Titel:
Vom Einzeller zum Vielzeller - die Entstehung von Organisationsstufen
Inhalt der Arbeit:
2.1 Kennzeichen des Lebendigen am Beispiel von Euglena (Augentierchen)
3.1 Einzeller
3.2 Kolonien (Übergangsformen )
3.3 Vielzeller
4.1 Zellorganellen
4.2 Die Zelle
4.2.1 Definition Zelle
4.2.2 Differenzierung der Zelle
4.3 Gewebe
4.3.1 Gewebe der Pflanzen
4.3.2 Gewebe der Tiere
4.4 Organ
4.5 Organsystem
4.6 Organismus
5. Zusammenfassung
Einleitung
Das Leben hat sich im Wasser aus niederen Formen entwickelt. Diese niederen Formen sind heute noch zu beobachten als tierische und pflanzliche Einzeller. Durch Anpassungserscheinungen sind daraus neue Funktionseinheiten geworden. Daraus ergibt sich die heutige Hierarchie aller Lebewesen. Das wird in dieser Belegarbeit dargeboten.
Kennzeichen des Lebens
2.1 Kennzeichen des Lebendigen am Beispiel von Euglena (Augentierchen)
Euglena findet man in Gewässern, die reichlich organische Stoffe enthalten.
Aufbau
Euglena ist ein Einzeller und ist aus folgenden Bestandteilen aufgebaut:
Zellbestandteil / Zellorganellen Funktion
Zytoplasma Transport von Zellorganellen und Inhaltsstoffen; enthält eine Reihe wichtiger Enzyme
Zellkern Steuerfunktion; Träger der Erbinformationen
Chloroplasten Organelle der Photosynthese
Pellicula behindert Stoffaustausch oder lässt ihn nur an bestimmten Poren zu
stärkeähnliche Reservestoffe Speicherstoffe(stehen bei mangelnder/ausbleibender Nahrung zu Verfügung)
Geißel dient der Fortbewegung
Basalkörper verankert Geißel im Zellkörper und steuert Geißelbewegung
pulsierendes Vakuole dient zur Ausscheidung von Wasser
Nahrungsvakuole Stoffaufnahme aus Zellumgebung; Verdauung
Stigma (Augenfleck) dient der Orientierung zum Licht
Photorezeptor absorbiert Licht
Euglena besitzt eine lange Geißel und eine kurze Geißel. Durch den Schlag mit der langen Geißel kann sie sich mit dem Vorderende voran bewegen. Dabei dreht sie sich um ihre Längsachse.
Wenn Euglena sich im Licht befindet, ernährt sie sich durch Photosynthese (autotrophe Ernährung).
Wenn sich Euglena im Dunkeln befindet, erfolgt eine heterotrophe Ernährung. Das heißt Euglena nimmt gelöste organische Stoffe als Nahrung auf.
Euglenen, die keine Chloroplasten haben, nehmen auch feste Teilchen auf. Diesen Vorgang bezeichnet man als Phagocytose. Dabei treffen Teilchen auf die Zelloberfläche, und werden in Bläschen, die man als Nahrungsvakuolen bezeichnet, aufgenommen. Auf die Phagocytose folgt die enzymatische Verdauung.
Nicht verwertbare Substanzen (Stoffwechselendprodukte), die bei dem Abbau von Nährstoffen entstehen, werden ausgeschieden. Ein Teil der gelösten Abbaustoffe tritt dabei durch die Zelloberfläche nach außen. Ein anderer Teil wird durch eine pulsierende Vakuole abgegeben.
Durch Euglena fließt ständig ein Strom von Stoffen und trotzdem bleiben Struktur, Gestalt und chemische Zusammensetzung der Zelle weitgehend gleich das heißt in der Zelle wird ein Fließgewicht aufrechterhalten.
Euglena stellt ein offenes System dar, da es einen Zu- und Abfluss von Stoffen und Energie hat.
