Augenkrankheiten und Sehfehler
Kurzsichtigkeit (Myopie):
Das Kurzsichtige Auge ist meist länger als das normalsichtige. Einfallende Lichtstrahlen werden vor der Netzhaut gebündelt, so wird das Bild welches von weiterer Distanz kommt unscharf.
Die Optische Korrektur erfolgt durch eine Reduktion der Brechkraft des Auges mittels einer Streulinse (Konkarvlinse). Durch die Korrektur verschiebt sich der Brennpunkt wieder auf die Netzhaut und die Abbildungen aus der Ferne können wieder scharf wahrgenommen werden.
Dieser Sehfehler wird in Minus-Dioptrien angegeben. Z.B. -5,75 dpt.
Weitsichtigkeit (Hyperopie)
In einem weitsichtigen Auge (in der Fachsprache übersichtiges Auge genannt) werden die Lichtstrahlen erst hinter der Netzhaut gebündelt. Der Brennpunkt liegt daher also hinter der Netzhaut. Hierbei wird in der Ferne scharf und in der Nähe unscharf gesehen. Die Ursache dafür ist meist ein zu kurz gewachsenes Auge.
Die optische Korrektur erfolgt durch das Erhöhen der Brechkraft des Auges, also bildlich durch das Verschieben des Brennpunktes nach vorne auf die Netzhaut. Eine solche Linse, die dazu benötigt wird, nennt man Sammellinse (Konvexlinse).
Dieser Sehfehler wird in Plus-Dioptrien angegeben. Z.B. +3,5 dpt.
Alterssichtigkeit (Presbyopie)
Bei der Alterssichtigkeit handelt es sich um die Folgen des Alterungsprozesses der Linse. Sie verliert im Laufe des Lebens durch die nachlassende Elastizität die Fähigkeit, sich auf die unterschiedlichen Entfernungen einzustellen (Akkommodation), insbesondere in der Nähe.
Der Akkommodationsverlust tritt in der Regel um das 40ste Lebensjahr auf und ist ein normaler Vorgang, der ausnahmslos jeden Betrifft. Der Normalsichtige braucht dann eine Lesebrille. Der Weitsichtige braucht eine Fern- und Lesebrille. Gering Kurzsichtige nehmen zum Lesen einfach die Brille ab. Stärker Kurzsichtige brauchen, um in komfortabler Entfernung scharf zu sehen, für die Nähe eine schwächere Korrektur.
Hornhautverkrümmung (Astigmatismus)
Im Idealfall ist die Hornhaut so gleichmäßig gewölbt, wie eine Kugeloberfläche. Ist die Hornhaut an verschiedenen Stellen unterschiedlich stark gewölbt, spricht man von einer Hornhautverkrümmung. Die Oberfläche gleicht mehr einem Ei als einer Kugel. Die Folge ist eine verzerrte Abbildung. Ein Punkt wird zu einem Stab abgebildet.
Die optische Korrektur erfolgt durch eine Wölbung in der Brille, so dass die Lichtstrahlen sich wieder alle in einem Punkt treffen. Bei der Brille erfolgt dies durch sogenannte Zylindergläser, deren Lage vor dem Auge eine genau definierte Richtung haben müssen. Deshalb wird der Korrekturwert bei Brillen oder Kontaktlinsen mit dem Wert des Zylinders in Dioptrien und in der Lage der Zylinderasche in Winkelgraden angegeben.
Z.B. Zyl. -1,5dpt., Achse 12,2°
Grüner Star (Glaukom)
Als Grünen Star bezeichnet man eine Drucksteigerung im Augeninneren. Der Normaldruck beträgt unter 20mm/Hg.
Dies ist die Häufigste Erblindungsursache in Europa obwohl bei rechtzeitiger Behandlung das Augenlicht gerettet werden kann.
Die Ursache des Druckanstieges: Im Inneren des Auges bildet sich dauernd eine farblose Flüssigkeit, die durch ein schwammähnliches Gewebe, das Trabekel-System, aus dem Auge in die Blutgefäße abgeleitet wird. Ist dieser Abfluss verstopft, steigt der Augeninnendruck. Die einzige weiche Stelle ist dort, wo der Sehnerv das Auge verlässt. Dieser wird durch den Überdruck nach und nach abgedrückt.
Der Augenarzt kann den Augeninnendruck ganz einfach und absolut schmerzlos feststellen.
Vom Glaukom sind in Österreich 2% der über Vierzigjährigen betroffen. Die Krankheit ist deshalb so gefährlich, weil man sie nicht wahrnimmt, und wenn man sie endlich bemerkt, die Schäden nicht mehr rückgängig zu machen sind. Die Symptome im Endstadium sind eine Einschränkung des Gesichtsfeldes.
Kann der Grüne Star rechtzeitig erkannt werden, können Chirurgen das Trabekel-System wieder säubern. Nach dem Eingriff muss man, genau wie ein Diabetiker, regelmäßig das Auge eintropfen. Mit dieser Methode wurden schon Großartige Erfolge verzeichnet.
Grauer Star (Katarakt)
So bezeichnet man die Eintrübung der ursprünglich klaren Augenlinse. Man bemerkt das durch einen leichten Schleier oder erhöhter Lichtempfindlichkeit. Der Schleier nimmt mit der Zeit immer mehr zu. Im eigentlichen Sinn ist der Katarakt keine Krankheit und ist somit auch nicht gefährlich. Irgendwann kommt es aber zur totalen Vertrübung und eine Operation ist nicht umgänglich. Die Behandlung führt mit hoher Sicherheit zu einem guten Ergebniss und ist fast schmerzlos. Den Zeitpunkt bestimmen weitestgehend die Patienten selbst.
Bei der Operation wird die trübe Linse durch eine intraokulare Linse ersetzt. Dies ist eine künstliche Linse und wird mit zwei Bügeln in der Regenbogenhaut (Iris) verankert. Der optisch wirksame Teil hat einen Durchmesser von ca. 6 - 8mm. Die meisten Patienten vertragen die intraokulare Linse ausgezeichnet. Nur in manchen Fällen wie z.B. bei Extremer Kurzsichtigkeit, bei schwerwiegenden Augenkrankheiten oder bei Diabetes muss der Augenarzt von der künstliche Linse abraten.
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