geboren 1775 - gestorben 1851
Als Sohn eines Barbiers wurde William Turner am 14. Mai 1775 in Maiden Lane, Devonshire, geborgen. Er stellte als frühreifes Kind im Laden seines Vaters öfters kleine Zeichnungen aus, die sogar manchmal ihre Käufer fanden. Später ging er als Zeichner in eine Fabrik, die bedruckte Leinen herstellte.
Sein Vater war von der Begabung seines Sohnes überzeugt und entschloß sich, ihn nach London in die Werkstatt des Malers Thomas Malton zu schicken. Von da aus ging der junge Turner an die Königliche Akademie, wo er bei Reynolds Unterricht erhielt. E
r studierte nicht nur die großen Klassiker, sondern auch Poussin, Rembrandt und die holländischen Landschaftsmaler des 17. Jahrhunderts. Er bewunderte vor allem Tizian und Canaletto.
Ungefähr um 1790 begann Turner seine Zeichnungen und Aquarelle auszustellen und bekannt zu werden.
Von 1793 an reiste er kreuz und quer durch England, wobei er eifrig zeichnete und aquarellierte. Diese Arbeiten dienten ihm dann als Grundlage für seine großen Ölbilder.
1802 ging er nach Frankreich und in die Schweiz. Aus dieser Zeit stammen:
Die große Mole von Calais und London. :Bereits diese Bilder zeichnen sich durch ihr Licht und die nebelige Atmosphäre aus.
Der Einfluß der Holländer machte sich besonders bemerkbar.z.B.van de Veldes
1813 entdeckte Turner Watteau sowie Claude Lorrain und dessen große Hafenbilder.Damit war ein neuer Abschnitt in der Laufbahn des Künstlers erreicht, der sich in der
Gründung: Karthagos :deutlich abzeichnet. Rot und Gelb sind von nun an die vorherrschenden Farben seiner Landschaften, in denen selbst für Blau nur noch wenig Raum bleibt.
1819 reizte es ihn Italien kennenzulernen, wo seine Werke viel Anklang fanden.
Die ergiebigste Zeit in seinen Leben ist angebrochen.
William Turner kann man als typischen Vertreter des Historismus bezeichnen, das heißt daß er gerne geschichtliche Themen in seinen Bildern verarbeitete.
Turners romantische Naturauffassung zeigen besonders seine Aquarelle, die immer seltsamer wurden und sich zu kosmischen Visionen steigerten. Gleichzeitig veränderte sich der Charakter des Künstlers. Als reicher Junggeselle, geizig und exzentrisch, leb
lebte er unter falschem Namen ganz allein in einem verfallenen Haus in Chelsea. Seine Bilder wurden immer eigenwilliger. Riesige Sonnen, Nordlichte, Seestücke, bei denen Himmel und Wasser ineinander
übergehen, gigantische Wirbelstürme waren die Themen seiner letzten großen Bilder.
Er kaufte alle Bilder zurück, die er jemals verkauft hatte und vermachte diese Gemälde und fast zwanzigtausend Zeichnungen und Aquarelle der englischen Nation. Diese sind heute Eigentum der Tate Gallery in London.
Man kann sagen daß Turner eine der erstaunlichsten Erscheinungen der europäischen Malerei des 19. Jahrhunderts ist.
1851 starb er im Alter von 76 Jahren
Die letzte Fahrt der Temeraire
Auf diesem Bild ist der Horizont extrem tief eingelegt, so daß der überwiegende Teil des Bildes von einer Himmelslandschaft eingenommen wird, die sich vom feurigen Rot oberhalb der Sonne
über goldene und bräunliche Reflexe zum oberen Bildrand, in allmählichem
Übergang zum lichten Blau in der linken Hälfte verändert. Faszinierender sind noch die Spiegelungen von Wolken, Sonne und Schiffe auf der Wasseroberfläche.
Wichtige Bilder: Die Themse bei Walton Bridge (um 1807), Beim Durchqueren des Baches,
Sonnenaufgang, Die Poiazetta von Venedig, Regen, Dampf, Geschwindigkeit.
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