Allgemein gilt: Pflanzliche Einzeller ohne Chloroplasten ernähren sich heterotroph von organischen Stoffen, die von chloroplastenhaltigen Pflanzenzellen gebildet wurden.
Alle pflanzlichen Einzeller mit Chloroplasten nehmen anorganische Stoffe aus dem Wasser auf. Sie ernähren sich autotroph.
Tierische Einzeller nehmen mit der Nahrung organische Stoffe auf. Sie ernähren sich heterotroph.
Durch Ernährung und Stoffwechsel baut Euglena körpereigene Substanzen auf. Dadurch vermehrt sich die Masse der Zelle. Sie wächst.
Wird die Aufnahme von körperfremden Stoffen und deren Umwandlung in körpereigene Substanzen vermehrt, werden Struktur und Speicherstoffe zur Volumenvergrößerung und zu späteren Zelldifferenzierungen genutzt.
Euglena erhält die Energie, die es für ihre Lebenstätigkeiten braucht aus der Zellatmung: Die gesamte Oberfläche nimmt Sauerstoff aus dem umgebenden Wasser auf und mit Hilfe dieses Sauerstoffs oxidiert Euglena einen Teil der verdauten Nahrung beziehungsweise der Photosyntheseprodukte.
Euglena kann sich durch Längsteilung und durch Konjugation vermehren. Bei der Teilung geht der Mutterorganismus restlos in die beiden Tochter-Euglenen auf und lebt in diesen weiter. Dies geschieht, wenn Euglena eine bestimmte Größe erreicht hat: Als erstes wird die Geißel abgebaut, dann teilt sich der Kern. Es entstehen zwei gleich große Tochterkerne. Anschließend schnürt sich der Zellleib längs durch. Es entstehen zwei selbstständige Euglena-Zellen. Diese bilden Geißeln aus und wachsen.
Bei der Konjugation (ähnlich der geschlechtliche Fortpflanzung) verschmelzen zwei Euglena-Zellen und ihre Kerne miteinander. Die entstandene Zelle und ihr Kern teilen sich mehrmals, so dass mindestens vier Nachkommen entstehen.
Euglenen treten meist in großer Zahl auf. In einem bestimmten Lebensraum bilden sie eine Population. Zwischen den Individuen einer Population bestehen Wechselbeziehungen, da sie Raum- und Nahrungskonkurrenten darstellen.
Euglena reagiert auf Berührungsreize, indem sie ihre Bewegungsrichtung ändert. Euglena reagiert aber auch auf chemische Reize. Erhöht man die Kohlendioxidkonzentration bewegt sich Euglena zu den Orten höherer Konzentrationen. Berührungsreize und chemische Reize nimmt Euglena an der ganzen Oberfläche auf.
Lichtreiz hingegen wird nur an der lichtempfindlichen Geißelverdickung aufgenommen. Diese lichtempfindliche Verdickung der Geißel bezeichnet man als Photorezeptor.
Euglena reagiert auf Einwirkungen der Umwelt, ist also reizbar.
Eine durch einen Reiz ausgelöste Erregung wird zum Basalkörper geleitet. Der Basalkörper steuert die Geißelbewegung. Die Geißelbewegung verändert wiederum die Schwimmrichtung und damit auch den Einfallswinkel des Lichtes.
Euglena besitzt die Fähigkeit zur Selbstregulation, da sie sich aktiv günstige Lichtverhältnisse sucht.
Euglena besitzt Merkmale der Pflanzen und der Tiere. Die Chloroplasten mit Chlorophyll und die damit verbundene autotrophe Ernährung sind Merkmale, die für Pflanzen charakteristisch sind. Das Fehlen einer Zellwand und die heterotrophe Ernährung sind Merkmale der Tiere.
Organisationsstufen und Höherentwicklung
Den Übergang lebender Systeme zu neuen Organisationsstufen bezeichnet man als Höherentwicklung. Meist hängt die Höherentwicklung mit der Eroberung neuer Lebensräume zusammen. Höherentwicklung ist in der Regel mit einer verstärkten Differenzierung und Spezialisierung innerhalb des Organismus verbunden.
