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Gaius Plinius Caecilius Secundus

Leben Plinius:


Gaius Plinius Caecilius Secundus wurde im Jahre 61 oder 62 n.Chr. - während der Regierungszeit Neros - in Novum Comum am Lacus Lavius, heutiges Como am Lago di Como, geboren. Sein Vater L. Caecilius Secundus starb schon sehr früh und wird daher auch nicht Plinius' Briefen erwähnt. Auch seine Mutter scheint nicht lange gelebt zu haben, da er sie in seinem Brief mit Schilderung des Vesuvsausbruchs als hochbetagte und gebrechliche Frau beschrieben hat. Nach dem Tod seines Vaters ging er nach Rom zu seinen Onkel, der für eine gediegene Ausbildung für seinen Neffen sorgte. Von seinen Lehrern in Rom verdienen vor allem Nicetes, Sacerdos und Quintilian, bei dem er Rhetorik studierte, besondere Erwähnung. Sein Onkel adoptierte ihn dann schließlich testamentarisch, worauf er dann den Namen C. Plinius annahm.

Nach dem Tod seines Onkels beim Vesuvausbruch im Jahre 79 erbte er dessen Vermögen. Da aber beide Familien, die Caecilier sowie die Plinier sehr reich waren, erbte er beide Vermögen, konnte somit ein unbeschwertes Leben führen und sich voll seinen Liebhabereien widmen.

Plinius, der dreimal verheiratet war, hatte als erster seines Geschlechts den Ehrgeiz aus dem Ritterstand zum Senator aufzusteigen( -> homo novus).



So fing seine Laufbahn schon mit 19 Jahren an, nämlich als Anwalt vor dem Centumviralgericht. Es folgte eine etwa einjährige Dienstzeit als Militärtribun in Syrien.

Zu dieser Zeit herrschte Domitian; also anfangs seiner Laufbahn. Von ihm bekam er sehr viel Förderung und scheint sich des besonderen Wohlwollens Domitians erfreut zu haben. Dieser nämlich gestattete ihm unmittelbar an das Volkstribunat zur Prätur aufzusteigen, was an sich nicht üblich war. Auch weißt alles daraufhin, dass er während seiner Quästur als quästor Caesaris fungierte, also als Verbindungsmann zwischen Kaiser und Senat. Als Domitian seinen Haß gegen die Guten freien Lauf ließ, verzichtete Plinius freiwillig auf das Konsulat, das er eigentlich schon 95 oder 96 belegen hätte können und entging damit den Verfolgungen, die nach dem Tod Domitian an Anhänger dieses angestiftet wurden. Er übernahm daher als besondere Vertrauensstellung die preafectura aerarii Saturni, also die Verwaltung der Staatskasse, die sich im Saturntempel befand.

Unter der Regierung von Trajan hat Plinius sein besonderes Wohlwollen erfahren, wie deutlich die zahlreichen Huldbeweise, in den ersten Briefen mit dem Kaiser, zeugen. Er wird zum Konsul im Jahre 100, zum Augur im Jahre 103 ernannt, mit der cura alvei Tiberis (Aufsicht über das Tiberbett, seine Ufer und die Abwässer der Stadt) betraut, in den kaiserlichen Beirat berufen und schließlich im Jahre 111 als Statthalter in die schwierige Provinz Bithynien geschickt. Die Provinzen hatten bis dahin dem Senat unterstanden und wurden von verschiedenen Statthaltern unregelmäßig verwaltet. Daher waren die Provinzen besonders unruhig und aufsässig. Plinius bekam also als besonderer persönlicher Beauftragter den Auftrag sogar mit Sondervollmachten des Kaisers ausgestattet , wieder Ordnung zu schaffen. Aus dieser Zeit stammt der Briefwechsel mit Trajan, der als ein Buch zusammengefaßt wurde, jedoch erst nach Plinius Tod veröffentlicht wurde.

Der Zeitpunkt seines Todes ist umstritten. Er soll jedoch ca. 113 in der Provinz gestorben sein.


Werke: Seinen literarischen Ruhm verdankt Plinius den neun Büchern seiner Briefe an Freunde und Verwandte. Sie geben uns Kenntnis

Vom Alltagsleben der Römer und von den gesellschaftlichen Verhältnissen in Rom

Vom politischen Leben in Rom und von der Anteilnahme des Römers an seinem Staat

Von der Bedeutung der Literatur und Rhetorik für das Leben der Römer

Von den Problemen, welche den Menschen in gewissen Phasen und Situationen seines Lebens bewegen

Vom Verhalten der Menschen in Ausnahmesituationen

Von der Auseinandersetzung mit den humanitären und kulturellen Werten

Von der Auseinandersetzung der Römer mit dem Christentum

Die anderen Werke wie Gedichte, Epigramme und die Reden, die er in bedeutenden Zivil- und Kriminalprozessen gehalten hat sind nicht mehr erhalten oder verlorengegangen.

