REFERAT-MenüDeutschGeographieGeschichteChemieBiographienElektronik
 EnglischEpochenFranzösischBiologieInformatikItalienisch
 KunstLateinLiteraturMathematikMusikPhilosophie
 PhysikPolitikPsychologieRechtSonstigeSpanisch
 SportTechnikWirtschaftWirtschaftskunde  



Vortrag Biologie - homo erectus

Vortrag Biologie


Thema: homo erectus



1. Geschichte der Entdeckung vom homo erectus


- Ernst Häkel 1866: 'Generelle Morphologie der Organismen', erstellte Stammbaum mit der Einordnung

des Menschen



- hypothetische Übergangsform 'Pithecanthropus' zwischen Affenmensch und heutigem Menschen

- 1887 hol. Arzt Eugen Dubois begann Pithecanthropus zu suchen

- ging u.a. nach Java

- 1890 in Ablagerungen des Solo-Flusses, nahe dem Ort Trinil in Zentraljava, ein kl. Stück menschlichen

Kiefers, Zähne und 1891 ein versteinertes urtümlich wirkendes Schädeldach

- zu groß für Menschenaffe, aber zu klein für einen modernen Menschen!

- 1892 Oberschenkelknochen (15 Meter entfernt)

- 1894 Benennung einer neuen fossilen Menschenart 'Pithecanthropus erectus' durch Dubois

- bedeutet 'aufrecht gehender Affenmensch'

- 'Pithecanthropus' nach Haeckels Idee

- 'erectus' gibt wieder, was Dubois charakteristisch fand: Vorform des Menschen, zwar mit sehr

primitivem Gehirn, aber mit Fähigkeit zur aufrechten, menschlichen Fortbewegung

- Fund war wissenschaftliche Senation aber zugleich Streitpunkt:

Zusammengehörigkeit des Oberschenkelknochens und des Schädels umstritten

einige Fachleute: Überrest eines menschenähnlichen Affen

andere Fachleute: krankhafte oder abweichende Form eines modernen Menschen

einige stimmten Dubois zu, das es sich im die gesuchte Zwischenform handelt

- folgende Jahre andere fossile Menschenreste an verschiedenen Orten gefunden , Akzeptanz, daß es sich

um die Übergangsform handelt

- älteste Funde: Olduvai in Tansania, vom Ufer de Turkanasee in Kenia, aus Omo und Melka Konture in   

Athopien

- lebten vor ca 1,8 Mio. Jahre - 200000 Jahren in Afrika, Europa und Asien

- waren weit verbreitet und regional variabel



2. Merkmale in Bau und Skelett


- heutigem Menschen extrem ähnlich

- Skelett war bis auf Schädel mit unserem heutigen identitisch

- nur Beinknochen war etwas dicker

- Schädel war deutlich unterschiedlich


- Hirnschädel: dickwandig, langestreckt, niedrig, hinter den Augenhöhlen stark eingeschnürt, 

Schädelbasis breit, Hinterhauptsbereich winkelförmig abgeknickt, Unterkiefer war kinnlos

- Gebiß: menschlich (je junger der Fund, desto geringere Größe der Zähne, wegen der Umstellung auf

weiche Nahrung)

- Größe: bis zu 1,65 m (auch bis zu 1,80 m z.B. Turkana-Junge)

- Gewicht: bis zu 65 kg

- massiver Knochenbau im Bereich des Schädels und des Gliedmaßenskeletts

- Stirn: niedrig und fliehend

- kräftige Überaugenwüste

- Gesicht: groß und massig, Kiefer springt weit vor

- Hirnvolumen von 720 cm³ - 1225 cm³ (zum Vergleich: Mensch 1400 - 1600 cm³)

- Anwachsen des Gehirns im Laufe der Zeit






3. Fähigkeiten / Kulturstufe


- Steingeräte weisen auf höheres Niveau der Bearbeitung hin

- stellte den Faustkeil aus Feuersteingeröllen her: erstes nach fester Formvorstellung gefertigtes

Arbeitsinstrument des Menschen zum Stechen, Bohren, Schlagen, Schneiden und Schafen

- Zerlegen von Tieren und Zerschlagen von Knochen, muß gute Fingerfertigkeit und Koordination

besessen haben

- Herstellung von Waffen zum jagen von Hirschen Wildpferden, Nashörner und Elefanten


- überwunden die Urangst vor dem Feuer, zähmten es: erste Erfindung innerhalb der

Menschheitsgeschichte

- Feuer 'gestohlen', Blitzschlag ausbrach oder durch glühende Lava

- nächster Fortschritt: Feuer mit aufgesammeltem Brennmaterial zu unterhalten

- waren auf natürliches Feuer angewiesen, großes Unglück, wenn die gehütete Flamme erlosch

- erst als der Mensch das Feuer beherrschte wurde er zum Herrscher aller Tiere

- Brandspuren weisen auf Feuergebrauch hin, älteste Feuerstelle: 1,4 Mio. Jahre alt: Athiopien

- konnten es nicht erzeugen jedoch gewinnen, pflegen und nutzen

- bedeutete der Anfang von gesellschaftlichen Veränderung

- Feuer war Mittelpunkt der Horde und förderte Zusammenschluß (Nahrungszubereitung, Schutz vor

Feinden und Kälte, auch in Arbeitsprozessen umgesetzt)


- Männer gingen zur Jagd in der Gemeinschaft, waren gute Jäger und Werkzeugmacher

- Frauen sammelten Beeren usw.