Man kann größere Organismengruppen als "niedere" und "höhere" einstufen. "Niedere" bedeutet früher entstanden und einfach gebaut. "Höhere" bedeutet später entstanden und in der Regel komplizierter gebaut. Mit zunehmender Organisationshöhe der Organismen steigt die Anzahl und die Vielfalt an verschiedenartigen Zellen.
Die Entwicklung vom "Niederen" zum "Höheren" umfasst einen komplizierteren, differenzierteren Aufbau, eine erhöhte Leistungssteigerung und damit eine Zunahme der Unabhängigkeit gegenüber der Umwelt.
3.1 Einzeller
Einzeller sind Organismen, die nur aus einer einzigen Zelle bestehen zu ihnen zählen Prokaryonten und Protisten sowie einzellige Pilze und Algen.
Kernhaltige Einzeller sind einzellig mit meist einem Zellkern (Wimperntierchen mit zwei Kernen) und zahlreichen Zellorganellen, die alle Lebensfunktionen ausführen. Einige Gruppen leben in Zellkolonien. Manche Einzellergruppen bilden ein Cytoskelett (ein Außen- oder Innenskelett) aus; das meist aus Calciumcarbonat besteht.
Bei den Algen lassen sich verschiedene Organisationsstufen, die von einfachen, einzelligen bis zu komplizierten, vielzelligen Typen führen. (Euglena, Chlorella, Chlamydomonas)
3.2 Kolonien (Übergangsformen)
Zellkolonien sind Zusammenlagerungen einer meist arttypischen Anzahl von Einzellern, die häufig durch eine Gallerthülle miteinander verbunden sind. Bei den einfachsten Kolonien ist jede Zelle für sich selbst lebensfähig. Die Bildung der Kolonie gewährt lediglich einen gewissen Schutz für die Einzelzelle. Bei hochorganisierten Zellkolonien sind die einzelnen Zellen für bestimmte Aufgaben spezialisiert (z.B. Volvox). Damit stellen diese Kolonien Zwischenglieder zwischen Ein- und Vielzeller dar. In einfachster Art treten sie bei Blaualgen auf, deren Zellen vereint bleiben, weil sie von der gallertartigen aufgequollenen Membran ihrer Mutterzelle zusammengehalten werden (Coenobien).
Bei Volvox gibt es bereits Ansätze zu einer Arbeitsteilung. Die meisten Zellen sorgen für Ernährung und Fortbewegung, einige wenige für die Fortpflanzung.
Die Differenzierung von Volvox in zwei verschiedene Zelltypen und das Auftreten von "Leichen" bei Volvox weisen diese Alge als eine hochorganisierte Zellkolonie aus.
Eudorina und Pandorina sind dagegen Zwischenformen zwischen Einzellern und Vielzellern.
3.3 Vielzeller
Vielzeller dazu gehören alle Organismen, deren Körper aus mehreren oder vielen differenzierten und spezialisierten Zellen besteht. Vielzeller sterben nach einer gewissen Lebenszeit, weil Körperzellen altern und schließlich nicht mehr lebensfähig sind. Nur die Fortpflanzungszellen leben nach dem Verschmelzen zu einer Zygote, die ein neues Lebewesen bildet, weiter.
Übergang von einzelligen zu zweizelligen Organismen
Der Übergang von Einzellern zu Vielzellern erfolgte in der Stammesgeschichte vermutlich auf zwei Wegen:
durch Kernteilung entstehen vielkernige Zellen mit einheitlichem Plasma,
durch Zellteilung ohne Trennung der Tochterzellen oder durch Zusammenlagerung gleichartiger Zellen zu Kolonien entsteht durch spätere Zelldifferenzierung ein vielzelliger Organismus
4. Von Zellorganellen zum Organismus
4.1 Zellorganellen
Bestandteile von Zellen, die durch Membranen begrenzt sind und so Reaktionsräume/ Kompartimente bilden, bezeichnet man als Zellorganellen. Sie erfüllen verschiedene Aufgaben.
