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Thesenpapier Thema Kaiser Friedrich II

Thesenpapier Thema: Kaiser Friedrich II. (abgekürzt F.)


These: Friedrich II. nicht nur Kaiser sondern auch moderner Staatsmann!?

Vorgeschichte:

Die Epoche von Karl d. Großen bis Friedrich II. ist geprägt von Auseinandersetzungen zwischen Imperium und Sacerdotium.

Unter Gregor VII. (1073-1085) strebt die Kirche Unabhängigkeit von der weltlichen Macht an.
1122 kommt es zum  Wormser Konkordat.



Unter dem 'Papstkaiser' Innozenz III. (1198-1216) erreicht die 'Weltherrrschaft Christi durch die Kirche' ihren Höhepunkt: Viele Könige nehmen ihre Länder als Lehen aus der Hand des Papstes entgegen, der zugleich immer mehr zum Schiedsrichter ('arbiter mundi') in politischen Auseinandersetzungen wird.


Friedrichs Kaiserzeit wird vorgezeichnet:

am 26. Dezember 1194 wird Friedrich in Jesi (Mark Ancona) geboren.

zur gleichen Zeit erobert sein Vater, Kaiser Heinrich VI. Sizilien.

sein Ziel ist es, das Römisch-Deutsche Kaiserreich mit dem Kgr. Sizilien zu vereinigen.

T    Heinrich beabsichtigte, daß sein Sohn ein Imperium erben und festigen sollte, das von Norddeutschland bis zum Mittelmeer reichte.

Friedrich im Dezember 1196 in Frankfurt zum König gewählt.

Am 28. Sept. 1197 stirbt Heinrich während des Kreuzzugsversuchs.

Friedrich wird vom staufischen Einfluß ferngehalten

F. wird nach Sizilien gebracht, wo er am 17. Mai 1198 zum König gekrönt wird.

als seine Mutter am 28. Nov. 1198 stirbt, erhält Papst Innocenz III. die Vormundschaft.

1208: Hochzeit mit Konstanze, der Schwester des Königs von Aragon.

Feb. 1210 setzt Friedrich den papstfreundlichen Kanzler Walter v. Paleria ab.

Proteste der Kurie erzielen keine Wirkung.

Friedrich kommt nach Deutschland:

als Kaiser Otto IV. 1210 Sizilien angreift, macht der Papst Friedrich zum Gegenkönig.

1212 "Triumphzug" Friedrichs ohne Waffengewalt in Süddeutschland.

9. Dez. 1212 in Mainz zum römischen König gekrönt.

1215 nachdem Otto IV. besiegt ist, beginnt Friedrich für einen Kreuzzug zu werben.

im Juli 1216 stirbt Innocenz III.

Der neue Kaiser gestaltet das sizilianische Staatswesen um:

Kaiserkrönung am 22. März 1220.

Durch Assisen von Capua zieht der Kaiser die einst umfangreichen Vorrechte, die in den Wirren der letzten Jahre verloren gingen, wieder an sich.

Niederwerfung der Sarazenen, die danach dem Kaiser zum persönlichen Schutz dienten, und zusammen mit dt. Soldrittern den Kern seines Heeres bildeten.

Juli 1224 Gründung der Universität Neapel.

Die nach Autonomie strebenden, lombardischen Städte verhinderten Reichstag Cremona 1226.

auf Wunsch des Papstes heiratete er 1225 Isabella, Erbin des Königreiches  Jerusalem.

März 1226 Goldbulle von Rimini.

Kreuzzug und Bann

auf Druck des Papstes verspricht F. bis Aug. 1227 den Kreuzzug anzutreten.

am 18. März 1227 stirbt Honorius III.

Nachfolger wird Kardinalbischof v. Ostia, der sich Gregor IX. nennt.

Ausbruch einer Seuche verhindert im Aug. 1227 den Kreuzzug.

Gregor IX. erklärt Krankheit des Kaisers vorgetäuscht, verhängt 29.9.1227 den Bann über F.

F. plant erneut, gegen den Widerstand der Kurie Durchführung des Kreuzzuges, um sein Gelübde zu erfüllen.

Das Königreich Jerusalem

F. landete am 7. Sept.1228 in Akkon.

Aufgrund der Exkommunikation hatte er nur den Deutschen Orden auf seiner Seite, der Patriarch von Jerusalem, sowie die Johanniter- und Templerorden stellten sich ihm bald feindselig entgegen.

Vertragsabschluß mit Sultan Al-Kamil von Agypten.

Selbstkrönung am 18. März 1229 in der Grabeskirche.

In Abwesenheit, löst Gregor IX. alle Untertanen des Kaisers vom Treueid, verbündet sich mit den lombardischen Städten und versucht ohne Erfolg einen Gegenkönig aufzustellen.

Der Papst entsendet Johann von Brienne mit einem Heer nach Sizilien.

Um den Widerstand zu schwächen, ließ Gregor IX. die Nachricht verbreiten Friedrich sei tot.




Die Rückkehr aus dem heiligen Land:

am 10. Juni 1229 traf der Totgeglaubte in Brindisi ein, zog Truppen zusammen und eroberte die Provinzen in kurzer Zeit zurück, hielt erst an der Grenze des Kirchenstaates, da er Waffenstillstandsverhandlungen und ein Übereinkommen mit dem Papsttum suchte.

Sommer 1230 Abmachung von San Germano (Cassino) und Ceprano. Verhandlungen zw. Kaiser und Papst geleitet von Herrmann von Salza und Kardinal Thomas von Capua.

