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Schwangerschaftsunterbrechung mit Mifegyne

Schwangerschaftsunterbrechung mit Mifegyne

Mifegyne wird in Deutschland von der Fa. Contragest GmbH, www.Contragest.de und in Österreich von der Allerheiligenapotheke, Wien vertrieben (In Österreich ist der Vertrieb gemäß bestehender Zulassung nur an Krankenanstalten möglich.)
In der Schweiz wird der Vertrieb von der Fa. COSAN GmbH, 8604 Volketswil / Zürich durchgeführt.

Die Abtreibungspille wurde zum ersten mal vor zehn Jahren in Frankreich zugelassen. Anschließend setzte in der Bundesrepublik Deutschland der Streit über das Mittel ein. Im Juni hatte die neue Bundesregierung den Weg frei gemacht für den Verkauf von «Mifegyne» in Deutschland.

In Großbritannien, Schweden, Deutschland, Österreich und Frankreich ist Mifegyne zugelassen.



Entwicklung: 1980 bei Russel Uclaf, erstmals Zulassung 1982
Methode: wird durch den Mund eingenommen - drei Tabletten
Informationen: RU 468 ist seit 11 Jahren (Stand 1999) in Frankreich zugelassen - außerdem in England seit vielen Jahren.
Risiko: 95%-97% Verhinderung der Schwangerschaft
Zeitraum: bis zur 7. Schwangerschaftswoche möglich
Achtung: Ist KEIN Verhütungsmittel !!!

Preis: schwankend zwischen 360€ - 580€

Abteilung für Frauenheilkunde und Geburtshilfe A.ö. Krankenhaus
Wiener Ring 3-5
A 2100 Korneuburg, den 2. Oktober 2000

„Im Krankenhaus Korneuburg, knapp außerhalb von Wien, führen wir seit Januar 1999 Schwangerschaftsabbrüche mit Mifegyne® durch. Das Präparat bezogen wir im ersten Jahr direkt vom Hersteller in Frankreich, wo es bereits seit mehr als 11 Jahren in Verwendung ist. Wegen der fehlenden Zulassung und Vertriebes in Österreich, war die Anwendung bis Januar 2000 lediglich mit einer Einfuhrgenehmigung des zuständigen Ministeriums möglich. Dieses Vorgehen wird häufig genutzt, um ein lediglich im Ausland zugelassenes Medikament anzuwenden. Mediale Aufmerksamkeit fand es letztmalig bei der Anwendung von Viagra noch vor dessen Zulassung.
Seit Januar 2000 wird Mifegyne von der österreichischen Firma Femagen vertrieben, ist jedoch lediglich für Krankenanstalten zugelassen. Niedergelassene Arzte dürfen in Österreich zwar weiterhin einen chirurgischen Abbruch durchführen, jedoch nicht Mifegyne® anwenden.

Wir behandeln etwa 50 Frauen pro Monat, wobei der Andrang sehr groß ist. Die allermeisten Frauen kommen aus Wien und Umgebung. Eine (Nach-) Curettage war bei drei Prozent der behandelten Frauen notwendig.
Nach Abschluss der Behandlung haben wir die Frauen mittels Fragebogen u.a. darüber befragt, für welche Methode sie sich bei einem allfälligen zukünftigen Abbruch entscheiden würden. Von den Frauen, die Angaben dazu machten, würden über 90 Prozent wieder diese Methode wählen.“

Schwangerschaftsunterbrechung mit Methotrexat


Methode: wird gespritzt, als Lösung

Nebenwirkungen: JA - wirkt im gesamten Körper, anders als Mifegyne

Zulassung: in Deutschland seit Jahren angewandt, aber nicht vorrangig als Abtreibungsmittel
Risikofaktor: 90%-96% Verhinderung der Schwangerschaft
Zeitraum: bis zur 8. Schwangerschaftswoche möglich
Achtung: Ist KEIN Verhütungsmittel !!!





















chirurgischer Abbruch

medikamentöser
Abbruch

Durchführung

durch einen erfahrenen Arzt (Verantwortung beim Arzt)

die Frau nimmt die Medikamente (mehr Eigenverantwortung der Frau, mehr Konfrontation)

Verlauf

in wenigen Minuten

zieht sich über mehrere Tage:
1. Tag Mifegyne
3. Tag Prostaglandin
einige Stunden später: Ausstoßung (in 3-5% trotzdem ein chir. Eingriff notwendig)

zusätzliche Medikation

örtliche Betäubung oder Vollnarkose

evtl. Schmerzmittel

Blutung

schwach

stärker und länger

Komplikationen

sehr selten: Verletzungen der Gebärmutter, Infektionen, Narkosezwischenfall

schwere Komplikationen wurden mit dem verwendeten Prostaglandin nicht beobachtet

Nebenwirkungen

evtl. Übelkeit nach der Narkose

krampfartige Schmerzen, Übelkeit, selten Erbrechen, Durchfall

Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit

möglich aber sehr selten, wenn Komplikationen auftreten

keine beobachtet

Zeitpunkt, gerechnet ab dem 1. Tag der letzten Regel

erst ab der 7. bis zur 12.-14. Woche,
(7-9. Woche geringste Komplikationsrate)

ab einem positiven Test, bis spätestens 49 Tage (7. Woche) möglich

Vorteil

Durchführung ist schnell, nachher kaum körperliche Beschwerden

kann bereits sehr früh durchgeführt werden, keine Narkose, die Frau gibt die Kontrolle nicht ab

Nachteil

erst ab der 7. Woche möglich, die Frau gibt die Kontrolle ab; evtl. Narkose

die Frau braucht Zeit, die Behandlung zieht sich über mehrere Tage, stärkere Blutung; evtl. Schmerzen

METHODEN

Absaugen oder Ausschaben:

Diese beiden Methoden werden angewendet, um das in der Gebärmutter eingenistete Ei zu entfernen.