4.2 Die Zelle
4.2.1 Definition Zelle
Zellen sind die kleinsten lebensfähigen Bau- und Funktionseinheiten. Sie werden aus verschiedenen Zellorganellen gebildet. Zellen erfüllen bestimmte Aufgaben.
4.2.2 Differenzierung der Zelle
Differenzierung ist ein Entwicklungsprozess bei dem sich ürsprünglich gleichartige Zellen strukturell und funktionell spezialisieren. Es entstehen verschiedene Zelltypen.
Differenzierung der tierischen Zelle
Aufbau eines Muskels
Das Auge ist das Sinnesorgan für die Wahrnehmung von Lichtreizen. Es besteht beim Menschen aus einem optischen System (Hornhaut, Linse, Iris, Pupille, Glaskörper), das die Bilder der Gegenstände auf den Augenhintergrund projiziert, und einem nervalen Teil (Netzhaut mit Nervenzellen und Sehnerv), in dem die Lichtenergie in Nervenimpulse umgewandelt wird.
4.3 Gewebe
Ein Gewebe ist ein Verband von Zellen gleichen Baus, die auch gleiche Funktionen ausüben.
Die wichtigsten Gewebearten sind: Bildungsgewebe und Folgegewebe, welches sich wiederum unterteilt in Abschlussgewebe, Grundgewebe, Festigungs-/Stützgewebe, Leitungsgewebe
Die primitivsten vielzelligen Pflanzen (niedere Algen) jedoch bestehen nur aus gleichartigen Zellen ohne Arbeitsteilung. Mit steigender Organisation wächst die Differenzierung der Gewebe. Man unterscheidet zwei Hauptgruppen: Bildungsgewebe, deren Aufgabe es ist, neue Gewebe zu erzeugen. Man findet sie unter anderem an den Wurzelspitzen und in den Knospen an der Sprossachse, aus ihnen können sich durch Differenzierung die Zellen der verschiedenen anderen Gewebetypen bilden. Und Folgegewebe/Dauergewebe, die aus den Bildungsgeweben hervorgehen wenn diese ihre endgültige Gestalt und Größe erreicht haben. Sie haben verschiedenartige Funktionen.
Mit dem Mikroskop erkennt man in einem Blattquerschnitt verschiedene Gewebe.
Die äußeren Zellen dienen als Abschlussgewebe/Deckgewebe dem Schutz des Blattes. Hier als Beispiel die Cuticula und die obere Epidermis, sie bilden also die Grenzschicht am Blatt. Sie schützen gegen Verdunstung Feuchtigkeit, starke Sonneneinstrahlung, mechanische Verletzungen und Schädlinge. Im Pflanzeninneren trennt es ganze Gewebekomplexe. Zum Beispiel die Endodermis von der Wurzel und das zentrale Leitbündel von der Rinde.
Die oben genannte Epidermis besteht für gewöhnlich nur aus einer Zellschicht, deren vielfach verdickte Zellen lückenlos miteinander verbunden sind. Die Außenwände sind stets von einer Cuticula bedeckt. Sie ist ein wasserabstoßendes Häutchen mit eingelagertem Kutin (wachsartiger, wasserundurchlässiger Überzug) und verringert den Wasserverlust durch Verdunstung an der Pflanzenoberfläche
Feine Poren in der Epidermis, Spaltöffnungen genannt, ermöglichen den Gasaustausch mit der Umgebung. Diese Spaltöffnungen sind von so genannten Schließzellen umgeben, die durch aktive Veränderung ihrer Form und Größe die Spaltöffnungen vergrößern oder verkleinern und so den Gasaustausch regulieren können. Dies spielt eine wichtige Rolle für das Überleben der Pflanzen unter ungünstigen Bedingungen. Für den Ablauf der Photosynthese sind die Spaltöffnungen eine unbedingt notwendige Voraussetzung, da durch sie das Kohlendioxid der Luft - als Ausgangsstoff für diese Prozesse - eindringen kann. Unter der Epidermis bilden langgestreckte, senkrecht zur Oberfläche stehende Zellen das Palisadengewebe. Die Zellen dieses meist einschichtigen Gewebes enthalten viele Chloroplasten. Weniger chloroplastenreich sind die unregelmäßig geformten Zellen des anschließenden Schwammgewebes. Zwischen seinen Zellen liegen luftgefüllte Hohlräume.