Friedrich auf der Höhe seiner Macht:

Aug. 1231 Gesetzbuch "Liber Augustalis", Konst. von Melfi, diese führen zu einer Stärkung der staatlichen Leistungsfähigkeit gegenüber dem kraftzersplitternden Lehnswesen.

Vorgehen gegen die Ketzer da diese mit der göttlichen auch die kaiserliche Majestät beleidigten. Er vernichtete nicht die Andersgläubigen ( Schutz für Juden und Sarazenen) sondern den Staatsfeind, der die Staatsreligion gefährdete. Brutale Niederschlagung eines Aufstandes sizilianischer Städte unter ihnen Syrakus und Messina 1233. Installation einer politischen Geheimpolizei mit umfassendem Spitzelsystem.

Apulien wird Kernland des Reiches mit Residenzstadt Foggia

Zurück in Deutschland

Vater-Sohn-Konflikt bei der Frage, um die Macht der Fürsten endet mit Tod Heinrichs VII.

F. übertrag sizilische Staatssystem auf Deutschland und setzte der Feindschaft zw. Staufern und Welfen ein endgültiges Ende.

Konflikt mit dem Papstum bis zum Ende

1236 Reichszug gegen Lombarden.

F. setzte in Wien seinen Sohn Konrad IV. als König ein.

Viele der lombardischen Städte, außer Mailand und fünf weitere erobert. Ausbruch einer Seuche im Reichsheer verhindert im Okt. 1238 die Eroberung. Am 20. März 1239 bannt der Papst F. zum zweiten Mal. Kaiser widerspricht dem Papst. Gregor bezeichnet ihn am 21.Mai als Ketzer.

Die deutschen Fürsten weigerten sich den Bann verkünden zu lassen.

1240 marschiert Friedrich in den Norden des Kirchenstaates ein, es kommt aber nicht zur Eroberung Roms.

1241 verhindern Verhandlungen zwischen dem Hochmeister des dt. Ordens Konrad v. Thüringen und dem Papst einen weiteren Angriff auf Rom.

Als F. im August 1241 erneut gegen Rom zieht, stirbt Gregor unerwartet, der Kaiser kehrt nach Apulien zurück und wartet die Papstwahl ab.

1. Konklave der Kirchengeschichte wählt Coelestin IV. zum neuen Papst, dieser stirbt aber schon nach 17 Tagen. Vakanz des Amtes f. 20 Monate.

25 Juni 1243 Wahl von Innozenz IV.

Im Aug. 1244 wird Jerusalem von dem Turkvolk der Chorasmier erobert. Daraufhin kommt es zu dem letzten Versuch einen Frieden zw. Kaiser und Papst herzustellen.

Patriarch von Antiochia und Hochmeister des Dt. Ordens überbringen dem Papst das kaiserliche Angebot zum Kreuzzug. Der Papst löste den Bann am 6. Mai 1246.

Konzil von Lyon: Innocenz IV. setzt F. als König und Kaiser ab.

F. protestierte in Manifesten an die Könige und Fürsten Europas.

Im März 1246 MordKomplott gegen F. Er läßt die Verschwörer unerbittlich bestrafen.

Heinrich Raspe wird Gegenkönig in Deutschland.

Nach und nach verliert er bis 1248 viele Städte in Oberitalien. Schwerste Niederlage bei der  Belagerung Parmas, Verlust der kaiserlichen Kasse und des Staatsschatzes.

Bis 1250 kommt es zu Rückgewinnung des Herzogtums Spoleto und der Mark Ancona.

1250 schlägt Konrad IV. Wilhelm von Holland und zwingt die rheinischen Bischöfe zum Frieden.

Ludwig IX. fordert Innocenz IV. auf mit F. Frieden zu schließen, damit, die Hilfe des Kaisers sein Kreuzzug noch ein gutes Ende nehme.

Dieses Momentum bestimmte weiterhin die Pläne F. nach Lyon und Deutschland zu ziehen. Jedoch starb F. am 13. Dezember 1250 in  Castel Fiorentino an einer Darmentzündung.

In seinem Testament bestimmte er, Konrad IV. zum Erben des Gesamtimperiums. Manfred zum Stadthalter des sizilisch-italienischen Staates. Die römische Kirche sollte ihre Besitzungen zurück erhalten, falls sie ihrerseits die Rechte des Imperiums anerkannte.

Verwandler der Welt - Fazit

Die Nachwelt bezeichnet F. als "Verwandler der Welt", da er einen erbitterten Kampf gegen die weltliche Herrschaft der Kirche führte und in seinem Herrschaftsbereich die Basis für einen modernen, totalitären Staat begründete. Seine vielfältige Persönlichkeit hat zu Lebzeiten die Welt in Erstaunen versetzt, gemessen an den Umständen seiner Zeit, war er kosmopolitisch gebildet und moderner als andere Herrscher seiner Epoche.


Literatur:

Jedin, Hubert (Hrsg.): Handbuch der Kirchengeschichte 3,2: Vom kirchlichen Hochmittelalter bis zum Vorabend der Reformation. Freiburg/ Br. 1968.

Kantorowicz, Ernst: Kaiser Friedrich der Zweite. Bd.1-2 ( Nachdr. D. Ausg.1927-1931 ),

Düsseldorf 1963.

Schaller, Hans Martin: Kaiser Friedrich II. Verwandler der Welt. ( Persönlichkeit und Geschichte)

Göttingen 1964.







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