Rauchen
Nikotin ist
ein farbloses, öliges, flüssiges Alkaloid, C10H14N2, das den chemisch aktiven
Hauptbestandteil des Tabaks bildet. Nikotin gilt heute als
Suchtdroge. Tabakraucher nehmen mit dem eingeatmeten Rauch kleine Mengen davon
auf und empfinden als Folge möglicherweise bestimmte
körperliche Wirkungen.
Das bekannteste Ding, das Nikotin enthält ist
natürlich die Zigarette. Ca. 90-95% des Nikotins gehen in den
Rauch über, das 8% des gesamten Rauches ausmacht.
Aufbau der
Zigarette
In der Glutzone werden Temperaturen durch den Sog mit
dem Hauptstrom um 900° erreicht. In der Destillationszone
werden Stoffe mit Wasserdampf freigesetzt. Ein Teil
kondensiert zu feinen Rauchtröpfchen und schlägt sich in der Kondensationszone
nieder, um mit dem Fortschreiten der Glutzone erneut ab zu destillieren.
Im Nebenrauch erfolgt die Freisetzung bei sehr viel niedrigerer Temperatur nach
außen.
In geringen Dosen wirkt Nikotin als Nervenstimulans,
insbesondere auf das vegetative Nervensystem, indem es die
Ausschüttung von Adrenalin und anderer Hormone fördert. Größere
Nikotinmengen lähmen das vegetative Nervensystem durch Störung der
Reizübertragung an den Synapsen, den Kontaktstellen zwischen zwei Nervenzellen.
In noch höherer Dosierung kann Nikotin zu Krampfanfällen und
zum Tod führen. Die Auswirkungen des Nikotins auf das Nervensystem sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Bei manchen
begünstigt es die Bildung von Magengeschwüren.
Das Rauchen allgemein
Rauchen meint das Einatmen des Rauches getrockneter und glimmender
Tabakblätter. Die getrockneten Blätter der Pflanze
werden in einer Pfeife oder Zigarre, meist jedoch in
einer Zigarette geraucht.
Die Gewohnheit wurde Mitte des 16.Jahrhunderts in
Auswirkungen
des Rauchens
Medizinische Untersuchungen haben bewiesen, dass die Gesamtsterblichkeit bei
männlichen Rauchern mittleren Alters doppelt so hoch
ist wie bei Nichtrauchern. Die Sterberate ist höher
bei Personen, die täglich in höherem Maße oder über einen längeren Zeitraum
Zigaretten rauchen. Nach Schätzungen sind 30
Prozent aller Sterbefälle durch Krebs auf das Zigarettenrauchen zurückzuführen.
Von den Krebsarten, die durch Rauchen verursacht werden, tritt Lungenkrebs am
häufigsten auf. Die Wahrscheinlichkeit, an Lungenkrebs
zu erkranken, ist bei einem Raucher siebenmal höher als bei einem Nichtraucher.
Außerdem besteht bei Rauchern ein fünffach höheres Risiko von
Kehlkopf-, Mund- und Luftröhrenkrebs. Und etwa ein Drittel aller
Krebserkrankungen der Blase, Nieren und
Bauchspeicheldrüse werden auf das Rauchen zurückgeführt. Eine weitere
Krankheit, die offensichtlich durch das Rauchen gefördert wird, ist die sogenannte Akne inversa, eine schwere Entzündungskrankheit.
Bei dieser Krankheit entstehen Abszesse im Bereich von Schweißdrüsen, die auf
Grund des Rauchens Nikotin absondern. Das Nikotin bewirkt
einen Entzündungsreiz, der zur Abszessbildung führt.
Rauchen erhöht das Risiko um das Fünffache, an
chronischer Bronchitis zu sterben, es erhöht die Sterberate bei
Herzerkrankungen und Erkrankungen der Herzkranzgefäße um das Zweifache, sowie
das Risiko eines Schlaganfalls um 50%.
Passivrauchen: Das Risiko eines Passivrauchers, der regelmäßig Zigarettenrauch
einatmet, an Lungenkrebs oder an einem Herzinfarkt zu
erkranken, steigt um 20-40%.
>> Lungenkrebs
Dieser Schnitt
durch eine menschliche Lunge zeigt in der Mitte der Aufnahme helles
Krebsgewebe.
Unten in der Mitte liegt das Herz. Während das normale
Lungengewebe hellrosa gefärbt ist,
ist das den Krebs umgebende Gewebe auf Grund eines teerartigen Überzugs,
der durch Zigarettenrauch verursacht wurde, schwarz gefärbt.
Entwöhnung vom Rauchen
Mit verschiedene Programmen
wird versucht dem Raucher das Rauchen abzugewöhnen. Dazu zählen Therapiegruppen ebenso wie
Aversionstechniken: z.B.: der Raucher soll möglichst viele Zigaretten in der
kürzest möglichen Zeit rauchen, sodass ihm übel wird. Ein anderes Verfahren ist die Verabreichung eines Nikotinkaugummis, um die
Entzugserscheinungen bei Rauchern mit starker körperlicher Nikotinabhängigkeit
zu lindern.
Nach etwa einem Jahr der Abstinenz sinkt das Risiko an
einer Krankheit zu sterben, die mit dem Rauchen in Verbindung steht.
Rauchen und
Schwangerschaft
Bei der Frucht von rauchenden Spätschwangeren ist eine
Zunahme der Herzfrequenz feststellbar. Bei stark rauchenden
schwangeren Frauen kommt es doppelt so häufig zu Frühgeburten und Untergewicht
der Babys. Der Grund ist wahrscheinlich die
mangelnde Blutzufuhr in der Plazenta.
Die Missbildungsrate steigt nicht nur als Folge des
Zigarettenrauchens der Mutter, sondern auch des Vaters über das Normalmaß.
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