Desweiteren erkennt man das Grundgewebe. Es besteht aus drei Gewebetypen, dem Parenchym, Kollenchym und dem Sklerenchym. Das Parenchym befindet sich überall in der Pflanze und besteht aus lebenden Zellen, die sich auch im Reifezustand noch teilen können. In der Regel finden sich nur Primärzellwände (unverdickte und nicht verholzte und durch andere Einlagerungen veränderte Zellwände), die gleichmäßig und unverdickt sind. Die einzelnen Zellen des Parenchyms sind auf viele verschiedene physiologische Funktionen spezialisiert (beispielsweise auf die Photosynthese, auf Speicherfunktionen, Sekretion bestimmter Stoffe oder die Wundheilung). Auch im Xylem und im Phloem finden sich Parenchymzellen.
Das Kollenchym, die zweite Form des Grundgewebes, besteht ebenfalls aus im Reifezustand lebenden Zellen, deren Primärzellwände jedoch ungleichmäßig verdickt sind. Das Kollenchym ist wachstums- und dehnungsfähig und dient in jungen, noch wachsenden Pflanzenteilen als Stützgewebe.
Der dritte Typ des Grundgewebes ist das Sklerenchym, dessen Zellen im Reifezustand kein Protoplasma haben und stark verdickte Sekundärwände aufweisen, die in der Regel Lignin enthalten. Das Sklerenchym dient den bereits ausgewachsenen Pflanzenteilen zur Stützung und Festigung.
Das Leitungsgewebe besteht aus zwei verschiedenen Gewebearten, die als röhrenartigen Gebilde den Pflanzenkörper durchziehen. Dem Xylem, mit dem Wasser und gelöste Mineralstoffe nach oben (von den Wurzeln in die Triebe und Blätter) transportiert werden, und dem Phloem, das die in den Blättern produzierten organischen Produkte der Photosynthese und anderer Stoffwechselvorgänge in diejenigen Pflanzenteile befördert, die sie gerade zur Ernährung benötigen. Xylem und Phloem liegen als so genanntes Leitbündel immer direkt beieinander. Meist ist dabei das Xylem nach innen und das Phloem nach außen orientiert. Man bezeichnet das Phloem auch als Siebteil und das Xylem als Holzteil. Zwischen Xylem und Phloem liegt die dünne Schicht des Kambiums, die teilungsfähige Zellen enthält. Im Xylem verholzen die Zellen stark und bilden den Holzkörper der Pflanzen. Sie dienen dann neben der Wasserleitung auch der Stützung der Pflanze und sorgen für deren Stabilität und Speicherung von Nährstoffen.
Xylem
Das Xylem besteht aus zwei verschiedenen leitfähigen Zellformen, den dünneren Tracheiden und den dickeren Tracheen oder Gefäßen. Die Tracheen ermöglichen einen besonders effektiven und raschen Wassertransport. Sie stellen die höchst entwickelten Wasserleitungsbahnen dar. Beide Zellarten sterben während der Gefäßbildung ab, sie weisen also kein Cytoplasma auf, was für die Leitungsfunktion auch hinderlich wäre. Ihre Wände sind durch spiralige, verholzte Strukturen verstärkt, um dem Wasserdruck standzuhalten. Es gibt aber auch fast durchgehend verholzte Tracheiden bzw. Tracheen, in denen kleine, fensterartige Lücken - die so genannten "Tüpfel" - unverholzt bleiben, über die der Stoffaustausch der Gefäßzellen untereinander und zu anderen Nachbarzellen erfolgt.
