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Zuckerherstellung


Zuckerherstellung





Theoretisch chemisch:


Saccharose

(Rohrzucker)



Praktisch: Zuckergewinnung aus Zuckerrüben

(Die Gewinnung aus Zuckerrohr verläuft weitgehendst identisch)


Die gewaschenen und geschnittenen Rüben werden im Extraktionsturm im Gegenstrom mit Wasser (70°C) ausgelaugt, wobei die Pflanzenzellen aufgeschlossen werden und somit der Zellsaft austritt oder der Zucker aus der Zelle hinausdiffundiert ( Diffusionsanlagen).

Der entstandene Rohsaft wird mit Kalkmilch und gebranntem Kalk versetzt, wobei der größte Teil der Nichtzuckerstoffe ausfällt, dann in der Carbonation mit Kohlensäure oder -dioxid, um das überschüssige Ca(OH)2 als CaCO3 auszufällen.


Durch mehrmaliges filtrieren trennt man die ausgefällten Substanzen als Scheideschlamm ab.


Der verbleibende neutrale Klarsaft wird aufgehellt und nach nochmaliger Filtration als Dünnsaft der Verdampfstation zugeleitet. Hier wird er in mehreren Stufen das überschüssige Wasser verdampft wodurch der (entstehende) Dicksaft 65-70% Trockensubstanz enthält. Dieser Dicksaft wird nochmals filtriert und in die Kochapparate geleitet, wo ihm nochmals Wasser durch Verdampfen (unter vermindertem Druck bei 65-80°C, um die Verfärbung des Zuckers zu verhindern) entzogen wird. Der Eindampfungsvorgang wird fortgesetzt bis sich ein Teil des Zuckers als Weißzuckerfüllmasse (45% Zuckerkristalle, 55% Zuckersirup) ausscheidet. Die gesamte Kochmasse wird dann in Maischen abgelassen. Durch Zentrifugieren werden die Zuckerkristalle vom Sirup getrennt. Dieser Zucker wird noch gereinigt und zuletzt mit einer Reinheit von 99,95% erhalten. Aus dem Sirup werden durch wiederholtes Eindampfen und Abzentrifugieren weitere Zuckerfraktionen erhalten, die gelöst wieder dem Dicksaft zugeleitet werden. Als Zentrifugenablauf der letzten Stufe fällt ein braungefärbter Sirup, die Melasse, an.


Ein besonders reiner Zucker, die Raffinade, wird aus dem gelblichen Rohzucker gewonnen, der auf Grund seiner Qualität noch nicht für den Verkauf geeignet ist. Es wird ggf. zusammen mit Weißzucker wieder mit Wasser aufgelöst und filtriert, um verunreinigende Bestandteile und auch Farbstoffe zu entfernen. Das so gewonnene und durch Filtration und Entfärbung gereinigte Lösegut wird nun ähnlich wie der Dicksaft im Kochapparat zu Füllmasse verkocht, aus dem dann die Raffinade gewonnen wird. Grundsätzlich wird die Raffinade nach dem Zentrifugieren genauso behandelt wie der Weißzucker, d.h., sie wird zunächst getrocknet, gekühlt, gesichtet und dann in Silos eingelagert.






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