Beeinflussung
des Herz-Kreislauf-Systems durch Ausdauertraining
- Man kann durch
Ausdauertraining eine höhere Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems
bewirken.
- Wenn die Muskulatur
beansprucht wird, wird auch das Herz-Kreislauf-System beansprucht und so
trainiert.
Regulationsvorgänge des
Herz-Kreislauf-Systems bei körperlicher Aktivität
- aktive Muskeln benötigen vermehrt Sauerstoff Durchblutungssteigerung muß erfolgen
- Verringerung des
Widerstandes
- Erhöhung des Blutdrucks
zu 1.) Erweiterung des Gefäßquerschnitts
durch die lokal-chemische Regulation (lokale Erweiterung (Vasodilatation)
der Arterien, durch Zunahme von chemischen Substanzen, die in der Ruhelage
nicht so stark in der Muskulatur auftreten.)
zu 2.) Steigerung des Herzminutenvolumens (Blutmenge, die das Herz in einer
Minute
verläßt)
- zentrale Mitinnervation
- nervöse Rückmeldungen aus der
arbeitenden Muskulatur
zu 1.)
Dabei handelt es sich um eine Art Vorstartreaktion (d. h. eine erhöhte
Herzfrequenz, die
sich schon beim Anblick der Wettkampfstätte, also vor der eigentlichen
Aktion , einstellt).
zu 2.)
Bei der lokal-chemischen Reaktion wird 'wahrscheinlich' auch,
durch eine nervöse Rückmeldung an zentrale Stellen im Gehirn, eine
- Steigerung der Herzfrequenz
- Zunahme des Schlagvolumens
- Verengung der Gefäße in der
nicht arbeitenden Muskulatur
- Zunahme der Atemfrequenz
bewirkt.
Wirkung des Ausdauertrainings
- Sportlerherz
- Faserverdickung des
Herzmuskels
- größeres Herzvolumen (ca.
500 g statt ca. 300 g)
- Steigerung des
Herzminutenvolumens
- Geringere Herzfrequenz im
Ruhezustand
- Verbesserte Kapillarisierung
der Muskulatur
- Eine im Vergleich zum Untrainierten
größere Zahl von eröffneten Kapillaren in der arbeitenden Muskulatur bei
Ausdauerbelastungen.
- Eine Vergrößerung des
Querschnittes der einzelnen Kapillaren im arbeitenden Muskel
- Eine verbesserte
ernährungswirksame Durchblutung in der belasteten Muskulatur
( es kann mehr Sauerstoff pro
Zeiteinheit aus dem Blut in die Muskelfaser gelangen)
- Biochemische Veränderungen
in der Muskelzelle
- mehr und größere
Mitochondrien
- mehr Myoglobin (es kann
mehr Sauerstoff gebunden werden)
- Vergrößerung der
Glykogenvorräte (aneinandergereihte Traubenzuckermoleküle)
- In Ruhesituationen kann der
Trainierte mehr Fettsäuren verbrennen und schont so seine Glykogenvorräte
- Phosphatverbindungen und
Kalium sind im größeren Maße vorhanden
Formen
des Ausdauertrainings
allgemein lokal (weniger als ein 1/6 der
Gesamtmuskelmasse)
statisch dynamisch
aerob anaerob
- lokale-dynamische
Muskelausdauer:
Sit-Ups, Bankdrücken,
Liegestüzen: aerob, doch wenn die Frequenz erhöht wird: anaerob
- lokale-statische
Muskelausdauer:
Beugehang am Reck, statische
Rumpfvorbeugung: zum größten Teil anaerob
- allgemein-dynamische
Muskelausdauer:
Rudern, Schwimmen: aerob oder
anaerob hängt von der Höhe der Belastung ab
statische Übungen haben
geringeren Wirkungsgrad
Trainingsmethoden für die Verbesserung
der Ausdauer bei Leistungssportlern
- Dauerleistung
- Intervallarbeit
zu 1.) Dauerleistung
60-85 % des maximalen Leistungsvermögens werden für mindestens 30 min ohne
Unterbrechung trainiert
zu 2.) Intervallarbeit