Phloem
Das Phloem ist aus noch lebenden Zellen aufgebaut, den so genannten Siebzellen bzw. Siebröhren und den Geleitzellen. Die stärker spezialisierten Siebröhren übernehmen die Funktion der Stoffleitung. Die Siebröhrenzellen bilden insgesamt ein echtes Röhrensystem. Jeweils seitlich sitzen den Siebröhrenzellen so genannte Geleitzellen auf. Dies sind Schwesterzellen der Siebröhrenglieder, gehen also durch Teilung aus einer gemeinsamen Mutterzelle hervor. Sie enthalten einen Zellkern und stehen über zahlreiche Plasmabrücken mit den Siebröhrenzellen in Verbindung. Vermutlich beeinflussen sie deren Stoffwechselvorgänge; zumindest ist nachgewiesen, dass sie Stoffe an sie abgeben und außerdem deren Abfallprodukte entfernen.
4.3.2 Gewebe der Tiere
Vorbemerkung
Die wichtigsten Gewebearten sind: Deckgewebe, Binde- und Stützgewebe(Knorpel und Knochen), Muskelgewebe und Nervengewebe.
Den zu Geweben vereinten Zellen stehen freie Zellen gegenüber, so die Zellen des Blutes und die Geschlechtszellen.
Das Deck- oder Ephitelgewebe begrenzt die Außenfläche des Körpers und seine inneren Hohlräume. Es besteht aus einer oder aus mehreren Schichten von Zellen. Die Ephitelzellen sind eng aneinandergefügt mit wenig Interzellularsubstanz (Substanz zwischen den Zellen). Häufig scheiden sie nach außen eine Cuticula und gegen die tieferliegenden Gewebe eine dünne Lamelle (Basalmembran) ab.
Bei den Ephitelien unterscheidet man unter Platten-, Pflaster- und Zylinderephitelien.
Ephitelgewebe bilden ,zusammen mit tiefer gelegenden Geweben ,die Haut. Diese schützt gegen verschiedenartige Umwelteinflüsse, dient der Wärmeregulation (Schweißdrüsen), Ausscheidung von Feuchtigkeit, Kochsalz und verschiedenen Abfallstoffen und in geringerem Maße auch der Atmung.
Bei niederen Tieren kann die Cuticula auch ein festes Außenskelett bilden (Kalkschale der Weichtiere, Chitinpanzer der Insekten).
Das Bindegewebe ist sehr vielgestaltig und füllt Zwischenräume im Körper aus, umschließt und verbindet innere Organe und baut Innenskelette auf. Unter den Bindegeweben sind die faserigen, die elastischen und die Fett bildenden Gewebe sowie Knorpel und Knochen am weitesten verbreitet. Im Gegensatz zum Epithelgewebe sind die Zellen des Bindegewebes weiter voneinander entfernt, mit relativ großem Interzellularraum. Das faserige Bindegewebe kommt überall im Körper vor und bildet mit seinem unregelmäßigen Fasernetz weiche Polster, die u. a. Nerven, Blutgefäße und Organe umgeben. Sie weisen eine höhere Festigkeit auf. Das am einfachsten beschaffenste elastische Gewebe ist dabei das Gallertgewebe, welches man in Quallen und anderen niederen Tieren wiederfindet. Das Fettgewebe nimmt eine besondere Rolle als lockeres und faseriges Bindegewebe ein, in das große , prall mit Fett gefüllte Zellen eingelagert sind. Es hat eine ähnliche Stützfunktion wie das faserige Bindegewebe, eben mit dem Unterschied, dass die Zellen Fett speichern.
