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Rassismus

Rassismus


Heutzutage leben wir in einer multikulturellen Gesellschaft, das heißt eine Nation setzt sich aus mehreren Ethnien, mit verschiedenen Kulturen, zusammen. Doch warum gab und gibt es Fremdenfeindlichkeit und Rassenhass zwischen den Völkern? Was heißt eigentlich "das Fremde" und welche Wirkung hat es auf Jugendliche bzw. junge Erwachsene . Und die wichtigste Frage lautet: Was heißt eigentlich Rassismus? Ich werde im Laufe meines Referates diesen Fragen nachgehen.


Zuerst möchte ich den Begriff Rassismus allgemein definieren und über seine Merkmale sprechen. Damit das nicht alles so schrecklich theoretisch klingt werde ich auch Beispiele dafür aus Vergangenheit und Gegenwart nennen.




Definition: Der Rassismus ist eine Ideologie, die tatsächliche oder fiktive Unterschiede zwischen 2 Volksgruppen zum Nutzen der Ankläger und zum Schaden der Opfer wertet. Man möchte den Opfern damit allerhand schlechte Eigenschaften zuschreiben, daher ihre Negativität betonen und zugleich die Positivität der Ankläger beweisen. Der Rassismus ist eine absolute Ideologie, denn sie erklärt die Wertung der Unterschiede für endgültig und allgemein. Zum Beispiel, alle farbigen Leute sind für alle Zeit der weißen Bevölkerung an Geisteskapazität unterlegen. Diese Geisteshaltung bewirkt daher immer eine Hierachisierung der Gesellschaft. Sie rechtfertigt bzw. legitimiert ein Unrecht, die Privilegien oder Aggressionen der Ankläger gegenüber der Opfergruppe.


Man differenziert mehrere Arten des Rassismus. Der biologische Rassismus beruft sich, wie sein Name bereits erahnen lässt, auf biologische Unterschiede ( Hautfarbe, Schädelform usw.) Er mißbraucht praktisch die Biologie zur Abwertung seiner Opfer. Der kulturelle Rassismus benutzt dazu kulturelle Unterschiede. Es lässt sich sagen, dass biologischer und psychologischer Rassismus immer in kombinierter Form auftreten. Das bedeutet, dass die Psyche = das Wesen der Angeklagten in der DNS ( Desoxyribonucleinsäure) eingeschrieben ist und vererbt wird. Dieser Gedankenzug trägt natürlich zu Verabsolutierung bei. Es sollte bemerkt werden, dass der Begriff Rassismus im Kontext zu seiner Definition verwirrend und eigentlich nicht korrekt ist. Denn eigentlich lässt er darauf schließen, dass es ausschließlich um die Abwertung einer anderen Rasse geht, es handelt sich aber um die Abwertung einer anderen Volksgruppe, unabhängig davon, ob diese zu einer anderen Rasse gehört oder nicht.