- wohnte in zeltartigen Hütten aus Stangengerüsten und Fellen

- umstritten: Verständigung; konnte auf jeden Fall Kenntnisse weitergeben und Erfahrungswissen von

einer zur anderen Generation vermitteln

- durch kulturellen Weg: mit Händen und Füßen sowie Artikuation (Lauten und Zeichen)

- stellten einfache Waffen

- konnte sich Vorstellungen über sich seine Umwelt machen, also 'ICH und meine Umwelt'

- mit Anwachsen seines Gehirns wurde er immer geschickter


4. Bilzingsleben in Thüringen / Sachen-Anhalt


Ausschnitt aus dem Text von Frank Grotelüschen 'Der aufrechte Mensch von Bilzingsleben'


'Am Rande des kleinen Sees drängen sich drei primitive Hütten, vor ihnen glimmt Holzkohle in den Feuerstellen. Einige Meter weiter werden Steine geschlagen und Tiere gehäutet - von Gestalten mit mächtigen Augenwülsten, fliehender Stirn langgestrecktem Hinterschädel und breiter Nase. Den Urmenschen bietet die flache Uferterrasse einen idealen Lagerplatz: Der See schützt vor Raubtieren, ein kleiner Quellbach sorgt für frisches Trinkwasser, und der angrenzende Berghang ermöglicht einen weiten Blick über das Tal.


Als Jahre später der Wasserpegel zu steigen beginnt und der See über die Ufer tritt, hat das Idyll ein Ende. Die Urmenschen packen das Nötigste zusammen und ziehen davon, um eine neue Bleibe zu suchen. Der Rest bleibt liegen, der Lagerplatz verwaist - und wird durch Überschwemmung und die anschließende Kalkablagerung nahezu perfekt konserviert.


400000 Jahre später geraten die versteinerten Überreste des urtümlichen Lagers zur archäologischen Sensation . 1974 ist der kleine See längst verschwunden, an seiner Stelle liegt heute ein aufgelassener Steinbruch, eineinhalb Kilometer vom thüringschen Dorf Bilzingsleben entfernt. Als der Archäologe Dietrich Mania im Steinbruch nach geologischen Spuren des eiszeitlichen Klimas fahndet, stößt er auf die Reste des archaischen Lagerplatzes - eine Fundstätte, die viel über die Kultur der Urmenschen verrät.'


- ständige Forschungsgrabungen in Bilzingsleben vom Archäologen Mania und seinem Team





Zitat von Mania: 'Da liegt alles herum, wie man es damals hinterlassen hat: Große Ambose, auf denen gearbeitet wurde, sperrige Geweihe, große Knochen von Nashorn und Elefant, die man als Rohstoff für die Geräte benutzt hat. Dann die vielen kleinen Feuersteinwerkzeuge zum Bearbeiten von Holz oder Pflanzenfasern und zum Zerlegen von Tieren. Die Menschen vor 400000 Jahren verfügten über Kulturtechniken, die die Forschung ihnen lange Zeit nicht zugetraut hat.'


- Archäologen entdeckten systematische Strichfolgen auf Knochenwerkzeugen


Mania: 'Die können nicht zufällig bei einer Arbeit entsanden sein. Da hat sich derjenige, der das mit dem Feuersteinmesser eingeritzt hat, etwas dabei gedacht. Und die Mitgleider seiner Gruppe wußten genau was das zu beideuten hat'


- Schlußfolgerung: besaß bereits abstraktes Denken

- Benutzung von 2 m langen Speeren außerordentliche technische Fertigkeiten

- jagten die o.g. Tiere, weil pflanzliche Nahrung nicht ausreichte

- Lagerstätte ist so groß wie ein Fußballfeld


Zitat: 'Wenn wir nicht wüßten daß dieses Pflaster 400000 Jahre alt ist, würden wir es ohne Probleme einem mitteralterlichen Hof zuschreiben'


- Freilegung eines Quadratmeters kostet 1 Woche zeit

- Mania will ein Museum mit Forschungsabteilungen einrichten, aber kein Geld


Mania: 'Wir haben die zur Zeit wichtigste Fundstelle dieser frühen meinschlichen Kulturperiode weltweit. Sie verrät uns eine einmalige Fülle von Details über die damaliege menschliche Kultur.

- ca. 5,5 Tonnen Fundmaterial

- ca. 500 000 Fundstück


Abschluß: Zeitungsartikel vorlesen



Forscher: Erster Mensch war ein Chinese


Peking - Er war von Kopf bis Fuß behaart, knappe 60 Kilogramm schwer: Unser Urahn, der 'Homo erectus'. Bisher glaubten Wissenschaftler, daß der erste Mensch in Afrika das Laufen lernte. 'Falsch', behauptet jetzt ein Forscher aus Peking, 'China ist die Wiege der Menschheit'.

Ein über zwei Millionen Jahre alter Beckenzahn dient Dr. Huang Wanbo als Beweis für seine revolutionäre These: Das uralte Beißwerkzeug habe einst einem aufrecht gehenden 'Homo erectus' gehört, der die Steppen der Jangtze-Region  durchstreifte. Bisher glaubte die Wissenschaft, daß sich der Urmensch vor zwei Millionen Jahren aus dem 'Homo habilis' (dem ersten Werkzeugbauer) in Afrika entwickelte.

Dr. Wanbo dazu: 'Unser 'Homo erectus' hat sich zumindest parallel zu seinem afrikanischen Artgenossen entwickelt.'

Der erste Mensch, ein Chinese? Ein Prestigegewinn, den sich die sonst knauserige chinesische Regierung nicht entgehen läßt - sie spendiert dem Wissenschaftler 1,4 Millionen DM Fördergelder.








Haupt | Fügen Sie Referat | Kontakt | Impressum | Nutzungsbedingungen