Sokrates
Sokrates allgemein
geboren 469 v.Chr. in Athen
Vater: Sophroniskos (Bildhauer) Mutter: Phainarete (Hebamme)
lernte erst Steinmetz, widmete sich später Philosophie
verheiratet mit Xanthippe, 3 Söhne (Lamprokles, Sophroniskos, Menexenos)
Sokrates hat nichts selber geschrieben, alle Informationen von Schüler Platon
Verfasste Dialoge und philosophische Gespräche
Unklar ob alles von Sokrates oder Vermischung von Sokrates und Platons Ansichten
Sokrates` Leben als Staatsbürger
Sokrates Leben war sehr einfach
Xenophon (Schüler Sokrates`) schrieb 'Durch seine Lebensweise hatte er Seele und Leib erzogen, daß nach meiner Meinung nach, jeder, der sie sich zu eigen machte, sorglos und sicher leben konnte [] Er lebte so sparsam, daß kaum einer mit seiner Hände Arbeit so wenig verdienen könnte, um nicht das zu erwerben, was für Sokrates hinreichte.'
übte keinen richtigen Beruf aus, beschäftigte sich mit Philosophie
Frau Xanthippe beschimpfte ihn mit 'Herumtreiber' und 'ewiger Diskutierer'
jedoch störte ihn seine Armut selbst kaum '[]Wie zahlreich sind doch die Dinge, deren ich nicht bedarf!
man kann nicht sagen er übte den Beruf aus Faulheit nicht aus hielt sich mit Gymnastik fit und hatte vortreffliche körperliche Verfassung
trotz wechselnder politischer Verhältnisse war Sokrates gesetzestreu und ging Pflichten als Bürger gewissenhaft nach
nahm am Peleponnesichen Krieg, rettete vielen verwundeten das Leben
zeichnete sich durch Ausdauer, und der Fähigkeit Strapazen zu erdulden aus
war gewissenhaft als nach Seeschlacht die athenischen Flottenführer hingerichtet werden sollten, weil sie Tote nicht geborgen hatten, weigerte sich Sokrates dies auszuführen, trotz Lebensgefahr
Sokrates` philosophisches Wirken
sah seine Aufgabe darin, die Wahrheit und die Grundlagen des rechten Lebens zu finden
verbrachte Großteil seines Lebens auf Strassen/Marktplätzen bei Gesprächen mit Leuten die als weise galten => Handwerker, Dichter, Sophisten, Politiker
stellte oft die Frage 'Was ist Tugend?'
wollte kein Beispiel, sondern eine Definition wissen
unzufriedenstellende Antworten => zerlegte sie in neue Fragen (dialektische Methode)
versuchte durch Bilder und Beispiele aus Alltag eigentliche Ansichten der Menschen herauszufinden
Gesprächspartner verstrickten sich in Wiedersprüche, die Sokrates durch Fragen aufdeckte es stellte sich heraus, daß sie nur so taten, als verstünden sie alles, in Wirklichkeit wußten sie nichts
somit war Sokrates weiser als seine Mitmenschen, da er sich seiner Unwissenheit bewusst war
Gesprächspartner wurden durch Sokrates` aufdeckeung verlacht und verspottet, wegen lächerlichmachung bekam viele Leute zum Feind
Bloßstellung war nicht Zweck seiner rücksichtslosen Ironie, eher Nebeneffekt
wollte Mitmenschen Unkenntnis vor Augen führen und mit jeglichem Scheinwissen aufräumen
Sokrates sagte einmal: 'keiner von uns beiden scheint etwas gutes und rechtes zu wissen, jener aber meint zu wissen und weiß doch nicht, ich jedoch, der ich nicht weiß, glaube auch nicht zu wissen, ich scheine somit um ein geringes wissender zu sein als er, weil ich nicht meine zu wissen, was ich nicht weiß.'