Rassismus in der Geschichte, das Verbrechen an der schwarzen Bevölkerung

Seit Beginn der Neuzeit, die mit der Entdeckung Amerikas begann bildeten die Europäischen Großmächte Kolonien. Besonders in Afrika wurde viel Land in Besitz genommen. Das Mutterland schlug immer Profit von der Kolonie. Es entnahm ihr wertvolle Rohstoffe, die zum Handel mit anderen Länder dienten. Außerdem boomte zu dieser Zeit der Handel mit Menschen, überwiegend schwarze Menschen wurden als Sklaven verkauft. Man nannte den Handel zwischen Europa, Afrika und Amerika den Dreieckshandel. Im 19. Jahrhundert hatten die Mutterländer selbst einen hohen Bedarf an Rohstoffen, die sie aus den Kolonien entnahmen. Die farbige einheimische Bevölkerung mussten als Sklaven auf Plantagen und Bergwerken für die Weißen arbeiten. Nun stellt sich die Frage, was rechtfertigt die Diskriminierung und Entwürdigung dieser Menschen seit Beginn des Imperialismus. Genau die Legitimierung dieses Unrechts haben sich rassistische Überlegungen zur Aufgabe gemacht. Der Begriff Rasse wurde erstmals gegen Ende des 17.Jahrhunderts verwendet. Damals wurde er nur zur Unterscheidung der Menschen verwendet, beinhaltete aber keinerlei Hierachisierung. Erst im 18. Jahrhundert wurden den einzelnen Rassen, welche nach Hautfarbe in Schwarze, Rote, Gelbe und Weiße eingeteilt, Eigenschaften zugewiesen. Die Farbigen wurden als primitive Kultur eingestuft, die den Weißen an geistiger Kapazität unterlegen waren. Es gab mehrere Theorien, die diese Tatsache erklären sollte. Die Anthropologen stützten sich auf körperliche Unterschiede zwischen schwarzen und weißen Menschen, sie verglichen Schädelform, Maß des Gesichtswinkels, Hautfarbe und Haarwuchs miteinander und schlossen darauf auf unterschiedliche charakterliche sowie geistige Eigenschaften. Vertreter der Monogenie (Wissenschaftler, die an die biblische Schöpfungsgeschichte glauben) sehen in der Entstehung von Menschenrassen eine Folge eines Degenerationsprozesses, wobei die Schwarzen am meisten und die Weißen am wenigsten degeneriert sind. Anhänger der Polygenese nahmen an, dass die einzelnen Menschenrassen an verschiedenen Orten der Welt entstanden seien, daher keinen gemeinsamen Ursprung haben und darauffolgend auch nicht zu selben Spezies gehören. Eine unterschiedliche Behandlung sei daher gerechtfertigt. Selbst Darwins Theorie über die Entstehung der Arten wurde dazu mißbraucht um die schlechte Behandlung bezüglich der schwarzen Bevölkerung zu rechtfertigen. Die natürliche Auslese besagt ja, dass jene Individuen einer Art, welche am besten an ihre Umwelt angepasst sind, den Kampf ums Dasein gewinnen, d.h. sie setzen sich gegenüber einem Feind bzw. einem Konkurrenten durch und können sich somit fortpflanzen. Mit der Zeit entstehen besser an die Umwelt angepasste Lebensformen und die schwächere ursprüngliche Lebensform stirbt aus. Die Rassisten bezeichneten die Schwarzen als Träger minderwertigen Erbguts und daher als nicht so entwickelt wie die Weißen. Es sei daher natürlich, dass die schwächere Kultur beim Vorgang der Kolonisation (= Kampf ums Dasein) von der Stärkeren ausgerottet wird und eigentlich gnädig, dass die Schwarzen für die Zwecke der Weißen arbeiten dürfen. Mit Darwins Theorie wurden auch andere soziale Ungleichheiten erklärt wie Krankheit und Gesundheit, Armut und Reichtum. Das Übertragen dieser Theorie auf die menschliche Gesellschaft bezeichnet man als Sozialdarwinismus. Darwins Cousin Francis Galton entwickelte den Sozialdarwinismus zur sogenannten Eugenik, der Lehre von der Notwendigkeit der künstlichen Pflege des Erbgutes einer Nation. Francis wissenschaftliche Erkenntnis war, dass die Träger minderwertigen Erbguts sich schneller fortpflanzen als die Träger Höherwertigens. Der Wissenschaftler befürchtete somit eine Rückentwicklung = Degeneration der gesamten Weltbevölkerung. Er schlug folgende Maßnahmen zum Schutz der Menschheit vor: Die Anhebung der Kinderzahl in begabten Familien bei gleichzeitigem unfruchtbar machen von Minderwertigen und Ehebeschränkungen bei geistig Behinderten und körperlich Kranken. Diese Maßnahmen lassen sich unter dem Begriff Rassenhygiene zusammenfassen, die ja auch wesentlicher Bestandteil des Naziregimes war und schließlich im Völkermord, dem Genozid seinen Höhepunkt fand. Laßt uns nun wieder zur unmenschlichen Haltung gegenüber der schwarzen Bevölkerung zurückkehren, welche sich vor allem in der sogenannten Apartheitspolitik ausdrückte. Das Jahr 1948 wird als das Geburtsjahr der Apartheid in Südafrika bezeichnet und ist durch die Regierungsübernahme der burischen Nationalpartei, deren Utopie es ist ein Südafrika aus lauter weißen Einwohnern zu errichten, die Schwarzen daher aus rassenhygienischen Gründen aus dem Land zu drängen sie höchstens als Arbeitskräfte zu mißbrauchen. Dieses Unterfangen stellt ein gar nicht so einfaches dar und benötigt einer gewissen Entwicklung. Es war nicht möglich die Schwarzen, die ja noch in die Gesamtpopulation integriert waren, einfach abzuschieben man musste sie von der weißen Bevölkerung trennen, diese Trennung drückt sich in verschiedenen Ebenen aus. 1. Auf der politischen Ebene, es gibt Schwarzenrecht und Weißenrecht, wobei das Wahlrecht nicht im Schwarzenrecht inbegriffen ist. Die 2. Ebene ist die Trennung des Landes in viel weißes und wenig schwarzes Land. Der Bildungsbereich war ebenfalls getrennt, wobei den Farbigen im Gegensatz zu den Weißen schlechte Institutionen zu Verfügung standen. Als 4. Ebene gibt es die öffentliche Apartheid in allen möglichen öffentlichen Bereichen (Sport, Kirche, Hotels, Restaurants, am Strand, in Parks usw.). Die 6. Ebene der Trennung ist das Verbot des sexuellen Umgangs zwischen Weißen und Farbigen. Natürlich ließen die Schwarzen diese Diskriminierung nicht widerstandslos über sich ergehen. In den 50er Jahren werden Kampagnen zivilen Ungehorsams nach dem Vorbild Gandhis organisiert. Auch der militärische Widerstand kann gesprengt werden. Das System der Apartheid wurde eigentlich durch Unterdrückung von Widerständen aufrechterhalten. Ein Gesetz zu diesem Zweck war das sogenannte Kommunismusgesetz, welches sich gegen jeden richtete, der ein kommunistisches Ziel vertrat oder förderte. Es wurden daher alle Bewegungen gegen das Regime als 'kommunistisch" abgetan. Das System zerbrach aber unter der Befreiungsbewegung, geführt von Nelson Mandela 1994.