Knorpel geht dabei aus steifgallertigem Bindegewebe hervor, dass von vielen feinen Bindegewebsfasern durchzogen sein kann. Die darin einzeln verstreuten Bindegewebszellen werden zu Knorpelzellen. Während man Knorpel in seltenen Fällen auch bei höheren Wirbellosen findet, kommen Knochen nur bei den Wirbeltieren vor. Knochen sind Organe die aus verschiedenen Gewebearten gebildet werden, in erster Linie jedoch aus Knochengewebe. Dieses besteht wie das Knorpelgewebe, aus einer Grundsubstanz, in der einzelne Zellen eingelagert sind. Im unterschied dazu bleiben die Zellen hierbei jedoch durch Ausläufer miteinander in Kontakt.
Das Muskelgewebe der Wirbeltiere besteht aus langgestreckten, spindelförmigen Muskelzellen oder aus "Paketen" solcher Zellen(Muskelfasern). Durch die Kontraktion der Muskelfasern verkürzen sich die Muskeln, durch ihre Erschlaffung strecken sie sich. Gruppen von Muskelfasern werden von einer gemeinsamen Bindegewebshülle umgeben.
Mit Hilfe des Nervengewebe werden Reize aufgenommen, in Erregung umgewandelt, weitergeleitet und verarbeitet. Die Aufnahme und Umwandlung geschieht durch einzelne Sinneszellen (oder durch Sinnesorgane), die Weiterleitung und Verarbeitung durch Nervenzellen, die über fadenförmige Fortsätze mit den Sinneszellen, anderen Nervenzellen und Muskelfasern in Verbindung stehen. Es ist ein sehr komplexes System von Zellen (auch Ganglien genannt).
4.4 Organ
Ein Organ besteht aus verschiedenen Geweben und bildet eine Bau- und Funktionseinheit des Körpers.
Die Organe der Pflanze sind zum Beispiel Wurzel, Sprossachse und Blatt.
4.5 Organsystem
In einem Organsystem wirken mehrere Organe im Verband bei der Erfüllung von Lebensfunktionen zusammen.
Die Blüte einer Pflanze ist beispielweise ein Organsystem. Sie wird aus mehreren Organen gebildet, die einer gemeinsamen Aufgabe dienen- der Fortpflanzung.
4.6.Organismus
Organsysteme mit ihren Zellen, Geweben und Organen bilden zusammen den Organismus. Ein Organismus ist ein hochdifferenziertes Lebewesen mit Anpassungserscheinungen an den Lebensraum, der alle Lebensmerkmale zeigt.
5. Zusammenfassung
Einzellige und vielzellige Organismen sind überall auf der Erde und in allen Lebensräumen zu finden. Sie werden in pflanzliche und tierische Einzeller und in pflanzliche und tierische Vielzeller unterteilt. Diese Mikroorganismen haben sich an unterschiedliche Lebensräume angepasst und sind alle voneinander abhängig.
Brehme, Siegfried; Meincke, Irmtraut: Wissensspeicher Biologie. 3. Auflage. Berlin:Volk und Wissen, 1995
Bayrhuber, Horst; Kull, Ulrich: Linder Biologie. 20. Auflage. Hannover: Schroedel Verlag, 1989
Hoff, Peter; Jaenicke, Joachim; Miram, Wolfgang: Biologie heute II G. 5. Auflage. Hannover: Schroedel Verlag, 1985
Miram, Wolfgang; Scharf, Karl-Heinz: Biologie heute S II. 4. Auflage. Hannover: Schroedel Verlag, 1997
Meyers Lexikon Redaktion: Schüler Duden: Die Biologie. 3. Auflage. Mannheim: Duden Verlag, 1994
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Streble, Heinz; Krauter, Dieter: Das Leben im Wassertropfen. 8. Auflage. Stuttgart: Franckh Kosmos Verlag, 1973
Pawelzig, Gerd: Biologie in Übersichten. 1. Auflage. Berlin: Volk und Wissen Verlag, 1998
Griffin, Robert: Biologie Malatlas. 1. Auflage. München: Arcis Verlag, 1999
Buselmaier, Werner: Abiturwissen: Biologie. 6. Auflage. Augsburg: Weltbild Verlag, 1998
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