Die einzige noch erhaltene Rede ist die Panegyricus, eine Dankrede an Trajan für die Übertragung des Konsulats.

Bei den Briefen des jüngeren Plinius handelt es sich um wirkliche Briefe, d.h. um wirklich abgesandte Briefe, die zwischen 96 und 109 entstanden sind. Jedoch sind sie in Hinblick auf eine eventuelle Veröffentlichung sorgfältig stilisiert worden. Nach Schuster hat Plinius damit eine neue literarische Gattung das Feuilleton in Briefform begründet. Bei manchen Briefen liegt jedoch aber auch der Verdacht nahe, dass die Briefform eine reine Fiktion ist. Wichtig ist auch, dass Plinius immer nur ein Thema innerhalb eines Briefes behandelt, damit Klarheit und Kürze erreicht wird. Jeder Brief ist mit großer Sorgfalt zu einem rhetorischen Kunstwerk gestaltet worden.

Ausnahme ist wie schon einmal genannt der Briefwechsel mit Trajan im 10. Buch.


1.Folie:

Plinius' Leben



61 oder 62 n.Chr.

Geburt von Gaius Plinius Caecilius Secundus

79 n.Chr.

Tod seines Onkels und Adoptivvaters beim Ausbruch des Vesuvs 

80 n.Chr.

schon mit 19 Jahren als Anwalt vor dem Centrumviralgericht tätig

81 n.Chr.

als Militärtribun in Syrien

um 88 n.Chr.

Quaestor imperatoris und damit Mitglied des Senats

91/92 n.Chr.

Volkstribun

94 n.Chr.

Prätur (ist aber umstritten)

95/96 n.Chr.

praefectura aerarii militaris ( zuständig für die Verwaltung der Veteranenkasse)

97/98 n.Chr.

praefectura aerarii Saturni ( zuständig für die Verwaltung der Staatskasse)

100 n.Chr.

Krönung seiner Laufbahn: Konsul

103 n.Chr.

Augur

ca. 105 n.Chr.

curator alvei Tiberis et riparum et cloacarum urbis (Aufsicht über das Tiberbett, seine Ufer und die Abwässer der Stadt)

111 n.Chr.

Statthalter (legatus pro praetore consulari potestate) in der Provinz Bithynien-Pontus

ca. 113 n.Chr.

Tod Plinius, wahrscheinlich in der Provinz




 

Plinius' Werke


10 Bücher der Briefsammlung: Sie vermitteln dem Leser eine anschauliche Vorstellung von dem politischen, literarischen und kulturellen Leben der flavisch-trajanischen Zeit. Ausnahme 10. Buch: Briefe an Trajan und dessen Antwortschreiben

Nicht mehr erhalten

 
Gedichte

Epigramme

Reden von bedeutenden Zivil- und Kriminalprozessen : sollen dem Leser ein umfassendes Bild von der Bedeutung dieser Reden vermitteln.

Einzig erhaltene Rede: Panegyricus (Dankrede für Trajan


Merkmale seiner Briefe: wirkliche Briefe; Beschränkung auf ein Thema innerhalb eines Briefes


2. Folie

Zeittafel



54-68 n.Chr.

Kaiser Nero

61 oder 62 n.Chr.

Geburt von Gaius Plinius Caecilius Secundus

79 n.Chr.

Tod seines Onkels und Adoptivvaters beim Ausbruch des Vesuvs 

80 n.Chr.

schon mit 19 Jahren als Anwalt vor dem Centrumviralgericht tätig.

81 n.Chr.

als Militärtribun in Syrien

81-96 n.Chr.

Kaiser Domitian

um 88 n.Chr.

Quaestor imperatoris und damit Mitglied des Senats

91/92 n.Chr.

Volkstribun

94 n.Chr.

Prätur (ist aber umstritten)

96-98 n.Chr.

Kaiser Nerva

95/96 n.Chr.

praefectura aerarii militaris ( zuständig für die Verwaltung der Veteranenkasse)

98-117 n.Chr.

Kaiser Trajan

97/98 n.Chr.

praefectura aerarii Saturni ( zuständig für die Verwaltung der Staatskasse)

100 n.Chr.

Krönung seiner Laufbahn: Konsul

103 n.Chr.

Augur

ca. 105 n.Chr.

curator alvei Tiberis et riparum et cloacarum urbis (Aufsicht über das Tiberbett, seine Ufer und die Abwässer der Stadt)

111 n.Chr.

Statthalter (legatus pro praetore consulari potestate) in der Provinz Bithynien-Pontus

ca. 113 n.Chr.

Tod Plinius, wahrscheinlich in der Provinz










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