Für das Absaugen wird der Gebärmutterhalskanal mit feinen Metallstiften vorsichtig geweitet, damit ein dünnes Plastikröhrchen eingeführt werden kann. An dieses wird eine elektronische Saugglocke angeschlossen, die Unterdruck erzeugt. Dadurch werden die obere Schleimhautschicht und das Schwangerschaftsgewebe von der Gebärmutterwand gelöst und abgesaugt. Die Frau wird bei dieser Methode örtlich betäubt. Der Eingriff kann in einem Krankenhaus oder in einer Arztpraxisambulant gemacht werden, d.h. nach dem Eingriff kann die Frau, nach einer kurzen Wartepause, nach Hause gehen.

Baby ist noch keinen Monat altDie ältere, auch jetzt noch häufig angewandte Methode ist die Ausschabung. Dabei wird das eingenistete Ei mit einem löffelähnlichen Instrument (Kürette) aus der Gebärmutter abgetragen; ein zwei- oder dreitägiger Krankenhausaufenthalt ist notwendig.

Nach der Abtreibung muss sich die Frau in jedem Fall mindestens eine Woche schonen. Der Gebärmutterhals muss sich erst wieder schließen. In dieser Zeit besteht erhöhte Infektionsgefahr. Keine Benutzung von Tampons, sowie von Baden und Schwimmen und vor allem vor Sex wird abgeraten.

Nach dem Eingriff können Sie eine mehrtägige Blutung haben. Bräunlicher Ausfluß bis zu 2 Wochen nach dem Eingriff ist möglich. Die nächste Periode kommt wahrscheinlich ca. 4-7 Wochen nach dem Eingriff. Ein vorübergehender Temperaturanstieg von bis zu 38C kann normal sein.





Anzahl der Abtreibungen in 'DDR“ insgesamt: seit 1972

130.000

80.000

74.000


Anzahl der Abtreibungen in 'West'- Deutschland insgesamt:
-1989    75.297
-1990    78.808


Anzahl der Abtreibungen in Deutschland insgesamt:
- 1990  250.000 (Schätzung)
- 1993  111.236
- 1994  103.568
- 1995    97.937
- 1996  130.899
- 1997  130.890
- 1998  131.795
- 1999  130.839
- 2000  134.640
- 2001  135.000

Anzahl der Abtreibungen bei Frauen unter 18 Jahren in Deutschland:
- 2000    6.337
- 2001    7.600

Abtreibungen in Spanien insgesamt: 1998 > geschätzt 50.000

Abtreibungen in den USA insgesamt: 1999 > 1.400.000

Anzahl der Abtreibungen in Österreich insgesamt:
Es gibt leider keine offiziellen Statistiken, aber die Salzburger Nachrichten berichten von  ca. 90.000 Abtreibungen. Das Jugendaufklärungsmagazin Gynnie berichtet von 86.000  Abtreibungen, Frühabtreibungen (siehe Kapitel x) und inoffizielle Abtreibungen  miteingerechnet ergibt das eine Zahl von zirka 200.000 Abtreibungen jährlich in  Österreich.






Wenn eine ungewollte Schwangerschaft eingetreten ist, gibt es keine psychisch schmerzfreie Lösung dieser Situation.

Ein Abbruch kann möglicherweise zu Gefühlen von Bereuen, Schuld oder Verlust führen. Aber auch die Alternativen, wie erzwungene Heirat, Adoptionsfreigabe des Kindes oder die zusätzliche Belastung eines ungewollten Kindes in einer bereits angespannten Beziehung können zu psychischen Problemen für die Frau, das Kind und die Gesellschaft führen.
Schwere psychische Reaktionen auf einen Abbruch sind selten. Auch Psychosen kommen nur in Ausnahmefällen, mit einer Häufigkeit von 0,3 bis 1,2 auf 1.000 legale Abbrüche vor.


In der Literatur wurden folgende Frauen als besonders gefährdet für eine negative Reaktion beschrieben, weshalb ihnen eine spezielle Nachbetreuung angeboten werden sollte: Frauen, welche
• eine gewollte Schwangerschaft aus medizinischen Gründen abbrechen
• in ihrer Entscheidung von ihrem Partner/den Eltern nicht unterstützt werden
• gedrängt wurden eine Entscheidung zu treffen, die sie später bereuen
• mit tiefen religiösen Überzeugungen in Konflikt kommen
• generell unsicher sind ob sie schwierige Situationen meistern können
• sich selbst die Schuld geben, dass sie schwanger geworden sind
• die Entscheidung zum Abbruch erst im zweiten Trimenon treffen konnten
• vorhergehende psychische Probleme hatten.


Die große Mehrheit der Frauen wird sowohl kurz nach einem Abbruch, als auch für einige Zeit danach, eine Mischung verschiedenster Gefühle haben, wobei jedoch eine positive Grundtendenz, im Sinne einer Erleichterung, vorherrscht.
Die Zeit der größten Belastung ist wahrscheinlich die Zeit, bevor die Entscheidung getroffen wurde.






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