Zwischen 2 Belastungsphasen wird eine Pause gemacht (lohnende Pause)
Höhe der Belastung:
- extensive Intervallarbeit:
(60-80 % der maximalen Leistungsfähigkeit/ viele Wiederholungen/ kurze
Pausen)
- intensive Intervallarbeit:
(80-90 % der maximalen Leistungsfähigkeit/ wenige Wiederholungen/ lange
Pausen)
Belastungsdauer:
- Kurzzeitintervallmethode:
10-40 s / Energiequelle: ATP KP (=anaerobe alactazide
Energienachlieferung)
- Mittelzeitintervallmethode:
40-120 s (Tempoläufe) Energiequelle: Milchsäure (=anaerobe lactazide Energienachlieferung)
- Langzeitintervallmethode:
180 s und mehr (Dauerläufe) Energiequelle: auf aerobem Weg
Verbesserung der
Ausdauerleistungsfähigkeit bei Untrainierten
- allgemeine-dynamische-aerobe
Ausdauer: steigert die Leistungsreserven des Herz-Kreislaufsystems
(Laufen, Radfahren, Schwimmen) Dauer: 10-30 min am Tag Intensität: 50-70 %
der individuellen Kreislaufleistungsfähigkeit
- d. h.: 20-30 jährige
140-160 Schläge die Minute
- 50 und älter:
180-Lebensalterin Jahren (180-50=130 Schläge die Minute)
bereits nach 2-3 Wochen
verringert sich Atemminutenvolumen und die Herzfrequenz
Der
Schock
Ein Schock ist eine Regulationsstörung des Kreislaufs, bei der
lebenswichtige Organe (Herz, Gehirn) aufgrund eines verringerten
Herzminutenvolumens nicht mehr genügend durchblutet werden.
Ursachen für verringertes Herzminutenvolumen:
- Herzinsuffizienz:
verminderte Herzleistung (z.B. Herzinfarkt)
- Gefäßinsuffizienz:
verringertes venöses Blutangebot (z.B. bei starkem Blutverlust)
Folgen von verringertem Herzminutenvolumen:
- Abfall des Blutdrucks
- Kreislaufzentralisation (Es werden nur noch die
Vorzugsgebiete (Gehirn,Herz) ausreichend durchblutet).
Die
zwei Phasen des Schocks
- Phase: In der ersten Phase
des Schocks kann der Körper den Sauerstoffmangel durch anaerobe Versorgung
ausgleichen.
- In der zweiten Phase kann
der Körper den Sauerstoffmangel nicht mehr ausgleichen. Durch die
Mangeldurchblutung des Gehirns kommt es zur Bewußtlosigkeit und dann zum
Tod.
Formen
des Schocks
- Hypovolämischer Schock, bei
starkem Blutverlust durch Gefäßverletzung oder Flüssigkeitsverlust durch
Verbrennungen.
- Kardiovasculärer Schock,
den ein Herzinfarkt nach sich zieht.
- Septischer Schock nach
Infektionen.
- Anaphylaktischer Schock
nach schweren Antigen-Antikörper-Reaktionen (Unverträglichkeit).
- Neurogener Schock bei
Schädigung des Kreislaufzentrums (z.B. Schlafmittelvergiftung)
Anzeichen
des Schocks
In der 1. Phase:
- Blaße Haut und feucht-kalt
wegen verringerter Durchblutung der Haut
- Peripheren Venen werden
nicht durchblutet
- Puls steig auf über 100Schläge
pro Minute
In der 2. Phase:
- Steigerung der Atemfrequnz
- Motorische Unruhe
- Absinken des systolischen
Blutdrucks
Gerringere Füllung der Arterien
und einem leicht unterdrückbaren Puls
- weitere Beschleunigung der
Herzfrequenz
- Trübung des Bewußtseins
- Über Bewußtlosigkeit zum
Tod
1.
Hilfe: Behandlung des Schocks
- Große Blutungen stillen
(Abbinden)
- Schocklagerung: Der Kopf muß
10-20° tiefer als die Beine gelagert werden, damit das Gehirn durchblutet
wird.
- Die Beine anheben, damit der
venöse Rückstrom zum Herzen verbessert wird.