen können. Anhand von Märchen kann ein Kind schon im frühen Alter die Grenze zwischen Phantasie und Wirklichkeit erfassen.
Beispiel einer Interpretation aus tiefenpsychologischer Sicht
Bettelheim sieht in "Der Froschkönig (s.o.)" den Reifeprozess der Königstochter klar dargestellt. Zu Beginn scheint sie das kleine unschuldige Mädchen zu sein, dessen Vollkommenheit durch den Verlust der goldenen Kugel zerstört wird. Das Spielzeug symbolisiert laut Bettelheim ein noch nicht entwickeltes narzisstisches Seelenbild. Als diese Kugel in den Brunnen fällt, schwindet auch die Naivität des Kindes. Daraufhin tritt der Frosch auf, welcher für das hässliche und komplizierte Leben steht.
Die Prinzessin verspricht Dinge, die sie nicht einhalten möchte, somit versucht sie der Realität zu entfliehen. Als der Frosch jedoch später die Bedingung für das Herausholen der Kugel aus dem tiefen Brunnen einfordern möchte und ihr Vater als Sinnbild ihres "Über-Ich" (Gewissen/anwägende Instanz) eingreift, wird sie in die Wirklichkeit zurückgeholt.
Aus dem ursprünglichen Spiel wurde plötzlich Ernst, so dass die Prinzessin nun gezwungen ist ihre Verpflichtungen zu erfüllen. Als der Frosch zu ihr ins Bett möchte, empfindet sie ihm gegenüber ein starkes Ekelgefühl, welches von Zorn abgelöst wird, der in Hass endet.
Daraufhin wirft sie ihn an die Wand, womit sie nach Bettelheim die Initiative ergreift und ihr Ekelgefühl überwindet. Durch die Verwandlung des Frosches in einen schönen Prinzen, ändert sich ihr Hass in Liebe, wodurch ihr sexueller Reifungsprozess abgeschlossen wird.
Da sie den Königssohn am nächsten Tag zu seinem Schloss begleitet, wird ein weiterer Unterschied zu dem zuvor beschriebenen kleinen Mädchen deutlich. Sie trifft nun eigenständig Entscheidungen und geht dabei Risiken ein.
Ausserdem zeigt dieses Märchen der Brüder Grimm, dass erste intime Kontakte nicht immer lustvoll verlaufen müssen, da sie sehr schwierig und mit Angst behaftet sein können.
Doch durch schrittweise Annäherung kann ein Schock überwunden, vollkommene Intimität erreicht und die Schönheit der Sexualität enthüllt werden.
Auch in anderen Märchen stellt der Frosch ein Symbol für sexuelle Beziehungen dar.
Durch ihn soll gezeigt werden, dass sich ein feuchtkaltes und Ekelverursachendes Geschöpf
in etwas schönes verwandeln kann, sofern der richtige Zeitpunkt abgewartet wird.
Dieses sind nur wenige Aspekte, die Bruno Bettelheim zu diesem Märchen analysiert hat.
Schlussgedanke ( Fazit )
Abschliessend möchte ich noch sagen, dass die Arbeit an Märchen und die unterschiedliche Art und Weise diese zu analysieren sehr interessant war. Auch werden in den Grimmschen Märchen gesellschaftliche Probleme angesprochen (s.o.). Um erneut auf die Fragestellung einzugehen, inwiefern Märchen für Kinder geeignet sind, kann ich abschliessend sagen, dass sie abgesehen von komplizierten Formulierungen in jeder Kindheit ihren Platz finden sollten, da die Phantasie der Kinder angeregt und Moralvorstellungen übermittelt werden. Auch wird durch das Vorlesen von Märchen das familieninterne Beisammensein gefördert. Es sollten allerdings innerhalb der Familie die Märchen vorher im Kreis der Erwachsenen besprochen werden, um eventuelle Kürzungen vorzunehmen oder anderenfalls brutal erscheinende Szenen erklären zu können, um Missdeutungen zu vermeiden.
Was die tiefenpsychologische Analyse betrifft, ist es fraglich, inwiefern sie sinnvoll ist.
Es ist jedoch sicher, dass es interessant ist ein Märchen auch aus tiefenpsychologischer Sicht zu sehen, da man aus diesem Blickwinkel ein aus seiner Kindheit bekanntes Märchen auf eine andere Art und Weise betrachten kann. Allerdings sollte man hierzu anmerken, dass es nur für Psychologen möglich ist, so tief in ein Märchen vorzudringen, da man hierzu das fachliche Wissen benötigt. Doch was allen Menschen möglich ist, ist ein Märchen nicht nur oberflächlich zu lesen, sondern auch über die Bedeutung nachzudenken.
Zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass das Werk "Kinder- und Hausmärchen "der Brüder Grimm das meistübersetzte Buch deutscher Sprache ist, was Aufschluss über die Wichtigkeit der Märchen gibt.
Quellen- und Literaturverzeichnis
Titel: Die Märchen der Brüder Grimm (Vollständige Ausgabe)
Autor: Jacob und Wilhelm Grimm
Verlag: Goldmann
Veröffentlichung:
Titel: Die Märchen der Brüder Grimm
Autor: Heinz Rölleke
Verlag: Artemis Verlag
Veröffentlichung:
Titel: Kinder brauchen Märchen
Autor: Bruno Bettelheim
Verlag: DTV
Veröffentlichung: März 2000
Weitere Quellen:
www.kelsen.de/jovalli/grimm0.html
Anhang
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen als im Literaturverzeichnis angegebenen Hilfsmittel verwendet habe.
Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen und sinngemäßen Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht habe.
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