Rassismus in Deutschland


Im folgenden möchte ich auch über Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in Deutschland berichten, die Ursachen erläutern, aber auch die Maßnahmen erörtern, die dagegen unternommen wurden. Zwischen 1991 und 1993 musste die Bundesrepublik Deutschland eine Zunahme von rassistisch und daher fremdenfeindlich motivierten Aktionen zur Kenntnis nehmen. Ich möchte dafür 2 Beispiele anführen:

In Rostock, Mecklenburg- Vorpommern zerstörten im August 1992 Rechtsextremisten, unterstützt von mehr als 500 Einheimischen eine Unterkunft von Asylbewerbern, hauptsächlich Zigeuner.

In Berlin wurde die Holocaust-Gedenkstätte in Berlin-Tiergarten am 30. August 1992 von einer Bombe zerstört.


Rechtsextremismus ist eine Art Mittelding zwischen Rassismus und rassistischer Nationalismus, denn er beinhaltet beide Komponente. Diese Ideologie ist einerseits vom Wunsch beseelt, dass das Volk(in dem Fall die Deutschen), dieser Begriff lässt sich in diesem Fall mit der Bezeichnung Rasse gleichsetzen, einen eigenen Staat gründet, der keine fremden Kulturen beinhaltet, andererseits gibt es die Theorie der überlegenen Rasse, welche sich daher auch aus rassehygienischen Gründen die unterlegenen Völker vom Leib halten muss. Nun stellt sich die Frage, wie Rechtsextremismus in einer Zeit, die fernab der Periode des Naziregimes liegt wieder aufflammt? Ich möchte in diesem Zusammenhang die Wiedervereinigung Deutschlands erwähnen, welche besonders auf die Bevölkerung der ehemalige DDR eine besondere Wirkung hatte. Sie stürzte sie in eine Situation der Ratlosigkeit angesichts des Anstiegs der Arbeitslosigkeit. Sie erlebten die Ausländer als Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt, und damit als Bedrohung für den Prozess der Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation. Rechtsextremistische Grüppchen nutzten ihre miserable Lage aus um den Hass auf die Ausländer zu schüren und sie für ihre Ideologie zu begeistern. Die vielen Asylbewerber, die wegen der Jugoslawienkrise nach Deutschland strömten, stellten für die Einheimischen eine Bedrohung für ihre Arbeits- und ihre Wohnlage, was wiederum von den Rechtsextremisten geschickt ausgenutzt werden konnte. Deutschland wollte aber wieder seine Reputation als demokratisches, friedliches und weltoffenes Land wiederherstellen. Deswegen wurden folgende Maßnahmen getroffen. Im März 1993 fand eine Informationskampagne, welche die Bevölkerung über Gewalt, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus aufklärte. Zu diesem Zwecke wurden auch Broschüren und andere Werbewaren verwendet. 2.wurde eine strenge Bewachung der Aktivitäten der extremen Rechten unternommen. Organisationen, welche rechtswidrig handelten wurden sofort verboten.3. unternahm auch die Bevölkerung selbst Sanktionen gegen die Fremdenfeindlichkeit. Es wurden zum Beispiel "Lichterketten" zum Schutz von Asylbewerberunterkünften gebildet. Außerdem wurden Demonstrationen gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit veranstaltet.