dies verstanden nur seine wahren Jünger, schlossen sich ihm an, auf Suche nach Wahrheit
Sokrates was sehr kritisch, jedoch kein Skeptiker, hielt wahre Erkenntnis für möglich
Gelangte er zu Klarheit, zog er weitere Fälle in Betracht, prüfte Einwände und korrigierte Ergebnis gelangte allmählich zu unanfechtbaren Argument, und Definition
Verfahren bezeichnete Sokrates als induktiv
meinte zunehmendes Wissen bedeutet höhere Sittlichkeit und Tugend
Wissen und Tugend verlaufen parallel
stellte These auf, daß wer wisse was richtig sei, auch richtig handeln müsse (ethischer Intellektualismus)
Tugend könne (wenn auf Wissend beruhend) gelehrt werden
Nur das Gute nützt dem Menschen und bringt Glückseligkeit, das Böse schadet der Seele
Unrecht dürfe nicht mit Unrecht vergolten werden
Sokrates` und die Sophisten
vor Gericht wurde Sokrates mit Sophisten verglichen, zu denen er jedoch im Gegensatz stand
Sokrates sucht Wahrheit, Sophisten versuchten durch Scheinlogik Recht zu behalten
Sophisten verlangten für Unterricht Geld, Sokrates nicht
handelte uneigennützig, war nur darauf bedacht die absolute Wahrheit zu finden, Sophisten glaubten jedoch im Besitz der Wahrheit zu sein und gaben sie gegen Bezahlung weiter
Sokrates und die Götter
Sokrates war kein Aufklärer, kannte die Grenzen unserer Vernunft
Dort wo menschlicher Geist versagte, traute er dem göttlichen
Trotz aller Beschuldigungen war er fromm und glaubte an die Götter
kritisierte dennoch Überlieferungen, die seiner Meinung nach eines Gottes nicht würdig waren
vertrat die Ansicht, die Götter wären nicht für das schlechte verantwortlich
hatte evtl. Gedanken an eine einzige Gottheit im Kopf
Sokrates Prozess
durch Fragen, Bloßstellung seiner Gesprächspartner machte sich Sokrates viele Feinde
um ihn aus dem Weg zu schaffen Anklage (399 v.Chr.) wegen Gotteslästerung und Verderbung der Jugend
Sokrates bestritt dies und verteidigte seine Lebensweise
provozierte sogar die Richter
Sagte in seiner Verteidigungsrede: 'Nun ist es Zeit wegzugehen: für mich, um zu sterben, für euch, um zu leben. Wer von uns dem besseren Zustand entgegen geht, ist jedem verborgen, außer dem Gott.'
handle im Auftrag Apollos, seine Anwesenheit sei ein Glücksfall, er sei von Gott als
Ermahner zur rechten Lebensweise gesandt, beantragte ehrenvolle Speisung in einem
Tempel
läßt schließen, daß er lieber Todesstrafe in Kauf nahm als sein Leben zu ändern, von dessen Richtigkeit er fest überzeugt war
nahm bewußt Verurteilung in Kauf, strebte sie vielleicht sogar an
wollte, daß Gericht seine Lebensweise bewertet und rechtfertigt
Empörung der Richter und Todesstrafe also kaum verwunderlich
nach Verurteilung bereiteten seine Jünger Flucht vor
=> weigerte sich entschieden, da dies Anderung seiner Lebensweise bedeuten würde
zögerte nicht den Giftbecher zu trinken
Sagte kurz vor seinem Tode: 'Denn ich meine nichts zu gewinnen, wenn ich um ein weniges später trinke, als nur, daß ich mir selbst lächerlich vorkommen würde, wenn ich am Leben klebte und sparen wollte, wo nichts mehr ist.'
Sokrates` Auswirkungen auf die Nachwelt
Sokrates, zwar äußerlich wenig ansprechend, gelang es in seinen Reden die Zuhörer zu fesseln
Sokrates wies der antiken Philosophie die Richtung, sie nimmt in ihm ihren Anfang
Ertrag die Idee der Wissenschaft als Wissenschaft
Sokrates berühmteste Schüler Platon und dessen Schüler Aristoteles, selber berühmte Philosophen
Geistiges Vorbild für römischen Denker 'Seneca der Altere' und römischen Kaiser 'Mark Aurel'
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