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OTTO MUHL

OTTO MÜHL


AKTIONISTEN

Der Wiener Aktionismus ist ein künstlerisches Konzept, dessen Ziel eine Art Gesamtkunstwerk war. Die Aktionisten verbinden bildnerische, musikalische, literarische, philosophische und darstellende Elemente- bei Nitsch kommt auch noch Geschmack und Geruch dazu- zu einem Werk.

Die Künstler versuchen damit vorwiegend schwer beschreibbare und versteckte, verpönte oder tabuisierte Emotionen freizulegen.

O. Mühl, H. Nitsch, Rudolf Schwarzkogler und Günter Brus sind diejenigen, die als die ,Wiener  Aktionisten' bekannt wurden. Ihnen ist ein tiefes philosophisches und künstlerisches Interesse gemeinsam. Einzeln, zu zweit oder mehr, auch mit weiteren Bekannten führten sie im Lauf der Sechziger Aktionen in verschiedenen Ausrichtungen durch. Ihre künstlerischen Vorlieben sind allerdings verschieden. Während H. Nitsch vorwiegend mit Blut und geschlachteten Lämmern arbeitet, machen die anderen vorallem ihren eigenen Körper zum Kunstwerk.




OTTO MÜHL

Geboren: 16.6.1925 im südburgenländischen Grodnau.

Nach dem Krieg Lehramtstudium für Geschichte und Deutsch. Er studiert Kunstpädagogik und Malerei an der Akademie für Bildende Künste in Wien.

1970 entsteht die Aktions- und Analytische-Kommune, die in den folgenden Jahren den Friedrichshof im Nordburgenland zu ihrem Zentrum ausbaute und auf mehrere hundert Mitglieder anwuchs. Die Propargierung neuer Lebensform und die Über- windung sexueller Tabus war das Credo der Gemeinschaft. Mitte der 80er Jahre schuf sich die Kommune mit der Finca El Cabrito auf der kanarischen Insel La Gomera einen weiteren Stützpunkt. Mittlerweile gilt der Versuch eines revolutionären Zusammenlebens abseits konventioneller Normen als gescheitert.

1991 Zusammenbruch der Kommunenstruktur, Anklage und Verurteilung wegen Verfürung minderjähriger zu sieben Jahren Gefängnis.

O. M. wurde 66-jährig am 17. Juni 1991 gemeinsam mit dem 43-jährigem Bnernd Stein in Untersuchungshaft genommen.

Am 13. Nov. Begann die Hauptverhandlung im Landesgericht Eisenstadt. Die Anklage lautete auf Verbrechen der  Unzucht mit Unmündigen, Verbrechen der Unzucht mit Unmündigen, Verbrechen der Vergewaltigung, Mißbrauch eines Autoritätsverhältnisses, Verbrechen nach dem Suchtgiftgesetz, Vergehen der Bestimming zur Unterdrückung von Beweismitteln sowie Vergehen der teils vollendeten, teils versuchten Bestimming zur falschen Beweisaussage. Die Angeklagten zeigten sich geständig es wurden nur 17 Zeugen befragt.

Der Anwalt Mühls sagt als sein Verteidiger, dass der Zulauf zur Kommune freiwillig gewesen sei. Mühl sei auch nur einen Rechtsirrtum unterlegen, weil er glaubte man dürfe bereits, mit 14-jährigen sexuellen Verkehr haben. Darin sag der Verteidiger einen Milderungsgrund. Mühl versucht auch die Eltern zu beschuldigen , weil das ja nur passieren konnte weil sie ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen sein.

Er hat auch nie Gewalt angewendet die Mädchen sahen ihn eben als Idol. Das man nun behauptet das Gewalt im Spiel war wird nur gesagt weil die Umwelt so etwas nicht akzeptieren kann.

14. Nov. Ende der Verhandlung. Er 7. J haft. Bernd Stein 18 Monate.

Die Vorsitzende sagte in ihrer Urteilsbegründung, dass in der Kommunedurch Jahre hindurch "ein unbegreiflicher psychischer Terror" geherrscht hat. Das Credo der Kommune- freie Suxualität anstelle von schädlichen 2-er Beziehungen habe der Führer für seine Sexuellen Interessen ausgenützt. Der Kommunenführer nahm das Recht der ersten Nacht für sich in Anspruch und miß-brauchte die Mädchen wiederholt.

Von der Anklage wurde die Kommune sogar als Konzentrationslager beschrieben. M. hat Terror ausgeübt und mit Menschen experimentiert. M. war Anführer einer streng hirarchisch geordneten Kommune. Es wurde genau geregelt welche Frau Kinder bekommen soll und wer abtreiben muss. Proteste egal gegen was wurden bestraft. Man verlor dann an Rang und Privilegien. Die Mädchen die mit M. Verkehren sollten wurden oft mit Haschisch gefügig gemacht.

Auch M. Frau Claudia wurde zu 3 J. Haft wegen Unzucht mit unmündigen verurteilt.

C. gebürtige Schweizerin war im Alter von 20 J. in die Kommune eingetreten. Um im sozialen Rang zu steigen und zur Hauptfrau zu werden, gab sie sich als besonders "fortschrittlich". Als die Tyrannei ihres Mannes unertraeglich wurde, war es anscheinend zu spät, um auszusteigen. Ihre drei Kinder hielten sie immer wieder davon ab. Vor Gericht gab sie an das sie sich von ihrem Mann sobald er wieder aus dem Gefängnis ist scheiden lassen wolle.

Am 17. Dez. 1997 wird Otto M. nach 6 1/2 Jahren vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen.

Nach seiner Haftentlassung lebt er teils in Österreich teils in der Algarve an der Südküste Portugals, vereint mit seiner Frau. Von einer Scheidung ist nun keine Rede mehr.

M. versucht nun seine 1700 Werke die nach seiner Verhaftung im Jahr 1991 in der Kommune verblieben sind und die diese jetzt als ihr Eigentum  ansehen zurückzugewinnen. Die Werke sind ~ 100 Millionen ATS wert.


Mühl über die Kommune nach seiner Entlassung:

Er steht nach wie vor zur freien Sexualität, allerdings gibt er zu, dass in der Kommune Fehler gemacht worden sind.Er glaubt das mit der freien Sexualität zu weit gegangen worden ist, als Kinderschänder sieht er sich jedocjh nicht. Er glaubt weiterhin das er sich moralisch und ethisch nichts vorzuwerfen habe.


H. Nitsch zur Verhaftung M.: Der Wiener Aktionismus ist vielen Leuten ein Dorn im Auge. Beim M. hat man alles auf ein Delikt zugespitzt. Den hat man in den Griff bekommen uns nicht. Er muss für uns alle büssen.


Jnach seiner Entlassung wurde im Museum für angewandte Kunst Zeichnungen aus dem Gefänginid ausgestellt.

Im Burgtheater las M. aus seinem Gefängnisbuch und anschliessend wurde ein Kurzdrame vorgespielt in dem er sich über die Justiz lustig macht.






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