Psychologische Erklärungsmuster für Rassismus


Ich habe jetzt schon einiges über Rassismus und die damit involvierte Fremdenfeindlichkeit berichtete. Doch die wichtigste Frage steht bis jetzt noch unbeantwortet im Raum. Wie entsteht diese Geisteshaltung und warum sind gerade Jugendliche begeisterte Anhänger davon. Es gibt verschiedene Gründe für Rassismus, dennoch lässt sich allgemein sagen, dass er heutzutage immer entsteht, wenn das System Staat in irgend einer Weise instabil ist. Doch bevor ich darauf zu sprechen komme möchte ich gerne erörtern welche Wirkung das Fremde schon in der Kindheit auf uns Menschen hat. Für ein kleines Kind stellt die Familie die vertraute Umgebung dar und alles, was über diesen Rahmen hinausgeht wird als das Fremde bezeichnet, das Angst macht. Diesem unbekannten Fremden werden eigene schlechte Eigenschaften zugeschrieben und für alles "Böse" verantwortlich gemacht. Durch das "Reinhalten der eigenen Seele" (Psychohygiene) und das Ausfindigmachen und Ausgrenzen des vermeintlichen Schuldigen kommt es zu einer eigene Sicherheit, man spricht auch von einer inneren Stabilität. Wenn das Kind heranwächst und in die letzte Phase der Pubertät kommt, man nennt sie Adoleszenz, beginnt das Kind selbstkritisch zu werden, es sieht seine eigenen Fehler ein und schiebt sie nicht dem Fremden zu, im Gegenteil es beginnt sich sogar für seine Umgebung außerhalb der Familie zu interessieren und sich damit auseinanderzusetzen. Die Adoleszenz ist meiner Meinung nach die wichtigste Phase im Leben eines Menschen, denn sie sichert den Fortbestand der Menschheit und das entwickeln einer Kultur. Darüber hinaus bewirkt die Faszination des Fremden eine Weiterentwicklung einer Kultur, wenn sie durch eine andere beeinflusst wird. Jetzt lautet wiederum meine Frage, warum es gerade in der Adoleszenz zu rassistischen Haltungen kommt. Jetzt muss ich bei jenem Satz ansetzen, den ich als Einleitung für mein Referat verwendet habe. Wir leben in einer multikulturellen Gesellschaft, die fremde Kultur beginnt, jetzt leicht übertrieben ausgedrückt, an der Haustüre des Nachbarn. Der heranwachsende Sprössling erlebt seine eigene Identität, sowohl kultureller und rassischer Art, nur auf seine Familie reduziert, sie ist praktisch verkümmert. Er kann sich nicht von seiner Familie lösen, weil er sonst eine Art Kulturverrat begehen würde. Das Gebundensein an seine Familie und die Unsicherheit wegen seiner verkümmerte Identität lassen ihn wieder infantilisieren, er wird praktisch wieder zum Kind und die Faszination des Fremden ist gänzlich aufgehoben. Wie jedes kleine Kind versucht er durch Psychohygiene, die sich in dem Fall als Rassismus ausdrückt und durch die Ausgrenzung des Fremden wieder Stabilität (innere Sicherheit zu erlangen). Durch das Ausstoßen des Fremden wird auch eine eigene Identität geschaffen. Eigentlich kann sich der ganze Prozess analog bei einem Erwachsenen abspielen, aber diese haben mehr innere Stabilität als ein Juveniler. Das heißt natürlich nicht das es bei Erwachsene keinen Rassismus gibt, das innere Gleichgewicht wird halt durch andere Bedingungen zerstört wie durch eine schlechte wirtschaftliche Situation wo der Fremde als Konkurrent erlebt wird.


Besiegen des Rassismus durch Integration der Ausländer


Integration heißt nicht die völlige Assimilierung der Ausländer sondern heißt ein verhindern der Segregation zwischen Inländer und Ausländer. Jeder Ausländer sollte die gleichen Chancen am Arbeitsmarkt bekommen und nicht nur schlecht bezahlte Berufe, für die sich die Inländer zu schade sind, annehmen dürfen. Durch die folgende finanzielle Ungleichheit würden Ausländer nur in dürftigen Unterkünften unterkommen, eine Art Ghettobildung wäre unvermeidlich, wodurch der Inländer den Ausländer erst recht als Bedrohung empfinden würde. Neben dieser sozialen Integration ist die kulturelle unverzichtbar, natürlich ist die 1.

eine Bedingung für die 2.. Kulturelle Integration bedeutet nicht die völlige Assimilation der Einwanderer sondern kann als Akzeptieren von kulturellen Differenzen bei gleichzeitiger Einigung auf eine gemeinsame Kultur( gemeinsame Sprache, gemeinsames Bildungswesen.) definiert werden. Zum Schluss meines Referats möchte ich erwähnen, dass Rassismus nicht nur zu bekämpfen ist, weil er definitiv gegen die Menschenrechte verstößt sondern obendrein auch eine Gefahr für die ganze Menschheit ist. Durch die Isolierung einer Volksgruppe von der anderen, verhindert man ,dass "frisches Blut in diese einfließt", wodurch ein Degenerationsprozess unausweichlich ist.        






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